Exzerpt:Marder 1945: Unterschied zwischen den Versionen

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Durch das Bild der Schlacht von Tosa Mitsunobu, kann man sich heute ein Bild der damaligen Schiffe machen. Obwohl sie als Kriegsschiffe bezeichnet wurden, unterschieden sie sich nicht großartig von den gewöhnlichen Schiffen, was daran liegt, dass die Schiffe damals nur genutzt wurden um zwei Armeen in Schwert- und Bogenreichweite zu bringen.  
 
Durch das Bild der Schlacht von Tosa Mitsunobu, kann man sich heute ein Bild der damaligen Schiffe machen. Obwohl sie als Kriegsschiffe bezeichnet wurden, unterschieden sie sich nicht großartig von den gewöhnlichen Schiffen, was daran liegt, dass die Schiffe damals nur genutzt wurden um zwei Armeen in Schwert- und Bogenreichweite zu bringen.  
 
Obwohl die Taira seit Generationen Erfahrung in der Seefahrt sammeln konnten, vor allem durch ihre Aufgabe die japanische Inlandsee vor den Piraten zu schützen, wurden sie ihres Vorteils dadurch beraubt, dass auf vielen ihrer Schiffe Frauen und Kinder, unter ihnen Antoku Tennō, seine Mutter und Großmutter. Die Flotte der Minamoto war, obwohl sie nicht so viel von der Seefahrt verstand, von so einer Last befreit und hatte somit einen Vorteil. Nach einem langen Kampf gingen schließlich die Minamoto als Sieger hervor. Antoku Tennō ertrank in der Schlacht, da seine Großmutter sich mit ihm ins Meer stürzte um einer Gefangennahme durch die Minamoto zu entgehen. (Seite 8-12)
 
Obwohl die Taira seit Generationen Erfahrung in der Seefahrt sammeln konnten, vor allem durch ihre Aufgabe die japanische Inlandsee vor den Piraten zu schützen, wurden sie ihres Vorteils dadurch beraubt, dass auf vielen ihrer Schiffe Frauen und Kinder, unter ihnen Antoku Tennō, seine Mutter und Großmutter. Die Flotte der Minamoto war, obwohl sie nicht so viel von der Seefahrt verstand, von so einer Last befreit und hatte somit einen Vorteil. Nach einem langen Kampf gingen schließlich die Minamoto als Sieger hervor. Antoku Tennō ertrank in der Schlacht, da seine Großmutter sich mit ihm ins Meer stürzte um einer Gefangennahme durch die Minamoto zu entgehen. (Seite 8-12)
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===Kapitel IV===
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Minamoto Yoritomo gründete das Kamakura-Shōgunat in 1192. Obwohl es einen Schiffsadministrator (''funa bugyō'') gab, der dazu beauftragt war, die shōgunale Flotte zu überwachen, war die japanische Seemacht in einem Zustand des Verfalls zur Zeit der Mongoleninvasionen in den Jahren 1274 und 1281.<br />
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Im Jahr 1274 machte es sich der mongolische Kaiser Kubilai Khan zum Ziel Japan zu erobern und stach mit einer Flotte von 30.000 Mann in See. Die japanische Seeflotte war so viel schwächer, dass sie keine Versuche unternahm die Mongolen auf See zu stoppen. Die Mongolen hatten die unangefochtene Macht über das Meer zwischen Südkorea und Japan, was dazu führte, dass die Inseln Tsushima und Iki schnell überrannt und eingenommen wurden und schließlich erreichten die Mongolen die Bucht von Hakata, allerdings machten die Widerstände der Japaner es den Mongolen schwer an Land zu gehen. Dennoch schafften es an die 7000 Mongolen mit ihren Pferden an Land zu gehen, und es gab erbitterte Kämpfe in den Regionen von Hakata, Hakozaki und Akasaka, welche die Einnahme Dazaifus zum Ziel hatten. Die Verteidigung der Japaner hielt nicht lange und die Krieger mussten sich zurückziehen und warteten auf Verstärkungen von Shikoku und West-Honshū. Doch die Mongolen hatten sich über Nacht zurückgezogen – die Gründe dafür sollen die unerwartete Sturheit der Japaner, ein Mangel an Pfeilen und ein aufkommender Sturm gewesen sein. Während ihrem Rückzug setzten die Mongolen einige Dörfer an der Küste in Brand. Noch in derselben Nacht zog tatsächlich ein Sturm auf, welcher fast die Hälfte der mongolischen Streitkräfte vernichtete.<br />
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Da angenommen wurde, dass die Mongolen eines Tages zurückkehren würden, wurden Vorbereitungen in Form eines Steinwalls in der Bucht von Hakata, welcher über 25 Meilen lang gewesen sein soll, getroffen. Tatsächlich startete Kubilai Khan im Jahr 1281 einen zweiten Angriff auf Japan, bei welchem er seine gesamten militärischen Ressourcen verwendete. Die Schlacht, welche hauptsächlich in der Hakata- und Hizen-Region stattfand, dauerte ungefähr drei Monate. Als der Kampf sich seinem Höhepunkt näherte, mussten die Japaner gemerkt haben, dass sie nicht mehr lange standhalten können würden und der ehemalige Tennō Kameyama sandte einen Vertreter zum Ise-Schrein um die Sonnengöttin Amaterasu um Hilfe zu bitten. Es steht geschrieben, dass sich eine große Wolke am Himmel gebildet hätte, als man das kaiserliche Gebet gesprochen hatte. Diese soll sich schnell ausgebreitet und zu einem schrecklichen Taifun entwickelt haben, welcher die mongolischen Schiffe schließlich zerstörte und diese zum Rückzug zwang.<br />
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Es wurde eine universal akzeptierte Tatsache, dass der Taifun, welcher die Mongolen besiegte, von den Göttern geschickt worden war, weshalb dieser seitdem als „Göttlicher Wind des Ise“ (''Ise no kamikaze'') in der japanischen Geschichte bezeichnet wird. Es ist also kein Zufall, dass der Ise-Schrein zum Zentrum der nationalen Gottesanbetung wurde und Japan sich als ''shinkoku'', also „Göttliches Land“ fühlte.<br />
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Es gibt jedoch von japanischen Historikern die Kritik, dass die japanische Seeflotte nach der ersten Mongoleninvasion ihre Lektion gelernt haben sollten und die sechs Jahre zwischen den Angriffen lieber dazu genutzt hätten, ihre Schifffahrt weiterzuentwickeln und die Flotte zu verbessern. (Seite 13-19)
  
  
 
-Work in Progress-
 
-Work in Progress-

Version vom 16. Mai 2016, 17:31 Uhr

Exzerpiertes Werk:

Arthur J. Marder 1945
„From Jimmu Tennō to Perry: Sea power in early Japanese history.“ The American Historical Review 51/1 (1945), S. 1-34. (s.a. Exzerpt.)

Über den Autor

Arthur Jacob Marder (1910-1980) war ein US-amerikanischer Historiker. Marder wurde vor allem aufgrund seiner Arbeiten zur Geschichte der britischen Marine bekannt, insbesondere seine vielbändige History of the Royal Navy. From Dreadnought to Scapa Flow gilt als ein Standardwerk der historischen Forschung.

Kapitel I

Marders Aufsatz beginnt mit einem Zitat aus einem der damals wichtigsten Werke über die japanische Seefahrt (Kaigun Tokuhon, 1933) welches hauptsächlich besagt, dass das japanische Reich und die Japaner schon immer mit dem Meer verbunden gewesen seien. Des Weiteren schreibt Marder, dass sich die Japaner damit brüsken würden, dass das Meer sie schon immer vor „Verunreinigung“ von Invasoren von außen beschützt hätte, und sie außerdem die älteste See-Tradition hätten, da die Geschichte der Götter bis zum Abstieg Tensons, dem Enkel Amaterasus, quasi die Geschichte des Meeres ist.

Allerdings ist laut Marder die Seefahrt in Japan älter als man denkt. Da die Japaner aufgrund der geographischen Beschaffenheit der Insel gezwungen sind sich an den Küsten anzusiedeln, waren sie auch gezwungen sich mit dem Meer auseinanderzusetzen, trotzdem waren sie bis zum Ende der neunzehnten Jahrhunderts keine große Seemacht. Da Japan so isoliert gelegen ist, haben sie bis zur Meiji-Ära nur wenige Seeschlachten gefochten, diese standen im Zusammenhang mit der internen Zusammenlegung, dem koreanischen Imperialismus, dem Bürgerkrieg im Mittelalter und den Mongoleninvasionen. Weitere Faktoren, welche die Entwicklung der japanischen Seefahrt zurückgehalten haben, seien unter anderem gewesen, dass Japan nicht auf Handel angewiesen war, und die schwierigen meteorologischen Bedingungen, wie Taifune, welche die Seefahrt gefährlich machten. Jedoch machten die geografischen Bedingungen der Insel (keine guten Straßen, schwieriges Terrain) die Schifffahrt zum Transport von Gütern notwendig und so gab es verschiedene Tennōs, welche den Schiffbauförderten, wie zum Beispiel Sujin Tennō. Um also den Landtransport zu umgehen, gab es bereits seit frühen Zeiten Schiffe, die an der Küste entlangsegelten. (Seite 1-3)

Kapitel II

Die erste Erwähnung von Schiffen in der japanischen Geschichte lässt sich bereits seit der Ankunft Susanoos in Japan finden. Der Legende nach, ist er nach seiner Verbannung aus dem Himmel von Korea aus mit einem Boot nach Japan gekommen. Marder schreibt, dass wahrscheinlich ein Jahrhundert vor Christus die Vorfahren der heutigen Japaner auf der Inselgruppe ankamen, und somit auch die Ureinwohner Japans vertrieben. Es wird gesagt, dass Jimmu Tennō mit einer Armee und Flotte, welche er selber kommandiert habe, die Ureinwohner vom östlichen Honshū unterworfen und dann im Jahre 660 v.Chr. (wobei Marder meint, dass 100 v. Chr. Wahrscheinlicher sei) sein Königreich gegründet haben soll.

Laut koreanischen und chinesischen Quellen soll es in den ersten 500 Jahren nach Christus zu mehreren Invasionen durch die Japaner gekommen sein. Zum Beispiel als ca. im Jahr 362 n.Chr. Chūai Tennō bei einem Kampf mit dem Kumaso-Stamm im Süden Kyūshūs ums kam, woraufhin seine Frau Jingū, nachdem sie erfahren hatte, dass der Kumaso-Stamm vom koreanischen Königreich Shiragi (Silla) unterstützt worden sei, beschloss, in Korea einzumarschieren. Angeblich kleidete sie sich als Mann und kommandierte die Expedition selbst. Sie starteten im Nordwesten Kyūshūs, kamen östlich an den Iki Inseln vorbei und stoppten im Hafen Wani auf der Insel Tsushima. Dann querten sie die Korea Straße und kamen schließlich in der Bucht von Geijitsu (Yeongil), nahe dem modernen Gyeongju. Sowohl im Kojiki als auch dem Nihongi lassen sich Beschreibungen dieser Invasion finden, allerdings klingen beide eher mythisch als historisch korrekt, da im Kojiki beispielsweise geschrieben steht, dass Jingū Hilfe von Fischen hatte, welche ihre Flotte auf ihrem Rücken trugen. Des Weiteren steht im Nihongi, dass der König von Silla ohne Widerstand sich Jingū unterworfen und versprochen habe, solange Himmel und Erde existieren, ihr Tribute zu senden. Jingūs Unterwerfung Koreas wurde lange als eines der ruhmreichsten Ereignisse der japanischen Geschichte angesehen, und sowohl sie als auch ihr Sohn, Ōjin Tennō, wurden lange als die ersten Eroberer eines fremden Landes verehrt. Marder meint, dass auch wenn die Eroberung durch Jingū nur Fiktion war, so ist es doch wahrscheinlich, dass viele Invasionen Koreas, sowohl vor als auch nach Jingū, stattgefunden haben und im späten vierten oder frühen fünften Jahrhundert weitete Japan seinen Machbereich über verschiedene koreanische Königreiche aus. Dies markierte den Anfang von Japans Verbindung mit dem asiatischen Kontinent.

Laut Historikern soll Japan von der Zeit von Jingū bis ins Jahr 633 die Herrschaft über das Meer im Fernen Osten gehabt haben, was auch damit zu tun hatte, dass jedes Handelsschiff nach Bedarf ein Kriegsschiff werden konnte, was zu einer respektablen Zahl an Schiffen führen musste, wenngleich die Schiffe selber nicht sehr ausgereift waren. Es ist wahrscheinlich, dass die Schiffe Jimmu Tennōs mit Rudern angetrieben wurden, ab der Zeit Jingūs hatten die Schiffe auch Segel. Somit waren die Japaner den Chinesen, und sehr lange auch den Koreanern, im Schiffbau unterlegen. Dies zeigte sich im siebten Jahrhundert (663), als sich der König von Silla mit dem Kaiser der Tang-Dynastie in China zusammenschloss, um die japanische Basis anzugreifen. Die japanische Flotte, welche aus ungefähr 400 Schiffen bestand, wurde zerstört und Japan zum Rückzug aus Korea gezwungen. Die Niederlage kam nicht unerwartet, da die Streitkräfte der Tang bereits jahrelange Erfahrung in Seekämpfen, bei ihren vielen koreanischen Kriegen, sammeln konnten. Allerdings gibt es auch unter Historikern die Theorie, dass Japan gar nicht an Korea selber interessiert, sondern nur nach einem Zugang gesucht habe, um Kontakt zu China herstellen zu können, da der direkte Kontakt mit China nur schwer durchführbar war, da die japanischen Schiffe nicht tauglich für die weite Reise waren. So wurde nun über die Koreastraße Kontakt zu den Chinesen hergestellt. (Seite 3-8)

Kapitel III

Sowohl die zentrale Regierung als auch die daimyō besaßen Kriegsschiffe, welche zum Teil mit Segeln und zum Teil mit Rudern funktionierten. Die Marine wurde zu einer puren Verteidigungskraft, welche die Küsten, wenn auch nicht immer erfolgreich, vor den japanischen und ausländischen Piraten, welche oft in Kyūshū und der Inlandsee plünderten, zu schützen versuchte. Einer dieser Piratenangriffe ist in Erinnerung geblieben: 1019 attackierte der mandschurische Stamm der „Toi“ Tsushima und landete in der historischen Provinz Hizen (heutige Präfekturen Saga und Nagasaki). Ein erfolgreicher Angriff der japanischen Marine schlug die Piraten in die Flucht und diese Niederlage entmutigte den Kontinent für weitere Angriffe für 250 Jahre.

Nach und nach entstand immer mehr Bürgerkrieg in Japan, bei welchem Schiffe eine große Rolle spielten. Im Krieg zwischen den Minamoto und Taira Clans, als der Genpei-Krieg bekannt, fanden einige Seekämpfe statt. Diese erreichten ihren Höhepunkt 1185 in der Schlacht von Dan-no-ura, die bis dahin größte Seeschlacht im Fernen Osten und die erste in der Geschichte Japans, über welche viele Details bekannt sind. Zur Schlacht kam es, weil die Taira, welche bereits auf dem Festland besiegt worden sind, die Kontrolle über die Shimonoseki-Straße hatten, welche die Minamoto für sich erobern wollten. Die Minamoto bsaßen zu diesem Zeitpunkt ungefähr 840 Schiffe, während die Taira nur 500 besaßen. Am 24. April 1185 brach die Flotte der Taira von Hikoshima nach Ta-no-ura, Kyūshū, auf. Gleichzeitig näherte sich die Minamoto Flotte der Insel Okutsu (wahrscheinlich die heutige Insel Manshūjima). Zu diesem Zeitpunkt waren die beiden Flotten zwei Meilen voneinander entfernt. Am nächsten Tag näherten sie sich bei Dan-no-ura so nahe, dass sie nur mehr an die 400 Meter voneinander entfernt waren, die Flotte der Minamoto war stromaufwärts, die der Taira stromabwärts.

Durch das Bild der Schlacht von Tosa Mitsunobu, kann man sich heute ein Bild der damaligen Schiffe machen. Obwohl sie als Kriegsschiffe bezeichnet wurden, unterschieden sie sich nicht großartig von den gewöhnlichen Schiffen, was daran liegt, dass die Schiffe damals nur genutzt wurden um zwei Armeen in Schwert- und Bogenreichweite zu bringen. Obwohl die Taira seit Generationen Erfahrung in der Seefahrt sammeln konnten, vor allem durch ihre Aufgabe die japanische Inlandsee vor den Piraten zu schützen, wurden sie ihres Vorteils dadurch beraubt, dass auf vielen ihrer Schiffe Frauen und Kinder, unter ihnen Antoku Tennō, seine Mutter und Großmutter. Die Flotte der Minamoto war, obwohl sie nicht so viel von der Seefahrt verstand, von so einer Last befreit und hatte somit einen Vorteil. Nach einem langen Kampf gingen schließlich die Minamoto als Sieger hervor. Antoku Tennō ertrank in der Schlacht, da seine Großmutter sich mit ihm ins Meer stürzte um einer Gefangennahme durch die Minamoto zu entgehen. (Seite 8-12)

Kapitel IV

Minamoto Yoritomo gründete das Kamakura-Shōgunat in 1192. Obwohl es einen Schiffsadministrator (funa bugyō) gab, der dazu beauftragt war, die shōgunale Flotte zu überwachen, war die japanische Seemacht in einem Zustand des Verfalls zur Zeit der Mongoleninvasionen in den Jahren 1274 und 1281.

Im Jahr 1274 machte es sich der mongolische Kaiser Kubilai Khan zum Ziel Japan zu erobern und stach mit einer Flotte von 30.000 Mann in See. Die japanische Seeflotte war so viel schwächer, dass sie keine Versuche unternahm die Mongolen auf See zu stoppen. Die Mongolen hatten die unangefochtene Macht über das Meer zwischen Südkorea und Japan, was dazu führte, dass die Inseln Tsushima und Iki schnell überrannt und eingenommen wurden und schließlich erreichten die Mongolen die Bucht von Hakata, allerdings machten die Widerstände der Japaner es den Mongolen schwer an Land zu gehen. Dennoch schafften es an die 7000 Mongolen mit ihren Pferden an Land zu gehen, und es gab erbitterte Kämpfe in den Regionen von Hakata, Hakozaki und Akasaka, welche die Einnahme Dazaifus zum Ziel hatten. Die Verteidigung der Japaner hielt nicht lange und die Krieger mussten sich zurückziehen und warteten auf Verstärkungen von Shikoku und West-Honshū. Doch die Mongolen hatten sich über Nacht zurückgezogen – die Gründe dafür sollen die unerwartete Sturheit der Japaner, ein Mangel an Pfeilen und ein aufkommender Sturm gewesen sein. Während ihrem Rückzug setzten die Mongolen einige Dörfer an der Küste in Brand. Noch in derselben Nacht zog tatsächlich ein Sturm auf, welcher fast die Hälfte der mongolischen Streitkräfte vernichtete.

Da angenommen wurde, dass die Mongolen eines Tages zurückkehren würden, wurden Vorbereitungen in Form eines Steinwalls in der Bucht von Hakata, welcher über 25 Meilen lang gewesen sein soll, getroffen. Tatsächlich startete Kubilai Khan im Jahr 1281 einen zweiten Angriff auf Japan, bei welchem er seine gesamten militärischen Ressourcen verwendete. Die Schlacht, welche hauptsächlich in der Hakata- und Hizen-Region stattfand, dauerte ungefähr drei Monate. Als der Kampf sich seinem Höhepunkt näherte, mussten die Japaner gemerkt haben, dass sie nicht mehr lange standhalten können würden und der ehemalige Tennō Kameyama sandte einen Vertreter zum Ise-Schrein um die Sonnengöttin Amaterasu um Hilfe zu bitten. Es steht geschrieben, dass sich eine große Wolke am Himmel gebildet hätte, als man das kaiserliche Gebet gesprochen hatte. Diese soll sich schnell ausgebreitet und zu einem schrecklichen Taifun entwickelt haben, welcher die mongolischen Schiffe schließlich zerstörte und diese zum Rückzug zwang.

Es wurde eine universal akzeptierte Tatsache, dass der Taifun, welcher die Mongolen besiegte, von den Göttern geschickt worden war, weshalb dieser seitdem als „Göttlicher Wind des Ise“ (Ise no kamikaze) in der japanischen Geschichte bezeichnet wird. Es ist also kein Zufall, dass der Ise-Schrein zum Zentrum der nationalen Gottesanbetung wurde und Japan sich als shinkoku, also „Göttliches Land“ fühlte.

Es gibt jedoch von japanischen Historikern die Kritik, dass die japanische Seeflotte nach der ersten Mongoleninvasion ihre Lektion gelernt haben sollten und die sechs Jahre zwischen den Angriffen lieber dazu genutzt hätten, ihre Schifffahrt weiterzuentwickeln und die Flotte zu verbessern. (Seite 13-19)


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