Nomi no Sukune

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Nominosukune.jpg
Nomi no Sukune[Abb. 1]
Seiten-Infobox
Themengruppe Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen)
Name Nomi no Sukune 野見宿禰
Funktion, Amt Hofbeamter (sukune), Ringer, Töpfermeister
Bemerkung Erfinder der haniwa 埴輪 als Grabbeigaben
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.

Nomi no Sukune 野見宿禰 war ein Kämpfer (Ringer) aus Izumo 出雲国, der im Nihon shoki 日本書紀 unter der Herrschaft von Kaiser Suinin 崇神天皇 erwähnt wird und unter anderem die haniwa 埴輪 als Grabbeigabe im Yamato 大和-Reich eingeführt haben soll.

Darstellung im Harima fudoki

Nomi no Sukune wir im Zusammenhang mit der Ortschaft Tachino (früher Kusakabeno) im Gebiet Ihibo 揖保 genannt. Auf seinem Weg vom kaiserlichen Hof (in Yamato) zurück nach Izumo, übernachtete er in der Ortschaft Kusakabeno. Er wurde jedoch krank und verstarb auch an diesem Ort. Um die nötigen Gebete zu sprechen und die Beerdigungsriten zu vollziehen, kam eine Gruppe von Leuten aus Izumo. Sie bildeten eine Menschenkette vom Fluss Ihibo (Ihibo-gaha) bis zur Begräbnisstätte und reichten Kieselsteine aus dem Fluss bis dorthin weiter. Danach bildeten Sie ein Grab aus den Steinen, welches Izumo Grab (Izumo no Hakaya) genannt wird. Tashino bezieht sich auf die Leute von Izumo, die um Kusakabeno lagerten.[1]

Darstellung im Izumo fudoki

Obwohl in den anderen Quellen darauf hingewiesen wird, dass Nomi no Sukune aus Izumo stammt, kommt er im Izumo fudoki 出雲風土記 (733) kaum vor. Jedoch gibt es im Bezirk Iishi 飯石 unter der Rubrik Berge die Erwähnung der Felder von Nomi, Kimi und Ihasuku, welche 13,3 Meilen (ca. 20 km) südwestlich des Gebietsamtes liegen sollen. Wissenschaftler vermuten, dass es sich dabei um den Geburtsort des Nomi no Sukune handeln könnte.[2]

Darstellung im Kojiki

Im Kojiki 古事記 (712) wird Nomi no Sukune, eigentlich nicht erwähnt, sondern seine Gefolgsleute, eine Gruppe von Ton- und Steinzeug herstellenden Personen aus Izumo, welche zum Zweck der Haniwa-Fertigung in der Zeit des Suinin Tenno nach Yamato kamen. Wobei diese Wanderungsbewegung im Zusammenhang mit denen von Nomi no Sukune erfundenen Grabbeigaben Haniwa und mit der Beerdigung von Prinzessin Hibasu 日葉酢媛. steht. Die Töpfer werden im Kojiki Hanishi-be genannt.[3]

Darstellung im Nihon shoki

Haniwa [Abb. 2]

Das Nihon shoki 日本書紀 (720) liefert die genauesten Daten zu Nomi no Sukune, da es zwei unabhängige Episoden von ihm erzählt. Zum einen wird der als übermäßig stark beschriebene Kuyehaya von Taima 当麻蹴速 aufgefordert, seine Kräfte mit Nomi no Sukune zu messen. Dieser kam, nach dem ihm durch einen getreuen Yamatos diese Herausforderung übermittelt wurde, direkt von Izumo um sich in einem mit Füßen ausgetragenen Ringkämpf zu messen. Während dieses Kampfes bricht er Kuyehaya zuerst eine Rippe und dann die Lenden, und töte ihn schließlich. Der Landbesitz Kuyehayas fällt daraufhin in den Besitz von Nomi no Sukune. Das Land wird in koshi-ore-da (Feld der gebrochenen Lenden)[4] umbenannt und Nomi no Sukune blieb dort und diente dem Kaiser Suinin.[5]

Bei der Zweiten Erwähnung handelt es sich zum Anlass des Todes von Prinzessin Hibasu darum, dass Nomi no Sukune den Tenno überzeugt anstelle der Menschopfer als "Grabbeigabe", Figuren und Nachbildungen aus Ton in die Gräber zu geben. Diese Tonerzeugnisse heißen Haniwa oder Tatemono genannt. Um sie herzustellen lässt Nomi no Sukune über hundert Töpfer aus Izumo kommen, deren Vorstand er ist. Er bekommt dafür den Ehrentitel Hashi no Omi 臣 und begründet die Hashi no Muraji 連, welche für die Herstellung der tonernen Grabbeigaben verantwortlich sind.[6]

Verehrung und Schreine

  • Die Töpfer betrachten Nomi no Sukune, wohl wegen der oben erwähnten Haniwa und seiner leitenden Tätigkeit über die Hashibe, als Urahn ihrer Zunft.[7]
  • Zum anderen wir Nomi no Sukune auch als Uhrahn der Sumo-Ringer angesehen, obwohl der damalige Kampfstil mit sumo im heutigen Sinne wohl eher wenig gemein hatte. Wie in folgendem Zitat beschrieben wird er auch heute noch in Schreinen verehrt.
Nomi no Sukune, the winner, was effectively accepted as the patron saint of sumo, his name commemorted at a shrine, the Sukune Jinja, locatef in the Ryogoku area of Tokyo, where sumo wrestling has been centered for at least 300 years, [...][8]
  • Darüber hinaus wird Nomi no Sukune in einer Petition vom 25.06.781 an Kammu Tenno als Vorfahre der Haji Familie (土師 kann auch Hanishi gelesen werden) genannt, die in diesem Schreiben darum ersucht in Sugawara 菅原 – nach ihrem Wohngebiet – umbenannt zu werden, was von Kammu Tenno auch gewährt wird.[9] Nomi no Sukune ist also auch ein Ahne der Sugawara Familie.

Verweise

Literatur

  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
  • William George Aston (Ü.) 1896
    Nihongi: Chronicles of Japan from the earliest times to a.d. 697. London: Kegan Paul 1896. (Zahlreiche Neuauflagen, JHTI Onlineversion, Onlineversion (Wiki-Source).)
  • Andrée Belleville 2000
    Der tori-Markt, ein Glücksfest japanischer Wirte und Geschäftsbesitzer. Zürich: Zentralstelle der Studentenschaft 2000.
  • Robert Borgen 1975
    „The origins of the Sugawara: A history of the Haji family.“ Monumenta Nipponica 30/4 (1975), S. 405-422.
  • Basil Hall Chamberlain (Ü.) 1932
    Kojiki: Records of ancient matters. Kobe: J. L. Thompson & Co 1932. (Erste Auflage 1919, JHTI Onlineversion, Onlineversion.)
  • Eric Dunning 2003
    Sport. London: Routledge 2003.

Fußnoten

  1. Aoki 1997, S. 189
  2. Aoki 1997, S. 142
  3. Chamberlain 1932, S. 242
  4. In modern-japanischen Umschriften des Nihongi steht 腰折田 koshi-ore-da, wobei das erste Schriftzeichen nicht nur Lende oder Hüfte heißen kann, sondern auch den unteren Teil der Wirbelsäule bedeuten kann. 人体で、脊柱(せきちゆう)の下部から骨盤のあたり。体の後ろ側で胴のくびれているあたりから、一番張っているあたりまでを漠然とさす。上体を曲げたり回したりするときの軸になり、体を動かしたり姿勢を保ったりするときに重要なところ。人間以外の動物にもこれをあてて言うことがある。(大辞林)
  5. Aston 1896, S. 173–174
  6. Aston 1896, S. 180–181
  7. Belleville 2000, S. 86
  8. Dunning2003, S. 181
  9. Borgen 1975, S. 405

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:

  1. Nominosukune.jpg
    Nomino Sukune (野見宿禰) Tuschezeichnung von Kikuchi Yōsai菊池容斎 (1781-1878)
    Bild © Wikimedia Commons. (Letzter Zugriff: 2021/9/26)
  2. Tsuchiningio.jpg
    Tsuchi ningyō Statue (Ton); British Museum
    Bild © Aston 1896:182
    Tsuchi ningyō 土人形, eine Art haniwa 埴輪.