Ihina
Themengruppe | Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen) |
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Name | Ihina |
Rel. Zugehörigkeiten | Shinto |
Herkunft | Japan |
Funktion, Wirkkraft | Göttin des Berges Tsukuha (Tsukuba 筑波山) |
Die Gottheit Ihina hält sich laut den Übersetzungen des Hitachi fudoki 常陸風土記 im oder um den Berg Tsukuha (heute: Tsukuba 筑波山) auf.[1][2] Der Schrein, der dieser Gottheit gewidmet ist befindet sich jedoch im Bezirk Shida der ehemaligen Provinz Hitachi 常陸国. Westlich des Dorfes Takaku liegt der Ihina-Schrein.
Der Berg Tsukuba liegt bei Tsukuba in Japan. Der Tsukuba hat zwei Gipfel, den Nyotai-san 女体山 mit 877m im Osten und den Nantai-san 男体山 mit 871m im Westen.
Laut den Überlieferungen der regionalen Chroniken ist die Popularität des Berges Tsukuha auf die folgende Legende zurückzuführen: In ferner Vergangenheit, reiste eine japanische Urgottheit durchs Land um seine Nachkommen zu besuchen. Als diese zu Sonnenuntergang am Berg Fuji eintrifft bittet die Urgottheit die dort ansässige Göttin um Schutz für die Nacht. Die Götting des Berges Fuji war ein Kind der Urgottheit. Die Berggöttin jedoch gewährte kein Obdach für die Nacht. Enttäuscht und wütend verwünschte die Urgottheit den Berg Fuji mit Schnee der die Landschaft das ganze Jahr hindurch bedecken soll und einer Kälte die jeden davon abhalten soll den Berg zu besteigen. Die Urgottheit wandert weiter und bittet schließlich die Göttin des Berges Tsukuha um eine Bleibe für die Nacht. Die Bitte wurde gewährt und zufrieden über ihren Nachkommen, die Göttin Ihina, wünschte die nur das Beste. Aufgrund der Verwünschung der Urgottheit ist der Berg Fuji seit jeher mit Schnee bedeckt und unzugänglich, der Berg Tsukuha hingegen leicht zugänglich und das Volk kommt fortwährend um zusammen zu singen, zu tanzen, zu essen und zu trinken.
Interpretationsversuch
Während der Sengoku-Periode 戦国時代 (1477–1615) war die Provinz Hitachi unter verschiedenen Daimyōs, lokalen Herrschern, aufgeteilt. Das damals herrschende Ashikaga-Shōgunat 足利幕府 versuchte die Loyalität aller Daimyōs zu gewinnen, scheiterte jedoch an dieser Aufgabe. Besonders lokale Herrscher, deren Machtgebiete weit von Kyōtō, dem damaligen poltischen Machtsitz, entfernt lagen, entzogen sich der Ashikaga-Herrschaft. Vielleicht wäre die Urgottheit hier mit dem Ashikaga-Shōgunat gleichzusetzen, dass versucht sich die Loyalität diverser Gebiete zu sichern, jedoch nicht überall mit offenen Armen aufgenommen wird. Der Daimyō des Gebietes um den Berg Fuji könnte dem Ashikaga-Shōgunat, im Gegensatz zum Daimyō des Gebiets um den Berg Tsukuha, feindlich gesinnt sein.
Verweise
Literatur
- Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
Internetquellen
- Wikipedia – Die freie Enzyklopädie (Wikimedia Foundation, seit 2001).
- Wikipedia, the free encyclopedia (Wikimedia Foundation, seit 2001).
- Wikipedia China
Fußnoten
- ↑ „Tsukuba (Berg)“, Wikipedia[de] (Stand: 2021/08/16)
- ↑ „筑波山“, Wikipedia China (Stand: 2021/08/16)
Bilder
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