Metalog:Konzept: Unterschied zwischen den Versionen

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Das  digitale Handbuch ''Religion-in-Japan'' entstand aus einer Vorlesung, deren Unterlagen ich ([[Metalog:About/Bernhard Scheid|Bernhard Scheid]], Japanologe an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) ab 2001 im Internet zur Verfügung stellte. Das Projekt ist mittlerweile weit über ein Vorlesungsmanuskript hinausgewachsen, versteht sich aber nach wie vor als Einführung für Studierende der Japanologie oder der Religionswissenschaft sowie für alle an der japanischen Kultur Interessierten. Es bietet einen Einstieg in die aus meiner Sicht wichtigsten thematischen Bereiche der verschiedenen religiösen Traditionen Japans und soll sowohl als zusammenhängender Text als auch als Nachschlagewerk genutzt werden können. Grundsätzlich ist ''Religion-in-Japan''  ein ''work-in-progress'', d.h. dass sich der Umfang stetig erweitert.
  
Das Web-Handbuch ''Religion-in-Japan'' versteht sich als Einführung für Studenten der Japanologie oder der Religions·wissenschaft sowie für alle an der japanischen Kultur Interessierten. Es bietet einen Einstieg in die aus meiner Sicht wichtigsten thematischen Bereiche der verschiedenen religiösen Traditionen Japans und soll sowohl als zusammen·hängender Text als auch als Nach·schlage·werk genutzt werden können. Aus·gangs·punkt war meine gleichnamige Vorlesung am Institut für Ost·asien·wissen·schaften der Universität Wien, deren Skriptum ich ab 2001 im Internet zur Verfügung stellte. Der weitere Ausbau der Website ergab sich aus meiner Lust am Ex·peri·mentieren mit Webdesign und den ent·sprechenden Formen der Informations·vermittlung. 2010 erfolgte die Umstellung der Website in das Format eines  „Wiki-Webs“ (s. dazu auch [[Metalog:Technisches|Technisches]]).
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== Inhalt ==
  
==Umfang und Aufbau==
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Inhaltlich geht es mir vor allem darum, „Religion in Japan“ als  Geflecht unterschiedlicher und zum Teil widersprüchlicher Glaubensformen und ritueller Traditionen darzustellen. Dabei sollen sowohl die Besonderheiten der jeweiligen Traditionen als auch ihre wechselseitigen Einflüsse herausgearbeitet werden. Meine persönlichen Interessen sind dabei in erster Linie auf historische und ideengeschichtliche Zusammenhänge ausgerichtet, doch beziehe ich auch gesellschaftliche und kunsthistorische Aspekte in meine Darstellung ein. Mein Ziel ist es, aus dem patchworkartigen Nebeneinander unterschiedlicher Blickpunkte ein Gefühl für die Eigenart japanischer bzw. ostasiatischer Religiosität in der modernen Gesellschaft entstehen zu lassen. Das von {{g|katsushikahokusai|Hokusai}} illustrierte Gleichnis vom Elefanten und den Blinden, die jeweils einen anderen Aspekt des Tieres als „den Elefanten“ beschreiben,<ref>Das Gleichnis gibt es in verschiedenen asiatischen Traditionen mit leicht unterschiedlichen Pointen. Im Buddhismus (''Udana'' 6/4) läuft die Geschichte darauf hinaus, dass die Menschen insgesamt mit Blinden verglichen werden, die stets nur einen Teil der Wahrheit erfassen können. Siehe dazu [http://www.palikanon.com/khuddaka/udana.html www.palikanon.com] (2020/10/06).</ref> ist ein gutes Bild für dieses Unterfangen.
  
Zur Zeit besteht  ''Religion-in-Japan'' aus  ca. 150 Fachartikeln (s.a. [[Metalog:Statistik|Statistische Auswertung]]), die in sieben Kapitel, bzw. Themen·bereiche auf·ge·gliedert sind.  Jedes Kapitel besteht aus Haupt·seiten und Anmerkungs·seiten (Sidepages). Die Haupt·seiten enthalten die wichtigsten Basis·informationen, die Side·pages widmen sich Spezial·themen und/oder  Bilder·sequenzen, oder auch längeren Text·zitaten. Bis auf wenige, ent·sprechend ge·kenn·zeichnete Gast·artikel stammen alle Fachtexte von mir.  Ergänzt werden die sieben Kapitel durch Seiten mit „Meta-Information“, die groß·teils im Themen·bereich „Metalog“ zu finden sind.
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| Hokusais Elefant
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Darüber hinaus enthält ''Religion-in-Japan'' über 1000 Ab·bildungen, die vor allem dem Internet ent·nommen sind. Die meisten Ab·bildungen lassen sich durch An·klicken vergrößern. Ab·gesehen von einigen Bildern aus den Anfängen dieser Website sind die Ab·bildungen nach Möglichkeit mit Quellen·angaben versehen.
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Hokusais Tier ist auch für Betrachter aus dem Westen eindeutig als Elefant identifizierbar und unterscheidet sich dennoch von hierzulande geläufigen Elefantendarstellungen. Ebenso ist der der Begriff von „Religion“, wie er in Japan vorherrscht, in vieler Hinsicht verschieden vom hierzulande gebräuchlichen monotheistischen Religionsbegriff. Dennoch sind die Phänomene, die man unter „Religion“ subsummiert, mit einander verwandt, egal ob man sie  aus „westlichem“ oder „östlichem“ Blickwinkel betrachtet. Der prinzipiell offene Charakter einer Website scheint mir für eine „dichte Beschreibung“ dieser Gemeinsamkeiten und Unterschiede ein besseres Ausdrucksmittel zu sein als die herkömmliche Buchform, die den Autor zwingt, zu einem Schluss zu kommen.
  
Grundsätzlich ist ''Religion-in-Japan'' ein ''work-in-progress'', doch bilden die Haupt·seiten eine Art Gerüst, zwischen dem sich die weiteren Informationen in Form von Spezialthemen und Bildern verdichten. Von Zeit zu Zeit nehme ich eine technische Überarbeitung vor, die meist mit einem Umbau des Navigations·designs oder mit neuen interaktiven Funktionen verknüpft ist. Die letzte größere Revision dieser Art wurde 2010 fertig gestellt, als  ''Religion-in-Japan'' in ein Wiki-Web umgewandelt wurde.
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Der „offene Charakter einer Website“ führt allerdings häufig zum Verzicht auf eine systematische Annäherung an das Thema, was in diesem Handbuch vermieden werden soll. Daher ist die Website in Kapitel unterteilt, die von der konkret erfahrbaren Gegenwart der japanischen Religion zu ihren historischen und kulturellen Hintergründen führen.
  
==Inhaltliches Konzept==
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== Form ==
Inhaltlich geht es in diesem Web-Projekt  vor allem darum, das komplexe Neben·einander verschiedener religiöser Traditionen in Japan adäquat darzustellen. Meine persönlichen Interessen sind dabei in erster Linie auf historische und gesell·schaft·liche Zusammen·hänge ausgerichtet, doch hoffe ich, dass aus dem patch·workartigen Neben·einander verschiedener thematischer Aspekte auch ein „Gefühl“ für die Eigenart japanischer bzw. ost-asiatischer Religiosität entsteht. Ohne dass dieses Thema explizit an·ge·sprochen wird, sollte auch zum Aus·druck kommen, dass der Begriff von Religion, wie er in Japan vorherrscht, in vieler Hinsicht verschieden von unserem abend·ländisch-mono·theistischen Religions·begriff ist. Der prinzipiell offene Charakter einer Website scheint mir für eine solche „dichte Beschreibung“ ein besseres Aus·drucks·mittel zu sein als die her·kömmliche Buchform, die den Autor zwingt, zu einem „Schluss“ zu kommen.
 
  
Das bedeutet jedoch nicht den Verzicht auf eine systematische Annäherung an das Thema. Daher ist die Website in Kapitel unterteilt, die von der konkret erfahrbaren Gegen·wart der japanischen Religion zu ihren historischen und kulturellen Hinter·gründen führen. Da ich nicht davon ausgehe, dass diese Seiten wie ein Buch von Anfang zu Ende gelesen werden, gibt es reichlich Quer·bezüge und Anmerkungen, die teils in recht spezielle Bereiche führen. Dennoch besteht grund·sätzlich der Anspruch, die Flut der Informationen nicht überhand nehmen zu lassen: Über·sicht·lichkeit hat Vorrang vor Voll·ständig·keit. Für speziell an einzelnen Themen Interessierte sollen Links und weiter·führende Informationen Hilfe bieten.
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Zur Zeit besteht das Projekt aus  {{#ask:  [[is_mainspace_article::+]] | format= count}} Artikeln (s.a. [[Metalog:Statistik|Statistische Auswertung]]), die in sieben Hauptkapitel, bzw. Themenbereiche aufgegliedert sind. Jedes Kapitel ist in Hauptseiten und Themenseiten (Sidepages) unterteilt. Die Hauptseiten enthalten die wichtigsten Basisinformationen, die Sidepages widmen sich Spezialthemen, Bildersequenzen oder längeren Textzitaten. Die Hauptseiten stellen also eine Art Gerüst dar, zwischen dem sich die weiteren Informationen in Form von Spezialthemen verdichten. Einige dieser Spezialthemen sind im Laufe der Jahre zu längeren Exkursen angewachsen, die dem Anspruch einer „Einführung“ nicht mehr gerecht werden. Diese Exkurse werden daher seit 2018 im Kapitel „Essays“ gesondert präsentiert. Der Anhang enthält „Metainformationen“ (Metalog) über das Projekt selbst und über Japan, stellt aber auch Glossare und andere Tools bereit, um das Handbuch zu durchsuchen.  
  
==Gastautoren==
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Darüber hinaus enthält ''Religion-in-Japan'' über {{formatnum:{{#expr:trunc({{#ask:  [[is_image_article::+]] | format= count}}/100)*100}}}} Abbildungen, die mit weiteren Detailinformationen ausgestattet sind. Etwa {{formatnum:{{#expr:trunc({{#ask:  [[defines_term::+]] | format= count}}/100)*100}}}} Glossareinträge sorgen für eine weitere Ebene der Vernetzung zwischen Seiten (mehr dazu unter [[Metalog:Benuetzung|Benützung und technische Details]]).
Neben zahlreichen Anregungen und freundlichen Tipps haben sich auch Autoren gefunden, die den Inhalt einer ganzen Artikelseite für ''Religion-in-Japan'' beigesteuert haben.
 
Derzeit sind dies:  
 
*Ulrich Goch (ehem. Dozent und Akademischer Rat an der Universität Bochum), <br/>[[Mythen:Symboltiere/Tauben|Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer]]  
 
*Don Weiss (freischaffender Autor), <br/>[[Alltag:Pilgerschaft/Fire_walk|Firewalk at Saba Daishi]]
 
Grundsätzlich besteht weiterhin die Möglichkeit, Gastartikel zu veröffentlichen. Bei Interesse bitte ich um eine Verständigung per [mailto:Bernhard.Scheid@oeaw.ac.at?subject=Religion-in-Japan E-Mail].
 
  
==Danksagung==
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=== Logo ===
  
Mein Dank gilt zunächst der Österreichischen Akademie der Wissen·schaften und im besonderen Prof. Ernst Steinkellner, dem ehe·maligen Direktor des Instituts für Kultur und Geistes·geschichte Asiens, dank dessen Befür·wortung dieses Projekt Teil meiner Arbeit an diesem Institut werden konnte. Des weiteren danke ich der Universität Wien für das Hosting dieser Website und dem Institut für Ostasien·wissen·schaften für die Möglichkeit, ''Religion-in-Japan'' auch als Vorlesung halten zu dürfen.
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|Ebisu_hikifuda.jpg
Schließlich möchte ich mich bei all jenen bedanken, die durch kritische Anregungen zur Verbes·serung dieser Seiten bei·ge·tragen haben. Neben zahlreichen E-Mail Kor·respon·denten sind dies vor allem meine Studenten am Institut für Ostasien·wissen·schaften der Universität Wien, von denen einige  auch mit·ge·holfen haben, die neue Wiki-Version von ''Religion-in-Japan'' zu erstellen.
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|Ebisu und andere Glücksgötter
 
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Weitere Kommentare und Anregungen sind auch in Zukunft höchst willkommen!
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:Wien, Sommer 2010
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Das Logo dieses Handbuchs ist einer Darstellung der Sieben Glücksgötter aus dem frühen 20. Jahrhundert entnommen. Die zentrale Figur ist {{g|Ebisu}}, der durch sein bekanntestes Attribut, eine rote Brasse ({{g|tai}}), gekennzeichnet ist. Ebisu vermittelt zusammen mit den anderen Glücksgöttern einen ersten fröhlichen Eindruck von japanischer Religion, der auch mich selbst dazu motiviert hat, mich näher mit dieser Materie auseinanderzusetzen. Ebisu hat allerdings auch eine dunkle Seite, wie man bei genauerem Studium dieser Seiten herausfinden kann.
<div align="right">Bernhard Scheid</div>
 
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Ich bin Japanologe und Mitarbeiter am Institut für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens der Öster·reichischen Akademie der Wissen·schaften. Der Schwerpunkt meiner wissen·schaftlichen Tätigkeit liegt auf der japanischen Religions·geschichte, insbesondere auf der Geschichte des [[Grundbegriffe:Shinto | Shinto]].
 
 
 
===Links===
 
  
* [http://ikga.oeaw.ac.at/archiv/CV/CV_Scheid.htm Curriculum Vitae] (eng.)
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=== Hintergrundbilder ===
* [http://ikga.oeaw.ac.at/ Institut für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens] der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
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* [http://kenkyuu.jpn.univie.ac.at/ Institut für Ostasienwissenschaften] der Universität Wien
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Den optischen Hintergrund dieser Seiten bildet ein japanisches Stoffmuster aus dem 19. Jahrhundert mit glücksbringenden Motiven, die wiederum eng mit den [[Ikonographie/Gluecksgoetter|Sieben Glücksgöttern]] verbunden sind. Es entstammt den japanischen Färbeschablonen ({{g|katagami}}) in der Sammlung des Wiener MAK. Auch andere ornamentale Elemente auf diesen Seiten wurden mithilfe von ''katagami'' des MAK entworfen.   {{Verweise
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* [https://sammlung.mak.at/sammlung_online?&q=katagami Katagami] im Suchkatalog des Wiener Museums für Angewandte Kunst (MAK)
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Aktuelle Version vom 2. August 2024, 13:18 Uhr

Das Konzept dieses Handbuchs

Das digitale Handbuch Religion-in-Japan entstand aus einer Vorlesung, deren Unterlagen ich (Bernhard Scheid, Japanologe an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) ab 2001 im Internet zur Verfügung stellte. Das Projekt ist mittlerweile weit über ein Vorlesungsmanuskript hinausgewachsen, versteht sich aber nach wie vor als Einführung für Studierende der Japanologie oder der Religionswissenschaft sowie für alle an der japanischen Kultur Interessierten. Es bietet einen Einstieg in die aus meiner Sicht wichtigsten thematischen Bereiche der verschiedenen religiösen Traditionen Japans und soll sowohl als zusammenhängender Text als auch als Nachschlagewerk genutzt werden können. Grundsätzlich ist Religion-in-Japan ein work-in-progress, d.h. dass sich der Umfang stetig erweitert.

Inhalt

Inhaltlich geht es mir vor allem darum, „Religion in Japan“ als Geflecht unterschiedlicher und zum Teil widersprüchlicher Glaubensformen und ritueller Traditionen darzustellen. Dabei sollen sowohl die Besonderheiten der jeweiligen Traditionen als auch ihre wechselseitigen Einflüsse herausgearbeitet werden. Meine persönlichen Interessen sind dabei in erster Linie auf historische und ideengeschichtliche Zusammenhänge ausgerichtet, doch beziehe ich auch gesellschaftliche und kunsthistorische Aspekte in meine Darstellung ein. Mein Ziel ist es, aus dem patchworkartigen Nebeneinander unterschiedlicher Blickpunkte ein Gefühl für die Eigenart japanischer bzw. ostasiatischer Religiosität in der modernen Gesellschaft entstehen zu lassen. Das von Hokusai [Katsushika Hokusai (jap.) 葛飾北斎 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts] illustrierte Gleichnis vom Elefanten und den Blinden, die jeweils einen anderen Aspekt des Tieres als „den Elefanten“ beschreiben,1 ist ein gutes Bild für dieses Unterfangen.

Elefant hokusai.jpg
1 Hokusais Elefant
Hokusais Illustration der buddhistischen Parabel von den Blinden, die einen Elefanten beschreiben sollen. Jeder beschreibt ihn anders, keiner lügt, aber die Wahrheit geht über all diese Einzelbeschreibungen hinaus. Hokusais Elefant ist vergleichsweise realistisch, hat aber doch einige Ähnlichkeiten mit dem legendären baku.
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, 1819. Internet Archive, (bearbeitet).

Hokusais Tier ist auch für Betrachter aus dem Westen eindeutig als Elefant identifizierbar und unterscheidet sich dennoch von hierzulande geläufigen Elefantendarstellungen. Ebenso ist der der Begriff von „Religion“, wie er in Japan vorherrscht, in vieler Hinsicht verschieden vom hierzulande gebräuchlichen monotheistischen Religionsbegriff. Dennoch sind die Phänomene, die man unter „Religion“ subsummiert, mit einander verwandt, egal ob man sie aus „westlichem“ oder „östlichem“ Blickwinkel betrachtet. Der prinzipiell offene Charakter einer Website scheint mir für eine „dichte Beschreibung“ dieser Gemeinsamkeiten und Unterschiede ein besseres Ausdrucksmittel zu sein als die herkömmliche Buchform, die den Autor zwingt, zu einem Schluss zu kommen.

Der „offene Charakter einer Website“ führt allerdings häufig zum Verzicht auf eine systematische Annäherung an das Thema, was in diesem Handbuch vermieden werden soll. Daher ist die Website in Kapitel unterteilt, die von der konkret erfahrbaren Gegenwart der japanischen Religion zu ihren historischen und kulturellen Hintergründen führen.

Form

Zur Zeit besteht das Projekt aus 176 Artikeln (s.a. Statistische Auswertung), die in sieben Hauptkapitel, bzw. Themenbereiche aufgegliedert sind. Jedes Kapitel ist in Hauptseiten und Themenseiten (Sidepages) unterteilt. Die Hauptseiten enthalten die wichtigsten Basisinformationen, die Sidepages widmen sich Spezialthemen, Bildersequenzen oder längeren Textzitaten. Die Hauptseiten stellen also eine Art Gerüst dar, zwischen dem sich die weiteren Informationen in Form von Spezialthemen verdichten. Einige dieser Spezialthemen sind im Laufe der Jahre zu längeren Exkursen angewachsen, die dem Anspruch einer „Einführung“ nicht mehr gerecht werden. Diese Exkurse werden daher seit 2018 im Kapitel „Essays“ gesondert präsentiert. Der Anhang enthält „Metainformationen“ (Metalog) über das Projekt selbst und über Japan, stellt aber auch Glossare und andere Tools bereit, um das Handbuch zu durchsuchen.

Darüber hinaus enthält Religion-in-Japan über 1.800 Abbildungen, die mit weiteren Detailinformationen ausgestattet sind. Etwa 2.200 Glossareinträge sorgen für eine weitere Ebene der Vernetzung zwischen Seiten (mehr dazu unter Benützung und technische Details).

Ebisu hikifuda.jpg
2 Ebisu und andere Glücksgötter
Werbeposter (hikifuda) eines Kaufhauses in Kotohira, Shikoku. Die Sieben Glücksgötter, inbesondere Ebisu und Daikoku waren die beliebtesten Werbesujets in der Pionierzeit kommerzieller Werbung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Frühes 20. Jh. Fujii Hikifuda Collection, Bild 2.

Das Logo dieses Handbuchs ist einer Darstellung der Sieben Glücksgötter aus dem frühen 20. Jahrhundert entnommen. Die zentrale Figur ist Ebisu [Ebisu (jap.) 恵比寿 Glücksgott der Händler und Fischer; andere Schreibung: 夷 oder 戎; Grundbedeutung wahrscheinlich „Fremder“ oder „Barbar“], der durch sein bekanntestes Attribut, eine rote Brasse (tai [tai (jap.) Meerbrasse, „Markenzeichen“ des Ebisu]), gekennzeichnet ist. Ebisu vermittelt zusammen mit den anderen Glücksgöttern einen ersten fröhlichen Eindruck von japanischer Religion, der auch mich selbst dazu motiviert hat, mich näher mit dieser Materie auseinanderzusetzen. Ebisu hat allerdings auch eine dunkle Seite, wie man bei genauerem Studium dieser Seiten herausfinden kann.

Hintergrundbilder

Luck.jpg
3 Stofffärbeschablone mit glücksbringenden Motiven
Auf dieser Färbeschablone aus dem 19. Jahrhundert, die zum Drucken von Stoffmustern diente, sind diverse Motive versammelt, die alle mit populären religiösen Festen bzw. allgemein mit Glücksbringern zu tun haben. Von links oben nach rechts unten sind dies:
  1. hagoita, assoziiert mit dem dem Neujahrsfest (1.1.)
  2. männliche und weibliche Papierfigur, assoziiert mit dem Puppenfest (3.3.)
  3. Trommel und Trommelschlägel, assoziiert mit dem Ahnenfest O-bon
  4. Sardine und Stechpalme zur Dämonenabwehr, assoziiert mit setsubun
  5. mikoshi, ein tragbarer Schrein, wie er bei diversen Schreinfesten (matsuri) zum Einsatz kommt
  6. Schwert und Schwertscheide, wahrscheinlich assoziiert mit dem Knabenfest (5.5.)
  7. Opfertischchen (sanbō) mit Reisklößen und Schilf, assoziiert mit dem Fest der Mondschau (tsukimi, 15.8.)
  8. geschmückter Bambus, assoziiert mit Tanabata (7.7.)
  9. Trommel mit Hahn, altes chinesisches Friedenssymbol: die Kriegstrommel ist so lange nicht benützt, dass Vögel darauf ungestört ihre Nester bauen; häufiges Objekt bei Schreinumzügen
  10. Brasse (tai), Attribut des Glücksgottes Ebisu
  11. shimenawa, das heilige Strohseil des Shintō
  12. Holzbottich und Holzstößeln für mochitsuki, Stampfen von gedämpftem Klebreis in Vorbereitung für das Neujahrsfest;
  13. Otafuku, eine volkstümliche Glücksbringerin, und kumade („Bärentatze“), ein glücksbringender Bambusrechen
  14. Banner(?)
  15. Löwenmaske, assoziiert mit Löwentänzen (shishimai) zu Neujahr

Edo-Zeit, 19. Jh. MAK, Museum für Angewandte Kunst, Wien.

Den optischen Hintergrund dieser Seiten bildet ein japanisches Stoffmuster aus dem 19. Jahrhundert mit glücksbringenden Motiven, die wiederum eng mit den Sieben Glücksgöttern verbunden sind. Es entstammt den japanischen Färbeschablonen (katagami [katagami (jap.) 型紙 trad. Färbetechnik; Schablonen aus gehärtetem Papier zum Druck von Stoffmustern]) in der Sammlung des Wiener MAK. Auch andere ornamentale Elemente auf diesen Seiten wurden mithilfe von katagami des MAK entworfen.

Verweise

Verwandte Themen

Fußnoten

  1. Das Gleichnis gibt es in verschiedenen asiatischen Traditionen mit leicht unterschiedlichen Pointen. Im Buddhismus (Udana 6/4) läuft die Geschichte darauf hinaus, dass die Menschen insgesamt mit Blinden verglichen werden, die stets nur einen Teil der Wahrheit erfassen können. Siehe dazu www.palikanon.com (2020/10/06).

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen

  • Katagami im Suchkatalog des Wiener Museums für Angewandte Kunst (MAK)


Letzte Überprüfung der Linkadressen: 2021/1

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Elefant hokusai.jpg
    Hokusais Illustration der buddhistischen Parabel von den Blinden, die einen Elefanten beschreiben sollen. Jeder beschreibt ihn anders, keiner lügt, aber die Wahrheit geht über all diese Einzelbeschreibungen hinaus. Hokusais Elefant ist vergleichsweise realistisch, hat aber doch einige Ähnlichkeiten mit dem legendären baku.
    Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, 1819. Internet Archive, (bearbeitet).
  2. ^ 
    Ebisu hikifuda.jpg
    Werbeposter (hikifuda) eines Kaufhauses in Kotohira, Shikoku. Die Sieben Glücksgötter, inbesondere Ebisu und Daikoku waren die beliebtesten Werbesujets in der Pionierzeit kommerzieller Werbung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
    Frühes 20. Jh. Fujii Hikifuda Collection, Bild 2.
  1. ^ 
    Luck.jpg
    Auf dieser Färbeschablone aus dem 19. Jahrhundert, die zum Drucken von Stoffmustern diente, sind diverse Motive versammelt, die alle mit populären religiösen Festen bzw. allgemein mit Glücksbringern zu tun haben. Von links oben nach rechts unten sind dies:
    1. hagoita, assoziiert mit dem dem Neujahrsfest (1.1.)
    2. männliche und weibliche Papierfigur, assoziiert mit dem Puppenfest (3.3.)
    3. Trommel und Trommelschlägel, assoziiert mit dem Ahnenfest O-bon
    4. Sardine und Stechpalme zur Dämonenabwehr, assoziiert mit setsubun
    5. mikoshi, ein tragbarer Schrein, wie er bei diversen Schreinfesten (matsuri) zum Einsatz kommt
    6. Schwert und Schwertscheide, wahrscheinlich assoziiert mit dem Knabenfest (5.5.)
    7. Opfertischchen (sanbō) mit Reisklößen und Schilf, assoziiert mit dem Fest der Mondschau (tsukimi, 15.8.)
    8. geschmückter Bambus, assoziiert mit Tanabata (7.7.)
    9. Trommel mit Hahn, altes chinesisches Friedenssymbol: die Kriegstrommel ist so lange nicht benützt, dass Vögel darauf ungestört ihre Nester bauen; häufiges Objekt bei Schreinumzügen
    10. Brasse (tai), Attribut des Glücksgottes Ebisu
    11. shimenawa, das heilige Strohseil des Shintō
    12. Holzbottich und Holzstößeln für mochitsuki, Stampfen von gedämpftem Klebreis in Vorbereitung für das Neujahrsfest;
    13. Otafuku, eine volkstümliche Glücksbringerin, und kumade („Bärentatze“), ein glücksbringender Bambusrechen
    14. Banner(?)
    15. Löwenmaske, assoziiert mit Löwentänzen (shishimai) zu Neujahr

    Edo-Zeit, 19. Jh. MAK, Museum für Angewandte Kunst, Wien.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Ebisu 恵比寿 ^ Glücksgott der Händler und Fischer; andere Schreibung: 夷 oder 戎; Grundbedeutung wahrscheinlich „Fremder“ oder „Barbar“
  • katagami 型紙 ^ trad. Färbetechnik; Schablonen aus gehärtetem Papier zum Druck von Stoffmustern
  • Katsushika Hokusai 葛飾北斎 ^ 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
  • tai^ Meerbrasse, „Markenzeichen“ des Ebisu