Kami no otoko und Kami no otome
Themengruppe | Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen) |
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Name | kami no otoko 加味乃乎止古 und kami no otome 加味乃乎止賣 |
Funktion, Amt | in Schreinen als Priester tätige Jungen und Mädchen |
Die Bezeichnungen kami no otoko 加味乃乎止古 und kami no otome 加味乃乎止賣 sind Bezeichnungen aus den altjapanischen fudoki 風土記. Es handelt sich wohl um Jungen und Mädchen, welche in Schreinen als Priester und Priesterinnen fungieren.[1] Im Hitachi fudoki 常陸風土記 sind sie Protagonisten einer Liebesgeschichte.
Hitachi fudoki
Das Hitachi fudoki schildert im Bericht des Bezirks Kashima 鹿島 die Geschichte eines kami no otoko namens Naka no Samuta no Iratsuko 那賀寒田之郎 und einer kami no otome namens Unakami no Aze no Iratsume 海上安是之孃子. Sie waren beide von großer Schönheit, aber da sie in verschiedenen Dörfer lebten, kannten sie bloß Gerüchte über das Antlitz des anderen. Und doch entwickelten beide die Sehnsucht, sich zu treffen. Nach Monaten des Verlangens trafen sie sich schließlich auf einem regionalen Liedfest (utagaki 宇太我岐) und komponierten füreinander Lieder und gestanden sich ihre Liebe.
Der Junge komponierte folgendes Lied für das Mädchen:
Original Übersetzung Iyazeru no To the twig of the small branch of pine, Aze no ko Having tied a charm strip firm; Matsu ni yufu shide te You must have been pining for me, Wa wo furi miyu mo Oh, lovely girl from Aze. Azeko shi maha mo I will dance with you.
Und das Mädchen antwortete:
Original Übersetzung Ushiho ni ha Though mingled with Tatamu to ihe do The mulititude I am, Nase no ko ga You have singled me out already, Yasoshima kakuri Have you not, my love? Wa wo mi sahashiri Look at you, so hastily running toward me!
Um von den anderen nicht entdeckt zu werden, suchten sie Zuflucht unter den Kiefernbäumen abseits des Festes. Dort saßen sie Knie an Knie, hielten Hände und erzählten sich von ihrer Zuneigung. Am nächsten Morgen wurden sie von einem Hahnenschrei geweckt. Die jungen Liebenden wussten nicht, was sie tun sollten. Sie waren voller Angst, von den anderen Dorfbewohnern entdeckt zu werden und so wünschten sie sich zu Bäumen zu werden. Dieser Wunsch wurde ihnen vom Großen Gott von Kashima erfüllt und der Junge wurde zu einer Kiefer, die Namimatsu 奈美松 („erblick mich nicht“) genannt wurde, und das Mädchen zu einer, die Kotsumatsu 古津松 („fälle mich nicht“) genannt wurde. [2][3]
Verweise
Literatur
- Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
- Mark Funke 1994„Hitachi no kuni fudoki.“ Monumenta Nipponica 49/1 (1994), S. 1-29.