Nihon kōki
Das Nihon kōki 日本後紀 ("Spätere Chroniken Japans") ist die dritte Reichsannale der Geschichtswerksammlung Rikkokushi 六国史. Es behandelt den Zeitraum von 792–833 und wurde zwischen 819 und 840 abgefasst.
Entstehung
Hinweise zur Entstehung des Nihon kōki liefert uns das Ruijū kokushi (Sakamoto 1991: S.xii). Im Jahr 819, 26 Jahre nach der Veröffentlichung des Vorgängers Shoku Nihongi (797), gab Tenno Saga (r.809-823) das Nihon-kōki in Auftrag. Unter Saga wurden viele literarische Werke vollendet, es schien nur "natürlich" (Sakamoto 1991: S. 123) für ihn, auch eine Chronik erstellen zu lassen. Das Nihon kōki wurde in drei Arbeitsphasen abgefasst. In der ersten Phase waren vier Hofadelige mit der Abfassung beauftragt, die Gruppe reduzierte sich aber bis 830 aufgrund natürlicher Tode auf Fujiwara no Otsugu 藤原緒嗣. Dieser erhielt unter Tenno Junna (r.823-833) vermutlich im Jahr 830 (Sakamoto 1970: S. 127) Unterstützung von einer neuen Gruppe von Hofadeligen. Nach Junnas Abdankung 833 verzögerte sich die Fertigstellung auf ein Neues. Wiederum wurde Fujiwara no Otsugu und andere von Tenno Ninmyō (r.833-850) beauftragt, die Arbeit am Nihon kōki fortzuführen.
Umfang
Das Nihon-kōki erzählt die Geschichte vom ersten Monat des Jahres 792 bis zum zweiten Monat des Jahres 833. Dabei werden ein Teil der Regentschaft von Tenno Kanmu und jene der Tenno Heizei, Saga und Junna abgedeckt.
Ursprünglich bestand das Nihon-kōki aus 40 Büchern, jedoch haben von diesen nur 10 die Zeit überdauert. Folgende Werke liegen heute noch vor:
Kanmu:
- Bd. 5: 7. Monat 796 - 3. Monat 797,
- Bd. 8: 1. Monat 799 - 12. Monat 799
- Bd. 12: 1. Monat 804 - 6. Monat 805
- Bd. 13: 7. Monat 805 - 5. Monat 806
Heizei:
- Bd. 14: 5. Monat 806 - 9.Monat 806
- Bd. 17: 4. Monat 808 - 4. Monat 909
Saga:
- Bd. 20: 9. Monat 810 - 12. Monat 810
- Bd. 21: 1. Monat 811 - 12. Monat 811(Schaltmonat)
- Bd. 22: 1. Monat 812 - 2. Monat 813
- Bd. 24: 7. Monat 814 - 12. Monat 815
- (Sakamoto 1991: S.130-31. Zusätzlich finden sich im Ruijū Kokushi viele Teile und Einträge des Nihon-kōki wieder.)
Für die Hachiman Thematik relevante Einträge beziehen sich vor allem auf Wake no Kiyomaro. Sein Tod am 21. des zweiten Monats 799 ist der Anlass, an dieser Stelle der Chronik eine ausführliche Biografie anzuführen, die sich durch ihre Detailliertheit von anderen abhebt. Von manchen Teilen nimmt man zwar an, dass sie aus dem Shoku Nihongi übernommen wurden, aber das Nihon kōki beinhaltet auch viele neue Elemente:
- Kiyomaro trifft den früheren Lehrer Dōkyōs, der ihm Mut zuspricht.
- Der Wunsch Kiyomaros nach einem Wunder, um dem Orakelspruch des Usa Hachiman mehr Nachdruck zu verleihen.
- Die Erwähnung Fujiwara Momokawas, der Kiyomaro aus Bewunderung seiner Loyalität vor der Hinrichtung rettete.
- Erwähnung von Kiyomaros Vorfahren zur Zeit von Kaiserin Jingū
- Erwähnung anderer Leistungen Kiyomaros nach dem Dokyo Zwischenfall, inklusive eines missglückten Kanalbaus in der Provinz Kawachi.
- (Sakamoto 1991: S. 131)
Quellen
- Tarō Sakamoto, Ü. von John S. Brownlee 1970The six national histories of Japan. Vancouver: UBC Press u.a. 1970. (Auch 1991 Auflage vorhanden.)
Sakamoto Tarō (1991), John S. Brown (Übs. ins Englische), The Six National Histories of Japan. Tokyo: University Press, Vancouver: UBC Press.
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Hachiman-no-pedia verfasst.