Sugawara no Michizane
Sugawara no Michizane 菅原道真 (845 - 903) war ein berühmter Gelehrter, Poet und Staatsmann der Heian-Zeit (784 bzw. 794 - 1185). Er fiel einer Intrige zum Opfer und wurde ins Exil geschickt. Nach seinem Tod wurde Kyoto von einer Reihe von Katastrophen heimgesucht, die mit ihm in Verbindung gebracht wurden. Schließlich wurden ihm zwei Schreine gewidmet und das Unheil nahm ein Ende bzw. wurden anderen kami zugeschrieben. Heute wird Michizane in über 10.000 Tenjin 天神 Schreinen als Gottheit der Gelehrsamkeit verehrt. Er ist sehr beliebt bei Studenten, die sich auf ihr Eintrittsexamen bei einer Universität vorbereiten. [1]
Der Weg ins Exil
Im Laufe seiner Karriere zog Michizane immer mehr Neider auf sich. Einer seiner späteren Feinde war Miyoshi no Kiyoyuki (847-918), der ebenfalls wie Michizane sich für das Studium der Literatur verschrieben hatte. Seinen Hass zog Michizane auf sich als er den damals 35 jährigen Kiyoyuki bei der Prüfung zur Beamtenschaft durchfallen ließ. Kiyoyuki begann darauf die Intrige gegen Michizane anzustiften und versuchte anhand von astrologischen Vorhersagen und geschehenen Ereignissen zu beweisen, dass der damalige Regent gestürzt werden soll. Ein weiterer Feind Michizanes wurde Fujiwara no Tokihira (Minister zur Linken) der durch die Verheiratung von Michizanes Töchter mit der Regentenfamilie befürchtete, dass einer der Enkel Michizanes der nächste Regent werden könnte. Aufgrund dieser Intrigen wurde Michizane ins Exil nach Dazaifu (Kyūshū) verbannt, wo er 903 im Alter von 59 starb.
Anmerkungen
- ↑ Scheid 2012: unbekannte Seitenzahl
Literatur
- Robert Borgen 1994Sugawara no Michizane and the early Heian court. Honolulu, Hawai'i: University of Hawai'i Press 1994. (Exzerpt.)
- Bernhard Scheid 2012„Shinto shrines: Traditions and transformations.“ In: John Nelson, Inken Prohl (Hg.), Handbook of Contemporary Japanese Religions. Leiden: Brill 2012.