Tengu: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kamigraphie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 40: Zeile 40:
 
==Phänomene in Verbindung zu ''tengu''==
 
==Phänomene in Verbindung zu ''tengu''==
 
===''tengu tsubute 天狗礫''===
 
===''tengu tsubute 天狗礫''===
''tengu tsubute 天狗礫'' beschreibt das Phänomen, bei welchen durch mysteriose Weise Steine oder Felsbrocken vom Himmel fallen. Für gewöhnlich handelt es sich dabei um eine Hand Kieselsteine die durch von bösen Winden getragen werden, jedoch sollen auch größere Felsbrocken auf diese Weise vom Himmel gefallen sein. Personen die von einem ''tengu tsubute'' getroffen werden erkranken kurz darauf, sogar jene die lediglich das Phänomen miterlebt haben, werden vom Unglück verfolgt. Des Weiteren sind die Steine oft unsichtbar und hinterlassen keine sichtbaren Wunden. Dieses Phänomen wird oft mit den ''tengu'' in Verbindung gebracht. Es gibt jedoch auch alternative Erzählungen mit anderen ''yokai'' wie etwa ''[[kitsune]]'' oder ''[[tanuki]]''.
+
''tengu tsubute 天狗礫'' beschreibt ein Phänomen, bei welchen durch mysteriose Weise Steine oder Felsbrocken vom Himmel fallen. Für gewöhnlich handelt es sich dabei um eine Hand Kieselsteine die durch von bösen Winden getragen werden, jedoch sollen auch größere Felsbrocken auf diese Weise vom Himmel gefallen sein. Personen die von einem ''tengu tsubute'' getroffen werden erkranken kurz darauf, sogar jene die lediglich das Phänomen miterlebt haben, werden vom Unglück verfolgt. Des Weiteren sind die Steine oft unsichtbar und hinterlassen keine sichtbaren Wunden. Dieses Phänomen wird oft mit den ''tengu'' in Verbindung gebracht. Es gibt jedoch auch alternative Erzählungen mit anderen ''yokai'' wie etwa ''[[kitsune]]'' oder ''[[tanuki]]''.
 
==Quellen==
 
==Quellen==
 
===Literatur===
 
===Literatur===

Version vom 20. Juli 2019, 21:46 Uhr

Tenguundbuddhistischer.jpg
Seiten-Infobox
ThemengruppeGeister (inkl. Tiere und Monster)
Name Tengu 天狗 („Himmelshund“)
Ikonographie vogel-ähnliche aber menschliche Gestalt, lange Nase
Funktion, Wirkkraft Zuerst Gegenspieler des Buddhismus, später hauptsächlich in Verbindung mit den Yamabushi (Bergasketen)

Die tengu 天狗 sind vielleicht die bekanntesten Vertreter der yokai 妖怪. Der Name tengu hat seinen Ursprung in der chinesischen Mythologie. Der tiangou (wörtlich: Himmelshund) wird dort als hundeähnliches Wesen, oft in Verbindung mit Kometen dargestellt. In der japanischen Mythologie werden tengu jedoch als greifvogelähnliche Wesen mit sowohl menschlichen als auch tierischen Eigenschaften. Während die tengu im Nihon shoki 日本書紀 und im Konjaku monogatari-shū 今昔物語集 hauptsächlich vogelartig dargestellt werden, findet man in neueren Quellen immer menschlicher Darstellungen der tengu, auch werden sie dort mit ihrer ikonischen langen Nase beschrieben. Die tengu treten fast immer in Verbindung mit buddhistischen Mönchen oder yamabushi 山伏 (Bergasketen) auf. Erstmalige Erwähnung in japanischer Literatur finden die tengu in Nihon shoki.

Geschichte der tengu

Der frühsten japanischen Aufzeichnungen der tengu findet man im 27 Kapitel des Nihon shoki. Darin erkennt ein buddhistischer Mönch in einem Kometen, einen tengu. In dieser Geschichte werden zwar die Kanji für tengu benutz jedoch werden diese mit der Lesung amatsukitsune (Himmelsfuchs) versehen. Im Konjaku monogatari-shū werden die tengu in vogelähnlicher Form dargestellt. In ihrer Funktion als Antagonisten des Buddhismus, versuchen sie Mönche vom rechten Weg ab zubringen und ihren religösen Alltag zu stören. Auch können Mönche die sich von Glauben abkehren zu tengu werden. Seit dem 14.Jahrhundert,festigte sich die Assosiation der tengu mit den yamabushi. Sie werden bedeutend menschlicher dargestellt und tragen meist die Trach der yamabushi. Zu dieser Zeit entsteht auch die Unterscheidung zwischen, daitengu 大天狗 (Großtengu)und kotengu 小天狗 (Kleintengu). Während daitengu sich durch ihr sehr menschliches Aussehen auszeichenen, besitzen kotengu eine krähenhafte Gestalt. Aufgrund dessen werden diese beiden Arten auch hanatakatengu 鼻高天狗 (Langnasen-Tengu) und karasutengu 烏天狗 (Krähen-Tengu) genannt. Ab dem 17.Jahrhundert wurden tengu in einen immer positiveren Licht gerückt.In Werken dieser Zeit sthene sie dem Buddhismus nicht mehr gänzlich feindlich gegenüber und es wird auch von postiven Begegnungen zwischen buddhistischen Geistlichen und tengu berichtet. In der Kunst der späten Edozeit wurden Europäer auch gelegentlich aufgrund ihrer Nasen als tengu dargestellt. Heutzutage sind die tengu beliebte Figuren in der japanischen Populärkultur.


tengu in Konjaku monogatari-shū

tengu kommen in folgenden Geschichten vor:

  • 10-35: Ein Mann verwandelt sich in einen tengu und schart eine Gefolgschaft von 1000 tengu um sich.
  • 19-34: Ein tengu begleicht bei einem Mönch, der ihn gerettet hatte, seine Schuld. (Von dieser Geschichte ist lediglich der Titel erhalten)
  • 20-1: Ein tengu aus Indien überquert das Meer, um nach Japan zu kommen.
  • 20-2: Ein chinesischer tengu stiftet Unruhe in Japan
  • 20-6: Ein tengu ergreift Besitz von einer Frau, um einen buddhistischen Mönch von rechten Weg abzubringen.
  • 20-7: Ein Mönch verwandelt sich aufgrund seines unstillbaren sexuellen Verlangens in einen tengu und schläft mit der Kaiserin Somedono.
  • 20-11: Ein tengu entführt einen Drachenkönig und einen buddhistischen Mönch.
  • 28-28: Holzfäller halten eine Gruppe tanzend und singender Nonnen für tengu

Phänomene in Verbindung zu tengu

tengu tsubute 天狗礫

tengu tsubute 天狗礫 beschreibt ein Phänomen, bei welchen durch mysteriose Weise Steine oder Felsbrocken vom Himmel fallen. Für gewöhnlich handelt es sich dabei um eine Hand Kieselsteine die durch von bösen Winden getragen werden, jedoch sollen auch größere Felsbrocken auf diese Weise vom Himmel gefallen sein. Personen die von einem tengu tsubute getroffen werden erkranken kurz darauf, sogar jene die lediglich das Phänomen miterlebt haben, werden vom Unglück verfolgt. Des Weiteren sind die Steine oft unsichtbar und hinterlassen keine sichtbaren Wunden. Dieses Phänomen wird oft mit den tengu in Verbindung gebracht. Es gibt jedoch auch alternative Erzählungen mit anderen yokai wie etwa kitsune oder tanuki.

Quellen

Literatur

  • Haruko Wakabayashi 2012
    The seven tengu scrolls: Evil and the rhetoric of legitimacy in medieval Japanese Buddhism. Honolulu: University of Hawai'i Press 2012.
  • Naoshi Kōriyama, Bruce Allen (Ü.) 2015
    Japanese tales from times past: Stories of fantasy and folklore from the Konjaku monogatari shu. Tokyo: Tuttle Publishing 2015.

Links

  • [1] (Stand: 2019/07/20)
  • [2] (Stand: 2019/07/20)
  • [3] (Stand: 2019/07/20)
  • [4] (Stand: 2019/07/20)
  • [5] (Stand: 2019/07/20)