Okimono: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:23 Uhr
Themengruppe | Objekte (Gegenstände, Skulpturen, Bilder) |
---|---|
Name | okimono 置物 („Hinstellding“) |
Typus | geschnitzte Figur |
Funktion | aus dem netsuke 根付 entwickeltes, typischerweise aus Elfenbein oder Buchsbaumholz geschnitztes Zierobjekt |
Das okimono 置物 (wtl. Hinstellding) hat eigentlich eine recht alte Tradition, obwohl es sich aus dem netsuke 根付 erst in einem späteren Abschnitt entwickelt hat. Diese geht auf eine innenarchitektonische Einrichtung im japanischen Haus zurück, das sogenannte tokonoma 床の間. Darunter versteht man eine Nische mit etwas erhöhtem Boden, in welcher neben anderen Gegenständen auch Okimono aufgestellt werden. Dies legt schon das Wort „okimono“ nahe, bedeutet es doch „Aufstell-Dinge“, also Ziergegenstände. Okimono haben nicht wie netsuke Schnurlöcher, sondern häufig einen Sockel und sind deutlich größer, allerdings gibt es auch Mischformen, die manchmal als netsuke okimono bezeichnet werden.
Beispiele von Ebisu-Okimono
Verweise
Literatur
- Laura Bordignon 2010The golden age of Japanese okimono: Dr A.M. Kanter´s Collection. Woodbridge: Antique Collectors´ Club 2010.
- Kurt S. Ehrich 1991Shichifukujin - Die sieben Glücksgötter Japans: Ein Versuch über Genesis und Bedeutung volkstümlicher ostasiatischer Gottheiten. Recklingshausen: Aurel Bongers 1991. (Exzerpt; das verlinkte PDF beinhaltet den Abschnitt über Fukurokuju..)
- Karl M. Schwarz 1992Netsuke subjects: A study on the netsuke themes with reference to their interpretation and symbolism. Wien u.a.: Böhlau 1992.
- Wolfmar Zacken 1984Welten auf einem Knebel: Japanische netsuke und okimono. Wien: Edition Tusch 1984.
Bilder
Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:
- ↑ Glücksgott Ebisu Statue, netsuke (Elfenbein) von Sosai. 19.Jh./gegen 1900; Höhe: 3,6 cm
Bild © Zacken 1991, Abb. 42Ebisu ist unter den Sieben Glücksgöttern Japans der einzige rein japanischer Abstammung, er gilt als Sohn der Shinto-Gottheiten Izanagi und Izanami, auf jeden Fall ist er die populäre Gottheit der täglichen Speise und da diese vorwiegend aus Fischen bestand, ist ein Fisch (und oft auch eine Angelrute) sein Attribut. Ebisu sitzt am Boden, in Gewänder gehüllt, eine kleine Tai (Brasse) liegt in einem Körbchen neben ihm. Er hat die typische Kappe auf seinem rundlichen Kopf und fein-humorige Gesichtszüge, den von bürgerlicher Sattheit gekennzeichneten Wohlstand der Fischhändler parodierend. In den Händen ein Abakus, das unentbehrliche Gerät für Gewinne einstreichende Kaufleute. Insgesamt sehr feinsinnig ausgeführte Arbeit von Sosai aus der bekannten Tokyoter So-Schule. Gute Himotoshi, die Signatur auf rotem Plättchen auf des Körbchens BodenZacken 1991, Erklärung zu Abb. 42 - ↑ Ebisu Okimono Statue, okimono (Elfenbein) von Toshimune 和宗. Edo-Zeit; 6,4 x 8,9 cm
Bild © Bordignon 2010, S. 156-157Signatur an der Unterseite auf einem tsuishu (roter Lackuntergrund). - ↑ Ebisu Okimono Statue, okimono (Elfenbein und Buchsbaumholz, teilweise mit Perlmutt eingelegt) von Raimin-Tō (来民刀). Edo-Zeit; 11,4 x 11,4 cm
Bild © Bordignon 2010, S. 158-159Ebisu sitzt neben einem Tablett mit Sake und einem Korb, der einen tai Fisch enthält, während sich ein oni von hinten an ihn ranmacht. Signatur auf einem tsuishu, also auf einem Plättchen aus rotem Lack.
- ↑ Ebisu Okimono Statue, okimono (Elfenbein); Höhe: 39,5 mm
Bild © Ehrich 1991, S. 190