Kuni no miyatsuko: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der ''kuni no miyatsuko'' war für die Aufsicht über Rituale für die regionalen Schutzgottheiten verantwortlich, sowie für die Repräsentation der eigenen Provinz in der Hauptstadt. Weiters hatte er das Kommando über die Polizei-und Streitkräfte der Provinz und war für deren Verwaltung zuständig. | + | ''Kuni no miyatsuko'' 国造 (spätere Lesung auch ''kokuzō'') ist die Bezeichnung für Provinzverwalter des frühzeitlichen Japan. Laut ''[[Kojiki]]'' 古事記 (712) und ''[[Nihongi]]'' 日本書紀 (720) wurde das System bereits unter der Herrschaft von Kaiser Seimu 成務天皇 (84–191, r. 131–190) etabliert, moderne Historiker wie Shinno Naokichi nehmen hingegen an, dass das System der ''kuni no miyatsuko'' zwischen dem fünften und sechsten Jahrhundert entstand, als die Herrschaft des Yamato-Reiches im Begriff war, sich zu festigen. Die Taika Reformen 大化改新 (645) hatten zur Folge, dass Titel wie ''kuni no miyatsuko'', die zuvor innerhalb einzelner Klans weitergegeben worden waren, nun durch Leistung erreicht werden konnten (meritokratisches System nach dem Vorbild des chinesischen Beamtenstaats). Allerdings wurde diese Innovation nach dem Tod Kaiser Kōtokus 孝徳天皇 (596–654, r. 645–654) wieder rückgängig gemacht. |
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+ | Der ''kuni no miyatsuko'' war für die Aufsicht über Rituale für die regionalen Schutzgottheiten verantwortlich, sowie für die Repräsentation der eigenen Provinz in der Hauptstadt. Weiters hatte er das Kommando über die Polizei- und Streitkräfte der Provinz und war für deren Verwaltung zuständig. | ||
== Kuni no miyatsuko im ''Hitachi fudoki'' == | == Kuni no miyatsuko im ''Hitachi fudoki'' == | ||
− | * | + | * Eines der ''[[Hitachi fudoki]]'' 常陸風土記 erwähnten möglichen Versionen der Namensgebung von Hitachi besagt, dass [[Yamato Takeru]] 日本武 den ''kuni no miyatsuko'' von Nihihari 新治郡, [[Hinarasu]] 毘那良珠命, damit beauftragte einen Brunnen zu graben. Das Wasser dieses Brunnens benässte den Ärmel von Takeru. Dieser Vorfall führte zu dem Namen Hitachi (benässt von Wasser).<ref>Aoki 1997, S. 37</ref> |
− | * An einer weiteren Stelle besagt das ''Hitachi fudoki'', dass Hinarasu ausgeschickt wurde um die wilden [[Azuma#Die Barbaren von Azuma|Barbaren von Azuma]] zu besiegen. Hier wird Hinarasu als Vorfahre der ''kuni no miyatsuko'' von Nihihari bezeichnet | + | * An einer weiteren Stelle besagt das ''Hitachi fudoki'', dass Hinarasu ausgeschickt wurde um die wilden [[Azuma#Die Barbaren von Azuma|Barbaren von Azuma]] 東国 zu besiegen. Hier wird Hinarasu als Vorfahre der ''kuni no miyatsuko'' von Nihihari bezeichnet.<ref>Aoki 1997, S. 39</ref> |
− | * Unter [[Sujin | + | * Unter [[Sujin Tennō]] 崇神天皇 wurde ein Mann namens Tsukuha 筑箪命 der ''kuni no miyatsuko'' von Tsukuha. Der ürsprüngliche Name des Bezirks (''ki'' 紀の国) wurde durch den Namen des Mannes ersetzt.<ref>Aoki 1997, S. 40</ref> |
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:23 Uhr
Themengruppe | Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen) |
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Name | kuni no miyatsuko, spätere Lesung: kokuzō 国造 |
Funktion, Amt | Pronvinzverwalter des frühzeitlichen Japans |
Kuni no miyatsuko 国造 (spätere Lesung auch kokuzō) ist die Bezeichnung für Provinzverwalter des frühzeitlichen Japan. Laut Kojiki 古事記 (712) und Nihongi 日本書紀 (720) wurde das System bereits unter der Herrschaft von Kaiser Seimu 成務天皇 (84–191, r. 131–190) etabliert, moderne Historiker wie Shinno Naokichi nehmen hingegen an, dass das System der kuni no miyatsuko zwischen dem fünften und sechsten Jahrhundert entstand, als die Herrschaft des Yamato-Reiches im Begriff war, sich zu festigen. Die Taika Reformen 大化改新 (645) hatten zur Folge, dass Titel wie kuni no miyatsuko, die zuvor innerhalb einzelner Klans weitergegeben worden waren, nun durch Leistung erreicht werden konnten (meritokratisches System nach dem Vorbild des chinesischen Beamtenstaats). Allerdings wurde diese Innovation nach dem Tod Kaiser Kōtokus 孝徳天皇 (596–654, r. 645–654) wieder rückgängig gemacht.
Der kuni no miyatsuko war für die Aufsicht über Rituale für die regionalen Schutzgottheiten verantwortlich, sowie für die Repräsentation der eigenen Provinz in der Hauptstadt. Weiters hatte er das Kommando über die Polizei- und Streitkräfte der Provinz und war für deren Verwaltung zuständig.
Kuni no miyatsuko im Hitachi fudoki
- Eines der Hitachi fudoki 常陸風土記 erwähnten möglichen Versionen der Namensgebung von Hitachi besagt, dass Yamato Takeru 日本武 den kuni no miyatsuko von Nihihari 新治郡, Hinarasu 毘那良珠命, damit beauftragte einen Brunnen zu graben. Das Wasser dieses Brunnens benässte den Ärmel von Takeru. Dieser Vorfall führte zu dem Namen Hitachi (benässt von Wasser).[1]
- An einer weiteren Stelle besagt das Hitachi fudoki, dass Hinarasu ausgeschickt wurde um die wilden Barbaren von Azuma 東国 zu besiegen. Hier wird Hinarasu als Vorfahre der kuni no miyatsuko von Nihihari bezeichnet.[2]
- Unter Sujin Tennō 崇神天皇 wurde ein Mann namens Tsukuha 筑箪命 der kuni no miyatsuko von Tsukuha. Der ürsprüngliche Name des Bezirks (ki 紀の国) wurde durch den Namen des Mannes ersetzt.[3]
- Sujin Tennō schickte Take Kashima 建借間命 – den Vorfahren des kuni no miyatsuko von Naka – aus um die wilden Barbaren von Azuma zu unterwerfen.[4]
Verweise
Literatur
- Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
Internetquellen
- „Kōyaku Hitachi fudoki 口訳・常陸国風土記“, Shinwa no mori 神話の森
- „Kuni no miyatsuko“, Encyclopedia of Shinto (Akademische HP/ Online-Enzyklopädie, Kokugakuin University, Tokyo).