Bauten/Ise Izumo: Unterschied zwischen den Versionen

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{{titel | Ise und Izumo}}
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#WEITERLEITUNG [[Bauten/Bekannte Schreine]]
 
 
{{fl|D}}ie Schreine von {{g|isejinguu|Ise}} und {{g|izumotaisha|Izumo}} sind die repräsentativsten und historisch bedeutendsten Schreinanlagen Japans. Ihre Gottheiten spielen bereits in den alten mythologischen Chroniken {{g|kojiki}} und {{g|nihonshoki}} die wichtigsten Rollen (s.a. Kap. [[Mythen|Mythen]]). Interessanterweise liegen beide religiösen Zentren an relativ abgelegenen Orten. Das war bereits zur Zeit ihrer Errichtung so. Ihre Standorte gehorchen einem kulturellen Muster, wonach besonders bedeutungsvolle Sakralbauten und weltliche Zentren einen gewissen Respektsabstand von einander einhalten sollten.
 
 
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== Die doppelte Schreinanlage von Ise==
 
 
 
Ise besteht aus zwei Schreinanlagen mit architektonisch fast identischen Hauptgebäuden, dem Inneren und dem Äußeren Schrein. Der Innere Schrein ({{g|naikuu}}) ist {{g|amaterasu}}, der Sonnengottheit und Ahnherrin des Tennō-Geschlechts geweiht. In ihm ist ein angeblich aus mythologischer Zeit stammender Spiegel aufbewahrt, der als Hauptheiligtum ({{g|shintai}}) dient. Die genaue Form dieses Spiegels ist unbekannt, da ihn selbst Priester nicht zu Gesicht bekommen. Auch darf niemand das Hauptgebäude betreten. (Das gilt im übrigen grundsätzlich für alle Schreine.) Im Äußeren Schrein ({{g|gekuu}}), der einige Kilometer vom Inneren entfernt ist, residiert {{g|Toyouke}}, eine Nahrungsgottheit, die wohl ursprünglich als Dienerin der Amaterasu angesehen wurde. Dieser Schrein ist zwar nicht ganz so heilig, das meiste, was für den Inneren Schrein gilt, gilt aber auch für den Äußeren.
 
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Die Ise Schreine sind Vorbild für einen eigenen Baustil ({{g|shinmeizukuri}}). Ihre architektonische Grundstruktur ähnelt einem Speicher. Die hohen Grundpfeiler etwa dienten zum Schutz vor Tieren und Nässe. Diese Grundstruktur wirkt schlicht und archaisch, auch wenn einzelne Elemente reiche Metallverzierungen tragen. Der ''shinmei zukuri''-Stil unterscheidet sich aber nicht nur durch seine Schlichtheit von anderen Schreinbauten, sondern auch durch die charakteristische Form der weit aus dem Dach ragenden Dachsparren ({{g|chigi}}) und der Querhölzer ({{g|katsuogi}}) auf dem Giebel. ([[Bauten/Ise_Izumo/Baustil_Ise|Mehr dazu...]])
 
 
 
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Die Ise Schreine sind unter anderem dafür bekannt, dass sie alle zwanzig Jahre neu errichtet werden. Der Neubau betrifft sämtliche religiösen Gebäude beider Schreinanlagen (inkl. Haupthallen und diverser Zweigschreine), ist also ein sehr aufwendiges Unternehmen. Es erklärt, warum die Schreingebäude von Ise auf vielen Fotos unerwartet neu erscheinen. Was dabei jedoch exakt erhalten bleibt, sind Baustil und Bauart der Gebäude. Von der traditionellen Zimmermannskunst darf kein Deut abgewichen werden.
 
 
 
Der charakteristische Baustil der Ise Schreine findet sich in ganz Japan an Schreinen, die lose mit Ise in Beziehung stehen. Diese Schreine werden meist als Shinmei-Schreine bezeichnet, wobei {{g|shinmei}} für Ise steht.
 
 
 
== Der Großschrein von Izumo ==
 
 
 
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|Hauptschrein von Izumo
 
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Auch der Hauptschrein von Izumo dient letztlich einfach als Speicher für ein Heilgtum, seine Bauart unterscheidet sich aber deutlich vom Ise-Stil. Man nimmt an, dass er architektonisch der frühen japanischen Palastarchitektur entspricht, die wiederum aus archäologischen Zeugnissen, vor allem in Gestalt der tönernen Grabbeigaben ({{g|haniwa}}), rekonstruiert werden kann. Das Hauptgebäude ist für einen Schrein ungewöhnlich hoch. Alte Quellen beschreiben den Izumo Schrein größer als die Halle des [[Ikonographie/Dainichi/Daibutsu|Großen Buddha]] in {{g|Nara}}. Die heute sichtbaren Gebäude stammen aus der {{g|edo}}-Zeit und sind kleiner als die ursprünglichen, folgen aber wahrscheinlich dem originalen Bauplan. Markant ist unter anderem die überdachte Treppe, die zum Schrein hinaufführt.
 
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|caption= Izumo, Hauptgebäude, Vorder- und Seitenansicht
 
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|Izumo Schrein
 
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Ein Charakteristikum für den Schreinstil von Izumo sind die besonders massigen {{g|shimenawa}}. Sie sind in der Region rund um den Izumo Schrein häufig zu finden, in der Anlage von Izumo selbst schmücken sie allerdings nur die Seitengebäude. Das Bild rechts unten zeigt das hoch aufragende Hauptgebäude umschlossen vom Inneren Schreinareal. Normalerweise ist es Besuchern nicht gestattet, dieses innere Areal zu betreten.
 
Der Izumo Schrein steht mit einem eigenen Sagenkreis in Verbindung. In den Mythen gilt seine Hauptgottheit {{g|ookuninushi}} als Herrscher der Erde (= Japan), bevor die Abkömmlinge der Sonnengottheit (= die Ahnen des Tennō) vom Himmel herabsteigen und die Erde erobern. In historischer Zeit ist der Izumo Schrein — wahrscheinlich wegen seiner Entfernung von der Hauptsstadt — von diversen anderen Schreinen an Bedeutung überflügelt worden. Dennoch gibt es einen verbreiteten Glauben, dass sich sämtliche Götter Japans jedes Jahr im Oktober (bzw. im 10. Monat) im Izumo Schrein zusammenfinden. Dieser Monat hat daher den Beinamen „Monat ohne Götter“ ({{g|kannazuki}}). Nur in Izumo heißt er „Monat der anwesenden Götter“ ({{g|kamiaritsuki}}).
 
 
 
{{ThisWay| Bauten/Bekannte Schreine}}
 
{{verweise|FN=0}}
 

Aktuelle Version vom 13. Mai 2021, 15:20 Uhr

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