Yamaboko junkō: Unterschied zwischen den Versionen

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Die ''yamabokojunkō'' 山鉾巡行 findet jedes Jahr am 17. Juli statt und ist zumindest aus touristischer Sicht der Höhepunkt des ''matsuri''. Sie wird oft als fahrendes Museum bezeichnet. Im Jahr 2011 sahen 200.000 Menschen bei der ''yamabokojunkō'' zu. An den drei Tagen davor, ''yoi yama'' 宵山 (hier: Vorabend der Parade) genannt, strömten insgesamt 880.000 in die ''[[yamabokochō]]'', um die ''[[yamaboko]]'' und deren Schätze zu bewundern.<ref>Kyoto Shimbun 京都新聞 2011 „Entenka ni 20 man nin gion matsuri 6nen buri nichiyō junkō 炎天下に20万人 祇園祭 6年ぶり日曜巡行“ [200.000 Menschen unter glühender Sonne bei der Parade des Gion Matsuri, nach 6 Jahren wieder an einem Sonntag], ''Kyoto Shimbun'' 京都新聞, [http://www.kyoto-np.co.jp/sightseeing/article/20110717000087] <small>(Zuletzt aufgerufen: 21. Februar 2011</small></ref> Die ''yamabokojunkō'' wurde 1979 von der japanischen Regierung als ''jūyō mukei bunkazai'' 重要無形文化財 (wichtiges immaterielles Kulturgut) anerkannt. 2009 wurde sie von der UNESCO in die Liste für immaterielles Weltkulturerbe aufgenommen.  
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Die ''yamabokojunkō'' 山鉾巡行 findet jedes Jahr am 17. Juli statt und ist zumindest aus touristischer Sicht der Höhepunkt des ''matsuri'' 祭り. Sie wird oft als fahrendes Museum bezeichnet. Im Jahr 2011 sahen 200.000 Menschen bei der ''yamabokojunkō'' zu. An den drei Tagen davor, ''yoi yama'' 宵山 (hier: Vorabend der Parade) genannt, strömten insgesamt 880.000 in die ''[[yamabokochō]]'', um die ''[[yamaboko]]'' 山鉾 und deren Schätze zu bewundern.<ref>Kyoto Shimbun 京都新聞 2011 „Entenka ni 20 man nin gion matsuri 6nen buri nichiyō junkō 炎天下に20万人 祇園祭 6年ぶり日曜巡行“ [200.000 Menschen unter glühender Sonne bei der Parade des Gion Matsuri, nach 6 Jahren wieder an einem Sonntag], ''Kyoto Shimbun'' 京都新聞, [http://www.kyoto-np.co.jp/sightseeing/article/20110717000087] <small>(Zuletzt aufgerufen: 21. Februar 2011</small></ref> Die ''yamabokojunkō'' wurde 1979 von der japanischen Regierung als ''jūyō mukei bunkazai'' 重要無形文化財 (wichtiges immaterielles Kulturgut) anerkannt. 2009 wurde sie von der UNESCO in die Liste für immaterielles Weltkulturerbe aufgenommen.  
  
Die ''yamabokojunkō'' wurde bis 1965 in zwei Teilen abgehalten. Der erste Teil, ''saki no matsuri junkō'' 先の祭り巡行, fand am 17. Juli statt und der zweite Teil, ''ato no matsuri junkō'' 後の祭り巡行, eine Woche später am 24. Juli. Seit 1966 werden beide Teile als eine Parade hinter einander abgehalten. Die Aufteilung der ''[[yamaboko]]'' in ''saki'' und ''ato no matsuri junkō'' besteht aber weiterhin.
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Die ''yamabokojunkō'' wurde bis 1965 in zwei Teilen abgehalten. Der erste Teil, ''saki no matsuri junkō'' 先の祭り巡行, fand am 17. Juli statt und der zweite Teil, ''ato no matsuri junkō'' 後の祭り巡行, eine Woche später am 24. Juli. Seit 1966 werden beide Teile als eine Parade hinter einander abgehalten. Die Aufteilung der ''[[yamaboko]]'' in ''saki'' und ''ato no matsuri junkō'' besteht aber weiterhin.
  
 
Die Parade beginnt um 9 Uhr Vormittags und dauert rund fünf Stunden. Der Ablauf ist dabei bis auf die Minute durchgeplant. Der Ausgangspunkt der Parade ist die Kreuzung zwischen der Shijō dōri 四条通 und der Karasuma dōri 烏丸道.  Der erste kritische Punkt ist an der Kreuzung zwischen der Shijō dōri und der Kawaramachi dōri 河原町道, wo die Strecke die erste Kurve macht. Das Manövrieren der ''hoko'' um die Kurven heißt ''tsujimawashi'' 辻回し (um die Ecke biegen) und ist besonders bei den hohen ''hoko'' eine Herausforderung, die mit Hilfe von nassen Bambusbrettern auf dem Boden gemeistert wird. Die Räder rutschen über diese Bambusbretter und können so um die Kurve gedreht werden. Dieses Manöver dauert je nach Festwagen und Kreuzung bis zu zwölf Minuten. Auf der Strecke gibt es drei Punkte, an denen ein ''tsujimawashi'' durchgeführt werden muss. An der bereits genannten Kreuzung zwischen Shijō und Kawaramachi dōri, danach bei der Kreuzung von Kawaramachi und Oike dōri 御池道 und schließlich an der Kreuzung von Oike und Shinmachi dōri 新町道.  
 
Die Parade beginnt um 9 Uhr Vormittags und dauert rund fünf Stunden. Der Ablauf ist dabei bis auf die Minute durchgeplant. Der Ausgangspunkt der Parade ist die Kreuzung zwischen der Shijō dōri 四条通 und der Karasuma dōri 烏丸道.  Der erste kritische Punkt ist an der Kreuzung zwischen der Shijō dōri und der Kawaramachi dōri 河原町道, wo die Strecke die erste Kurve macht. Das Manövrieren der ''hoko'' um die Kurven heißt ''tsujimawashi'' 辻回し (um die Ecke biegen) und ist besonders bei den hohen ''hoko'' eine Herausforderung, die mit Hilfe von nassen Bambusbrettern auf dem Boden gemeistert wird. Die Räder rutschen über diese Bambusbretter und können so um die Kurve gedreht werden. Dieses Manöver dauert je nach Festwagen und Kreuzung bis zu zwölf Minuten. Auf der Strecke gibt es drei Punkte, an denen ein ''tsujimawashi'' durchgeführt werden muss. An der bereits genannten Kreuzung zwischen Shijō und Kawaramachi dōri, danach bei der Kreuzung von Kawaramachi und Oike dōri 御池道 und schließlich an der Kreuzung von Oike und Shinmachi dōri 新町道.  

Version vom 16. August 2021, 07:21 Uhr

Yamaboko junko.jpg
yamabokojunkō[Abb. 1]
Seiten-Infobox
Themengruppe Riten (Feste, Zeremonien)
Name Yamabokojunkō 山鉾巡行
Typus Fest (Shintō)
Funktion die Prozession der yamaboko (öffentlich)
Ort Kyōto
Zeit 17.Juli
Bemerkung Teil des Gion Matsuri
Diese Seite entstand im Kontext des Seminars Kamigraphie: Wintersemester 2011.

Die yamabokojunkō 山鉾巡行 findet jedes Jahr am 17. Juli statt und ist zumindest aus touristischer Sicht der Höhepunkt des matsuri 祭り. Sie wird oft als fahrendes Museum bezeichnet. Im Jahr 2011 sahen 200.000 Menschen bei der yamabokojunkō zu. An den drei Tagen davor, yoi yama 宵山 (hier: Vorabend der Parade) genannt, strömten insgesamt 880.000 in die yamabokochō, um die yamaboko 山鉾 und deren Schätze zu bewundern.[1] Die yamabokojunkō wurde 1979 von der japanischen Regierung als jūyō mukei bunkazai 重要無形文化財 (wichtiges immaterielles Kulturgut) anerkannt. 2009 wurde sie von der UNESCO in die Liste für immaterielles Weltkulturerbe aufgenommen.

Die yamabokojunkō wurde bis 1965 in zwei Teilen abgehalten. Der erste Teil, saki no matsuri junkō 先の祭り巡行, fand am 17. Juli statt und der zweite Teil, ato no matsuri junkō 後の祭り巡行, eine Woche später am 24. Juli. Seit 1966 werden beide Teile als eine Parade hinter einander abgehalten. Die Aufteilung der yamaboko in saki und ato no matsuri junkō besteht aber weiterhin.

Die Parade beginnt um 9 Uhr Vormittags und dauert rund fünf Stunden. Der Ablauf ist dabei bis auf die Minute durchgeplant. Der Ausgangspunkt der Parade ist die Kreuzung zwischen der Shijō dōri 四条通 und der Karasuma dōri 烏丸道. Der erste kritische Punkt ist an der Kreuzung zwischen der Shijō dōri und der Kawaramachi dōri 河原町道, wo die Strecke die erste Kurve macht. Das Manövrieren der hoko um die Kurven heißt tsujimawashi 辻回し (um die Ecke biegen) und ist besonders bei den hohen hoko eine Herausforderung, die mit Hilfe von nassen Bambusbrettern auf dem Boden gemeistert wird. Die Räder rutschen über diese Bambusbretter und können so um die Kurve gedreht werden. Dieses Manöver dauert je nach Festwagen und Kreuzung bis zu zwölf Minuten. Auf der Strecke gibt es drei Punkte, an denen ein tsujimawashi durchgeführt werden muss. An der bereits genannten Kreuzung zwischen Shijō und Kawaramachi dōri, danach bei der Kreuzung von Kawaramachi und Oike dōri 御池道 und schließlich an der Kreuzung von Oike und Shinmachi dōri 新町道.

Verweise

Verwandte Themen

Internetquellen

Fußnoten

  1. Kyoto Shimbun 京都新聞 2011 „Entenka ni 20 man nin gion matsuri 6nen buri nichiyō junkō 炎天下に20万人 祇園祭 6年ぶり日曜巡行“ [200.000 Menschen unter glühender Sonne bei der Parade des Gion Matsuri, nach 6 Jahren wieder an einem Sonntag], Kyoto Shimbun 京都新聞, [1] (Zuletzt aufgerufen: 21. Februar 2011

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:

  1. Yamaboko junko.jpg
    Prozession der Yamaboko (Yamaboku Junkō 山僕巡行) Photographie (omikoshi)
    Bild © http://satoh490625.blog50.fc2.com/blog-entry-855.html. (Letzter Zugriff: 2011/10/30)
    Aufnahme von 2011.