Hinogawa
Der Fluss Hinogawa (Im Izumo fudoki 斐伊川, auch Izumo no Ōkawa 出雲大川; Im Kojiki 肥河; heute: Hiikawa 斐伊川) hat die Geografie der Provinz Izumo maßgeblich geprägt.
Die verschiedenen Quellflüsse des Hinogawa entspringen im Chūgoku-Gebirge, das sich im Süden der ehemaligen Provinz Izumo befindet. Als Ursprung des Hauptquellflusses wird im Izumo fudoki der Berg Torikamiyama 鳥上山 genannt, der im Bezirk Nita die Grenze zur Provinz Hōki markierte. [1] Auch heute noch gilt als Quelle für den Hiikawa der Berg Sentsūzan 船通山, der heutige Name des Torikamiyama. [2] Den Mythen in den Kiki zufolge soll dort der Gott Susanoo die achtköpfige Schlange Yamata no Orochi erschlagen haben.
Der Hinogawa führte eisenhaltigen Sand mit sich, was ihm eine rötlich-braune Farbe verlieh. Darin sieht Aoki auch die Bedeutung des Namens des Flusses, da hino im Altjapanischen "rot" bedeutet. [3]
Verlauf des Flusses zur Zeit des Izumo fudoki
Zur Zeit des Izumo fudoki bildete der Hinogawa abschnittsweise die Grenze zwischen den damaligen Bezirken, besonders am Unterlauf. Er bildete einen Teil der Grenzen Iishi/Nita, Iishi/Ōhara, Kando/Izumo.
Im Izumo fudoki wird auch ausführlich angeführt, welche der damaligen Ortschaften sich am Ufer des Flusses befanden. [4] Nach den jeweiligen Bezirken gruppiert waren dies:
- Nita
- Yokota
- Ōhara
- Kisuki
- Hii
- Yashiro
- Kanbara
- Bezirk Izumo
- Kauchi
- Izumo
- Inu
- Kizuki
Damals mündete der Fluss in den Kando-See, der von Zeit zu Zeit entweder ein abgeschlossener See oder mit dem Japan-Meer verbunden war. Im Izumo fudoki wird ein Wasserweg zwischen Kando-See und Japan-Meer angeführt, der eine Meile (ca. 1,6km) lang und 660 Fuß (ca. 200m) breit gewesen sein soll. [5] Zwischen dem Kando-See und dem Japan-Meer verlief auch der Strand von Sono, der im kunihiki als Seil eine Rolle spielte. Heute gibt es diesen See nicht mehr, er wurde über die Zeit vollständig aufgeschüttet.
Veränderung der Geografie der Provinz Izumo durch den Fluss
Die Aufschüttungen, die der Fluss über die Jahrhunderte verursachte, haben sich stark auf die Geografie Izumos ausgewirkt. Die heutige Shimane-Halbinsel war ursprünglich eine Insel, ohne jeglicher Landbrücke nach Honshū. Erst durch die Aufschüttungen des Hinogawa (und mehrerer kleinerer Flüsse) wuchs die Shimane-Insel mit der Zeit an. Diese Veränderungen waren zum Zeitpunkt der Erstellung des Fudoki wohl nach wie vor im kollektiven Gedächtnis der Bewohner Izumos in Form des Mythos um den Gott Omizunu erhalten. [6]
Und auch bis heute setzten sich diese Aufschüttungen fort. Wie man auch anhand der oberen Karte erkennen kann, war im 8. Jhdt. der Verlauf des unteren Abschnitts des Flusses noch Richtung Westen, eben in den sogenannten Kando-See bzw. in das Japan-Meer. Irgendwann im Laufe des 17. Jahrhunderts änderte sich die Fließrichtung wegen der Aufschüttungen durch den Fluss um 180° und seitdem fließt er Richtung Osten in die frühere Inlandsee, also den heutigen See Shinji 宍道湖. Die Veränderung von einer Inlandsee zur Zeit des Fudoki zu einem Binnensee vollzog sich dabei durch die Aufschüttungen mehrerer Flüsse des früheren Bezirks Ou - dies sind v. a. die Flüsse Ou, Mikusa, Tamatsukuri und Noshiro -, wodurch die Shimane-Halbinsel auch dort anwuchs. [7] Im Izumo fudoki wird der Abstand der Küsten der Bezirke Ou und Shimane an einer Meerenge, an der sich auch ein Fährbetrieb befand, noch mit 440 Fuß, also ca. 130 Metern, angegeben. [8]
Verweise
Anmerkungen
Quellen
- Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1971Izumo fudoki. (Monumenta Nipponica Monograph.) Tokyo: Sophia University 1971.
- Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
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