Schamanismus

Aus Kamigraphie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Seiten-Infobox
Themengruppe Sonstige Themen
Schlagworte Itako
Diese Seite entstand im Kontext des Seminars „Die japanische Staatswerdung (3.-8. Jh) aus Sicht der Regionalchroniken (fudoki)“ (Winter 2009/10).
Schamane

Die Bezeichnung "Schamanismus" stammt vom tungusischen Wort "shaman", der Wissende. Allerdings dürfte dieses Wort im heutigen Tungusien nicht bekannt sein. Es könnte aus dem Sanskrit stammen: "Sramana", der religiöse Praktiker der Askese. Es ist möglich, dass dieses Wort sich von dort aus nach Asien verbreitet hat, nach China als "shaman", nach Japan als "shamon".

Der Schamane gilt als Mittler zwischen Menschen und Göttern und besitzt heilende und übernatürliche Kräfte. Ihm obliegt die Sorge für die Verstorbenen und für die Geister der Ahnen.

Als eigenes Phänomen wurde Schamanismus von der Forschung zunächst in Sibirien lokalisiert (Bild: Sibirischer Shamane, 1925), ähnliche Phänomene treten allerdings bei vielen Völkern des eurasischen Raumes in verschiedensten Variationen auf. Auch in Nord- und Südamerika, in Ozeanien, Australien und Afrika. Auch in den säkularisierten Kulturen Europas und Asiens stößt man auf Varianten des Schamanismus.

In Korea und Japan ist der Schamanismus oft „weiblich“, d.h., dass in erster Linie Frauen shamanistische Praktiken vollziehen.

Zur Heilung rufen Schamanen Buddha-Gottheiten und kami herbei, um mit ihrer Kraft Flüche zu brechen und die bösen Geister zu vertreiben, die Krankheiten verursachen (Alaszewska/Alaszewski 2015, S.316).

Es gibt verschiedene Schamanen in Japan, unter anderem Itako, blinde Schamaninnen und noriki arimasa, gomiso, ogamiya und yori, die, abgesehen von Itako, hauptsächlich als kamisama bezeichnet werden, der als Oberbegriff dient. Kamisama unterscheiden sich von Itako indem sie nicht blind sind, sich selbst ausbilden, selbstständiger sind (während Itako mit bestimmten Tempeln assoziiert werden bevorzugen kamisama das nicht zu tun), ihre spirituellen Sitzungen sind simpler aufgebaut und beinhalten keine Sutras und um die Geister Besitz ergreifen zu lassen, müssen Itako bestimmten Regeln und Vorschriften folgen, welche die kamisama nicht haben. Die Tätigkeiten der kamisama, nämlich die Weissagung, Séancen, Exorzismus und Kontakt mit Geistern und kami stimmen mit denen der Itako überein. Im Gegensatz zu Itako, erhalten kamisama ihre spirituellen Fähigkeiten (Tanaka 2004:701-702).


Quellen

  • Jane Alaszewska, Andy Alaszewski 2015
    „Purity and danger: Shamans, diviners and the control of danger in premodern Japan as evidenced by the healing rites of the Aogashima islanders.“ Health, Risk & Society 17, 3-4 (2015), S. 302–325.
  • Sakurako Tanaka 2004
    „Tsugaru shamanism (Japan).“ In: Mariko Namba Walter und Eva Jane Neumann Fridman (Hg.), Shamanism: An Encyclopedia of World Beliefs, Practices, and Culture. Santa Barbara, CA: ABC-Clio 2004, S. 700-704.

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.