Karai Tenjin

Aus Kamigraphie
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Themengruppe Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen)
Name Tenjin 天神 („Himmelsgott“)
Sonstige Namen Karai Tenjin 火雷天神 (wtl. „Himmlischer Feuer-Donnergott“)
Rel. Zugehörigkeiten Shintō; Tenjin Shinkō 天神信仰
Herkunft Japan
Funktion, Wirkkraft Donnergott, Gott der Landwirtschaft, Gott der Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, Gott der Zerstreuung falscher Anschuldigungen, Gott der darstellenden Künste, Gott der Gelehrsamkeit
Bemerkung damals kategorisiert als: raijin 雷神 (dt. Donnergott“), goryō 御霊 (dt. Rachegeist), onryō 怨霊(dt. zorniger Geist)


Als Karai Tenjin 火雷天神 (wtl. „Himmlischer Feuer-Donnergott“) wird Sugawara no Michizane 菅原道真 erstmals in den Aufzeichnungen der Jenseitsreise Dōkens (auch Nichizō 日蔵 genannt) bezeichnet. Im Reinen Land des Kimpu Berges trifft Dōken auf Michizanes Geist und versichert ihm dort, dass er von allen Menschen egal welchen Ranges angebetet werden würde. Damit versucht Dōken den Geist Michizanes zu besänftigen.

Angriff des Donnergottes auf den Kaiserpalast

Japanische Forscher jedoch behaupten, die Donnergottheit sei erst mit dem 930 stattgefunden Angriff auf den Kaiserpalast entstanden. Diese Szene erhält in späteren Erzählungen zentrale Bedeutung und wird in den diversen Versionen der Kitano engi immer wieder erwähnt.

Der Kitano Tenmangū 北野天満宮 [1] in Kyōto ist der Hauptschrein des Tenjin-Glaubens 天神信仰 und der erste Schrein Japans, welcher einer realen Person gewidmet wurde um sie als Gottheit zu verehren. Zudem wurde er direkt von der Regierung unterstützt. Heute wird Michizane in rund 12.000 Tenjin 天神 Schreinen als Gottheit der Gelehrsamkeit verehrt, weshalb er auch sehr beliebt bei Studenten ist, die sich auf ihr Eintrittsexamen bei einer Universität vorbereiten. Das jährlich am 24. und 25. Juli zu Ehren von Sugawara no Michizane stattfindende Tenjin Matsuri 天神祭 zählt darüberhinaus zu einem der drei größten Feste Japans.


Anmerkungen


Verweise

  • Stanca Scholz 1991
    Aspekte des mittelalterlichen Synkretismus im Bild des Tenman Tenjin im Nō. (59.) Stuttgart: Franz Steiner Verlag 1991. (Exzerpt.)