Metalog:Konzept: Unterschied zwischen den Versionen

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Das  digitale Handbuch ''Religion-in-Japan'' entstand aus einer Vorlesung, deren Unterlagen ich ([[Metalog:About/Bernhard Scheid|Bernhard Scheid]], Japanologe an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) ab 2001 im Internet zur Verfügung stellte. Das Projekt ist mittlerweile weit über ein Vorlesungsmanuskript hinausgewachsen, versteht sich aber nach wie vor als Einführung für Studierende der Japanologie oder der Religionswissenschaft sowie für alle an der japanischen Kultur Interessierten. Es bietet einen Einstieg in die aus meiner Sicht wichtigsten thematischen Bereiche der verschiedenen religiösen Traditionen Japans und soll sowohl als zusammenhängender Text als auch als Nachschlagewerk genutzt werden können. Grundsätzlich ist ''Religion-in-Japan''  ein ''work-in-progress'', d.h. dass sich der Umfang stetig erweitert.
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== Inhalt ==
  
{{fl|D}}as  digi·tale Hand·buch ''Religion-in-Japan'' versteht sich als Ein·füh·rung für Studenten der Ja·pa·no·logie oder der Religions·wissen·schaft sowie für alle an der ja·pa·ni·schen Kultur Interes·sier·ten. Es bietet einen Ein·stieg in die aus meiner Sicht wich·tigsten the·mati·schen Be·reiche der ver·schie·denen reli·giösen Tra·ditionen Japans und soll sowohl als zu·sam·men·hän·gender Text als auch als Nach·schlage·werk genutzt werden können. Aus·gangs·punkt war meine gleich·namige Vor·lesung am Institut für Ost·asien·wissen·schaf·ten der Uni·versi·tät Wien, deren Skrip·tum ich ab 2001 im Internet zur Ver·fü·gung stellte. Der wei·tere Ausbau der Web·site ergab sich aus meiner Lust am Ex·peri·men·tieren mit Web·design und den ent·sprechen·den For·men der Wissens·ver·mitt·lung.
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Inhaltlich geht es mir vor allem darum, „Religion in Japan“ als Geflecht unterschiedlicher und zum Teil widersprüchlicher Glaubensformen und ritueller Traditionen darzustellen. Dabei sollen sowohl die Besonderheiten der jeweiligen Traditionen als auch ihre wechselseitigen Einflüsse herausgearbeitet werden. Meine persönlichen Interessen sind dabei in erster Linie auf historische und ideengeschichtliche Zusammenhänge ausgerichtet, doch beziehe ich auch gesellschaftliche und kunsthistorische Aspekte in meine Darstellung ein. Mein Ziel ist es, aus dem patchworkartigen Nebeneinander unterschiedlicher Blickpunkte ein Gefühl für die Eigenart japanischer bzw. ostasiatischer Religiosität in der modernen Gesellschaft entstehen zu lassen. Das von {{g|katsushikahokusai|Hokusai}} illustrierte Gleichnis vom Elefanten und den Blinden, die jeweils einen anderen Aspekt des Tieres als „den Elefanten“ beschreiben,<ref>Das Gleichnis gibt es in verschiedenen asiatischen Traditionen mit leicht unterschiedlichen Pointen. Im Buddhismus (''Udana'' 6/4) läuft die Geschichte darauf hinaus, dass die Menschen insgesamt mit Blinden verglichen werden, die stets nur einen Teil der Wahrheit erfassen können. Siehe dazu [http://www.palikanon.com/khuddaka/udana.html www.palikanon.com] (2020/10/06).</ref> ist ein gutes Bild für dieses Unterfangen.
  
== Inhalt ==
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Inhaltlich geht es mir in diesem Web-Projekt vor allem darum, „Religion in Japan“ als Geflecht unter·schied·licher und zum Teil wider·sprüch·licher Glaubens·formen und ritueller Tradi·tionen dar·zu·stellen. Dabei sollen sowohl die Be·sonder·heiten der jewei·ligen Tradi·tionen als auch ihre wechsel·sei·tigen Ein·flüsse heraus·gear·beitet werden. Meine persön·lichen Interes·sen sind dabei in erster Linie auf histo·rische und ideen·geschicht·liche Zusammen·hänge ausge·richtet, doch beziehe ich auch gesell·schaft·liche und kunst·histo·rische Aspekte in meine Dar·stel·lung ein. Mein Ziel ist es, aus dem patch·work·artigen Neben·einander unter·schied·licher Blick·punkte ein Gefühl für die Eigenart ja·pa·nischer bzw. ost·asia·tischer Religio·sität in der moder·nen Gesell·schaft ent·stehen zu lassen. Ohne dass dies ex·plizit an·ge·sprochen wird, sollte zum Aus·druck kommen, dass der Begriff von „Religion“, wie er in Japan vor·herrscht, in vieler Hinsicht ver·schie·den vom hier·zu·lande ge·bräuch·lichen mono·theis·tischen Religions·begriff ist. Der prin·zi·piell offene Charakter einer Web·site scheint mir für eine solche „dichte Be·schrei·bung“ ein besseres Aus·drucks·mittel zu sein als die her·kömmliche Buch·form, die den Autor zwingt, zu einem Schluss zu kommen.
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Hokusais Tier ist auch für Betrachter aus dem Westen eindeutig als Elefant identifizierbar und unterscheidet sich dennoch von hierzulande geläufigen Elefantendarstellungen. Ebenso ist der der Begriff von „Religion“, wie er in Japan vorherrscht, in vieler Hinsicht verschieden vom hierzulande gebräuchlichen monotheistischen Religionsbegriff. Dennoch sind die Phänomene, die man unter „Religion“ subsummiert, mit einander verwandt, egal ob man sie  aus „westlichem“ oder „östlichem“ Blickwinkel betrachtet. Der prinzipiell offene Charakter einer Website scheint mir für eine „dichte Beschreibung“ dieser Gemeinsamkeiten und Unterschiede ein besseres Ausdrucksmittel zu sein als die herkömmliche Buchform, die den Autor zwingt, zu einem Schluss zu kommen.
  
Das bedeutet jedoch nicht den Ver·zicht auf eine systema·tische An·nähe·rung an das Thema. Daher ist die Web·site in Kapitel unter·teilt, die von der konkret er·fahr·baren Gegen·wart der ja·pa·nischen Religion zu ihren histori·schen und kultu·rellen Hinter·gründen führen. Da ich nicht davon aus·gehe, dass diese Seiten wie ein Buch von Anfang zu Ende gelesen werden, gibt es reich·lich Quer·bezüge und An·mer·kungen, die teils in recht spe·zielle Bereiche führen. Den·noch besteht grund·sätz·lich der Anspruch, die Flut der Informa·tionen nicht über·hand nehmen zu lassen: Über·sicht·lich·keit hat Vor·rang vor Voll·ständig·keit. Für speziell an einzelnen Themen Interes·sierte sollen Links und weiter·führende Informa·tionen Hilfe bieten.
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Der „offene Charakter einer Website“ führt allerdings häufig zum Verzicht auf eine systematische Annäherung an das Thema, was in diesem Handbuch  vermieden werden soll. Daher ist die Website in Kapitel unterteilt, die von der konkret erfahrbaren Gegenwart der japanischen Religion zu ihren historischen und kulturellen Hintergründen führen.
  
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Grundsätzlich ist ''Religion-in-Japan''  ein ''work-in-progress'', d.h. dass sich der Umfang stetig erweitert. Zur Zeit besteht das Projekt aus  {{#ask:  [[is_mainspace_article::+]] | format= count}} Artikeln (s.a. [[Metalog:Statistik|Statistische Auswertung]]), die in sieben Haupt·kapitel, bzw. Themen·bereiche auf·ge·gliedert sind. Jedes Kapitel ist in Haupt·seiten und An·mer·kungs·seiten (Sidepages) unterteilt. Die Haupt·seiten ent·halten die wichtigsten Basis·informationen, die Side·pages widmen sich Spezial·themen, Bilder·sequenzen oder längeren Text·zitaten. Die Haupt·seiten stellen also eine Art Gerüst dar, zwischen dem sich die weiteren Infor·mationen in Form von Spezial·themen ver·dichten. Einige dieser Spezial·themen sind im Laufe der Jahre zu längeren Exkursen angewachsen, die dem Anspruch einer „Ein·füh·rung“ nicht mehr gerecht werden. Diese Exkurse werden daher seit 2018 im Kapitel „Essays“ gesondert prä·sentiert. Das Kapitel „Metalog“ ist eigent·lich ein Anhang, der wiederum in zwei Bereiche unterteilt ist: Informa·tionen über das Projekt und all·gemeine Informa·tionen über Japan.  
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Zur Zeit besteht das Projekt aus  {{#ask:  [[is_mainspace_article::+]] | format= count}} Artikeln (s.a. [[Metalog:Statistik|Statistische Auswertung]]), die in sieben Hauptkapitel, bzw. Themenbereiche aufgegliedert sind. Jedes Kapitel ist in Hauptseiten und Themenseiten (Sidepages) unterteilt. Die Hauptseiten enthalten die wichtigsten Basisinformationen, die Sidepages widmen sich Spezialthemen, Bildersequenzen oder längeren Textzitaten. Die Hauptseiten stellen also eine Art Gerüst dar, zwischen dem sich die weiteren Informationen in Form von Spezialthemen verdichten. Einige dieser Spezialthemen sind im Laufe der Jahre zu längeren Exkursen angewachsen, die dem Anspruch einer „Einführung“ nicht mehr gerecht werden. Diese Exkurse werden daher seit 2018 im Kapitel „Essays“ gesondert präsentiert. Der Anhang enthält „Metainformationen“ (Metalog) über das Projekt selbst und über Japan, stellt aber auch Glossare und andere Tools bereit, um das Handbuch zu durchsuchen.  
  
Darüber hinaus enthält ''Religion-in-Japan'' über 1.500 Ab·bil·dungen, die mit weiteren Detail·infor·mationen aus·gestattet sind. Beinahe ebenso viele Glossar·einträge sorgen für eine weitere Ebene der Ver·netzung zwischen Seiten (s. dazu auch [[Metalog:Benuetzung|Benützung und technische Details]]). Die Bereiche „Glossare“ und „Bilder“ ent·halten unter·schied·liche Listen mit Ver·weisen zu diesen Seiten.
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Darüber hinaus enthält ''Religion-in-Japan'' über {{formatnum:{{#expr:trunc({{#ask:  [[is_image_article::+]] | format= count}}/100)*100}}}} Abbildungen, die mit weiteren Detailinformationen ausgestattet sind. Etwa {{formatnum:{{#expr:trunc({{#ask:  [[defines_term::+]] | format= count}}/100)*100}}}} Glossareinträge sorgen für eine weitere Ebene der Vernetzung zwischen Seiten (mehr dazu unter [[Metalog:Benuetzung|Benützung und technische Details]]).
  
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Das Logo dieses Handbuchs ist einer Darstellung der Sieben Glücks·götter aus dem frühen 20. Jahrhundert ent·nommen. Die zentrale Figur ist {{g|Ebisu}}, der durch sein bekann·testes Attribut, eine rote Brasse ({{g|tai}}), gekenn·zeichnet ist. Ebisu vermit·telt zusammen mit den anderen Glücks·göttern einen ersten fröh·lichen Eindruck von japa·nischer Religion, der auch mich selbst dazu moti·viert hat, mich näher mit dieser Materie aus·einander·zusetzen. Ebisu hat aller·dings auch eine dunkle Seite, wie man bei genauerem Studium dieser Seiten heraus·finden kann.
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Das Logo dieses Handbuchs ist einer Darstellung der Sieben Glücksgötter aus dem frühen 20. Jahrhundert entnommen. Die zentrale Figur ist {{g|Ebisu}}, der durch sein bekanntestes Attribut, eine rote Brasse ({{g|tai}}), gekennzeichnet ist. Ebisu vermittelt zusammen mit den anderen Glücksgöttern einen ersten fröhlichen Eindruck von japanischer Religion, der auch mich selbst dazu motiviert hat, mich näher mit dieser Materie auseinanderzusetzen. Ebisu hat allerdings auch eine dunkle Seite, wie man bei genauerem Studium dieser Seiten herausfinden kann.
 
 
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Den optischen Hintergrund dieser Seiten bildet ein japanisches Stoffmuster aus dem 19. Jahrhundert mit glücksbringenden Motiven, die wiederum eng mit den [[Ikonographie/Gluecksgoetter|Sieben Glücksgöttern]] verbunden sind. Es entstammt den japanischen Färbeschablonen ({{g|katagami}}) in der Sammlung des Wiener MAK. Auch andere ornamentale Elemente auf diesen Seiten wurden mithilfe von ''katagami'' des MAK entworfen.  {{Verweise
 
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Aktuelle Version vom 2. August 2024, 13:18 Uhr

Das Konzept dieses Handbuchs

Das digitale Handbuch Religion-in-Japan entstand aus einer Vorlesung, deren Unterlagen ich (Bernhard Scheid, Japanologe an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) ab 2001 im Internet zur Verfügung stellte. Das Projekt ist mittlerweile weit über ein Vorlesungsmanuskript hinausgewachsen, versteht sich aber nach wie vor als Einführung für Studierende der Japanologie oder der Religionswissenschaft sowie für alle an der japanischen Kultur Interessierten. Es bietet einen Einstieg in die aus meiner Sicht wichtigsten thematischen Bereiche der verschiedenen religiösen Traditionen Japans und soll sowohl als zusammenhängender Text als auch als Nachschlagewerk genutzt werden können. Grundsätzlich ist Religion-in-Japan ein work-in-progress, d.h. dass sich der Umfang stetig erweitert.

Inhalt

Inhaltlich geht es mir vor allem darum, „Religion in Japan“ als Geflecht unterschiedlicher und zum Teil widersprüchlicher Glaubensformen und ritueller Traditionen darzustellen. Dabei sollen sowohl die Besonderheiten der jeweiligen Traditionen als auch ihre wechselseitigen Einflüsse herausgearbeitet werden. Meine persönlichen Interessen sind dabei in erster Linie auf historische und ideengeschichtliche Zusammenhänge ausgerichtet, doch beziehe ich auch gesellschaftliche und kunsthistorische Aspekte in meine Darstellung ein. Mein Ziel ist es, aus dem patchworkartigen Nebeneinander unterschiedlicher Blickpunkte ein Gefühl für die Eigenart japanischer bzw. ostasiatischer Religiosität in der modernen Gesellschaft entstehen zu lassen. Das von Hokusai [Katsushika Hokusai (jap.) 葛飾北斎 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts] illustrierte Gleichnis vom Elefanten und den Blinden, die jeweils einen anderen Aspekt des Tieres als „den Elefanten“ beschreiben,1 ist ein gutes Bild für dieses Unterfangen.

Elefant hokusai.jpg
1 Hokusais Elefant
Hokusais Illustration der buddhistischen Parabel von den Blinden, die einen Elefanten beschreiben sollen. Jeder beschreibt ihn anders, keiner lügt, aber die Wahrheit geht über all diese Einzelbeschreibungen hinaus. Hokusais Elefant ist vergleichsweise realistisch, hat aber doch einige Ähnlichkeiten mit dem legendären baku.
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, 1819. Internet Archive, (bearbeitet).

Hokusais Tier ist auch für Betrachter aus dem Westen eindeutig als Elefant identifizierbar und unterscheidet sich dennoch von hierzulande geläufigen Elefantendarstellungen. Ebenso ist der der Begriff von „Religion“, wie er in Japan vorherrscht, in vieler Hinsicht verschieden vom hierzulande gebräuchlichen monotheistischen Religionsbegriff. Dennoch sind die Phänomene, die man unter „Religion“ subsummiert, mit einander verwandt, egal ob man sie aus „westlichem“ oder „östlichem“ Blickwinkel betrachtet. Der prinzipiell offene Charakter einer Website scheint mir für eine „dichte Beschreibung“ dieser Gemeinsamkeiten und Unterschiede ein besseres Ausdrucksmittel zu sein als die herkömmliche Buchform, die den Autor zwingt, zu einem Schluss zu kommen.

Der „offene Charakter einer Website“ führt allerdings häufig zum Verzicht auf eine systematische Annäherung an das Thema, was in diesem Handbuch vermieden werden soll. Daher ist die Website in Kapitel unterteilt, die von der konkret erfahrbaren Gegenwart der japanischen Religion zu ihren historischen und kulturellen Hintergründen führen.

Form

Zur Zeit besteht das Projekt aus 176 Artikeln (s.a. Statistische Auswertung), die in sieben Hauptkapitel, bzw. Themenbereiche aufgegliedert sind. Jedes Kapitel ist in Hauptseiten und Themenseiten (Sidepages) unterteilt. Die Hauptseiten enthalten die wichtigsten Basisinformationen, die Sidepages widmen sich Spezialthemen, Bildersequenzen oder längeren Textzitaten. Die Hauptseiten stellen also eine Art Gerüst dar, zwischen dem sich die weiteren Informationen in Form von Spezialthemen verdichten. Einige dieser Spezialthemen sind im Laufe der Jahre zu längeren Exkursen angewachsen, die dem Anspruch einer „Einführung“ nicht mehr gerecht werden. Diese Exkurse werden daher seit 2018 im Kapitel „Essays“ gesondert präsentiert. Der Anhang enthält „Metainformationen“ (Metalog) über das Projekt selbst und über Japan, stellt aber auch Glossare und andere Tools bereit, um das Handbuch zu durchsuchen.

Darüber hinaus enthält Religion-in-Japan über 1.800 Abbildungen, die mit weiteren Detailinformationen ausgestattet sind. Etwa 2.200 Glossareinträge sorgen für eine weitere Ebene der Vernetzung zwischen Seiten (mehr dazu unter Benützung und technische Details).

Ebisu hikifuda.jpg
2 Ebisu und andere Glücksgötter
Werbeposter (hikifuda) eines Kaufhauses in Kotohira, Shikoku. Die Sieben Glücksgötter, inbesondere Ebisu und Daikoku waren die beliebtesten Werbesujets in der Pionierzeit kommerzieller Werbung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Frühes 20. Jh. Fujii Hikifuda Collection, Bild 2.

Das Logo dieses Handbuchs ist einer Darstellung der Sieben Glücksgötter aus dem frühen 20. Jahrhundert entnommen. Die zentrale Figur ist Ebisu [Ebisu (jap.) 恵比寿 Glücksgott der Händler und Fischer; andere Schreibung: 夷 oder 戎; Grundbedeutung wahrscheinlich „Fremder“ oder „Barbar“], der durch sein bekanntestes Attribut, eine rote Brasse (tai [tai (jap.) Meerbrasse, „Markenzeichen“ des Ebisu]), gekennzeichnet ist. Ebisu vermittelt zusammen mit den anderen Glücksgöttern einen ersten fröhlichen Eindruck von japanischer Religion, der auch mich selbst dazu motiviert hat, mich näher mit dieser Materie auseinanderzusetzen. Ebisu hat allerdings auch eine dunkle Seite, wie man bei genauerem Studium dieser Seiten herausfinden kann.

Hintergrundbilder

Luck.jpg
3 Stofffärbeschablone mit glücksbringenden Motiven
Auf dieser Färbeschablone aus dem 19. Jahrhundert, die zum Drucken von Stoffmustern diente, sind diverse Motive versammelt, die alle mit populären religiösen Festen bzw. allgemein mit Glücksbringern zu tun haben. Von links oben nach rechts unten sind dies:
  1. hagoita, assoziiert mit dem dem Neujahrsfest (1.1.)
  2. männliche und weibliche Papierfigur, assoziiert mit dem Puppenfest (3.3.)
  3. Trommel und Trommelschlägel, assoziiert mit dem Ahnenfest O-bon
  4. Sardine und Stechpalme zur Dämonenabwehr, assoziiert mit setsubun
  5. mikoshi, ein tragbarer Schrein, wie er bei diversen Schreinfesten (matsuri) zum Einsatz kommt
  6. Schwert und Schwertscheide, wahrscheinlich assoziiert mit dem Knabenfest (5.5.)
  7. Opfertischchen (sanbō) mit Reisklößen und Schilf, assoziiert mit dem Fest der Mondschau (tsukimi, 15.8.)
  8. geschmückter Bambus, assoziiert mit Tanabata (7.7.)
  9. Trommel mit Hahn, altes chinesisches Friedenssymbol: die Kriegstrommel ist so lange nicht benützt, dass Vögel darauf ungestört ihre Nester bauen; häufiges Objekt bei Schreinumzügen
  10. Brasse (tai), Attribut des Glücksgottes Ebisu
  11. shimenawa, das heilige Strohseil des Shintō
  12. Holzbottich und Holzstößeln für mochitsuki, Stampfen von gedämpftem Klebreis in Vorbereitung für das Neujahrsfest;
  13. Otafuku, eine volkstümliche Glücksbringerin, und kumade („Bärentatze“), ein glücksbringender Bambusrechen
  14. Banner(?)
  15. Löwenmaske, assoziiert mit Löwentänzen (shishimai) zu Neujahr

Edo-Zeit, 19. Jh. MAK, Museum für Angewandte Kunst, Wien.

Den optischen Hintergrund dieser Seiten bildet ein japanisches Stoffmuster aus dem 19. Jahrhundert mit glücksbringenden Motiven, die wiederum eng mit den Sieben Glücksgöttern verbunden sind. Es entstammt den japanischen Färbeschablonen (katagami [katagami (jap.) 型紙 trad. Färbetechnik; Schablonen aus gehärtetem Papier zum Druck von Stoffmustern]) in der Sammlung des Wiener MAK. Auch andere ornamentale Elemente auf diesen Seiten wurden mithilfe von katagami des MAK entworfen.

Verweise

Verwandte Themen

Fußnoten

  1. Das Gleichnis gibt es in verschiedenen asiatischen Traditionen mit leicht unterschiedlichen Pointen. Im Buddhismus (Udana 6/4) läuft die Geschichte darauf hinaus, dass die Menschen insgesamt mit Blinden verglichen werden, die stets nur einen Teil der Wahrheit erfassen können. Siehe dazu www.palikanon.com (2020/10/06).

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen

  • Katagami im Suchkatalog des Wiener Museums für Angewandte Kunst (MAK)


Letzte Überprüfung der Linkadressen: 2021/1

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Elefant hokusai.jpg
    Hokusais Illustration der buddhistischen Parabel von den Blinden, die einen Elefanten beschreiben sollen. Jeder beschreibt ihn anders, keiner lügt, aber die Wahrheit geht über all diese Einzelbeschreibungen hinaus. Hokusais Elefant ist vergleichsweise realistisch, hat aber doch einige Ähnlichkeiten mit dem legendären baku.
    Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, 1819. Internet Archive, (bearbeitet).
  2. ^ 
    Ebisu hikifuda.jpg
    Werbeposter (hikifuda) eines Kaufhauses in Kotohira, Shikoku. Die Sieben Glücksgötter, inbesondere Ebisu und Daikoku waren die beliebtesten Werbesujets in der Pionierzeit kommerzieller Werbung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
    Frühes 20. Jh. Fujii Hikifuda Collection, Bild 2.
  1. ^ 
    Luck.jpg
    Auf dieser Färbeschablone aus dem 19. Jahrhundert, die zum Drucken von Stoffmustern diente, sind diverse Motive versammelt, die alle mit populären religiösen Festen bzw. allgemein mit Glücksbringern zu tun haben. Von links oben nach rechts unten sind dies:
    1. hagoita, assoziiert mit dem dem Neujahrsfest (1.1.)
    2. männliche und weibliche Papierfigur, assoziiert mit dem Puppenfest (3.3.)
    3. Trommel und Trommelschlägel, assoziiert mit dem Ahnenfest O-bon
    4. Sardine und Stechpalme zur Dämonenabwehr, assoziiert mit setsubun
    5. mikoshi, ein tragbarer Schrein, wie er bei diversen Schreinfesten (matsuri) zum Einsatz kommt
    6. Schwert und Schwertscheide, wahrscheinlich assoziiert mit dem Knabenfest (5.5.)
    7. Opfertischchen (sanbō) mit Reisklößen und Schilf, assoziiert mit dem Fest der Mondschau (tsukimi, 15.8.)
    8. geschmückter Bambus, assoziiert mit Tanabata (7.7.)
    9. Trommel mit Hahn, altes chinesisches Friedenssymbol: die Kriegstrommel ist so lange nicht benützt, dass Vögel darauf ungestört ihre Nester bauen; häufiges Objekt bei Schreinumzügen
    10. Brasse (tai), Attribut des Glücksgottes Ebisu
    11. shimenawa, das heilige Strohseil des Shintō
    12. Holzbottich und Holzstößeln für mochitsuki, Stampfen von gedämpftem Klebreis in Vorbereitung für das Neujahrsfest;
    13. Otafuku, eine volkstümliche Glücksbringerin, und kumade („Bärentatze“), ein glücksbringender Bambusrechen
    14. Banner(?)
    15. Löwenmaske, assoziiert mit Löwentänzen (shishimai) zu Neujahr

    Edo-Zeit, 19. Jh. MAK, Museum für Angewandte Kunst, Wien.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Ebisu 恵比寿 ^ Glücksgott der Händler und Fischer; andere Schreibung: 夷 oder 戎; Grundbedeutung wahrscheinlich „Fremder“ oder „Barbar“
  • katagami 型紙 ^ trad. Färbetechnik; Schablonen aus gehärtetem Papier zum Druck von Stoffmustern
  • Katsushika Hokusai 葛飾北斎 ^ 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
  • tai^ Meerbrasse, „Markenzeichen“ des Ebisu