Ökonomische Veränderungen der Schreine in der Meiji-Zeit

Aus Kamigraphie
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Die Meiji-Restauration brachte große Veränderungen in der japanischen Gesellschaft in allen Aspekten des Lebens hervor. In der Meiji-Zeit (1868-1912) wurde die Regierungsgewalt von dem Shōgun an den Kaiser übertragen. Diese politischen Veränderungen leg-ten den Grundstein für das moderne Japan. Neben den politischen Veränderungen hatte Meiji Restauration auch einen starken Einfluss auf die Religion Japans, der sich nicht nur in der Gesellschaft bemerkbar machte, sondern auch einen erheblichen Einfluss auf die Wirtschaft der Tempel und Schreine ausübte.

Buddhismus und Shintoismus in der Edo-Zeit

Bereits in der Edo-Zeit gab es versuche die Schreine und Tempel vom bakufu zu kontrollieren. Im Jahr 1665 wurden die Schreine über die Bakufu Regulierung shosha negi kannushi hatto 諸社禰宜神主法度 organisiert und erlaubte einerseits den shissōke Familien 執湊家, von denen die einflussreichste die Shirakawa Familie war und anderseits der Yoshida Familie mit ihrem großen Einfluss am Hof die Schreine zu kontrollieren.

Bei den Tempeln entwickelte sich das terauke System, das das Bakufu zuerst als Gegenmaßnahme gegen Christentum nutzen wollte. Jährlich wurde aber mit diesem System ein Zensus der lokalen Bevölkerung durchgeführt, weil Tempel alle Familien, Geburten und Todesfälle registrierten und Reisegenehmigungen ausstellten. Für die Zertifikate der Zugehörigkeit zum Tempel haben diese auch Entgelte eingenommen, was zu einer wichtigen Einnahmequelle wurde und die Tempel auch an Macht gewannen.

Während der Edo-Zeit war das Land zwar vereint, aber nicht alles, was in der Hauptstadt entschieden wurde, wurde im ganzen Land umgesetzt. Jeder Daimyō hatte somit eine gewisse Autonomie über seine Provinz. In der Mito-Provinz wurde dadurch ein neues Instrument von Tokugawa Mitsukuni eingeführt. Im Jahr 1663 wurde ein Zensus für alle Tempel und Schreine in der Provinz durchgeführt. Diese Maßnahme diente dem Versuch, Christen aufzufinden. Dabei entstand auch eine Übersicht von, unter anderem, Steuer Status und Anzahl der danka. So hatte der Daimyō Einsicht in die finanzielle Situation der Tempel und Schreine.

Diese Kontrolle ermöglichte auch eine Auflösung von mehr als Hälfte der Tempel in der Provinz, die zu klein waren, um sich selbst zu finanzieren. Diese war keine anti-buddhistische Bewegung, denn die Priester und Artefakte wurden von anderen Tempeln übernommen.

Historische Veränderungen der Meiji-Zeit

Entwicklung der Shintō Administration für Schreine

Während sich die neue Regierung aufbaute, entwickelten sich seit dem Jahr 1868 Behörden, die für Shintō verantwortlich waren. Als höchste Amt entstand Jingikan 神祇官, Amt für Schreinwesen, das für alle Angelegenheiten bezüglich Schreine, deren Besitze und die Priester verantwortlich war.

Im Jahr 1871 wurde das Amt in ein Ministerium für Schreinwesen Jingishō 神祇省 umorganisiert. Die bedeutendste Änderung des Ministeriums war die Etablierung der Schrein-Ränge der Meiji-Zeit. Jingishō veröffentlichte seit diesem Jahr auch die Veränderungen in seinem Namen.

Jingishō wurde im Jahr 1872 durch Kyōbushō 教部省, Ministerium für Religionen, ersetzt. Durch Kyōbushō veränderte sich die Funktion der Priester, die zwischen den Jahren 1872 und 1882 als Kyōdōshoku 教導職 - Beauftragte für Lehre - tätig waren. Seit dem Jahr 1873 durften in den Tempeln und Schreinen auch Schulen errichtet werden. Weiters wurden im Jahr 1872 die Shintō-Begräbnisse eingeführt, die zu der Funktion als Kyōdōshoku gehörten. Mit dem Abschaffen dieser Funktion im Jahr 1882 wurden auch die Begräbnisse nicht mehr durchgeführt.

Zentralisierung der Schreine

Seit dem Jahr 1872 wurden mehrere Änderungen in der Schreinpolitik vorgenommen. Zunächst am siebten Tag des ersten Monats 1872 wurde die Errichtung oder Auflösung von Schreinen und Tempeln geregelt. Ohne Genehmigung des damaligen Finanzministe-riums und Kyōbushō durften keine neuen Tempel oder Schreine eingerichtet werden. Um eine Neugründung zu ermöglichen, wurden strenge Regeln festgelegt, die unter anderem eine langfristige finanzielle Absicherung und angemessene Grundstücke erforderten. Diese Regelungen waren auch für Schreinwiederherstellungen gültig.

Durch Kyōbushō wurden auch Schreinzusammenschlüsse geregelt. Im Jahr 1874 wurden die Zusammenschlüsse weitergeregelt, da diese von den Regionalbehörden nicht besonders rücksichtsvoll durchgeführt wurden. Weil die Regionalbehörden die Regierung über diese Zusammenschlüsse nicht immer gründlich informierten und die Geschichte der Schreine nicht berücksichtigt wurde, hat Kyōbushō weitere Zusammenschlüsse der Schreine untersagt.

haibutsu kishaku und shinbutsu bunri

Auswirkung der Veränderungen auf die Schreine

Die Veränderungen, die von der neuen Regierung der Meiji-Zeit implementiert wurden, stellten Einschnitte in alle Aspekte der Organisation der Schreine, und Tempel, dar. Durch die neue Organisation und strengere Kontrolle des Besitzes und Tätigkeit der Schreine blieben kaum Möglichkeiten unbeachtet von den Behörden zu bleiben. Reguliert wurde die Größe des Vermögens, Grundbesitzes und Gehälter der Priester. Einige Schreine konnten von diesen Änderungen profitieren, während kleinere Schreine, die nicht zu den kansha gehörten, mussten um ihre Existenz kämpfen. Im weiteren werden diese Auswirkungen beschrieben und anhand einigen Beispielen erklärt.

Finanzierung der Schreine

Die Schreine verfügten auch während der Edo-Zeit über religiösen Einnahmen. Diese wurden in der Form von Opfern, Spenden oder Amuletten gewonnen. Schreine profitierten nicht ausschließlich von diesen Einnahmequellen, sondern die wichtigste finanzielle Quelle stellte Grundbesitz dar.

Diese Situation änderte sich im Jahr 1869. Schreine und Tempel verloren ihre Rechte, die mit dem Landbesitz verbunden waren, wozu die Ernennung der Dorfbeamten gehörte. Sie durften die Steuer weiterhin einziehen, diese wurden aber von den Daimyaten festgestellt. Vorerst verloren die Schreine und Tempel ihr Besitz nicht.

Im Jahr 1871 wurden Tempel und Schreine aufgefordert, ihr Landbesitz an den Staat zurückzugeben. Von dieser Verordnung wurden die engeren Gelände und Privatbesitz ausgenommen. Alle Geldstiftungen wurden ersatzlos aufgehoben und eine staatliche Unterstützung angekündigt.

Die Feststellung der finanziellen Unterstützung durch die Regierung zeigte sich als kompliziert. Die Schreine wurden nach Durchschnittseinnahmen der letzten sechse Jahren befragt. Diese umfangreiche Voruntersuchung, von der die staatliche Unterstützung berechnet werden sollte, zeigte sich nur wenig effektiv. Die Schreine erhielten einen umfangreichen Fragebogen, in dem sie ihre Einnahmen nach Zeremonien, Steuern, Schreinunterhalt und Priestergehälter spezifizierten. Die staatliche Hilfe wurde durch diesen komplizierten Prozess verzögert und eine Übergangslösung wurde notwendig. In dieser Lösung erhielten die Schreine und Tempel die Hälfte der Einnahmen vom Jahr 1871. Durch die Rückgabe des Landesbesitzes gab es einen deutlichen Verfall an Einnahmen von Steuern. Weil die Einnahmen von Steuern aus dem Landesbesitz die wichtigste Quelle waren, war diese finanzielle Hilfe deutlich niedriger als die Einnahmen aus den Jahren davor.

Die kanpeisha waren in diesem Fall die privilegierte Gruppe. Das Finanzministerium deckte die Kosten für Schrein-Neubau, wenn es die Tradition des Schreines war, laufende Kosten für Reparaturen, Ausgaben für Feste und Zeremonien und alle sonstigen Aufgaben.

Im Falle von kokuheisha, trugen die Kosten für alle öffentlichen Aufgaben und offiziellen Feste die Haushalte. Bei den sonstigen Schreinen, konnte die Unterstützung für Bauten und Reparaturen, sofern das Landbesitz an den Staat zurückgegeben wurde, bei der Regierung beantragt werden.

Fall von Konpira

Ōmiwa jinja

Die Trennung des Buddhismus von Shintoismus hatte starken Einfluss auch auf die jingūji (Tempel, die Elemente des Buddhismus und Shintoismus tragen) auf dem Berg Miwa, in der Nara Präfektur. Miwa hatte drei solche jingūji- konkret Daigorin-ji, Jōgan-ji und Byōdō-ji. Von diesen drei jingū-ji existiert nur noch Daigorin-ji und wurde Teil des Ōmiwa jinja Komplexes. Daigorin-ji wurde im Jahr 1868 als Ōtataneko no mikoto Schrein unbenannt.

Die Mönche mussten als kannushi oder shajin in neutraler weißer Kleidung tätig sein. Ebenfalls im Jahr 1868 wurde das Besitz des Tempels beschlagnahmt, allerdings konnten die wichtigsten Schätzen, unter deren auch die Statue von jūichimen kannon (11-Gesichter Kannon), gerettet werden. Jūichimen kannon wurde durch den Tempel Shōrin-ji übernommen. Dass diese Statue aus Miwa stammt ist aber in den Dokumenten des Tempels nicht erwähnt.

Als das Jahr 1868 voranschreitete wurde die Behandlung von Daigorin-ji noch strenger - alle Gebäuden (3-stöckige Pagoda und gomandō) ausgenommen honden, wurden komplett zerstört. Im Jahr 1869 wurde die neue Kami eingeweiht und das Gebäude wurde in einen Schrein, der zum Zweigschrein von Ōmiwa-jinja wurde, umgebaut. Ōmiwa Schrein war ein kanpeitaisha. Daigorin-ji und die anderen Tempel-schreine wurden nie wieder erwähnt. Jōgan-ji und Byōdō-ji wurden komplett auseinander gebaut. Was von Jōgan-ji übrig blieb ist nur der Name im Jōgan Inari Jinja, der auch Teil des Ōmiwa Jinja Komplexes ist. Jōgan-ji war einst Sitz von buddhistischen Nonnen. Interessanterweise war Byōdō-ji das größte Tempelkomplex, wurde aber völlig zerstört.


Verweise

Literatur

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Internetquellen