Buddhismus: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | * Winter, Franz (SS 2010), VO Einführung in den Buddhismus. | ||
--Schönberger Sarah-Allegra 18:05, 7. Nov. 2010 (CET) | --Schönberger Sarah-Allegra 18:05, 7. Nov. 2010 (CET) |
Version vom 7. November 2010, 20:05 Uhr
Der buddhistische Lehre, bukkyō 仏教 geht auf Siddhārtha Gautama सिद्धार्थ गौतम zurück, der in Japan als Shaka Nyorai 釈迦如来 verehrt wird. Siddhārtha Gautama wurde in Lumbini, Nepal, geboren. Er legte den Ort und Zeitpunkt seiner Wiedergeburt selbst fest. Siddhartha entstammte einem Adelsgeschlecht des nordindischen Volks der Shakya. Die wichtigsten Elemente der Geburtslegende Buddhas lauten:
- Vorgeburtliche, bewusste Entscheidung des Buddha
- Begleitumstände der Schwangerschaft
- Von Wundern begleitete Geburt selbst samt „Inbesitznahme“ der Welt
Nach buddhistischer Auffassung existierten Buddhas schon in grauer Vorzeit, und auch die Zukunft wird weitere Buddhas hervorbringen. Buddha Śākya-muni wird daher auch als der "historische Buddha" bezeichnet. Die Datierung des Todesjahres Buddhas ist bis heute kontrovers diskutiert; Auftreten des Buddha aber mit höchster Wahrscheinlichkeit erst im 5./4. Jahrhundert v. Chr. Er hinterließ nach seinem Tod einen Orden von Mönchen und Nonnen sowie männliche und weibliche Laienanhänger.
Grundlagen
Samsāra संसार
von „herumwandern“ Unerleuchtete Lebewesen, die sich den Illusionen alles Irdischen Daseins, sind im Kreislauf der Wiedergeburten (samsāra) gefangen: Sie werden nach ihrem Tod in neuer Form wiedergeboren. Dieser Kreislauf führt stets auf weiteres Leid hinaus. Das Ziel ist daher der Austritt aus diesem und somit der Eintritt ins nirvāṇa
Nirvāṇa निर्वाण
Das nirvāṇa stellt das Ende des Begehrens und der Leidenschaften dar und befreit aus der Verkettung der Wiedergeburten. Es bezeichnet die Auslöschung alles Diesseitigen. • Ruhe und Beständigkeit: „Hafen der Zuflucht“, „Ort der Seligkeit“, „Insel inmitten der Fluten“, „das Transzendente“, „Arznei für alles Übel“ • Ideal des arhat im frühen Buddhismus • Begriff parinirvāṇa: „endgültiges“ nirvāṇa
Dharma धर्म
dhar- „halten“, „stützen“, „bewahren“, auch „das, was trägt“. Überdies bedeutet Dharma „Gesetz, Recht und Sitte, ethische und religiöse Verpflichtungen“, die auf einem umfassenden kosmischen Prinzip beruhen. Das Universum gehorcht keinem Gott oder Buddha, sondern dem Dharma (hō 法, "Gesetz"). Der Dharma ist ohne Intention, weder strafend oder belohnend. Er ist lediglich das Regelwerk, nach dem das Universum funktioniert.
Karma कर्मन्
Siehe auch Karma
Karma leitet sich von karman „handeln“ her und bezeichnet eine Tat und ihre Auswirkung. Alle Lebewesen sind dem karma unterworfen. Die Qualität unseres Handelns wird bestimmt durch eine Kette von Ursachen und Wirkungen und diese bestimmen den Kreislauf der Wiedergeburten.
Drei Körbe
Die wichtigsten Versionen des buddhistischen Kanon sind:
- Pali-Kanon für den Theravāda-Buddhismus
- Sino-japanischer Kanon für den Mahāyāna-Buddhismus
- Tibetischer Kanon
Der Pali-Kanon wird des Weiteren traditionell in die „drei Körbe“ (tripiṭaka) eingeteilt:
- Sūtta-Piṭaka - Lehre des Buddha, die Sūtren
- Viṇaya-Piṭaka - Ordensregeln
- Abhidhamma-Piṭaka - Reflexionen
Die drei Kostbarkeiten (triratna)
Ein Buddhist nimmt Zuflucht zu folgenden drei Kostbarkeiten:
- Buddha
- Dharma (= Lehre)
- Saṅgha (= Gemeinschaft)
Die „drei Merkmale“ der bedingten Dinge (trilakṣana)
Eng mit dem Dogma vom Leiden ist die Erkenntnis der Endlichkeit alles Irdischen verbunden. Das Festhalten an irdischen Dingen ist nur Illusion, da alles früher oder später vergeht. Der Glaube an die illusorische Qualität des Diesseits führte innerhalb des Mahayana Buddhismus zur Idee von zwei Ebenen der Realität, einer sichtbaren, aber illusorischen; und einer absoluten, die sich hinter der sichtbaren Welt verbirgt. Alles, was ist, ist:
- duḥkham: „leidvoll“
- anitya: „vergänglich“
- anātmā: „ohne innersten Wesenskern“
Kernelemente der Lehre
- Die vier edlen Wahrheiten (catvāri āryasatyāni) und der Achtfache Pfad (āryaaṣṭāṅgika-Mārga)
- Satz vom abhängigen Entstehen (pratītyasamutpāda प्रतीत्यसमुत्पाद)
Die „vier edlen Wahrheiten“
In seiner berühmten "Predigt von Benares", am Beginn seiner Lehrtätigkeit, erklärt der Buddha die Vier Edlen Wahrheiten: Alle irdische Existenz läuft auf Leiden hinaus und nur die Einsicht in die Wahrheit Buddhas führt zur Befreiung von Leid.
- duḥkha: Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll
- samudaya: Der Ursprung des Leidens ist der „Durst“ (tṛṣṇā)
- nirodha: Das Ende des Leidens geschieht durch die Aufhebung des „Durstes“
- marga: Die Aufhebung gelingt durch den Achtfachen Pfad
Die 1. edle Wahrheit
„Dies nun, o Mönche ist die edle Wahrheit vom Leiden. Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden, Kummer, Wehklage, Schmerz, Unmut und Unrast sind Leiden; […] was man wünscht, nicht zu erlangen, ist Leiden; kurz gesagt, die fünf Arten des Festhaltens am Sein sind Leiden."
Die 2. edle Wahrheit
„Und was, o Mönche, ist die edle Wahrheit von der Leidensentstehung? Es ist dieser Durst, der zur Wiedergeburt führt, verbunden mit Vergnügen und Lust, an dem und jenem sich befriedigend, nämlich der Liebestrieb, der Selbsterhaltungstrieb, die Sucht nach Reichtum." 243,6
Die 3. edle Wahrheit
„Dies nun, o Mönche ist die edle Wahrheit von der Aufhebung des Leidens. Es ist ebendieses Durstes Aufhebung durch (seine) restlose Vernichtung; (es ist) das Aufgeben (des Durstes), der Verzicht (auf ihn), die Loslösung (von ihm, seine) Beseitigung.“ 243,7
Die 4. edle Wahrheit
„Und was, o Mönche, ist die edle Wahrheit von dem zur Aufhebung des Leidens führenden Pfad? […]Es ist dieser edle achtgliedrige Weg, nämlich: rechte Einsicht, rechter Entschluss, rechte Rede, rechte Tat, rechter Wandel, rechtes Streben, rechte Wachheit, rechte Versenkung." 242-243, 4/8 Aus der kanonischen Pali-Literatur
Der „Achtfache Pfad“
Alle Glieder des achtfachen Pfades sind gleichwertig. Das Ziel ist nirvāṇa.
- Rechte Anschauung
- Rechte Gesinnung
- Rechte Rede
- Rechtes Handeln
- Rechter Lebenserwerb
- Rechtes Streben
- Rechte Achtsamkeit
- Rechte Versenkung
Rechte Anschauung und rechte Gesinnung als „Wissen“ (prajñā). Rechte Rede, rechtes Handeln und rechter Lebenserwerb: „Ethik“ (śīla): „heilsame“ (kuśala) und „unheilsame“ (akuśala) Taten. Rechtes Streben, rechte Achtsamkeit und rechte Versenkung: Meditation.
Der „Satz vom bedingten Entstehen“
Der „Satz vom abhängigen Entstehen“ (pratītyasamutpāda) ist eine zwölfgliedrige kette mit strikter Abfolge. Die Grundanliegen sind:
- Alle Phänomene der Wirklichkeit entstehen in Abhängigkeit von Ursachen und Bedingungen (idaṃ asti ayaṃ bhavati)
- Ergänzung der Lehre vom „Durst“ durch den Faktor „Unwissenheit“ (avidyā) als Wurzel allen Falschverhaltens
1. Nichtwissen (avidyā)
2. Willensgestaltungen (saṃskāra) = karmische Kräfte
3. Bewusstsein
4. Name und Form (nāmarūpa) = Person
5. die sechs Sinnesbereiche
6. Berührung
7. Empfindung (vedanā)
8. Durst (tṛṣṇā)
9. Ergreifen (upādāna)
10. Werden
11. Geburt
12. Altern und Sterben
Quellen
- Keown, Damien (2005), Der Buddhismus. Eine kurze Einführung, Stuttgart: Reclam.
- Religion in Japan
- Religion in Japan
- Winter, Franz (SS 2010), VO Einführung in den Buddhismus.
--Schönberger Sarah-Allegra 18:05, 7. Nov. 2010 (CET)