Bauten: Unterschied zwischen den Versionen

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Die traditionelle japanische Architektur arbeitet fast ausschließlich mit Holz. Dies liegt nicht zuletzt an der bestän·digen Bedrohung durch Erd·beben in Japan. Gegen·über Stein·bauten haben Holz·häuser den Vorteil, dass sie leichter und bieg·samer sind und im Fall der Zer·störung schneller wieder auf·gebaut werden können. Aller·dings fallen sie umso leichter einem Brand zum Opfer. Diese Grund·vor·aus·set·zungen  haben be·stimmte archi·tektoni·sche Muster her·vor·ge·bracht, die sich ganz beson·ders in den religi·ösen Bau·werken Japans erhal·ten haben.  
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{{fl|D}}ie traditionelle japanische Architektur arbeitet fast ausschließlich mit Holz. Dies liegt nicht zuletzt an der bestän·digen Bedrohung durch Erd·beben in Japan. Gegen·über Stein·bauten haben Holz·häuser den Vorteil, dass sie leichter und bieg·samer sind und im Fall der Zer·störung schneller wieder auf·gebaut werden können. Aller·dings fallen sie umso leichter einem Brand zum Opfer. Diese Grund·vor·aus·set·zungen  haben be·stimmte archi·tektoni·sche Muster her·vor·ge·bracht, die sich ganz beson·ders in den religi·ösen Bau·werken Japans erhal·ten haben.  
  
 
== Vergängliche Materialien, beständige Struktur ==
 
== Vergängliche Materialien, beständige Struktur ==

Version vom 18. Januar 2013, 22:29 Uhr

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Einleitung Religiöse Bauten in Japan

Vorlage:Flie traditionelle japanische Architektur arbeitet fast ausschließlich mit Holz. Dies liegt nicht zuletzt an der bestän·digen Bedrohung durch Erd·beben in Japan. Gegen·über Stein·bauten haben Holz·häuser den Vorteil, dass sie leichter und bieg·samer sind und im Fall der Zer·störung schneller wieder auf·gebaut werden können. Aller·dings fallen sie umso leichter einem Brand zum Opfer. Diese Grund·vor·aus·set·zungen haben be·stimmte archi·tektoni·sche Muster her·vor·ge·bracht, die sich ganz beson·ders in den religi·ösen Bau·werken Japans erhal·ten haben.

Vergängliche Materialien, beständige Struktur

Die traditionelle japanische Architektur nimmt die Tatsache bewusst in Kauf, dass sie nicht für die Ewig·keit bestimmt ist. Statt dessen werden Gebäude immer wieder nach einem einmal be·währten Muster neu aufgebaut. Es ist außer·dem ver·hältnis·mäßig einfach, Gebäude aus·einander·zu·nehmen und an anderer Stelle wieder aufzu·bauen. Auch lassen sich einzelne schad·hafte Hölzer ohne große Schwie·rig·keiten durch neue erset·zen, wenn der Schaden nicht allzu groß ist.

In manchen Fällen, etwa im Fall der Schrein·anlage von

Ise 伊勢 (jap.)

vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū

Ort, Schrein

Der Begriff „Ise“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Ise saishu.jpg
  • Kinai1694.jpg
  • Ise plan.gif
  • Meotoiwa.jpg
  • Naiku google.jpg
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  • Misomahajime.jpg
  • Ise sangu.jpg
  • Eejanaika kyosai.jpg
  • Shogu ise.jpg
  • Ise modell.jpg
  • Geku google.jpg
  • Naiku kokkayoho.jpg
  • Kamidama schema.jpg
  • Taigenkyu.jpg
  • Wedrocks.jpg
  • Ise map.jpg
  • Uji bridge.jpg
  • Geku kokkayoho.jpg
  • Torii uji bridge ise.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Ise; s.a. Geo-Glossar

, reißt man dennoch sämt·liche Gebäude alle zwanzig Jahre ab, um sie nach exakt dem gleichen Muster, aber mit neuen Hölzern wieder auf·zu·bauen. Heute geschieht dies vor allem aus rituellen Gründen, in alter Zeit, als Bauholz in un·limi·tierter Menge zur Verfü·gung stand, gab es aber auch die durch·aus rationale Erwä·gung, auf diese Weise dem natür·lichen Verfall zuvor·zu·kommen.

Interessanterweise hat diese Bereitschaft, die Vergänglichkeit mit in die Architektur einzu·beziehen, dazu geführt, dass sich die Grund·struktur der tradi·tionellen Bau·kunst seit der japani·schen Klassik (Nara- und Heian-Zeit) kaum nennes·wert verändert hat. Sobald man durch Versuch und Irrtum die effek·tivste Methode gefunden hatte, um einen bestimm·ten Ge·bäude·typ herzu·stellen, behielt man ihn bei. Dies ist im Fall buddhis·tischer Pagoden ganz besonders auffällig: Sie ent·wickel·ten sich aus einem chinesi·schen Urtyp, der in China schon längst nicht mehr existiert, in Japan aber bis heute fast unver·ändert weiter tradiert wird.

Im übrigen sind einige Bauten aus älterster Zeit vor dem Unbill der Natur verschont geblie·ben. In der Gegend um die alte Haupt·stadt Nara stammen einige Holz·bauten aus dem achten Jahr·hundert und zählen damit zu den ältesten Holz·bau·werken der Welt, etwa der buddhis·tische Tempel

Hōryū-ji 法隆寺 (jap.)

Tempel in Ikaruga bei Nara, gegr. 607; wtl. „Tempel des prosperierenden [Buddha]-Gesetzes“

Tempel

Der Begriff „Hōryū-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Tamonten horyuji.jpg
  • Nio horyuji.jpg
  • Horyuji chumon.jpg
  • Drachen horyuji.jpg
  • Nandaimon Horyuji.jpg
  • Amida horyuji.jpg
  • Guze kannon.jpg
  • Pagode horyuji.gif
  • Shakasanzon horyuji.jpg
  • Nakibotoke horyuji.jpg
  • Yumedono2.jpg
  • Hyakumanto.jpg
  • Horyuji kondo.jpg
  • Kannon fresco horyuji.jpg
  • Pagode horyuji.jpg
  • Horyuji Google.jpg
  • Horyuji-Ascending-Dragon.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Hōryū-ji; s.a. Geo-Glossar

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Gemeinsamkeiten und Unterschiede religiöser Gebäude

Sowohl die Tempel des Buddhismus als auch die Schreine des Shinto widmen die größ·te archi·tekto·nische Sorgfalt dem Dach. Die Dächer von Tempeln und Schrei·nen ziehen daher mit ihren ele·ganten Schwüngen und raf·finier·ten Kon·struk·tionen sofort alle Blicke auf sich. Was da·runter ist, beschränkt sich zumeist auf eine stabile Kon·struktion von Balken, die oft nur durch ein·fache Bretter·wände oder gar Papier·schiebe·türen ver·bunden sind. Die Wände haben daher so gut wie gar keine tragende Funktion. Die meisten traditio·nellen Gebäude sind eben·erdig oder einstöckig. Auch die Böden sind aus Holz und lagern nicht direkt auf der Erde, son·dern schwe·ben auf stützen·den Pfählen. Dies schützt die Gebäude vor Feuch·tig·keit und un·er·wünsch·ten Schäd·lingen.

Vorlage:Sidebox Tempel und Schreine unter·scheiden sich unter·ein·ander oft nur in Details, die dem Laien zunächst nicht ins Auge fallen. Auch funktionell ähneln sich die Gebäude des Shinto und des japanischen Buddhismus: Die Haupt·gebäude dienen im Wesent·lichen der Auf·bewah·rung von Heilig·tümern und nicht der Versamm·lung von Gläubigen. Religiöse Massen·ver·an·stal·tungen im Stil christ·licher Messen finden weder im Shinto noch im Bud·dhis·mus mit ähnlicher Regel·mäßig·keit statt wie in christ·lichen Ländern. Wenn viele Leute an einer reli·giösen Feier beteiligt sind, nimmt das Ganze rasch einen bunten Festcharakter an und wird im Freien abgehalten.

Um Shinto Schreine und buddhistische Tempel auseinander zu halten, bedarf es der Kennt·nis ganz bestimmter Merkmale: Schreine sind in der ersten Linie anhand von

torii 鳥居 (jap.)

Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami

Schrein

Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Sansai torii hokusai.jpg
  • Kumano mandara.jpg
  • Mikuji kamakura.jpg
  • Koya4.jpg
  • Miyajima torii.jpg
  • Bangkok swing.jpg
  • Sankei torii.jpg
  • Fushimi13.jpg
  • Ise sangu.jpg
  • Midono.jpg
  • Torii shitennoji.jpg
  • Torii nikko.jpg
  • Fushimi 5.jpg
  • Ukiha inari.jpg
  • Yasukuni mode.jpg
  • Shinobazu hiroshige.jpg
  • Uji bridge.jpg
  • Inasa2.jpg
  • Ise2013.jpg
  • Itsukushima torii sand.jpg
  • Fushimi gates.jpg
  • Torii geku.jpg
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  • Kasuga torii.jpg
  • Yasukuni torii.jpg
  • Fushimi 7.jpg
  • Torii kyoto.jpg
  • Inyoseki1.jpg
  • Usa torii wm.jpg
  • Hibara mitsutorii.jpg
  • Torii Fushimi.jpg
  • Omura 1945.jpg
  • Torana detail.jpg
  • Miyajima closeup.jpg
  • Miniatur torii.jpg
  • Fushimi nacht.jpg
  • Schrein bruecke.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Itsukushima.jpg
  • Koya9.jpg
  • Onsen.jpg
  • Miyajima torii2.jpg
  • Ninomine.jpg
  • Fushimi torii.jpg
  • Hachiman ishi torii.jpg
  • Fushimi friedl1.jpg
  • Itsukushima torii meiji.jpg
  • Backyardshrine.jpg
Weitere Bilder...

zu identi·fizieren, Pagoden oder Tore mit Wächter·figuren (

niō 仁王 (jap.)

Wächterfigur, Torwächter

Der Begriff „niō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Nio nikko.jpg
  • Nio shitennoji.jpg
  • Nikko ngyo.jpg
  • Niomon ninnaji.jpg
  • Yomeimon waechter.jpg
  • Nio sanboin.jpg
  • Nio sugimoto un.jpg
  • Nio koya.jpg
  • Nio dunhuang 9c.jpg
  • Nio horyuji.jpg
  • Nio tenshoji niigata.jpg
  • Kongorikishi todaiji2.jpg
  • Drache kenninji un.jpg
  • Nio jinguji.jpg
  • Nio sugimoto a.jpg
  • Nio shokoji kunisaki kaze.jpg
  • Nio sokenji.jpg
  • Nio ninnaji2.jpg
  • Nio hokusai.jpg
  • Yomeimon vorne.jpg
  • Kongorikishi todaiji1.jpg
  • Yukisono torii.jpg
  • Nio taiyuin.jpg
  • Nio zenkoji.jpg
  • Nio shirahige kunisaki kaze.jpg
  • Nio ryuunji.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Fushimi inari romon.jpg

) sind ein Hinweis, dass es sich wahr·schein·lich (wenn auch nicht sicher) um einen bud·dhisti·schen Tempel handelt. Weitere Einzel·heiten dazu werden auf den folgen·den Seiten besprochen. Die Listen berühm·ter Tempel und Schreine in diesem Kapitel bieten weiteres An·schau·ungs·material, erheben aller·dings keinen An·spruch auf Voll·stän·digkeit.