Alltag/Gluecksbringer: Unterschied zwischen den Versionen

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==Diesseitiges Wohlergehen (''genze riyaku'')==
 
==Diesseitiges Wohlergehen (''genze riyaku'')==
Der Zweck all dieser kleinen Opfergaben und Talismane ist stets an einen bestimmten Wunsch an die Gottheit, bzw. an bestimmte mit der Gottheit assoziierte glücksbringende Effekte gebunden. Die meisten großen Schreine und Tempel spezialisieren sich auf bestimmte Lebensbereiche, in denen sie und ihre Glücksbringer besonders effektiv sind: Manche bringen Reichtum, manche Gesundheit, manche Erfolg in der Liebe und viele helfen bei Prüfungen. Fast immer haben sie jedoch ein diesseitsbezogenes Ziel. D.h. es geht um individuelles Glück in diesem Leben. Japanische Religion im allgemeinen und Shinto im besonderen widmet sich dem weltlichen Glück der Gläubigen in mannigfacher Weise. Der japanische Fachausdruck dafür ist {{Glossar:genzeriyaku}} (Gewinn oder Belohnung [für religiöse Handlungen] in dieser Welt/diesem Leben).
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Der Zweck all dieser kleinen Opfergaben und Talismane ist stets an einen bestimmten Wunsch an die Gottheit bzw. an bestimmte, mit der Gottheit assoziierte glücksbringende Effekte gebunden. Die meisten großen Schreine und Tempel spezialisieren sich auf bestimmte Lebensbereiche, in denen sie und ihre Glücksbringer besonders effektiv sind: Manche bringen Reichtum, manche Gesundheit, manche Erfolg in der Liebe und viele helfen bei Prüfungen. Fast immer haben sie jedoch ein diesseitsbezogenes Ziel. D.h. es geht um individuelles Glück in diesem Leben. Japanische Religion im allgemeinen und Shinto im besonderen widmet sich dem weltlichen Glück der Gläubigen in mannigfacher Weise. Der japanische Fachausdruck dafür ist {{Glossar:genzeriyaku}} (Gewinn oder Belohnung [für religiöse Handlungen] in dieser Welt/diesem Leben).
  
 
''Genze riyaku'' hat in der japanischen Religion eine lange Tradition, wird aber auch durch sehr unmittelbare gesellschaftliche Voraussetzungen unterstützt: In Japan gibt es keine Kirchensteuer und kaum staatliche Unterstützung von Religion (Ausnahme: Steuerenthebung). Religiöse Institutionen sind ähnlich wie kommerzielle Unternehmen auf direkte, freiwillige Zuwendungen angewiesen. Es gibt zweierlei Dienstleistungen, aus denen religiöse Institutionen Einnahmen lukrieren: a) Große Zeremonien, die aus Anlass wichtiger Schicksalsabschnitte vollzogen werden (Hochzeit, Geschäftsgründung, Hausbau, Begräbnis). Hierbei entscheidet oft die traditionelle Zugehörigkeit der Familie, welche religiöse Institution die Zeremonie vollzieht. b) Kleine religiöse Handlungen als spirituelle Rückversicherungen, die dem alltäglichen Leben zugute kommen sollen. Sie wirken zwar oft spielerisch, werden aber doch von vielen ernst genommen. Lokale Traditionen und Legenden spielen eine wichtige Rolle für die Glaubhaftigkeit glücksbringender Effekte, doch werden beständig neue Legenden und Traditionen geschaffen. Es ist ein offener Markt, der nur von einem immer dünner werdenden religiösen Vorverständnis der Allgemeinheit reguliert wird und immer mehr nach Innovationen verlangt.
 
''Genze riyaku'' hat in der japanischen Religion eine lange Tradition, wird aber auch durch sehr unmittelbare gesellschaftliche Voraussetzungen unterstützt: In Japan gibt es keine Kirchensteuer und kaum staatliche Unterstützung von Religion (Ausnahme: Steuerenthebung). Religiöse Institutionen sind ähnlich wie kommerzielle Unternehmen auf direkte, freiwillige Zuwendungen angewiesen. Es gibt zweierlei Dienstleistungen, aus denen religiöse Institutionen Einnahmen lukrieren: a) Große Zeremonien, die aus Anlass wichtiger Schicksalsabschnitte vollzogen werden (Hochzeit, Geschäftsgründung, Hausbau, Begräbnis). Hierbei entscheidet oft die traditionelle Zugehörigkeit der Familie, welche religiöse Institution die Zeremonie vollzieht. b) Kleine religiöse Handlungen als spirituelle Rückversicherungen, die dem alltäglichen Leben zugute kommen sollen. Sie wirken zwar oft spielerisch, werden aber doch von vielen ernst genommen. Lokale Traditionen und Legenden spielen eine wichtige Rolle für die Glaubhaftigkeit glücksbringender Effekte, doch werden beständig neue Legenden und Traditionen geschaffen. Es ist ein offener Markt, der nur von einem immer dünner werdenden religiösen Vorverständnis der Allgemeinheit reguliert wird und immer mehr nach Innovationen verlangt.

Version vom 12. September 2010, 20:06 Uhr

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Glücksbringer und diesseitiges Wohlergehen

Jeder populäre Tempel oder Schrein bietet innerhalb des Schreinareals unzählige kleine Gegenstände zum Verkauf an, deren Zweck dem ausländischen Besucher lange rätselhaft bleibt. Es sind allesamt glücksbringende Gegenstände, die aber unterschiedlichen Zwecken dienen und verschiedene Behandlungen erfahren. Neben den bereits erwähnten Opfergaben, die meist vor Ort geopfert werden (z.B. Räucherstäbchen oder Holz und Rindenstücke für Feuerrituale), kann man auch Amulette oder Talismane erwerben, die man bei sich behält. Jeder berühmte Ort hat seine speziell gestalteten Glücksbringer, bestimmte Grundformen wiederholen sich jedoch.

Glücksbringer

Die häufigsten Glücksbringer sind kleine Gegenstände, die man zur Abwehr von Unheil oder zur Erreichung bestimmter Wünsche bei sich trägt oder zu Hause aufstellt. Außerdem kann man an fast jeder größeren Verehrungsstätte Glücksorakel erwerben. Derartige Objekte sind zwar bereits für ein paar hundert Yen zu haben, verlieren ihre Wirkkraft aber nach spätestens einem Jahr, sodass man immer wieder neue kaufen muss. Sie werden sowohl in Schreinen als auch in Tempeln angeboten und sind somit an keine konfessionellen Grenzen gebunden.

O-mamori, o-fuda, o-mikuji

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o-mamori お守り (jap.)

Talisman, schutzbringender Gegenstand

Gegenstand

Der Begriff „o-mamori“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Omamori2.jpg
  • Dazaifu tenmangu mamori.jpg
  • Omamori.jpg
sind die populärsten Glücksbringer in Tempeln und Schreinen. Mamori bedeutet wtl. „Beschützer“ und wird manchmal auch als „Talisman“ übersetzt (das „o-“ ist hier eine honorative Vorsilbe). Meist handelt es sich um kleine Beutelchen aus Seide mit einer Aufschrift, die ihren Zweck (Gesundheit, Erfolg in Beruf oder Studium, Schutz im Straßenverkehr, etc. oder allg. „Schutz“) beschreibt. O-mamori sind dazu gedacht, ständig mitgeführt zu werden.
o-fuda お札 (jap.)

Amulett oder Talisman in Gestalt eines symbolischen Zeichens, meist aus Papier; auch shinsatsu; das Zeichen 札 kann auch „Geldschein“ bedeuten, wird dann aber sinojap. satsu ausgesprochen;

Gegenstand

Der Begriff „o-fuda“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Dazaifu tenmangu mamori.jpg
  • Kamidama schema.jpg
  • Amaterasu ofuda.jpg
  • Fuda.jpg
  • Daishi-varianten.jpg
  • Bato fuda myoanji.jpg
  • Izuna gongen ofuda.jpg
  • Bato fuda myokoin.jpg
  • Bato fuda entsuji.jpg
  • Bato fuda sanbutsuji.jpg
sind im allgemeinen Papierstreifen oder kleine Holztäfelchen mit einer Inschrift. Sie haben eine sehr ähnliche Funktion wie o-mamori, sind aber eher dazu bestimmt, an bestimmten Orten aufgestellt oder angebracht zu werden. Oft findet man sie an einem Hausaltar oder Hausschrein, wo sie die verehrte Gottheit eines Schreins oder ein für einen Tempel wichtiges Sutra repräsentieren. O-fuda können aber auch wie kleine Plakate irgendwo aufgeklebt werden. Passionierte Pilger führen oft solche frommen Aufkleber mit sich, um sie an den erreichten Pilgerstätten anzubringen. 
o-mikuji 御籤/おみくじ (jap.)

Glückslos, Glücksorakel; auch mikuji

Ritus, Gegenstand

Der Begriff „o-mikuji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Omikuji.jpg
  • Omikuji rosa.jpg
  • Omikuji izumo.jpg
  • Miko heianjingu barthe.jpg
  • Luckycharms.jpg
  • Omikuji heian shogatsu.jpg
  • Hatsumode-omikuji.jpg
  • Miko kasuga.jpg
  • Mikuji gakusei dazaifu.jpg
  • Omikuji blau.jpg
  • Yasui konpira.jpg
  • Mikuji nara.jpg
  • Tsunodaishi.jpg
  • Mikuji kamakura.jpg
  • Kamigamo Omikuji.jpg
  • 753 sendai.jpg
  • Omikuji heian.jpg

sind eine Kombination von Opfergabe und Orakel. Es sind Lose mit einer Weissagung, die einem Gutes oder weniger Gutes vorhersagt. Sie werden typischer Weise in Schreinen verkauft, fallweise aber auch in buddhistischen Tempeln. Die Lose werden nach dem Kauf meist an Bäumen innerhalb des religiösen Areals aufgehängt: Bei positiven Vorhersagen um sicher zu gehen, dass sie sich auch erfüllen, bei negativen, damit sie sich mit Hilfe der

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hachiman kaikei.jpg
  • Matsunoo josei.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Kumano kami.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Baozhi heian.jpg
nicht erfüllen. Rund um berühmte Schreine sind die Bäume oft ganz weiß von den vielen Zetteln, die die Besucher dort angebunden haben.

Engimono

Daruma auge.jpg
engimono 縁起物 (jap.)

Glücksbringer

Gegenstand

Der Begriff „engimono“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

sind meist Figuren, die irgend eine glücksbringende Bedeutung haben. Sie können als Ziergegenstände an jedem beliebigen Platz aufgestellt werden. Ein charakteristisches Beispiel sind die sog.

Daruma 達磨 (jap.)

Spitzname des Mönchs Bodhidharma; Bezeichnung der daruma-Puppe als Glücksbringer

Der Begriff „Daruma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daruma auge.jpg
  • Daruma harunobu.jpg
  • Daruma yokai kuniyoshi.jpg
  • Daruma harunobu2.jpg
  • Yukidaruma.jpg
  • Onna daruma.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Daruma3.jpg
  • Daruma soba kuniyoshi.jpg
  • Daruma togetsu.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Daruma shunga2 kuniyoshi.jpg
  • Daruma und geisha.jpg
  • Hosogami kunisada2.jpg
  • Daruma kuniyoshi.jpg
  • Hosogami.jpg
  • Daruma spiegel.jpg
Figuren. Sie stellen in stilisierter Form den indischen Mönch Bodhidharma dar. Er soll in Meditation erstarrt sein, daher werden Arme und Beine weggelassen. Beim Kauf sind beide Augen weiß. Man malt dann dem Daruma selbst ein Auge, während man sich auf einen Wunsch konzentriert, oder man lässt das Auge — gegen weiteres Geld — von einem Mönch aufmalen. Geht der Wunsch in Erfüllung, bekommt der Daruma ein zweites Auge. Zu bestimmten Anlässen, beispielsweise zu Neujahr, veranstalten manche Tempel sog. Daruma Märkte (daruma ichi). Dabei werden alle alten Darumas in einem großen Feuer verbrannt und neue verkauft.

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Ein ähnliches Objekt, das vor allem den Erfolg von Geschäftslokalen fördern soll, ist die „Winkende Katze“ (

maneki neko 招き猫 (jap.)

winkende Katze, Winkekatze; Glücksbringer, besonders für geschäftlichen Erfolg

Gegenstand

Der Begriff „maneki neko“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Manekineko.jpg
  • Manekineko schrein.jpg
  • Marushime no neko.jpg

), die man sehr häufig in den Auslagen von Geschäften und Restaurants sehen kann. Die maneki neko hält typischerweise eine alte Goldmünze in der Pfote, auf der der unwahrscheinlich hohe Betrag „senman ryō“ (10 Millionen Ryō) verzeichnet ist. Katzen zählen zu denjenigen Tieren, denen magische, mitunter auch gefährliche Kräfte und Fähigkeiten nachgesagt werden. Ähnliche Eigenschaften besitzen auch Füchse, Tanuki-„Dachse“, Schlangen und andere Tiere, die ebenfalls als engimono in Tempeln, Schreinen und Souvenirläden zu erwerben sind. (S. dazu auch Kap. Mythen, Füchse.)

Diesseitiges Wohlergehen (genze riyaku)

Der Zweck all dieser kleinen Opfergaben und Talismane ist stets an einen bestimmten Wunsch an die Gottheit bzw. an bestimmte, mit der Gottheit assoziierte glücksbringende Effekte gebunden. Die meisten großen Schreine und Tempel spezialisieren sich auf bestimmte Lebensbereiche, in denen sie und ihre Glücksbringer besonders effektiv sind: Manche bringen Reichtum, manche Gesundheit, manche Erfolg in der Liebe und viele helfen bei Prüfungen. Fast immer haben sie jedoch ein diesseitsbezogenes Ziel. D.h. es geht um individuelles Glück in diesem Leben. Japanische Religion im allgemeinen und Shinto im besonderen widmet sich dem weltlichen Glück der Gläubigen in mannigfacher Weise. Der japanische Fachausdruck dafür ist

genze riyaku 現世利益 (jap.)

(religiöse) Belohnung in diesem Leben

Konzept

Der Begriff „genze riyaku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(Gewinn oder Belohnung [für religiöse Handlungen] in dieser Welt/diesem Leben).

Genze riyaku hat in der japanischen Religion eine lange Tradition, wird aber auch durch sehr unmittelbare gesellschaftliche Voraussetzungen unterstützt: In Japan gibt es keine Kirchensteuer und kaum staatliche Unterstützung von Religion (Ausnahme: Steuerenthebung). Religiöse Institutionen sind ähnlich wie kommerzielle Unternehmen auf direkte, freiwillige Zuwendungen angewiesen. Es gibt zweierlei Dienstleistungen, aus denen religiöse Institutionen Einnahmen lukrieren: a) Große Zeremonien, die aus Anlass wichtiger Schicksalsabschnitte vollzogen werden (Hochzeit, Geschäftsgründung, Hausbau, Begräbnis). Hierbei entscheidet oft die traditionelle Zugehörigkeit der Familie, welche religiöse Institution die Zeremonie vollzieht. b) Kleine religiöse Handlungen als spirituelle Rückversicherungen, die dem alltäglichen Leben zugute kommen sollen. Sie wirken zwar oft spielerisch, werden aber doch von vielen ernst genommen. Lokale Traditionen und Legenden spielen eine wichtige Rolle für die Glaubhaftigkeit glücksbringender Effekte, doch werden beständig neue Legenden und Traditionen geschaffen. Es ist ein offener Markt, der nur von einem immer dünner werdenden religiösen Vorverständnis der Allgemeinheit reguliert wird und immer mehr nach Innovationen verlangt. Die Religiosität, die sich in genze riyaku widerspiegelt, wirkt auf christlich geprägte Europäer oft irritierend oder zumindest oberflächlich. Sie schließt aber spirituelle Tiefe keineswegs aus, wenn sie diese auch nicht unbedingt erfordert. Zugleich gerät sie mit modernem Konsumverhalten nicht in Widerspruch. Daher sieht man in Japan viel mehr angewandte Religion im Alltagsleben als in Europa. Da die japanische Religion durch den traditionell hohen Stellenwert von genze riyaku auf Flexibilität eingestellt ist, hat sie unter dem permanenten Wandel einer kapitalistischen Konsumgesellschaft weit weniger zu leiden, als etwa das Christentum im Westen. Vorlage:Bildbox

  1. ^  
    Miko kasuga.jpg
    Schreinpriesterinnen beim Verkauf von Glücksbringern (o-mikuji) am Kasuga Taisha.
    Brian Mcmorrow, 2004.
  2. ^  
    Fuda.jpg
    Talisman (o-fuda) des Mitsumine Schreins.
    Encyclopedia of Shinto, Kokugakuin University.
  3. ^  
    Omamori.jpg
    Traditionelle Glücksbringer (o-mamori).
    Bildquelle: unbekannt.
  4. ^  
    Daruma takayama.jpg
    daruma-Puppe.
    Bildquelle: unbekannt.
  5. ^  
    Daruma und hokora.jpg
    Eine etwas verwitterte daruma-Figur neben einem Miniaturschrein (hokora). Die Figur hat nur ein Auge bemalt, was bedeutet, dass der an sie gerichtete Wunsch noch nicht in Erfüllung gegangen ist.
    El-Branden Brazil, flickr 2007 (mit freundlicher Genehmigung).
  6. ^  
    Darumaichi.jpg
    Daruma-Puppen mit noch unbemalten Augen als Glücksbringer.
    Craig Howitt, flickr 2005.
  7. ^  
    Daruma3.jpg
    Neujahrskarte mit Daruma-Motiv.
    Werk von David Bull. 1999. David Bull.
  8. ^  
    Manekineko.jpg
    Skulptur einer maneki neko, wie man sie vielleicht aus diversen Restaurants kennt.
    Nemo's Great Uncle, flickr 2011.
  9. ^  
    Marushime no neko.jpg
    Verkauf von maneki neko (damals marushime no neko) auf einem Jahrmarkt in Edo. Älteste bekannte Abbildung einer Winke-Katze (1852). Die Katzenfiguren aus dieser Zeit hatten den Kopf seitwärts gewendet.
    Werk von Utagawa Hiroshige. Edo-Zeit. Ota Memorial Museum of Art, (Twitter).
  10. ^  
    Manekineko schrein.jpg
    Schrein in Shikoku mit einer überwältigenden Anzahl von Winke-Katzen (maneki neko).
    MAGphoto, 2008.
  11. ^  
    Luck.jpg
    Auf dieser Färbeschablone aus dem 19. Jahrhundert, die zum Drucken von Stoffmustern diente, sind diverse Motive versammelt, die alle mit populären religiösen Festen bzw. allgemein mit Glücksbringern zu tun haben. Von links oben nach rechts unten sind dies:
    1. hagoita, assoziiert mit dem dem Neujahrsfest (1.1.)
    2. männliche und weibliche Papierfigur, assoziiert mit dem Puppenfest (3.3.)
    3. Trommel und Trommelschlägel, assoziiert mit dem Ahnenfest O-bon
    4. Sardine und Stechpalme zur Dämonenabwehr, assoziiert mit setsubun
    5. mikoshi, ein tragbarer Schrein, wie er bei diversen Schreinfesten (matsuri) zum Einsatz kommt
    6. Schwert und Schwertscheide, wahrscheinlich assoziiert mit dem Knabenfest (5.5.)
    7. Opfertischchen (sanbō) mit Reisklößen und Schilf, assoziiert mit dem Fest der Mondschau (tsukimi, 15.8.)
    8. geschmückter Bambus, assoziiert mit Tanabata (7.7.)
    9. Trommel mit Hahn, altes chinesisches Friedenssymbol: die Kriegstrommel ist so lange nicht benützt, dass Vögel darauf ungestört ihre Nester bauen; häufiges Objekt bei Schreinumzügen
    10. Brasse (tai), Attribut des Glücksgottes Ebisu
    11. shimenawa, das heilige Strohseil des Shintō
    12. Holzbottich und Holzstößeln für mochitsuki, Stampfen von gedämpftem Klebreis in Vorbereitung für das Neujahrsfest;
    13. Otafuku, eine volkstümliche Glücksbringerin, und kumade („Bärentatze“), ein glücksbringender Bambusrechen
    14. Banner(?)
    15. Löwenmaske, assoziiert mit Löwentänzen (shishimai) zu Neujahr

    Edo-Zeit, 19. Jh. MAK, Museum für Angewandte Kunst, Wien.