Exzerpt:Hara 2013

Aus Kamigraphie
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  • Eiko Hara 2013
    „Hitobito ha itako ni nani o motomeru no ka: Sōzōsareru itako imeeji to itako no jittai.“ Bulletin of Morioka Junior College Iwate Prefectural University 15 (2013), S. 51-56. („What do people expect of itako (Japanese shamans)?(Ⅲ)Invented images and the realities of itako“ Exzerpt.)


In diesem Artikel beschäftigt sich die Autorin Hara Eiko mit der Darstellung der Itako, welche von Medien geprägt beziehungsweise erschaffen wurden und ihren eigentlichen Bezug zur Realität.

Die Autorin erwähnt, dass Itako häufig in die Storyline von Theaterstücken oder literarischen Werken eingebunden werden, sie stellen ebenfalls eine Verbindung zu und ein Abbild von Aomori dar. In dem Kriminalroman “Yokohama Satsujin Jiken” von Uchida Yasuo ergreifen verstorbene Seelen Besitz von Itako und kommunizieren mit ihnen als Medium mit der Umwelt/Mitmenschen. Die Darstellung in diesen Unterhaltungsmedien stimmt nicht immer mit der Realität überein: in diesem Roman werden nur Abstammende einer bestimmten Blutlinie zu Itako ausgebildet. Die Autorin argumentiert, dass die Abstammung eigentlich keinen Bezug dazu hat; Itako waren bzw. sind üblicherweise blinde oder sehgeschädigte Frauen. Die Autorin beschreibt, dass Itako in Büchern und Theaterstücken häufig als バサマ basama dargestellt werden, also als alte Frauen. Laut einer Untersuchung ist die Tendenz hoch, Frauen über 50 Jahre alt als バサマ basama zu bezeichnen, dies trifft ebenfalls auf Itako zu. Die Mehrheit der Itako in den 1950ern gehörten zu dieser basama Kategorie an, sie wurden als alte Frauen angesehen, was sich wiederum in ihrer Darstellung in literarischen Werken und Theaterstücken als basama widerspiegelt. Mit dieser Erkenntnis beginnt die Autorin das neue Kapitel ihres Artikels mit der Fragestellung des Geschlechts einer Itako.

Traditionellerweise können nur Frauen die Berufung einer Itako erlernen und die Bezeichnung der Itako als “alte Frauen” impliziert ebenfalls, dass es sich hierbei ausschließlich um das weibliche Geschlecht handelt. Eine Umfrage in den späten 1950ern von Nakamura Tamio bestätigt dies: von den Befragten waren 121 Itako und weiblich und kein Mann hatte angegeben als Itako tätig zu sein. Eine weitere Untersuchung von Katsunori Kaseda im Jahre 1957 bringt wiederum andere Ergebnisse hervor: unter den 136 Itako befanden sich 3 Männer. Die Autorin erzählt, dass einer dieser Männer als Kind sein Augenlicht verloren hatte, was ihn unnütz für die Gesellschaft machte. Später heiratete er eine Itako und als seine Ehefrau verstarb, begann er ihre Tätigkeiten als Itako zu übernehmen. Somit gab es Annahmen, dass sich in Zukunft die Trainingsbedingungen der Itako verändern würden, eine itako-Meisterin als Lehrende zu haben wäre nicht mehr notwendig. Narumi Shuun 鳴海秀雲, ein männlicher Itako, widmet sich der seelischen Fürsorge und hält Vorträge und Seminare über die Behandlungsmethoden der Itako. Er hat seine spirituellen Therapien und Heilmethoden ebenfalls per Videoaufnahme aufgezeichnet und veröffentlicht. Auf diese Weise gelang es ihm als männlicher Itako eine neue Bewegung zu schaffen, die die traditionelle Weise der weiblichen Itako ehrt und gleichzeitig mit einem modernen Zeitalter Schritt hält.

In dem nächsten Kapitel erklärt die Autorin, dass nicht nur blinde oder sehgeschädigte die Ausbildung zur Itako begonnen haben, sondern auch körperliche Behinderte oder gar Frauen, ohne Behinderung. Die Arbeit als Itako war angesehen und diente für viele als erfolgreiche Unterstützung bei finanziellen Schwierigkeiten.

Die Autorin beabsichtigte beim Verfassen dieses Artikels das eigentliche Bild der Itako näher zu beleuchten: die blinden Frauen, die als Medium tätig sind, wurden von den Medien unterschiedlich beschrieben und auch die "traditionelle" Vorstellung der Itako hat sich im Laufe der Zeit verändert: Itako sind Frauen und Männer, Blinde und Nicht-Blinde, alte und junge Menschen.