Geschichte/Neue Religionen: Unterschied zwischen den Versionen

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{{fl|E}}ine in Japans religiöser Landschaft nicht zu übersehende Entwicklung der letzten 150 Jahre ist das Auf·kom·men so·ge·nannter Neuer Religionen. Heute zählen etwa 300 Gruppie·run·gen dazu. Der Aus·druck „Neue Religio·nen“ ({{glossar:shinshuukyou}}) ist selbst be·reits in die Jahre ge·kom·men und be·zeich·net daher nicht un·be·dingt die aller·neues·ten Trends. Die ältesten „Neuen Religionen“ ent·standen bereits im frühen neun·zehn·ten Jahr·hundert, in der politisch insta·bilien {{Glossar:Bakumatsu}} Zeit. Da man diese Bewe·gungen meist weder dem Bud·dhis·mus noch dem Shinto ein·deu·tig zu·ord·nen kann, hat sich der un·be·stimmte Begriff „Neue Religion“ als prak·tisch er·wiesen.  
 
{{fl|E}}ine in Japans religiöser Landschaft nicht zu übersehende Entwicklung der letzten 150 Jahre ist das Auf·kom·men so·ge·nannter Neuer Religionen. Heute zählen etwa 300 Gruppie·run·gen dazu. Der Aus·druck „Neue Religio·nen“ ({{glossar:shinshuukyou}}) ist selbst be·reits in die Jahre ge·kom·men und be·zeich·net daher nicht un·be·dingt die aller·neues·ten Trends. Die ältesten „Neuen Religionen“ ent·standen bereits im frühen neun·zehn·ten Jahr·hundert, in der politisch insta·bilien {{Glossar:Bakumatsu}} Zeit. Da man diese Bewe·gungen meist weder dem Bud·dhis·mus noch dem Shinto ein·deu·tig zu·ord·nen kann, hat sich der un·be·stimmte Begriff „Neue Religion“ als prak·tisch er·wiesen.  
  
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Viele Neue Religionen, die nach Beginn der japanischen Moderni·sierung/ Verwest·lichung (1868) entstanden,  be·kennen sich zu einem mono·theistischen Gottes·begriff: Der Eine Gott ist der Schöpfer aller Dinge, alle Menschen sind seine Kinder. Christliche Ein·flüsse sind dabei un·ver·kenn·bar. Die Neue Religion {{Glossar:Seichounoie}} zählt z.B. das Johannes Evangelium zu ihren heiligen Büchern. Andere identifizieren die einzige Gott·heit mit der Sonnen·göttin {{Glossar:Amaterasu}} und wollen alle Religionen der Welt durch die Sonnen·ver·ehrung vereinigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Bewegungen weisen drüber hinaus auch Einflüsse aus dem indischen und tibetischen Bud·dhis·mus auf.  
 
Viele Neue Religionen, die nach Beginn der japanischen Moderni·sierung/ Verwest·lichung (1868) entstanden,  be·kennen sich zu einem mono·theistischen Gottes·begriff: Der Eine Gott ist der Schöpfer aller Dinge, alle Menschen sind seine Kinder. Christliche Ein·flüsse sind dabei un·ver·kenn·bar. Die Neue Religion {{Glossar:Seichounoie}} zählt z.B. das Johannes Evangelium zu ihren heiligen Büchern. Andere identifizieren die einzige Gott·heit mit der Sonnen·göttin {{Glossar:Amaterasu}} und wollen alle Religionen der Welt durch die Sonnen·ver·ehrung vereinigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Bewegungen weisen drüber hinaus auch Einflüsse aus dem indischen und tibetischen Bud·dhis·mus auf.  
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Bei aller Vielfalt haben die meisten Neuen Religionen ein Merkmal, das sie von den tradi·tio·nellen Formen abhebt, nämlich die starke Ein·be·ziehung der Laien. Viele sind über·haupt als Laien·be·wegungen bereits existierender Richtungen ent·standen. Regel·mäßige Gottes·dienste, wie sie im Christen·tum zwar ge·bräuch·lich, im traditionellen Bud·dhis·mus aber un·ge·wöhnlich sind, zählen ebenso zu den Kenn·zeichen Neuer Religionen wie von allen Gläubigen befolgte tägliche Rituale und Gebete. Auch die Gründer der Neuen Religionen sind in der Regel charismatische Laien, nicht selten Frauen. Diesen Gründer·figuren wird ein messianischer Charakter zu·ge·sprochen, sie gelten als Mittler und Ver·künder einer Heils·lehre, die von nun an die Menschheit retten soll.
 
Bei aller Vielfalt haben die meisten Neuen Religionen ein Merkmal, das sie von den tradi·tio·nellen Formen abhebt, nämlich die starke Ein·be·ziehung der Laien. Viele sind über·haupt als Laien·be·wegungen bereits existierender Richtungen ent·standen. Regel·mäßige Gottes·dienste, wie sie im Christen·tum zwar ge·bräuch·lich, im traditionellen Bud·dhis·mus aber un·ge·wöhnlich sind, zählen ebenso zu den Kenn·zeichen Neuer Religionen wie von allen Gläubigen befolgte tägliche Rituale und Gebete. Auch die Gründer der Neuen Religionen sind in der Regel charismatische Laien, nicht selten Frauen. Diesen Gründer·figuren wird ein messianischer Charakter zu·ge·sprochen, sie gelten als Mittler und Ver·künder einer Heils·lehre, die von nun an die Menschheit retten soll.
  
 
Nicht nur auf dem Gebiet des Zeremoniells, auch ökonomisch ist der Beitrag der ein·zelnen Gläubigen zu den neuen Religions·ge·mein·schaften meist über·propor·tional hoch. Einzelne neureligiöse Gemeinschaften ver·fügen daher über be·acht·liche ökonomische Resourcen, was sich in Form von spektakulären Tempel·bauten, aber auch im Besitz von Museen und Bildungs·institutionen äußern kann. Einige Religions·gründer neueren Typs, wie etwa Fukami Tōshu von WorldMate, ver·suchen erst gar nicht, den Ver·dacht der Geschäfte·macherei von sich zu weisen, sondern erklären ökonomischen Erfolg zum Be·weis ihrer spirituellen Fähig·keiten.
 
Nicht nur auf dem Gebiet des Zeremoniells, auch ökonomisch ist der Beitrag der ein·zelnen Gläubigen zu den neuen Religions·ge·mein·schaften meist über·propor·tional hoch. Einzelne neureligiöse Gemeinschaften ver·fügen daher über be·acht·liche ökonomische Resourcen, was sich in Form von spektakulären Tempel·bauten, aber auch im Besitz von Museen und Bildungs·institutionen äußern kann. Einige Religions·gründer neueren Typs, wie etwa Fukami Tōshu von WorldMate, ver·suchen erst gar nicht, den Ver·dacht der Geschäfte·macherei von sich zu weisen, sondern erklären ökonomischen Erfolg zum Be·weis ihrer spirituellen Fähig·keiten.
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===Sōka Gakkai===
 
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Die vielleicht erfolgreichste und zahlenmäßig stärkste Neureligion Japans ist die buddhistische {{glossar:soukagakkai}} („Wertvermehrungs Gesellschaft“), die 1930 als Laien·bewegung der {{glossar:Nichiren}} Schule ge·gründet wurde. Die Sōka Gakkai zählt heute inner·halb Japans ge·schätzte fünf Millionen Anhänger, ist aber auch im Aus·land missionarisch tätig und soll etwa eine Million nicht-japanische Mit·glieder haben. Die Gruppierung zeichnete sich be·sonders in ihrer Anfangs·zeit durch eine straffe innere Organisation und eine oft als „militant“ kritisierte Missionie·rungs·strategie aus, die sich auf Nichirens Motto „Brechen und Unter·werfen“ ({{glossar:shakubuku}}) beruft. Diese Strategie führte zu einer Polarisierung in über·zeugte Anhänger und er·bitterte Gegner der Sōka Gakkai, die bis heute anhält, ob·wohl die Militanz der Grup·pierung zu·mindest in ihrem Auf·tritt nach außen heute weit·gehend verschwunden ist.  
 
Die vielleicht erfolgreichste und zahlenmäßig stärkste Neureligion Japans ist die buddhistische {{glossar:soukagakkai}} („Wertvermehrungs Gesellschaft“), die 1930 als Laien·bewegung der {{glossar:Nichiren}} Schule ge·gründet wurde. Die Sōka Gakkai zählt heute inner·halb Japans ge·schätzte fünf Millionen Anhänger, ist aber auch im Aus·land missionarisch tätig und soll etwa eine Million nicht-japanische Mit·glieder haben. Die Gruppierung zeichnete sich be·sonders in ihrer Anfangs·zeit durch eine straffe innere Organisation und eine oft als „militant“ kritisierte Missionie·rungs·strategie aus, die sich auf Nichirens Motto „Brechen und Unter·werfen“ ({{glossar:shakubuku}}) beruft. Diese Strategie führte zu einer Polarisierung in über·zeugte Anhänger und er·bitterte Gegner der Sōka Gakkai, die bis heute anhält, ob·wohl die Militanz der Grup·pierung zu·mindest in ihrem Auf·tritt nach außen heute weit·gehend verschwunden ist.  
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|Gottesdienst der Tenri-kyō
 
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Unter den alten Neuen Religionen möchte ich als Beispiel die Tenri Schule ({{glossar:tenrikyou}}) anführen. Sie wurde 1838 von der damals 41jährigen Nakayama Miki nach einer gött·lichen Offenbarung gegründet. Ihre An·hänger sehen in Nakayama einen lebendigen Schrein, in den sich die höchste Gott·heit eingenistet hat und durch den sie spricht. Nakayama wird von den Gläubigen ehrfürchtig als ''oya-sama'' (ehrwürdige Mutter) bezeichnet. In ihrer Lehre finden sich be·kannte Motive aus Shinto und Buddhismus wieder, all·ge·mein wird die Tenri-kyō aller·dings zu den Shinto-artigen Neuen Religionen ge·zählt. Wichtig ist vor allem eine klösterlich an·mutende Ab·folge von rituellen Ge·sängen, die auch von Laien·anhängern über den ganzen Tag ver·teilt regel·mäßig praktiziert werden. Gläubige sind weiters dazu an·ge·halten, ihre Zu·gehörig·keit durch eine Art Uniform zum Aus·druck zu bringen. Schließ·lich legt die Tenri-kyō besonderen Wert auf Sauber·keit, nicht nur inner·lich sondern auch im wört·lichen Sinn. Das Zentrum der Glaubensrichtung ist ein riesiges Holz·bau·werk im Stil buddhistischer Tempel unweit von {{glossar:nara}}. Rundherum  ist mittlerweile die Stadt Tenri ent·standen, die u.a. auch über eine eigene Universität verfügt. Die Universität zieht auf·grund ihrer reich·haltigen Bibliothek auch Wissen·schaftler außer·halb der Tenri-kyō an. Die Betonung der Bildung in der Tenri-kyō steht in einem merk·würdigen Gegen·satz zu der sehr einfach und bei·nahe naiv anmutenden Struktur der Religion.
 
Unter den alten Neuen Religionen möchte ich als Beispiel die Tenri Schule ({{glossar:tenrikyou}}) anführen. Sie wurde 1838 von der damals 41jährigen Nakayama Miki nach einer gött·lichen Offenbarung gegründet. Ihre An·hänger sehen in Nakayama einen lebendigen Schrein, in den sich die höchste Gott·heit eingenistet hat und durch den sie spricht. Nakayama wird von den Gläubigen ehrfürchtig als ''oya-sama'' (ehrwürdige Mutter) bezeichnet. In ihrer Lehre finden sich be·kannte Motive aus Shinto und Buddhismus wieder, all·ge·mein wird die Tenri-kyō aller·dings zu den Shinto-artigen Neuen Religionen ge·zählt. Wichtig ist vor allem eine klösterlich an·mutende Ab·folge von rituellen Ge·sängen, die auch von Laien·anhängern über den ganzen Tag ver·teilt regel·mäßig praktiziert werden. Gläubige sind weiters dazu an·ge·halten, ihre Zu·gehörig·keit durch eine Art Uniform zum Aus·druck zu bringen. Schließ·lich legt die Tenri-kyō besonderen Wert auf Sauber·keit, nicht nur inner·lich sondern auch im wört·lichen Sinn. Das Zentrum der Glaubensrichtung ist ein riesiges Holz·bau·werk im Stil buddhistischer Tempel unweit von {{glossar:nara}}. Rundherum  ist mittlerweile die Stadt Tenri ent·standen, die u.a. auch über eine eigene Universität verfügt. Die Universität zieht auf·grund ihrer reich·haltigen Bibliothek auch Wissen·schaftler außer·halb der Tenri-kyō an. Die Betonung der Bildung in der Tenri-kyō steht in einem merk·würdigen Gegen·satz zu der sehr einfach und bei·nahe naiv anmutenden Struktur der Religion.
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===Aum Sekte (heute Aleph)===
 
===Aum Sekte (heute Aleph)===
 
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Zu den bekanntesten „Neu-Neuen Religionen“ (''shin shinshūkyō'') zählt zweifellos die sogenannte Aum Sekte (jap. {{glossar:oumushinrikyou}}) von {{glossar: Asaharashoukou}}, die 1995 durch einen Gift·gas·an·schlag in der Tokyoter U-Bahn welt·weit Aufsehen er·regte. Diese Gruppierung orientierte sich zu·nächst stark an westlich-esoterischen Be·wegungen und nahm über diesen Um·weg auch Elemente aus dem indischen und tibetischen Buddhismus auf. Es gelang ihr, die für manche Neuen Religionen typische Selbst·aus·beutung ihrer Anhänger so weit zu instrumentalisieren, dass sie trotz ver·gleichs·weise geringer An·hänger·schaft in den Besitz beachtlicher Reichtümer ge·langte. Während einfache Mitglieder durch strenge Askese (z.B. Schlaf·entzug) oder Drogen weit·gehend willen·los ge·macht wurden, bildete sich inner·halb der religiösen Führungs·schichte eine para·militäri·sche Kader·schmiede, zu der auch be·gabte Wissen·schaftler zählten. Nach ersten Missions·erfolgen ver·suchte sich Asahara Anfang der 90er Jahre auch in Japans Politik. Als er bei Wahlen scheiterte, entwickelte er mit seinem Führungsstab terroristische Strategien, um die Gesell·schaft in seinem Sinne zu beeinflussen. 1995, nach dem Gift·gas·anschlag tauchte Asahara unter, konnte aber fest·ge·nommen werden und wurde mit mehreren anderen Anhängern zum Tode verurteilt.  
 
Zu den bekanntesten „Neu-Neuen Religionen“ (''shin shinshūkyō'') zählt zweifellos die sogenannte Aum Sekte (jap. {{glossar:oumushinrikyou}}) von {{glossar: Asaharashoukou}}, die 1995 durch einen Gift·gas·an·schlag in der Tokyoter U-Bahn welt·weit Aufsehen er·regte. Diese Gruppierung orientierte sich zu·nächst stark an westlich-esoterischen Be·wegungen und nahm über diesen Um·weg auch Elemente aus dem indischen und tibetischen Buddhismus auf. Es gelang ihr, die für manche Neuen Religionen typische Selbst·aus·beutung ihrer Anhänger so weit zu instrumentalisieren, dass sie trotz ver·gleichs·weise geringer An·hänger·schaft in den Besitz beachtlicher Reichtümer ge·langte. Während einfache Mitglieder durch strenge Askese (z.B. Schlaf·entzug) oder Drogen weit·gehend willen·los ge·macht wurden, bildete sich inner·halb der religiösen Führungs·schichte eine para·militäri·sche Kader·schmiede, zu der auch be·gabte Wissen·schaftler zählten. Nach ersten Missions·erfolgen ver·suchte sich Asahara Anfang der 90er Jahre auch in Japans Politik. Als er bei Wahlen scheiterte, entwickelte er mit seinem Führungsstab terroristische Strategien, um die Gesell·schaft in seinem Sinne zu beeinflussen. 1995, nach dem Gift·gas·anschlag tauchte Asahara unter, konnte aber fest·ge·nommen werden und wurde mit mehreren anderen Anhängern zum Tode verurteilt.  
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Wie viele andere Neue Religionen missionierte auch die Aum Shinrikyō  kräftig im Aus·land, v.a. in Russland fand sie  zahl·reiche An·hänger. Nach dem Giftgas·anschlag und der Verurtei·lung Asaharas kam es zu einer Art Neugründung unter dem Namen „Aleph“, die sich von den kriminellen Aktionen der Aum distanzierte.
 
Wie viele andere Neue Religionen missionierte auch die Aum Shinrikyō  kräftig im Aus·land, v.a. in Russland fand sie  zahl·reiche An·hänger. Nach dem Giftgas·anschlag und der Verurtei·lung Asaharas kam es zu einer Art Neugründung unter dem Namen „Aleph“, die sich von den kriminellen Aktionen der Aum distanzierte.
  
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* [http://www.uni-tuebingen.de/cyberreligion/ Japanische Religionen im Internet], Universität Tübingen<br/>Dieses bereits erwähnte Internet-Forschungsprojekt, das sich die Selbstdarstellung japanischer Religionen im WWW zum Ziel gesetzt hat, widmet den Neuen Religionen breiten Raum.
 
 
* [http://web.archive.org/web/20060829151531/religiousmovements.lib.virginia.edu/nrms/aums.html Aum Shinrikyo]<br/>Sect Profile auf der Website ''[http://web.archive.org/web/20060827230818/religiousmovements.lib.virginia.edu/ New Religious Movements]'' der University of Virginia. [Über [http://www.archive.org/ Internet Archive], 2010/8]
 
* [http://web.archive.org/web/20060829151531/religiousmovements.lib.virginia.edu/nrms/aums.html Aum Shinrikyo]<br/>Sect Profile auf der Website ''[http://web.archive.org/web/20060827230818/religiousmovements.lib.virginia.edu/ New Religious Movements]'' der University of Virginia. [Über [http://www.archive.org/ Internet Archive], 2010/8]
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Version vom 5. Dezember 2014, 14:41 Uhr

Neue Religionen

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Geschichte/Neue_Religionen.

Eine in Japans religiöser Landschaft nicht zu übersehende Entwicklung der letzten 150 Jahre ist das Auf·kom·men so·ge·nannter Neuer Religionen. Heute zählen etwa 300 Gruppie·run·gen dazu. Der Aus·druck „Neue Religio·nen“ (

shinshūkyō 新宗教 (jap.)

wtl. neue Religion oder Neureligion, wobei die ältesten der sog. Neureligionen im 19. Jh. entstanden

Der Begriff „shinshūkyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

) ist selbst be·reits in die Jahre ge·kom·men und be·zeich·net daher nicht un·be·dingt die aller·neues·ten Trends. Die ältesten „Neuen Religionen“ ent·standen bereits im frühen neun·zehn·ten Jahr·hundert, in der politisch insta·bilien

bakumatsu 幕末 (jap.)

Ende des Tokugawa-Shōgunats, 1853–1867; wtl. Ende der Zeltregierung (bakufu)

Geschichte

Der Begriff „bakumatsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Zeit. Da man diese Bewe·gungen meist weder dem Bud·dhis·mus noch dem Shinto ein·deu·tig zu·ord·nen kann, hat sich der un·be·stimmte Begriff „Neue Religion“ als prak·tisch er·wiesen. 
Sukyomahikari.jpg
1 Neureligiöser Tempel
Haupttempel der Sekte Sukyō Mahikari (Verehrung des Lichts), errichtet 1979.
1979. Religious Information Center.

Viele Neue Religionen, die nach Beginn der japanischen Moderni·sierung/ Verwest·lichung (1868) entstanden, be·kennen sich zu einem mono·theistischen Gottes·begriff: Der Eine Gott ist der Schöpfer aller Dinge, alle Menschen sind seine Kinder. Christliche Ein·flüsse sind dabei un·ver·kenn·bar. Die Neue Religion

Seichō-no-ie 生長の家 (jap.)

wtl. „Haus des Wachstums“, eine Neureligion, gegründet 1930

Schulrichtung

Der Begriff „Seichō-no-ie“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

zählt z.B. das Johannes Evangelium zu ihren heiligen Büchern. Andere identifizieren die einzige Gott·heit mit der Sonnen·göttin

Amaterasu 天照 (jap.)

Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise

Der Begriff „Amaterasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Iwado toyokuni 1844.jpg
  • Hibara torii.jpg
  • Uzume kosugi.jpg
  • Ukehi 1827.jpg
  • Eejanaika kyosai.jpg
  • Tenshodaijin mnl.jpg
  • Izumo toyokuni.jpg
  • Iwado kagura shunsai 1889.jpg
  • Amaterasu eitaku.jpg
  • Amaterasu kunisada.jpg
  • Sankei torii.jpg
  • Uzume toyokuni.jpg
  • Iwado kagura2.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • Iwado hiroshige.jpg
  • Tenno chikanobu1878 gr.jpg
  • Hibara mitsutorii.jpg
  • Amaterasu ofuda.jpg
und wollen alle Religionen der Welt durch die Sonnen·ver·ehrung vereinigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Bewegungen weisen drüber hinaus auch Einflüsse aus dem indischen und tibetischen Bud·dhis·mus auf. 
Deguchi nao.jpg
2 Deguchi Nao, Gründerin der Neureligion Ōmoto
Deguchi Nao ist die Gründerin der neureligiösen Sekte Ōmoto. Sie stammte aus einer verarmten Tischlerfamilie.
Oomoto.

Bei aller Vielfalt haben die meisten Neuen Religionen ein Merkmal, das sie von den tradi·tio·nellen Formen abhebt, nämlich die starke Ein·be·ziehung der Laien. Viele sind über·haupt als Laien·be·wegungen bereits existierender Richtungen ent·standen. Regel·mäßige Gottes·dienste, wie sie im Christen·tum zwar ge·bräuch·lich, im traditionellen Bud·dhis·mus aber un·ge·wöhnlich sind, zählen ebenso zu den Kenn·zeichen Neuer Religionen wie von allen Gläubigen befolgte tägliche Rituale und Gebete. Auch die Gründer der Neuen Religionen sind in der Regel charismatische Laien, nicht selten Frauen. Diesen Gründer·figuren wird ein messianischer Charakter zu·ge·sprochen, sie gelten als Mittler und Ver·künder einer Heils·lehre, die von nun an die Menschheit retten soll.

Nicht nur auf dem Gebiet des Zeremoniells, auch ökonomisch ist der Beitrag der ein·zelnen Gläubigen zu den neuen Religions·ge·mein·schaften meist über·propor·tional hoch. Einzelne neureligiöse Gemeinschaften ver·fügen daher über be·acht·liche ökonomische Resourcen, was sich in Form von spektakulären Tempel·bauten, aber auch im Besitz von Museen und Bildungs·institutionen äußern kann. Einige Religions·gründer neueren Typs, wie etwa Fukami Tōshu von WorldMate, ver·suchen erst gar nicht, den Ver·dacht der Geschäfte·macherei von sich zu weisen, sondern erklären ökonomischen Erfolg zum Be·weis ihrer spirituellen Fähig·keiten.

Beispiele

Sōka Gakkai

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Geschichte/Neue_Religionen.

Die vielleicht erfolgreichste und zahlenmäßig stärkste Neureligion Japans ist die buddhistische

Sōka Gakkai 創価学会 (jap.)

wtl. in etwa „Organisation zum Studium vermehrter Werte“; neu-religiöse buddhistische Laienorganisation, gegr. 1930

Schulrichtung

Der Begriff „Sōka Gakkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Makiguchi.jpg
  • Sanshokuki.png
  • Shohondo.jpg
  • Toda Josei.jpg
  • Ikeda Daisaku.jpg

(„Wertvermehrungs Gesellschaft“), die 1930 als Laien·bewegung der

Nichiren 日蓮 (jap.)

1222–1282; Begründer des Nichiren Buddhismus

Der Begriff „Nichiren“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nichiren seichoji.jpg
  • Kuniyoshi nichiren7 komuro.jpg
  • Odaimoku hasegawa.jpg
  • Kuniyoshi nichiren1 komatsuhara.jpg
  • Nichiren shichimen hokusai.jpg
  • Isai nichiren stein.jpg
  • Kuniyoshi nichiren3 tatsunoguchi.jpg
  • Nichiren biographie.jpg
  • Shohondo.jpg
  • Kuniyoshi nichiren8 isawagawa.jpg
  • Isai nichiren regen.jpg
  • Kuniyoshi nichiren4 stern.jpg
  • Nichiren rainmaking.jpg
  • Nichiren regen kuniyoshi.jpg
  • Nichirens enthauptung.jpg
  • Isai nichiren tatsunoguchi.jpg
  • Nichirenpriests.jpg
  • Isai nichiren sado.jpg
  • Nichiren exile kuniyoshi.jpg
  • Isai nichiren welle.jpg
  • Kuniyoshi nichiren5 tsunoda.jpg
  • Nichiren fischer yoshitoshi.jpg
  • Nichiren attacke chugasan.jpg
  • Nichiren hokusai.jpg
  • Mongolen kuniyoshi.jpg
  • Isai nichiren stern.jpg
  • Kuniyoshi nichiren9 minobu.jpg

Schule ge·gründet wurde. Die Sōka Gakkai zählt heute inner·halb Japans ge·schätzte fünf Millionen Anhänger, ist aber auch im Aus·land missionarisch tätig und soll etwa eine Million nicht-japanische Mit·glieder haben. Die Gruppierung zeichnete sich be·sonders in ihrer Anfangs·zeit durch eine straffe innere Organisation und eine oft als „militant“ kritisierte Missionie·rungs·strategie aus, die sich auf Nichirens Motto „Brechen und Unter·werfen“ (

shakubuku 折伏 (jap.)

„brechen und unterwerfen“; Motto des Schulgrüders Nichiren

Konzept

Der Begriff „shakubuku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) beruft. Diese Strategie führte zu einer Polarisierung in über·zeugte Anhänger und er·bitterte Gegner der Sōka Gakkai, die bis heute anhält, ob·wohl die Militanz der Grup·pierung zu·mindest in ihrem Auf·tritt nach außen heute weit·gehend verschwunden ist.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand aus der Sōka Gakkai eine eigene politische Partei, die

Kōmeitō 公明党 (jap.)

„Partei der öffentlichen Sauberkeit“, buddhistisch orientierte politische Parlamentspartei

Institution

Der Begriff „Kōmeitō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(Partei der „öffentlichen Sauberkeit“, gegr. 1964, 1998 Neu·gründung als „New Kōmeitō“). Sie ist tendenziell konservativ aus·gerichtet, setzt sich aber ebenso wie die Sōka Gakkai be·sonders für die Er·haltung von Frieden und „Humanität“ ein. Auch haben beide, Sōka Gakkai und Kōmeitō, eine traditionell kritische Haltung gegen·über jeder Form des Staatsshinto. Heute be·steht zwischen der Neuen Kōmeitō und der Sōka Gakkai kein formaler Zusammen·hang mehr, doch taucht die gegenseitige Be·ein·flussung von Religion und Politik, die von der japanischen Verfassung be·sonders streng ge·ahndet wird, immer wieder in Diskussionen rund um die Sōka Gakkai auf. In den 1990er Jahren ist es überdies zu einem Zerwürfnis zwischen Sōka Gakkai und anderen Fraktionen des Nichiren Buddhismus ge·kommen, was aber nichts daran ändert, dass die Lehren Nichirens und des  Lotos Sutras nach wie vor im Zentrum der Sōka Gakkai stehen.

Tenri-kyō

Tenri.jpg
3 Gottesdienst der Tenri-kyō
Anhänger der Tenri-kyō bei einer Messe im Haupttempel.
Tenrikyo Kyunsang Church, über Internet Archive.

Unter den alten Neuen Religionen möchte ich als Beispiel die Tenri Schule (

Tenri-kyō 天理教 (jap.)

„Schule des Himmlischen Prinzips“; neureligiöse Gruppierung, gegr. 1838

Schulrichtung

Der Begriff „Tenri-kyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Tenri.jpg

) anführen. Sie wurde 1838 von der damals 41jährigen Nakayama Miki nach einer gött·lichen Offenbarung gegründet. Ihre An·hänger sehen in Nakayama einen lebendigen Schrein, in den sich die höchste Gott·heit eingenistet hat und durch den sie spricht. Nakayama wird von den Gläubigen ehrfürchtig als oya-sama (ehrwürdige Mutter) bezeichnet. In ihrer Lehre finden sich be·kannte Motive aus Shinto und Buddhismus wieder, all·ge·mein wird die Tenri-kyō aller·dings zu den Shinto-artigen Neuen Religionen ge·zählt. Wichtig ist vor allem eine klösterlich an·mutende Ab·folge von rituellen Ge·sängen, die auch von Laien·anhängern über den ganzen Tag ver·teilt regel·mäßig praktiziert werden. Gläubige sind weiters dazu an·ge·halten, ihre Zu·gehörig·keit durch eine Art Uniform zum Aus·druck zu bringen. Schließ·lich legt die Tenri-kyō besonderen Wert auf Sauber·keit, nicht nur inner·lich sondern auch im wört·lichen Sinn. Das Zentrum der Glaubensrichtung ist ein riesiges Holz·bau·werk im Stil buddhistischer Tempel unweit von

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Todaiji.jpg
  • Kasuga torii.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Garuda gigaku.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

. Rundherum ist mittlerweile die Stadt Tenri ent·standen, die u.a. auch über eine eigene Universität verfügt. Die Universität zieht auf·grund ihrer reich·haltigen Bibliothek auch Wissen·schaftler außer·halb der Tenri-kyō an. Die Betonung der Bildung in der Tenri-kyō steht in einem merk·würdigen Gegen·satz zu der sehr einfach und bei·nahe naiv anmutenden Struktur der Religion.

Wie auch in anderen „shinto-artigen“ Neuen Religionen, steht der Tenno nicht im Zentrum der Ver·ehrung. Wenn die Tenri-kyō sich auch eindeutig als japanische Religion versteht, hat sie im Ausland eine erfolgreiche Missionstätigkeit ent·wickelt. Insgesamt hat sich die Tenri-kyō weit·gehend in das traditionelle Bild von Religion ein·ge·fügt und hat für die meisten Japaner kaum einen sonder·baren oder ver·dächtigen Anstrich. Aus·länder wie ich fühlen sich an·ge·sichts der gleich an·ge·zogenen, gleicher·maßen freundlichen und gleicher·maßen auf Sauberkeit bedachten Gläubigen·massen in Tenri allerdings doch un·will·kürlich an Brave New World erinnert.

Aum Sekte (heute Aleph)

Asahara.jpg
4 Asahara Shōkō
Der Führer der Aum-Sekte, Asahara Shōkō, auf dem Titelblatt des Time Magazine, unmittelbar nach dem Giftgasanschlag in Tōkyō 1995.
Time, Apr. 3, 1995.

Zu den bekanntesten „Neu-Neuen Religionen“ (shin shinshūkyō) zählt zweifellos die sogenannte Aum Sekte (jap.

Ōmu Shinri-kyō オーム真理教 (jap.)

Aum Sekte, wtl. „Lehre vom Wahren Prinzip des [Mantras] Om“; neureligiöse Bewegung

Schulrichtung

Der Begriff „Ōmu Shinri-kyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Asahara.jpg

) von

Asahara Shōkō 麻原彰晃 (jap.)

1955–2018; Führer der Aum-Sekte; als Drahtzieher des Tōkyōter Giftgasanschlags (1995) zum Tode verurteilt und 2018 hingerichtet

Der Begriff „Asahara Shōkō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Asahara.jpg

, die 1995 durch einen Gift·gas·an·schlag in der Tokyoter U-Bahn welt·weit Aufsehen er·regte. Diese Gruppierung orientierte sich zu·nächst stark an westlich-esoterischen Be·wegungen und nahm über diesen Um·weg auch Elemente aus dem indischen und tibetischen Buddhismus auf. Es gelang ihr, die für manche Neuen Religionen typische Selbst·aus·beutung ihrer Anhänger so weit zu instrumentalisieren, dass sie trotz ver·gleichs·weise geringer An·hänger·schaft in den Besitz beachtlicher Reichtümer ge·langte. Während einfache Mitglieder durch strenge Askese (z.B. Schlaf·entzug) oder Drogen weit·gehend willen·los ge·macht wurden, bildete sich inner·halb der religiösen Führungs·schichte eine para·militäri·sche Kader·schmiede, zu der auch be·gabte Wissen·schaftler zählten. Nach ersten Missions·erfolgen ver·suchte sich Asahara Anfang der 90er Jahre auch in Japans Politik. Als er bei Wahlen scheiterte, entwickelte er mit seinem Führungsstab terroristische Strategien, um die Gesell·schaft in seinem Sinne zu beeinflussen. 1995, nach dem Gift·gas·anschlag tauchte Asahara unter, konnte aber fest·ge·nommen werden und wurde mit mehreren anderen Anhängern zum Tode verurteilt.

Wie viele andere Neue Religionen missionierte auch die Aum Shinrikyō kräftig im Aus·land, v.a. in Russland fand sie zahl·reiche An·hänger. Nach dem Giftgas·anschlag und der Verurtei·lung Asaharas kam es zu einer Art Neugründung unter dem Namen „Aleph“, die sich von den kriminellen Aktionen der Aum distanzierte.

Verweise

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen


Letzte Überprüfung der Linkadressen: Aug. 2010

Literatur

Siehe auch Literaturliste

Ian Reader, Religious Violence in Contemporary Japan: The Case of Aum Shinrikyo. London: Curzon, 2000.
Inken Prohl, "Die spirituellen Intellektuellen" und das New Age in Japan. Hamburg: OAG, 2000.
Birgit Staemmler, Chinkon kishin: Mediated Spirit Possession in Japanese New Religions. Berlin: Lit. Verlag, 2009.
Iris Wieczorek, „Religion und Politik in Japan: Soka gakkai und Komeito“. In: Buddhismus in Geschichte und Gegenwart, Bd. 6. Universität Hamburg: Asien-Afrika-Institut, 2001, 77–104. (Online.) [Online publiziertes Vortragsmanuskript.]

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Sukyomahikari.jpg
    Haupttempel der Sekte Sukyō Mahikari (Verehrung des Lichts), errichtet 1979.
    1979. Religious Information Center.
  2. ^ 
    Deguchi nao.jpg
    Deguchi Nao ist die Gründerin der neureligiösen Sekte Ōmoto. Sie stammte aus einer verarmten Tischlerfamilie.
    Oomoto.
  1. ^ 
    Tenri.jpg
    Anhänger der Tenri-kyō bei einer Messe im Haupttempel.
    Tenrikyo Kyunsang Church, über Internet Archive.
  2. ^ 
    Asahara.jpg
    Der Führer der Aum-Sekte, Asahara Shōkō, auf dem Titelblatt des Time Magazine, unmittelbar nach dem Giftgasanschlag in Tōkyō 1995.
    Time, Apr. 3, 1995.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Aleph アレフ ^ jap. Neureligion (shinshūkyō), Nachfolgerin der Aum Sekte
  • Amaterasu 天照 ^ Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise
  • Asahara Shōkō 麻原彰晃 ^ 1955–2018; Führer der Aum-Sekte; als Drahtzieher des Tōkyōter Giftgasanschlags (1995) zum Tode verurteilt und 2018 hingerichtet
  • bakumatsu 幕末 ^ Ende des Tokugawa-Shōgunats, 1853–1867; wtl. Ende der Zeltregierung (bakufu)
  • bukkyō 仏教 ^ Lehre des Buddha, Buddhismus
  • Deguchi Nao 出口なお ^ 1837–1918; Gründerin der Shintō-nahen Neureligion Ōmoto
  • Deguchi Onisaburō 出口鬼三郎 ^ 1871–1948; Mitbegründer der neurel. Bewegung Ōmoto
  • Fukami Tōshū 深見東州 ^ 1951–; Gründer der Shintō-nahen Neureligion WorldMate; auch bekannt als Handa Haruhisa und Fukami Seizan
  • Hoke-kyō 法華経 ^ Lotos Sutra; skt. Saddharma pundarika sutra; jap. auch Hokkekyō oder Myōhō renge kyō; zählt zu den einflussreichsten Texten des Mahayana-Buddhismus, älteste Fassungen dürften im ersten Jh. v.u.Z. entstanden sein.
  • Kōmeitō 公明党 ^ „Partei der öffentlichen Sauberkeit“, buddhistisch orientierte politische Parlamentspartei
  • Nakayama Miki 中山みき ^ 1798–1887; Gründerin der Shintō-nahen Neureligion Tenrikyō, 1838
  • Nara 奈良 ^ Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō
  • Nichiren 日蓮 ^ 1222–1282; Begründer des Nichiren Buddhismus
  • Ōmoto 大本 ^ neurel. Bewegung (shinshūkyō), entstanden um 1900
  • Ōmu Shinri-kyō オーム真理教 ^ Aum Sekte, wtl. „Lehre vom Wahren Prinzip des [Mantras] Om“; neureligiöse Bewegung
  • Seichō-no-ie 生長の家 ^ wtl. „Haus des Wachstums“, eine Neureligion, gegründet 1930
  • shakubuku 折伏 ^ „brechen und unterwerfen“; Motto des Schulgrüders Nichiren
  • shin shinshūkyō 新新宗教 ^ „neu-neue Religion“; Bezeichnung für die jüngsten Neu-Religionen (shinshūkyō) Japans
  • shinshūkyō 新宗教 ^ wtl. neue Religion oder Neureligion, wobei die ältesten der sog. Neureligionen im 19. Jh. entstanden
  • Shintō 神道 ^ Shintō; wtl. Weg der Götter, Weg der kami
  • Sōka Gakkai 創価学会 ^ wtl. in etwa „Organisation zum Studium vermehrter Werte“; neu-religiöse buddhistische Laienorganisation, gegr. 1930
  • Tennō 天皇 ^ jap. „Kaiser“-Titel, wtl. Herrscher des Himmels
  • Tenri-kyō 天理教 ^ „Schule des Himmlischen Prinzips“; neureligiöse Gruppierung, gegr. 1838
  • WorldMate (west.) ^ Shintō-basierte japanische Neureligion, gegründet von Fukami Tōshū
Ende des Kapitels „Geschichte“

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