Mythen/Verwandlungskuenstler: Unterschied zwischen den Versionen

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Obwohl die Achtung vor Tieren in Japan durch traditionelle religiöse Vor·stel·lungen ge·fördert wird, gibt es auch ambi·valente, bzw. negative Gefühle gegen·über ver·ehrten Tieren. Respekt mischt sich mit Furcht. Tiere, die mit Gott·heiten in Ver·bindung stehen, besitzen näm·lich meist magische Fähig·keiten, auch jene Exemplare, die nicht gerade als Boten oder Inkarnationen einer Gottheit fungieren. Mitunter nützen sie diese Fähigkeiten nach eigenem Gut·dünken aus, was für die Menschen meist negative Folgen hat. Ins·be·son·dere Füchse und Tanuki, aber auch Katzen und [[Mythen:Drachen | Schlangen]] werden daher für alle möglichen Hexereien verantwortlich gemacht und haben etwas aus·ge·spro·chen Unheimliches. Gespensterglaube und religiöse Ikono·graphie liegen also be·sonders bei der Verehrung von Tieren sehr nahe bei einander.
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Obwohl die Achtung vor Tieren in Japan durch traditionelle religiöse Vor·stel·lun·gen ge·för·dert wird, gibt es auch ambi·va·lente, bzw. nega·tive Ge·fühle ge·gen·über ver·ehrten Tieren. Respekt mischt sich mit Furcht. Tiere, die mit Gott·hei·ten in Ver·bin·dung stehen, besit·zen näm·lich meist magi·sche Fähig·kei·ten, auch jene Exem·plare, die nicht gerade als Boten oder Inkar·na·tio·nen einer Gott·heit fun·gie·ren. Mitun·ter nützen sie diese Fähig·kei·ten nach eige·nem Gut·dün·ken aus, was für die Menschen meist negative Folgen hat. Ins·be·son·dere Füchse und Tanuki, aber auch Katzen und [[Mythen:Drachen | Schlangen]] werden daher für alle mög·li·chen He·xe·reien verant·wort·lich ge·macht und haben etwas aus·ge·spro·chen Unheim·liches. Gespens·ter·glaube und religi·öse Ikono·graphie liegen also be·son·ders bei der Vereh·rung von Tieren sehr nahe bei einander.
  
 
==Füchse==
 
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Füchse ({{glossar:kitsune}}) sind zusammen mit den unten be·spro·chenen Tanuki die großen Ver·wandlungs·künst·ler in der japani·schen Tier- und Sagen·welt. Dem japanischen Volks·glauben zufolge ist jeder Fuchs mit magischen Fähig·keiten aus·ge·stat·tet. Diese Zauber·kraft akkumuliert sich mit den Jahren. Die ältesten Füchse sind dem·nach die zauber·kräftigsten. Darüber hinaus erkennt man zauber·kräftige Füchse an der Anzahl ihrer Schwänze, die (ähnlich wie die Dan-Grade in Judo, oder Karate) auf bis zu neun an·steigen können. Solche mehr·schwänzigen Füchse können sich jeder·zeit in Menschen ver·wan·deln oder aber Besitz vom Geist eines Menschen er·greifen und stehen mit allen mög·lichen Formen von Be·sessen·heit, Exorzismus, etc. in Ver·bindung. Vor allem Frauen sind für Fuchs·zauber an·fällig, während sich Füchse um·gekehrt meist in schöne Frauen verwandeln.
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Füchse ({{glossar:kitsune}}) sind zusammen mit den unten be·spro·chenen Tanuki die großen Ver·wandlungs·künst·ler in der japani·schen Tier- und Sagen·welt. Dem japa·nischen Volks·glau·ben zu·folge ist jeder Fuchs mit magi·schen Fähig·kei·ten aus·ge·stat·tet. Diese Zau·ber·kraft akkumu·liert sich mit den Jahren. Die ältes·ten Füchse sind dem·nach die zau·ber·kräf·tigsten. Darüber hinaus erkennt man zau·ber·kräf·tige Füchse an der Anzahl ihrer Schwänze, die (ähnlich wie die Dan-Grade in Judo, oder Karate) auf bis zu neun an·stei·gen können. Solche mehr·schwän·zigen Füchse können sich jeder·zeit in Men·schen ver·wan·deln oder aber Besitz vom Geist eines Menschen er·grei·fen und stehen mit allen mög·lichen Formen von Be·ses·sen·heit, Exor·zis·mus, etc. in Ver·bin·dung. Vor allem Frauen sind für Fuchs·zau·ber an·fäl·lig, während sich Füchse um·ge·kehrt meist in schöne Frauen ver·wandeln.
  
In der Religion haben Füchse eine besondere Funktion im Zu·sammen·hang mit der Gottheit {{glossar:inari}}. Wie schon er·wähnt stellen [[Bauten:Bekannte_Schreine|Inari Schreine]] eine der zahlen·mäßig größten Gruppen von Shinto Schreinen dar (ca. 30.000 in ganz Japan), aller·dings handelt es sich meist um kleine bis mittel·große Schreine. Sie sind leicht daran zu er·kennen, dass sie von zwei weißen Füchsen „be·wacht“ werden, ähnlich wie andere Schreine ''[[Ikonographie:Wächtergötter|komainu]]'' als Wächter haben. Man nennt diese Füchse auch {{glossar:myoubu}}, wtl. „Hofdamen“. Auch die Gottheit Inari, eigent·lich eine Reisgottheit, zeigt sich gern als Fuchs, wenn sie nicht die Gestalt einer jungen Frau an·nimmt. In den Ur·sprungs·legenden des Fushimi Inari Schreins hingegen erscheint die Gottheit als alter Mann, der dem Mönch {{glossar:kuukai}} seine Dienste als Schutz·herr des neu gegrün·deten Tempels Tōji in Kyoto anbietet. Der Zusammenhang zwischen der Inari Gottheit, dem Fuchs und dem Reis, sowie der Wechsel·gestalt von junger Frau und altem Mann ist nach wie vor etwas rätselhaft. Fuchsglaube und Reisgott waren wohl ur·sprüng·lich zweierlei, haben sich im Lauf der japanischen Religions·geschichte aber gegen·seitig ver·stärkt und sind zu einer Einheit verschmolzen.
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In der Religion haben Füchse eine besondere Funk·tion im Zu·sam·men·hang mit der Gott·heit {{glossar:inari}}. Wie schon er·wähnt stellen [[Bauten:Bekannte_Schreine|Inari Schreine]] eine der zahlen·mäßig größ·ten Grup·pen von Shinto Schrei·nen dar (ca. 30.000 in ganz Japan), aller·dings handelt es sich meist um kleine bis mit·tel·große Schreine. Sie sind leicht daran zu er·ken·nen, dass sie von zwei weißen Füch·sen „be·wacht“ werden, ähnlich wie andere Schreine ''[[Ikonographie:Wächtergötter|komainu]]'' als Wäch·ter haben. Man nennt diese Füchse auch {{glossar:myoubu}}, wtl. „Hof·damen“. Auch die Gott·heit Inari, eigent·lich eine Reis·gott·heit, zeigt sich gern als Fuchs, wenn sie nicht die Gestalt einer jungen Frau an·nimmt. In den Ur·sprungs·le·gen·den des Fushimi Inari Schreins hin·gegen erscheint die Gott·heit als alter Mann, der dem Mönch {{glossar:kuukai}} seine Dienste als Schutz·herr des neu gegrün·de·ten Tem·pels Tōji in Kyoto anbie·tet. Der Zu·sam·men·hang zwischen der Inari Gottheit, dem Fuchs und dem Reis, sowie der Wech·sel·gestalt von junger Frau und altem Mann ist nach wie vor etwas rät·sel·haft. Fuchs·glaube und Reis·gott waren wohl ur·sprüng·lich zweier·lei, haben sich im Lauf der japa·nischen Reli·gions·geschichte aber gegen·sei·tig ver·stärkt und sind zu einer Einheit verschmolzen.
  
 
==Tanuki==
 
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{{glossar:tanuki|Tanuki}} sind in Japan weit verbreitete Tiere, in Europa aber kaum zu finden. Man be·zeich·net sie auch als Marderhunde. Sie sind nach japanischer Auf·fassung ähn·lich begabt wie die Füchse. Während die Füchse aber elegant und schlau, bzw. heimtückisch agieren, sind die Tanuki eher derbe, drauf·gängerische Gesellen. Auch sie können den Menschen das Leben ziem·lich schwer machen, aber alles in allem scheinen sie eher gut·mütig zu sein. Manchmal sieht man über·lebens·große Tanuki Figuren vor Restaurants oder Geschäften stehen. Meist haben sie eine Flasche Sake in der Hand und animieren, ähn·lich wie die [[Alltag:Glücksbringer| Winkende Katze]], zum Mittrinken. In der anderen Hand haben sie einen mysteriösen Zettel. Es ist ein Schuld·schein, den der Tanuki im Aus·tausch für Sake aus·stellt, den er aller·dings nie bezahlt. Im Gegensatz zu den Füchsen sind die Tanuki typischer·weise männ·lichen Geschlechts (obwohl es auch weibliche gibt). Eines ihrer Charakteristika sind denn auch ihre über·großen Hoden (natürlich ein Glücks·symbol). Wenn sie wütend werden, können sie diese Hoden auch als Schlag·waffen ver·wenden. Ihr Stroh·hut kenn·zeichnet die Tanuki als Reisende, bzw. als Vagabunden.
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{{glossar:tanuki|Tanuki}} sind in Japan weit verbreitete Tiere, in Europa aber kaum zu finden. Man be·zeich·net sie auch als Mar·der·hunde. Sie sind nach japanischer Auf·fas·sung ähn·lich begabt wie die Füchse. Wäh·rend die Füchse aber ele·gant und schlau, bzw. heim·tückisch agie·ren, sind die Tanuki eher derbe, drauf·gän·ge·rische Gesel·len. Auch sie können den Menschen das Leben ziem·lich schwer machen, aber alles in allem schei·nen sie eher gut·mütig zu sein. Manchmal sieht man über·le·bens·große Tanuki Figu·ren vor Restau·rants oder Geschäf·ten stehen. Meist haben sie eine Flasche Sake in der Hand und ani·mie·ren, ähn·lich wie die [[Alltag:Glücksbringer| Winkende Katze]], zum Mittrin·ken. In der ande·ren Hand haben sie einen mysteriö·sen Zettel. Es ist ein Schuld·schein, den der Tanuki im Aus·tausch für Sake aus·stellt, den er aller·dings nie bezahlt. Im Gegen·satz zu den Füch·sen sind die Tanuki typi·scher·weise männ·li·chen Ge·schlechts (obwohl es auch weib·liche gibt). Eines ihrer Cha·rak·teristika sind denn auch ihre über·großen Hoden (natür·lich ein Glücks·sym·bol). Wenn sie wütend werden, können sie diese Hoden auch als Schlag·waf·fen ver·wen·den. Ihr Stroh·hut kenn·zeich·net die Tanuki als Reisende, bzw. als Vaga·bunden.
 
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Das Blatt, das manche Tanuki (aber auch Füchse) in der Hand halten, ist ein essentielles Mittel um sich zu ver·wandeln. Bei ein wenig komischen oder un·heim·lichen Menschen sollte man daher immer nach einem Blatt Aus·schau halten — ent·deckt man eines an ihnen, dann sind es wahr·schein·lich verwandelte Tanuki. Die populäre Videospiel-Figur Mario kann sich wieder·um mit einem Blatt in einen Tanuki ver·wandeln.
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Das Blatt, das manche Tanuki (aber auch Füchse) in der Hand halten, ist ein essen·tiel·les Mittel um sich zu ver·wan·deln. Bei ein wenig komi·schen oder un·heim·li·chen Menschen sollte man daher immer nach einem Blatt Aus·schau halten — ent·deckt man eines an ihnen, dann sind es wahr·schein·lich ver·wan·delte Tanuki. Die popu·läre Video·spiel-Figur Mario kann sich wieder·um mit einem Blatt in einen Tanuki ver·wandeln.
 
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Interessierten sei der Zeichen·trick·film ''Heisei tanuki gassen ponpoko'' („Die Schlacht der Tanuki in der Ära Heisei“, Isao Takahata 1994) aus der Werk·statt des be·kannten Miyazaki Hayao wärmstens empfohlen. Hier lernt man anhand von Tanuki und Kitsune auch viel über das japanische Geister- und Gespensterpantheon.
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Interessierten sei der Zeichen·trick·film ''Heisei tanuki gassen ponpoko'' („Die Schlacht der Tanuki in der Ära Heisei“, Isao Takahata 1994) aus der Werk·statt des be·kann·ten Miyazaki Hayao wärmstens empfoh·len. Hier lernt man anhand von Tanuki und Kitsune auch viel über das japa·nische Geister- und Gespens·ter·pantheon.
 
===Zoologie===
 
===Zoologie===
Tanuki werden oft fälsch·lich als Dachse oder Wasch·bären ge·deutet, daher wählt man auch gerne „Dachs“ als Über·setzungs·wort. Tanuki sehen aber nicht nur ganz anders aus als heimische Dachse, sie zählen auch zoologisch zur Familie der Hunde. Im Unter·schied zum Hund können sie aller·dings nicht bellen.
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Tanuki werden oft fälsch·lich als Dachse oder Wasch·bären ge·deu·tet, daher wählt man auch gerne „Dachs“ als Über·set·zungs·wort. Tanuki sehen aber nicht nur ganz anders aus als hei·mische Dachse, sie zählen auch zoo·logisch zur Familie der Hunde. Im Unter·schied zum Hund können sie aller·dings nicht bellen.
  
 
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Version vom 2. November 2010, 23:04 Uhr

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Tiergötter und Götterboten, Teil 2 Füchse und Tanuki

Obwohl die Achtung vor Tieren in Japan durch traditionelle religiöse Vor·stel·lun·gen ge·för·dert wird, gibt es auch ambi·va·lente, bzw. nega·tive Ge·fühle ge·gen·über ver·ehrten Tieren. Respekt mischt sich mit Furcht. Tiere, die mit Gott·hei·ten in Ver·bin·dung stehen, besit·zen näm·lich meist magi·sche Fähig·kei·ten, auch jene Exem·plare, die nicht gerade als Boten oder Inkar·na·tio·nen einer Gott·heit fun·gie·ren. Mitun·ter nützen sie diese Fähig·kei·ten nach eige·nem Gut·dün·ken aus, was für die Menschen meist negative Folgen hat. Ins·be·son·dere Füchse und Tanuki, aber auch Katzen und Schlangen werden daher für alle mög·li·chen He·xe·reien verant·wort·lich ge·macht und haben etwas aus·ge·spro·chen Unheim·liches. Gespens·ter·glaube und religi·öse Ikono·graphie liegen also be·son·ders bei der Vereh·rung von Tieren sehr nahe bei einander.

Füchse

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Füchse (

kitsune(jap.)

Fuchs; Botentier der Gottheit Inari

Tier

Der Begriff „kitsune“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Tamamo kaibutsugahon.jpg
  • Inari2.jpg
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  • Kitsune kaibutsugahon2.jpg
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  • Inari sutrenrolle.jpg
  • Dakini kamakura.jpg
  • Ema inari.jpg
  • Kitsune hokusai.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Toyokawa kitsune.jpg
  • Inari portrait.jpg
  • Fuchsgeist yoshitoshi.jpg

) sind zusammen mit den unten be·spro·chenen Tanuki die großen Ver·wandlungs·künst·ler in der japani·schen Tier- und Sagen·welt. Dem japa·nischen Volks·glau·ben zu·folge ist jeder Fuchs mit magi·schen Fähig·kei·ten aus·ge·stat·tet. Diese Zau·ber·kraft akkumu·liert sich mit den Jahren. Die ältes·ten Füchse sind dem·nach die zau·ber·kräf·tigsten. Darüber hinaus erkennt man zau·ber·kräf·tige Füchse an der Anzahl ihrer Schwänze, die (ähnlich wie die Dan-Grade in Judo, oder Karate) auf bis zu neun an·stei·gen können. Solche mehr·schwän·zigen Füchse können sich jeder·zeit in Men·schen ver·wan·deln oder aber Besitz vom Geist eines Menschen er·grei·fen und stehen mit allen mög·lichen Formen von Be·ses·sen·heit, Exor·zis·mus, etc. in Ver·bin·dung. Vor allem Frauen sind für Fuchs·zau·ber an·fäl·lig, während sich Füchse um·ge·kehrt meist in schöne Frauen ver·wandeln.

In der Religion haben Füchse eine besondere Funk·tion im Zu·sam·men·hang mit der Gott·heit

Inari 稲荷 (jap.)

Reisgottheit, häufig von Fuchswächtern (myōbu) bewacht

Der Begriff „Inari“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Inari kuniyoshi2.jpg
  • Inari hokusai.jpg
  • Ninomine.jpg
  • Takayama inari.jpg
  • Kitsune4.jpg
  • Ukiha inari.jpg
  • Nuregami.jpg
  • Inari3.jpg
  • Inari2.jpg
  • Inari yoshikazu.jpg
  • Otsuka.jpg

. Wie schon er·wähnt stellen Inari Schreine eine der zahlen·mäßig größ·ten Grup·pen von Shinto Schrei·nen dar (ca. 30.000 in ganz Japan), aller·dings handelt es sich meist um kleine bis mit·tel·große Schreine. Sie sind leicht daran zu er·ken·nen, dass sie von zwei weißen Füch·sen „be·wacht“ werden, ähnlich wie andere Schreine komainu als Wäch·ter haben. Man nennt diese Füchse auch

myōbu 命婦 (jap.)

Hofdame; auch: Fuchswächter

Tier, Person

Der Begriff „myōbu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

, wtl. „Hof·damen“. Auch die Gott·heit Inari, eigent·lich eine Reis·gott·heit, zeigt sich gern als Fuchs, wenn sie nicht die Gestalt einer jungen Frau an·nimmt. In den Ur·sprungs·le·gen·den des Fushimi Inari Schreins hin·gegen erscheint die Gott·heit als alter Mann, der dem Mönch

Kūkai 空海 (jap.)

774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi

Der Begriff „Kūkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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  • Koya karte.jpg
  • Gosanze myoo toji.jpg
seine Dienste als Schutz·herr des neu gegrün·de·ten Tem·pels Tōji in Kyoto anbie·tet. Der Zu·sam·men·hang zwischen der Inari Gottheit, dem Fuchs und dem Reis, sowie der Wech·sel·gestalt von junger Frau und altem Mann ist nach wie vor etwas rät·sel·haft. Fuchs·glaube und Reis·gott waren wohl ur·sprüng·lich zweier·lei, haben sich im Lauf der japa·nischen Reli·gions·geschichte aber gegen·sei·tig ver·stärkt und sind zu einer Einheit verschmolzen.

Tanuki

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tanuki(jap.)

Tanuki; Marderhund

Tier

Der Begriff „tanuki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Tanuki14.jpg
  • Tanuki original.jpg
  • Tanuki kuniyoshi giga.jpg
  • Tanuki shigaraki.jpg
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  • Tanuki yoshitoshi.jpg
  • Tanuki kaibutsugahon.jpg
  • Tanuki ghibli.jpg
  • Tanuki Hardwicke.jpg
  • Tanuki13.jpg
sind in Japan weit verbreitete Tiere, in Europa aber kaum zu finden. Man be·zeich·net sie auch als Mar·der·hunde. Sie sind nach japanischer Auf·fas·sung ähn·lich begabt wie die Füchse. Wäh·rend die Füchse aber ele·gant und schlau, bzw. heim·tückisch agie·ren, sind die Tanuki eher derbe, drauf·gän·ge·rische Gesel·len. Auch sie können den Menschen das Leben ziem·lich schwer machen, aber alles in allem schei·nen sie eher gut·mütig zu sein. Manchmal sieht man über·le·bens·große Tanuki Figu·ren vor Restau·rants oder Geschäf·ten stehen. Meist haben sie eine Flasche Sake in der Hand und ani·mie·ren, ähn·lich wie die  Winkende Katze, zum Mittrin·ken. In der ande·ren Hand haben sie einen mysteriö·sen Zettel. Es ist ein Schuld·schein, den der Tanuki im Aus·tausch für Sake aus·stellt, den er aller·dings nie bezahlt. Im Gegen·satz zu den Füch·sen sind die Tanuki typi·scher·weise männ·li·chen Ge·schlechts (obwohl es auch weib·liche gibt). Eines ihrer Cha·rak·teristika sind denn auch ihre über·großen Hoden (natür·lich ein Glücks·sym·bol). Wenn sie wütend werden, können sie diese Hoden auch als Schlag·waf·fen ver·wen·den. Ihr Stroh·hut kenn·zeich·net die Tanuki als Reisende, bzw. als Vaga·bunden.
Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.

Das Blatt, das manche Tanuki (aber auch Füchse) in der Hand halten, ist ein essen·tiel·les Mittel um sich zu ver·wan·deln. Bei ein wenig komi·schen oder un·heim·li·chen Menschen sollte man daher immer nach einem Blatt Aus·schau halten — ent·deckt man eines an ihnen, dann sind es wahr·schein·lich ver·wan·delte Tanuki. Die popu·läre Video·spiel-Figur Mario kann sich wieder·um mit einem Blatt in einen Tanuki ver·wandeln. Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Verwandlungskuenstler. Interessierten sei der Zeichen·trick·film Heisei tanuki gassen ponpoko („Die Schlacht der Tanuki in der Ära Heisei“, Isao Takahata 1994) aus der Werk·statt des be·kann·ten Miyazaki Hayao wärmstens empfoh·len. Hier lernt man anhand von Tanuki und Kitsune auch viel über das japa·nische Geister- und Gespens·ter·pantheon.

Zoologie

Tanuki werden oft fälsch·lich als Dachse oder Wasch·bären ge·deu·tet, daher wählt man auch gerne „Dachs“ als Über·set·zungs·wort. Tanuki sehen aber nicht nur ganz anders aus als hei·mische Dachse, sie zählen auch zoo·logisch zur Familie der Hunde. Im Unter·schied zum Hund können sie aller·dings nicht bellen.