Ebisu-kaki
Themengruppe | Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen) |
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Name | ebisu-kaki 夷かき |
Funktion, Amt | wandernde Puppenspieler |
Ebisu-kaki waren wandernde Puppenspieler, die dem Nishinomiya Schrein 西宮神社 angehörten. Ihre Hauptaufgabe war, den Ebisu-Kult in der Peripherie zu verbreiten. Schutzpatron (ujigami 氏神) der Ebisu-kaki war Hyakudayū 百太夫 , doch sie verehrten auch Ebisu als ihre Gottheit. Zwar waren sie umherziehende Puppenspieler, residierten aber, wenn sie gerade nicht auf Reisen waren, am Nishinomiya Schrein [1].
Ursprünge
Die Ebisu-kaki waren zunächst sesshafte Puppenspieler im sanjo[2] des Nishinomiya Schreins, entwickelten sich dann aber zu einem unbestimmten Zeitpunkt zu fahrenden Schaustellern. Ihre Aufgabe war es, o-fuda お札 in den Regionen Japans, hauptsächlich um die Seto-Inlandsee, zu verteilen, um den Ebisu-Glauben zu verbreiten. Die kaki verbreiteten den Ebisu-Glauben auch passiv durch das Reisen allein, da der Geist des Ebisu ständig in ihren Puppen mitzog.
Die Puppe hatten sie dabei in einer Art Holzschachtel, die sie um ihren Nacken trugen und agierten somit als eine Art mikoshi[3] für Ebisu. Im 17. Jh. genossen sie nicht nur in Dörfern, sondern auch in Städten und sogar am Kaiserhof einen gewissen Beliebtheitsgrad. Sie zogen meist, so wie die kugutsu[4] vor ihnen, in Gruppen gemeinsam durchs Land. Trotz ihrer Popularität hatten sie jedoch weiterhin einen geringen sozialen Stand, welcher vermutlich auf ihren Ursprung in den sanjo, die als unrein galten, zurückzuführen ist. Ihre Auftritte und die Verteilung der o-fuda waren neben ihren religiösen Zwecken auch eine Einnahmequelle für den Schrein selbst.
Jedoch verlor der Nishinomiya Schrein im Laufe des 16. Jh. langsam an Bedeutung, da die kaki von dort ansässigen Puppenspielern zu kugutsu wurden und nicht mehr an den Schrein gebunden waren (abgesehen von ihrer Verpflichtung zu Ebisu)[5].
Bezug zu Ebisu
Da Ebisu als zerstörerische und gefährliche Gottheit galt, war es die Aufgabe der Puppenspieler, diesen zu besänftigen. Die Puppen dienten dabei als shintai 神体, also spirituelle „Gefäße“, in denen ein Teil der Seele einer Gottheit wohnhaft werden konnte. Ebisu galt nämlich als zu gefährlich, um ihn mithilfe eines menschlichen Körpers zu repräsentieren, da man Angst hatte, dass er von der jeweiligen Person Besitz ergreifen könnte.
Anmerkungen
Literatur