Ogata Koreyoshi

Aus Kamigraphie
(Weitergeleitet von Ōmiwa Koreyoshi)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Seiten-Infobox
Themengruppe Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen)
Name Ogata Koreyoshi 緒方惟義
Lebenszeit gest. in Saiki 佐伯 (Ende Heian-Zeit 平安時代)
Verwandtschaft Nachfahre von Ōga Koremoto 大神惟基
Funktion, Amt bushi 武士
Bemerkung Aus der Priesterfamilie der Ōga 大神 in Usa 宇佐市 stammend, zerstörte er während des Genpei Krieges selbst den Usa Schrein 宇佐八幡
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Hachiman-no-pedia verfasst.

Ogata Koreyoshi 緒方惟義 soll dem Kokushi daijiten 國史大辞典 zufolge in der zweiten Hälfte der Heian-Zeit 平安時代 in der Provinz Bungo 豊後 als bushi (Mitglied einer Kriegerfamilie) gelebt haben. Detaillierte Angaben zu Geburt- und Sterbedaten sind nicht bekannt.

Im Kokushi daijiten ist er unter dem Eintrag "Ogata Koreyoshi" zu finden, wobei auch sein Rufname Saburo 三郎 und Koreyoshi 惟栄 in dieser Schreibweise eingetragen sind. Des Weiteren ist auch die Bezeichnungen Ōmiwa Koreyoshi 大神惟義 üblich, die sich allerdings nicht auf den Ortsnamen zurückführen lässt, wie es bei Ogata 緒方 der Fall ist. Da die Angehörigen der Ōmiwa Sippe sich in Kyūshū als Ōga bezeichneten, ist hier ein direkter Zusammenhang ersichtlich.

Berühmt berüchtigt wurde Koreyoshi im Zusammenhang mit der Zerstörung des Usa Hachiman-gū 宇佐八幡宮, die sich in erster Linie gegen dessen Inanspruchnahme durch die Taira 平 richtete.

Stammbaum

Nach dem Stammbaum der Ōga Sippe, ist Koreyoshi direkter Nachfahre von Ōga Koremoto 大神惟基 (811–902), und war im Bezirk Ogata 緒方 des Landkreises Ōno 大野 in der Provinz Bungo Verwalter eines shôen. Von der Ōga Sippe ist überliefert, dass sie in Usa mit der Verehrung Hachimans 八幡 in Verbindung steht und im Bezirk Ōno über Generationen hinweg als lokale Verwalter tätig waren. Nach Überlieferungen der Ōmiwa 大三輪伝説 (Anm.: möglicher Zusammenhang mit den im Kojiki 古事記 und Nihon shoki 日本書紀 erwähnten 三輪伝説), soll Koreyoshi zur fünften Generation gehören, die ihre göttliche Abstammung auf Babadake Daimyōjin 祖母岳大明神 (祖母岳 = Berg in Kyūshū) zurückführt.

Dem Heike monogatari 平家物語 zufolge, wird die göttliche Abstammung durch eine Legende legitimiert, in der die bevorstehende Geburt von Koreyoshis Urgroßvater, Daitayū, durch eine monströse Schlange vorhergesagt wurde. Der Sage nach, soll sich diese Schlange in einer Höhle auf dem Gipfel des Berges Ubagatake 祖母岳 befunden haben.[1] In diesem Zusammenhang wird die Schlange als eine Inkarnation der Gottheit des Takachiho Schreins 高千穂神社 in der Provinz Hyūga 日向国 erwähnt (entspricht der heutigen Provinz Miyazaki 宮崎郡). Einen ähnlichen Ansatz vertritt de Benneville, indem er Ogata Koreyoshi als ein Beispiel für männliche Abkömmlinge der Schlangengottheit Jashin anführt. De Benneville erwähnt hier den Aspekt von Berggeistern, von denen insbesondere in Kyūshū (Region Izumo) Manifestationen in Form von Schlangen überliefert sind.[2]

Vertreibung der Taira aus Kyūshū

Die Berufung auf diese göttliche Abstammung erleichterte Koreyoshi die Bildung von lokalen Kriegerverbänden, denen er vorstand. Dazu zählten Krieger einzelner Sippen im Bezirk Ōno, wie beispielsweise die Ōno Sippe 大野氏, Anami 阿南氏 und Wasada Sippe 稙田氏, die eine Gruppe von Soldaten stellten. Nach der Besitzergreifung Dazaifus 太宰府 durch die Taira, ging Koreyoshi ein Vasallenverhältnis mit Taira no Shigemori 平重盛 (1138–1179) ein.

Als Minamoto no Yoritomo 源頼朝 im Jahr Yōwa 養和 1 (1181) ein Heer aufstellte, formierten sich die Krieger aus Kyūshū, und mobilisierten ein Heer, das sich vorwiegend aus Mitgliedern der Matsumara Gruppe, Kikuchi 菊池氏 und Aso Sippe 阿蘇氏 (Sippe aus Higonokuni 肥後国) zusammensetzte, unter denen Koreyoshi als einer der tapfersten beschrieben wurde.

Im Laufe der einzelnen kriegerischen Auseinandersetzungen, die im Zuge der Etablierung des Kamakura bakufu 幕府 stattfanden, formierten sich die Krieger des Kikuchi Klans zu einer mächtigen militärischen Vereinigung (bushidan 武士団). Im Jahr 1181/1182 schloss sich Koreyoshi Kikuchi Takanao an, der diesem Klan vorstand.

Im Jahr Juei 寿永 2 (1183) hielten sich die Taira, die Antoku Tennō 安徳天皇 (1178–1185, r. 1180–1185) Folge leisteten und nach Dazaifu gingen, im Hintergrund, reorganisierten ihre Streitkräfte und verbesserten ihre militärische Stärke. Als Koreyoshi schließlich von Fujiwara no Yorisuke 藤原頼輔 (1112–1186), daimyō 大名 der Provinz Bungo, den offiziellen Befehl für den Kampf gegen die Taira erhielt, gelang es ihm, die Taira, die auf Kriegern der Kiyohara 清原氏 und Hida Sippe 日田氏 zurückgriffen, aus Dazaifu zu vetreiben (Anm.: Während die Taira vorwiegend auf Krieger aus Kyushu zurückgriffen, sicherten sich die Minamoto Unterstützung aus dem Osten.)

In Genryaku 元暦元 1 (1184), zerstörte Koreyoshi gemeinsam mit seinem Bruder Koretaka den Usa Hachiman-gū, der zuvor von den Taira als Kultstätte und Residenz für den erst 6-jährigen Antoku Tennō 安徳天皇 genützt wurde. In Folge dessen wurde Koreyoshi zur Strafe ins Exil nach Jōshūnumata 上州沼田 geschickt.

Im darauf folgenden Jahr erhielt Koreyoshi für die erfolgreiche Bekämpfung der Taira die offizielle Begnadigung. Er lieferte daraufhin dem General Minamoto no Noriyori 源範頼 (1165–1193), der sich Richtung Westen absetzte, Kriegsschiffe, und schlug die Taira in der Ashiya Bucht.

Des Weiteren ist über Koreyoshi überliefert, dass er nach dem Sieg über die Taira mit Minamoto no Yoshitsune 源義経 kooperierte, der zuvor mit seinem Bruder Yoritomo (1147–1199) in Zwiespalt über die Vorherrschaft des Klans geraten war, und dass seine Flotte in der Daimotsu Bucht Schiffsbruch erlitten hat.

Koreyoshi soll es schließlich gelungen sein, mit letzter Kraft nach Saiki 佐伯 zurückzukehren, wo er bis zu seinem Tod gelebt hat.

Verweise

Literatur

  • James Seguin de Benneville 1986
    Tales of the samurai. London: Routledge 1986.
  • Hiroshi Era 1989
    „Ogata Koreyoshi.“ In: Kokushi daijiten kenshuu iinkai (Hg.), Kokushi daijiten Bd. 2. Tōkyō: Yoshikawa Kōbunkan 1989, S. 741.
  • Hiroshi Kitagawa (Ü.) 1975
    The tale of the Heike. Tokyo: University of Tokyo Press 1975.
  • Akira Watanabe, u.a. (Hg.) 1973
    Nihon chimei daijiten. Tokyo: Asakura Shoten 1973.

Fußnoten

  1. Kitagawa 1975, S. 469
  2. de Benneville 1986, S. 10