Religiöse Laienvereine: Unterschied zwischen den Versionen

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''Kōsha'' lassen sich in folgende Arten einteilen. Es gibt
 
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* ''kō'', die mit buddhistischen Tempeln affiliiert sind.
 
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* ''kō'', die mit Schreinen affiliiert sind.
 
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* ''kō'', die mit shintoistische Sekten affiliiert sind.
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* ''kō'', die mit shintoistischen Sekten affiliiert sind.
 
* ''kō'', die mit Volksglauben affiliiert sind.
 
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* wirtschaftliche ''kō'', die aus Branchenmitgliedern bestehen.<ref>Liu 2015, S.59</ref>
 
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Organisiert sind die ''kōsha'' als Vereine mit gewähltem Vorstand, wobei die affiliierten Schreine bzw. Institutionen teilweise feste Sitze im Vorstand besitzen.
In der Gegenwart führt Mitgliedermangel oft dazu, dass es keine bzw. nur niedrigschwellige Aufnahmekriterien gibt. Selbst das Zugehörigkeitsempfinden zu der jeweiligen religiösen Ausrichtung ist teilweise nicht ausschlaggebend. Meistens wird lediglich ein geringer Jahresbeitrag (z.B. 1.000Yen) verlangt.<ref>Liu 2015, S.55f</ref>
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In der Gegenwart führt Mitgliedermangel oft dazu, dass es keine bzw. nur niedrigschwellige Aufnahmekriterien gibt. Selbst das Zugehörigkeitsempfinden zu der jeweiligen religiösen Ausrichtung ist teilweise nicht ausschlaggebend. Meistens wird lediglich ein geringer Jahresbeitrag (z.B. 1.000 Yen) verlangt.<ref>Liu 2015, S.55f</ref>
  
 
== Historische Entwicklung ==
 
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Zur Edo-Zeit (1600-1867) erlebten ''kōsha'' eine Blütezeit, jedoch fehlt dazu systematische Forschung um die Bedeutung der ''kōsha'' auf wirtschaftliche, politische, ethische Tragweite zu verstehen. Mit der [[Meiji Restauration]] wurden die ökonomischen Grundlagen der erfolgreichen Kōsha jedoch abgeschafft, wodurch sich viele Schreine, Tempel und ''kōsha'' neu organisieren mussten.<ref>Hongwanji Sanpai kyouka-bu: ''kōsha toha? rekishi''. 講社とは?歴史.[https://kousha.hongwanji.or.jp/html/cat2-2.html] 伊勢神宮 (2017/31.05.2023), Itō 2017, S.29f, 38, Shinpen-kōsha Ōsaka Honzan-kō: ''Ōsaka Honzan-kō''. 大阪本山講. [https://honzankou.wixsite.com/honzankou] (2016/19.05.2023)</ref>
 
Zur Edo-Zeit (1600-1867) erlebten ''kōsha'' eine Blütezeit, jedoch fehlt dazu systematische Forschung um die Bedeutung der ''kōsha'' auf wirtschaftliche, politische, ethische Tragweite zu verstehen. Mit der [[Meiji Restauration]] wurden die ökonomischen Grundlagen der erfolgreichen Kōsha jedoch abgeschafft, wodurch sich viele Schreine, Tempel und ''kōsha'' neu organisieren mussten.<ref>Hongwanji Sanpai kyouka-bu: ''kōsha toha? rekishi''. 講社とは?歴史.[https://kousha.hongwanji.or.jp/html/cat2-2.html] 伊勢神宮 (2017/31.05.2023), Itō 2017, S.29f, 38, Shinpen-kōsha Ōsaka Honzan-kō: ''Ōsaka Honzan-kō''. 大阪本山講. [https://honzankou.wixsite.com/honzankou] (2016/19.05.2023)</ref>
  
Die in der Moderne sich um Schreine sammelnden ''kō''-ähnliche Gruppierungen bestanden teilweise schon lange oder formierten sich erst neu. Nicht alle dieser Gruppierung bezeichneten sich auch als ''kō'', obwohl sie auf dieselbe Weise die Schreine förderten und deren Feste unterstützen. Ab Ende der Taishō-Zeit (1912-1926) bzw. Anfang der Shōwa-Zeit (1926-1989) wurde der regelkonforme und ökonomische Betrieb dieser in den Blick genommen.<ref>Ichida 2014, S.56f</ref>{{q|Unklar. Gegensatz zur Vormoderne deutlicher herausarbeiten. [[Benutzer:Bescheid|Bernhard Scheid]] ([[Benutzer Diskussion:Bescheid|Diskussion]])}}
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Die in der Moderne sich um Schreine sammelnden ''kō''-ähnliche Gruppierungen bestanden teilweise schon lange oder formierten sich erst neu. Nicht alle dieser Gruppierung bezeichneten sich auch als ''kō'', obwohl sie auf dieselbe Weise die Schreine förderten und deren Feste unterstützen. Ab Ende der Taishō-Zeit (1912-1926) bzw. Anfang der Shōwa-Zeit (1926-1989) wurde der regelkonforme und ökonomische Betrieb dieser zuvor eher losen Vereine in den Blick genommen.<ref>Ichida 2014, S.56f</ref>
  
 
Auch in der Gegenwart werden verschiedene ''kōsha'' neu gegründet. Sie können z.B. auf Bestreben eines Schreins entstehen, der eine traditionelle Praktik wiederbeleben möchte. Die Gründungsmitglieder sind in einem solchen Fall u.a. Eltern, die inoffiziell lokales Engagement in einer losen Gruppe betrieben haben.<ref>Liu 2015, S.54f</ref>
 
Auch in der Gegenwart werden verschiedene ''kōsha'' neu gegründet. Sie können z.B. auf Bestreben eines Schreins entstehen, der eine traditionelle Praktik wiederbeleben möchte. Die Gründungsmitglieder sind in einem solchen Fall u.a. Eltern, die inoffiziell lokales Engagement in einer losen Gruppe betrieben haben.<ref>Liu 2015, S.54f</ref>

Aktuelle Version vom 17. Juli 2023, 11:54 Uhr

Seiten-Infobox
Themengruppe Sonstige Themen
Schlagworte Institution, Kōsha 講社,
Diese Seite entstand im Kontext des Seminars Projekt:Wirtschaft.

Die 講 oder kōsha 講社 sind religiöse Laienvereine, welche affiliierte religiöse Institution auf verschiedene Weisen unterstützen.

Organisationsformen

Kōsha lassen sich in folgende Arten einteilen. Es gibt

  • , die mit buddhistischen Tempeln affiliiert sind.
  • , die mit Schreinen affiliiert sind.
  • , die mit shintoistischen Sekten affiliiert sind.
  • , die mit Volksglauben affiliiert sind.
  • wirtschaftliche , die aus Branchenmitgliedern bestehen.[1]

Organisiert sind die kōsha als Vereine mit gewähltem Vorstand, wobei die affiliierten Schreine bzw. Institutionen teilweise feste Sitze im Vorstand besitzen. In der Gegenwart führt Mitgliedermangel oft dazu, dass es keine bzw. nur niedrigschwellige Aufnahmekriterien gibt. Selbst das Zugehörigkeitsempfinden zu der jeweiligen religiösen Ausrichtung ist teilweise nicht ausschlaggebend. Meistens wird lediglich ein geringer Jahresbeitrag (z.B. 1.000 Yen) verlangt.[2]

Historische Entwicklung

Zunächst einmal die etymologischen Hintergründe des Begriffs kōsha. Laut Liu kommt 講 von dem Begriff kōkyō 講経 (Auslegung buddhistischer Sutren).[3] Mit sha 社 werden Gesellschaften, Vereine, Firmen, etc. bezeichnet.

Eine häufig besagte Erklärung für die Anfänge von kōsha liegen in der Heian-Zeit (794–1185). In der Zeit erfreute sich das Versammeln zum sogenannten hoke hakō 法華八講 großer Beliebtheit, was eine Art buddhistischer Messe beschreibt, bei der das Lotus-Sutra (hoke-kyō 法華経) in acht Teilen nähergebracht wurde. Daraufhin bildeten sich Konglomerate zu verschiedenen Zwecken wie der Naturverehrung, aber auch ökonomische Hintergründe führten zu der Gründung eigener . Die älteste sei in der Kamakura-Zeit (1185-1333) entstanden um zum Ise Schrein (Ise Jingū 伊勢神宮) zu pilgern. Je nach dem für was man bitten wollte, wurden andere gegründet. So gab es um für Vorteile im Jenseits von Schreinen und Tempeln mit mysteriösen Kräften zu ersuchen, aber auch um für ökonomischen oder familiären Wohlstand zu beten.[4]

Zur Edo-Zeit (1600-1867) erlebten kōsha eine Blütezeit, jedoch fehlt dazu systematische Forschung um die Bedeutung der kōsha auf wirtschaftliche, politische, ethische Tragweite zu verstehen. Mit der Meiji Restauration wurden die ökonomischen Grundlagen der erfolgreichen Kōsha jedoch abgeschafft, wodurch sich viele Schreine, Tempel und kōsha neu organisieren mussten.[5]

Die in der Moderne sich um Schreine sammelnden -ähnliche Gruppierungen bestanden teilweise schon lange oder formierten sich erst neu. Nicht alle dieser Gruppierung bezeichneten sich auch als , obwohl sie auf dieselbe Weise die Schreine förderten und deren Feste unterstützen. Ab Ende der Taishō-Zeit (1912-1926) bzw. Anfang der Shōwa-Zeit (1926-1989) wurde der regelkonforme und ökonomische Betrieb dieser zuvor eher losen Vereine in den Blick genommen.[6]

Auch in der Gegenwart werden verschiedene kōsha neu gegründet. Sie können z.B. auf Bestreben eines Schreins entstehen, der eine traditionelle Praktik wiederbeleben möchte. Die Gründungsmitglieder sind in einem solchen Fall u.a. Eltern, die inoffiziell lokales Engagement in einer losen Gruppe betrieben haben.[7]

Tätigkeitsgebiete

Die Tätigkeitsgebiete von kōsha können sehr unterschiedlich sein. Bei den meisten (shintoistischen) kōsha ist die organisatorische Unterstützung des affiliierten Schreins zentral. Dies kann u.a. durch die Teilnahme an Festen und/oder Ritualen geschehen. So sorgt z.B. die Mikoshi Hōsan Kōsha 神輿奉賛講社 (Festwagen-Hilfs-kōsha) bei dem Nishinomiya Matsuri 西宮まつり dafür, dass bei Paraden Festwägen (Mikoshi 神輿)- insbesondere die besondere Art der sogenannten Futon Taiko 布団太鼓 getragen werden. Bei manchen Kōsha ist das Darbieten bestimmter Opfergaben zentral wie z.B. bei der Nikku Kōsha 日供講社 (kōsha täglicher Opfergaben) oder der Buppan Kō 仏飯講 (kōsha der Reisgabe an Buddha).[8]

Durch das Tun der kōsha werden zudem die Weitergabe sowie die Verbreitung der religiösen Überzeugungen getragen. Dazu gehören auch die Ermöglichung des Aufbaus und der Restauration von Schreingebäuden oder ritueller Gegenstände.[9]

Neben den religiösen Tätigkeiten gehören auch Aufgaben im Bereich der Jugendarbeit, regionalen Belebung und Traditionsbewahrung zu den erklärten Zielen vieler kōsha. Insbesondere die regionale Belebung beinhaltet durchaus touristische Elemente. Die Traditionen werden nicht nur an die teilnehmenden Generationen weitergegeben, sondern auch einem potenziell fremden Publikum präsentiert. Das touristische Element wurde durchaus auch aus ökonomisch-finanziellen Überlegungen heraus in die Tätigkeit der kōsha integriert.[10]

Obwohl kōsha auch finanzielle Unterstützung für die Schreine liefern soll, müssen diese teilweise von den Schreinen finanziell unterstützt werden.[11] In dem Fall unterstützt die kōsha v.a. durch Arbeitskraft und Leidenschaft der Mitglieder.

Da es viele verschieden geartete kōsha gibt, liegt auch ihr Wert in unterschiedlichen Bereichen. Kōsha können monetär, materiell oder immateriell die jeweilige religiöse Institution unterstützen.

Verweise

Verwandte Themen

Literatur

  • Ichida Masataka 市田雅崇 2014
    „kindai jinja no kōshateki soshiki: keta kōsha-wo jirei toshite.“ 近代神社の講的組織―気多講社を事例として―. 宗教研究 87 (2014), S. 56f. (別冊.)
  • Itō Setsuko 伊藤節子 2017
    „kindai-ni okeru Gion Matsuri Yamahoko Junkō no keizoku-ni kan suru kōsatsu: seisei kōsha-wo chuushin-ni.“ 近代における祇園祭山鉾巡行の継続に関する考察―清々講社を中心に―. The Tourism Studies Vol. 29/No.1 (2017), S. 29-41.
  • Liu Jincong 劉 勁聰 2015
    „A Study on Kosha Organizations for Nishinomiya Shrine: A Case Study of Establishment and Operation of the Mikoshi Hosan Kosha.“ 西宮神社の講社組織に関する一考察―神輿奉賛講社の結成と運営を事例に―. Kobe Collage Studies 62-1 (2015), S. 51-61.

Fußnoten

  1. Liu 2015, S.59
  2. Liu 2015, S.55f
  3. Liu 2015, S.54
  4. Hongwanji Sanpai kyouka-bu: kōsha toha? rekishi. 講社とは?歴史. [1](2017/31.05.2023), Liu 2015, S.54, Shinpen-kōsha Ōsaka Honzan-kō: Ōsaka Honzan-kō. 大阪本山講. [2] (2016/19.05.2023)
  5. Hongwanji Sanpai kyouka-bu: kōsha toha? rekishi. 講社とは?歴史.[3] 伊勢神宮 (2017/31.05.2023), Itō 2017, S.29f, 38, Shinpen-kōsha Ōsaka Honzan-kō: Ōsaka Honzan-kō. 大阪本山講. [4] (2016/19.05.2023)
  6. Ichida 2014, S.56f
  7. Liu 2015, S.54f
  8. Hongwanji Sanpai kyouka-bu: kōsha toha? kōsha gaiyō. 講社とは?講社概要. [5] (2017/31.05.2023), Liu 2015, S.54, 56f
  9. Hongwanji Sanpai kyouka-bu: kōsha toha? kōsha gaiyō. 講社とは?講社概要. [6] (2017/31.05.2023), Liu 2015, S.53
  10. Itō 2017, S. 30, 32f, Liu 2015, S.55, 60
  11. Liu 2015, S.58