Amewaka-hiko: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Amewakahiko 天稚彦 ist eine Gottheit, die im ''[[Kojiki]]'' 古事記 und im ''[[Nihon shoki]]'' 日本書紀 vorkommt. Er findet sich auch im ''[[Settsu fudoki]]'' 摂津風土記 wieder. Weiters wird sein Name oft im Zusammenhang mit Gottheiten die vom Himmel auf die Erde herabsteigen erwähnt.<ref>Havens 2001:27</ref> | + | Amewakahiko 天稚彦 ist eine Gottheit, die im ''[[Kojiki]]'' 古事記 und im ''[[Nihon shoki]]'' 日本書紀 vorkommt. Er findet sich auch im ''[[Settsu fudoki]]'' 摂津風土記 wieder. Weiters wird sein Name oft im Zusammenhang mit Gottheiten, die vom Himmel auf die Erde herabsteigen, erwähnt.<ref>Havens 2001:27</ref> |
==Ajisuki in ''Nihongi'' und ''Kojiki''== | ==Ajisuki in ''Nihongi'' und ''Kojiki''== | ||
− | Amewakahiko wurde im Auftrag der [[Amaterasu]] 天照 und des [[Takamimusubi]] 高御産巣日神, dem Großvater des [[Ninigi]] 邇邇芸, auf die Erde hinab geschickt, um dort aufständische irdische Götter zu unterwerfen. Um dies zu erreichen bekam er einen himmlischen Bogen samt himmlischen [[Pfeile]]n. Jedoch setzte sich Amewakahiko in den irdischen Gefilden zur Ruhe, nahm Shitateru-hime下照姫, eine Tochter des [[Ōkuninushi]] 大国主zur Frau und erstattete auch nach 8 Jahren keine Rückmeldung über seinen Verbleib. Um näheres herauszufinden ließ das Götterpantheon den Fasan Na-naki-we als Späher hinterherschicken. Der Vogel setzte sich auf einen Baum außerhalb von Amewakahikos Anwesen und erkundigte sich lautstark danach was dieser denn 8 Jahre lang getrieben habe. | + | Amewakahiko wurde im Auftrag der [[Amaterasu]] 天照 und des [[Takamimusubi]] 高御産巣日神, dem Großvater des [[Ninigi]] 邇邇芸, auf die Erde hinab geschickt, um dort aufständische irdische Götter zu unterwerfen. Um dies zu erreichen, bekam er einen himmlischen Bogen samt himmlischen [[Pfeile]]n. Jedoch setzte sich Amewakahiko in den irdischen Gefilden zur Ruhe, nahm Shitateru-hime下照姫, eine Tochter des [[Ōkuninushi]] 大国主zur Frau und erstattete auch nach 8 Jahren keine Rückmeldung über seinen Verbleib. Um näheres herauszufinden, ließ das Götterpantheon den Fasan Na-naki-we als Späher hinterherschicken. Der Vogel setzte sich auf einen Baum außerhalb von Amewakahikos Anwesen und erkundigte sich lautstark danach, was dieser denn 8 Jahre lang getrieben habe. |
Die irdische Göttin Ama-no-sagume hörte dies und sagte Amewaka-hiko, dass der Vogel unlautere Dinge spricht und getötet werden müsse. Daraufhin zückte Amewaka-hiko seinen himmlischen Bogen und erschoss den Fasan. Der Pfeil flog weiter in den Himmel, wo er von Takamimusubi bzw. Amaterasu gefunden und zurückgeschleudert wird, woraufhin er Amewaka-hiko in die Brust traf und dieser starb. | Die irdische Göttin Ama-no-sagume hörte dies und sagte Amewaka-hiko, dass der Vogel unlautere Dinge spricht und getötet werden müsse. Daraufhin zückte Amewaka-hiko seinen himmlischen Bogen und erschoss den Fasan. Der Pfeil flog weiter in den Himmel, wo er von Takamimusubi bzw. Amaterasu gefunden und zurückgeschleudert wird, woraufhin er Amewaka-hiko in die Brust traf und dieser starb. | ||
− | Das löste große Trauer bei seiner Familie aus und sie hielten eine Trauerzeremonie ab und errichteten ein Totenhaus. Sie trauerten 8 Tage und 8 Nächte um den verstorbenen Gott. Auch Ajisuki kam um dem Toten, mit dem er gut befreundet war, seine Ehre zu erweisen. Nur war seine Erscheinung dem Verstorbenen so ähnlich, dass er von den Trauernden für diesen gehalten wurde. Das er für eine unreine, tote Person gehalten wurde versetzte Ajisuki in Rage und er zerschlug das Totenhaus mit seinem Schwert und flog weg. Er wurde danach von den vormals Trauernden mit Gesängen geehrt. | + | Das löste große Trauer bei seiner Familie aus und sie hielten eine Trauerzeremonie ab und errichteten ein Totenhaus. Sie trauerten 8 Tage und 8 Nächte um den verstorbenen Gott. Auch Ajisuki kam um dem Toten, mit dem er gut befreundet war, seine Ehre zu erweisen. Nur war seine Erscheinung dem Verstorbenen so ähnlich, dass er von den Trauernden für diesen gehalten wurde. Das er für eine unreine, tote Person gehalten wurde, versetzte Ajisuki in Rage und er zerschlug das Totenhaus mit seinem Schwert und flog weg. Er wurde danach von den vormals Trauernden mit Gesängen geehrt. |
Diese Geschichte kommt im ''Nihon shoki'' zweimal und im ''Kojiki'' einmal vor und unterscheidet sich jeweils leicht. | Diese Geschichte kommt im ''Nihon shoki'' zweimal und im ''Kojiki'' einmal vor und unterscheidet sich jeweils leicht. | ||
− | In der ersten Version im ''Nihongi'' wird Amewakahiko von Takamimusubi auf die Erde geschickt | + | In der ersten Version im ''Nihongi'' wird Amewakahiko von Takamimusubi auf die Erde geschickt und in der zweiten von Amaterasu. |
Das ''Kojiki'' nennt hier beide Götter. Der zurückgeschleuderte Pfeil wird auch jeweils von den „Auftraggebern“ abgeschossen, im ''Kojiki'' jedoch nur von Takamimusubi. | Das ''Kojiki'' nennt hier beide Götter. Der zurückgeschleuderte Pfeil wird auch jeweils von den „Auftraggebern“ abgeschossen, im ''Kojiki'' jedoch nur von Takamimusubi. | ||
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Version vom 17. August 2021, 15:47 Uhr
Themengruppe | Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen) |
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Name | Amewaka-hiko 天稚彦 |
Religiöse Titel | hiko |
Rel. Zugehörigkeiten | Shinto |
Herkunft | Japan |
Amewakahiko 天稚彦 ist eine Gottheit, die im Kojiki 古事記 und im Nihon shoki 日本書紀 vorkommt. Er findet sich auch im Settsu fudoki 摂津風土記 wieder. Weiters wird sein Name oft im Zusammenhang mit Gottheiten, die vom Himmel auf die Erde herabsteigen, erwähnt.[1]
Ajisuki in Nihongi und Kojiki
Amewakahiko wurde im Auftrag der Amaterasu 天照 und des Takamimusubi 高御産巣日神, dem Großvater des Ninigi 邇邇芸, auf die Erde hinab geschickt, um dort aufständische irdische Götter zu unterwerfen. Um dies zu erreichen, bekam er einen himmlischen Bogen samt himmlischen Pfeilen. Jedoch setzte sich Amewakahiko in den irdischen Gefilden zur Ruhe, nahm Shitateru-hime下照姫, eine Tochter des Ōkuninushi 大国主zur Frau und erstattete auch nach 8 Jahren keine Rückmeldung über seinen Verbleib. Um näheres herauszufinden, ließ das Götterpantheon den Fasan Na-naki-we als Späher hinterherschicken. Der Vogel setzte sich auf einen Baum außerhalb von Amewakahikos Anwesen und erkundigte sich lautstark danach, was dieser denn 8 Jahre lang getrieben habe. Die irdische Göttin Ama-no-sagume hörte dies und sagte Amewaka-hiko, dass der Vogel unlautere Dinge spricht und getötet werden müsse. Daraufhin zückte Amewaka-hiko seinen himmlischen Bogen und erschoss den Fasan. Der Pfeil flog weiter in den Himmel, wo er von Takamimusubi bzw. Amaterasu gefunden und zurückgeschleudert wird, woraufhin er Amewaka-hiko in die Brust traf und dieser starb. Das löste große Trauer bei seiner Familie aus und sie hielten eine Trauerzeremonie ab und errichteten ein Totenhaus. Sie trauerten 8 Tage und 8 Nächte um den verstorbenen Gott. Auch Ajisuki kam um dem Toten, mit dem er gut befreundet war, seine Ehre zu erweisen. Nur war seine Erscheinung dem Verstorbenen so ähnlich, dass er von den Trauernden für diesen gehalten wurde. Das er für eine unreine, tote Person gehalten wurde, versetzte Ajisuki in Rage und er zerschlug das Totenhaus mit seinem Schwert und flog weg. Er wurde danach von den vormals Trauernden mit Gesängen geehrt.
Diese Geschichte kommt im Nihon shoki zweimal und im Kojiki einmal vor und unterscheidet sich jeweils leicht. In der ersten Version im Nihongi wird Amewakahiko von Takamimusubi auf die Erde geschickt und in der zweiten von Amaterasu. Das Kojiki nennt hier beide Götter. Der zurückgeschleuderte Pfeil wird auch jeweils von den „Auftraggebern“ abgeschossen, im Kojiki jedoch nur von Takamimusubi.
Verweise
Literatur
- William George Aston (Ü.) 1896Nihongi: Chronicles of Japan from the earliest times to a.d. 697. London: Kegan Paul 1896. (Zahlreiche Neuauflagen, JHTI Onlineversion, Onlineversion (Wiki-Source).)
- Basil Hall Chamberlain (Ü.) 1932Kojiki: Records of ancient matters. Kobe: J. L. Thompson & Co 1932. (Erste Auflage 1919, JHTI Onlineversion, Onlineversion.)
- Norman Havens, Nobutaka Inoue (Hg.) 2001Encyclopedia of Shintō: Volume one: kami. (Contemporary Papers on Japanese Religion, Bd. 4.) Tokyo: Institute for Japanese Culture and Classics, Kokugakuin University 2001.
Fußnoten
- ↑ Havens 2001:27