Exzerpt:Kita1998/Die Charakteristika der sieben Glücksgötter: Unterschied zwischen den Versionen

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Aber es war nicht so, dass die Zahl Sieben sofort festgelegt war. Das lässt sich z.B. an den vier Glücksgöttern von Shūgetsu 秋月 [s.o.] erkennen, die wahrscheinlich den Vier Schläfern (''shisui'' 四睡) oder den Vier Trinkern (''shikō'' 四晧)<ref>{{q|Mehr zu diesen Motiven...}}</ref> nachempfunden sind,  oder an weiteren Kombinationen von  zwei Glücksgöttern. Auch wenn die Wahl der sieben Glücksgötter wahrscheinlich mit den Sieben Segnungen uz tun hatte, bedeutete das noch nicht, dass sich diese Auswahl sofort fest etablierte.  
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Aber es war nicht so, dass die Zahl Sieben sofort festgelegt war. Das lässt sich z.B. an den vier Glücksgöttern von Shūgetsu 秋月 [s.o.] erkennen, die wahrscheinlich den Vier Schläfern (''shisui'' 四睡) oder den Vier Trinkern (''shikō'' 四晧)<ref>{{q|Mehr zu diesen Motiven...}}</ref> nachempfunden sind,  oder an weiteren Kombinationen von  zwei Glücksgöttern. Auch wenn die Wahl der sieben Glücksgötter wahrscheinlich mit den Sieben Segnungen zu tun hatte, bedeutete das nicht, dass sich diese Auswahl sofort fest etablierte.  
Zwar tauchten die sieben Glücksgötter bereits in der Literatur der Muromachi-Zeit<ref>1337-1573</ref> auf, jedoch wer sie genau waren, war noch nicht festgelegt, aber unsere Glücksgötter kamen vermutlich von den Kyōgen 狂言<ref>Kyōgen sind lustige Geschichten, die während einer Noh-Aufführung zur Auflockerung aufegführt wurden. [http://ja.wikipedia.org/wiki/%E7%8B%82%E8%A8%80 Wikipedia.jp] (Stand: 2014/01/14)</ref> her.
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In der Literatur der Muromachi-Zeit (1337-1573) tauchen sie nicht als festes Ensemble auf.
Unter diesen im Kyōgen vorkommenden Glücksgöttern, wurde Uzume<ref> siehe [[Ame no Uzume]]</ref> durch [[Benzaiten]] ersetzt. Desweiteren wurden alle heutigen sieben Glücksgötter dort geprägt. Anschließend hat man die Unfug treibende weibliche Göttin (Uzume) wieder durch eine Ernsthaftere (wie [[Benzaiten]]) ersetzt, da die Leute der damaligen Zeit sich dann wieder von der Bewunderung von Unfug treibenden Gottheiten zum ernthaften Glauben/zur ernsthaften Verehrung zuwandten. [[Benzaiten]]s Ursprung liegt in Indien gleich wie [[Bishamon-ten]] oder [[Daikoku]], ging dann einen Synkretismus mit Uzume ein und war seit jeher ein Gott, dem man starken Glauben entgegenbrachte.
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Die vergleichsweise ältesten Beispiele kommen wohl aus dem Kyōgen 狂言.<ref>Kyōgen sind lustige Geschichten, die während einer Noh-Aufführung zur Auflockerung aufgeführt wurden. [http://ja.wikipedia.org/wiki/%E7%8B%82%E8%A8%80 Wikipedia.jp] (Stand: 2014/01/14)</ref>
  
Im Kyōgenki 狂言記 steht zudem folgendes geschrieben:
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Unter diesen  Glücksgöttern, wurde [[Ame no Uzume|Uzume]] durch [[Benzaiten]] ersetzt. Und so entstanden die  heutigen sieben Glücksgötter. Dass man die Unfug treibende weibliche Göttin Otafuku ([alter ego der Uzume]) durch die ernsthaftere [[Benzaiten]] ersetzte, bedeutet wohl nichts anderes, als dass sich die Einstellung gegenüber den Glückgöttern vom Spaß zur ernsthaften Verehrung wandelte. [[Benzaiten]] stammt ebenso  wie [[Bishamon-ten]] und [[Daikoku]] aus Indien. In Japan wurde sie mit Ugajin identifiziert und war von altersher eine Gottheit, der man starken Glauben entgegenbrachte.
  
{{Zitat|Die Gottheiten [[Benzaiten]] von Chikubujima 竹生島<ref>Liegt in Shigaken. Es gibt dort auch einen shintoistischen Schrein. [http://www.chikubusima.or.jp/ Chikubushima.jp]</ref>, Tamonten (entspricht [[Bishamon-ten]]) vom Berg Kurama 鞍馬<ref>Liegt in Kyōto und es gibt dort auch den Kurama Tempel, wo Bishamonten verehrt wird [http://ja.wikipedia.org/wiki/%E9%9E%8D%E9%A6%AC%E5%B1%B1 Wikipedia.jp]</ref>, [[Ebisu]]chou, [[Daikoku]], [[Fukurokuju]] und [[Jurōjin]] garantieren ein langes Leben. Sie bechützen wohl eine unfassbar große Menge an Leben. [[Hotei]], der vielen Kindern Liebe entgegenbringt und der all jene glücklich macht, die ihn anbeten und ihnen ein langes Leben beschert.}}
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Im ''Kyōgenki'' 狂言記{{q|bitte recherchieren}} steht zudem folgendes geschrieben:
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Die Gottheiten [[Benzaiten]] von Chikubujima 竹生島, Tamonten (entspricht [[Bishamon-ten]]) vom Berg Kurama 鞍馬<ref>Liegt in Kyōto und es gibt dort auch den Kurama Tempel, wo Bishamonten verehrt wird [http://ja.wikipedia.org/wiki/%E9%9E%8D%E9%A6%AC%E5%B1%B1 Wikipedia.jp]</ref>, [[Ebisu]], [[Daikoku]], [[Fukurokuju]] und [[Jurōjin]] garantieren für alle Zeit ein langes Leben. Sie sind mit vielen Millionen Jahren gesegnet. [[Hotei]], der vielen Kindern Liebe entgegenbringt und der all jene glücklich macht, die ihn anbeten und ihnen ein langes Leben beschert.}}
  
 
Diese und andere unzählige Glücksgötter wie Ebisu-Daikoku 夷大黒, Renga-Bishamon 連歌毘沙門 Fukuwatari 福渡 (Kuramamairi 鞍馬詣) und Negiyamabushi 禰宜山伏 wurden in den verschiedensten Kyōgen erwähnt und es wurde von diesen Glücksgöttern Gebrauch gemacht.
 
Diese und andere unzählige Glücksgötter wie Ebisu-Daikoku 夷大黒, Renga-Bishamon 連歌毘沙門 Fukuwatari 福渡 (Kuramamairi 鞍馬詣) und Negiyamabushi 禰宜山伏 wurden in den verschiedensten Kyōgen erwähnt und es wurde von diesen Glücksgöttern Gebrauch gemacht.

Version vom 16. Januar 2014, 16:01 Uhr

Charakteristika der sieben Glücksgötter (S. 304-305)

Exzerpt von Lisa-Maria Maierhofer

Die Auswahl der sieben Glücksgötter wurde nicht allein aufgrund des Bittens um Glück getroffen, sondern vielmehr gab es eine Abbildung, wo sich [die Glücksgötter] gegenseitig Streiche gespielt haben, ganz nach dem Geschmack der Zeit.

Glücksgötter beim Spiel (Hokusai, 1858)

Diese Späße und Spielereien, wie beispielsweise Ebisu und Hotei beim kubibiki 首[1], Daikoku und Hotei beim Glücksspiel oder Daikoku und Hotei, wie sie sich gegenseitig am Bart ziehen machten die Glücksgötter vorwiegend aus. Eigentlich sollte man ja diese Glücksgötter verehren und es wäre besser, wenn sie wie wirkliche ernsthafte Götter wären. (信仰の上から云えば... also in etwa: "aus religiöser Perspektive..." Kita will damit unterstreichen, dass die Glücksgötter keinem rein rel., sondern einem künstl. Hintergrund entstammen. Keine moralische Wertung! B.S.) Wahrscheinlich infolge der damals vorherrschenden Zen-Mode wurden aber ältere Glücksgottheiten wie Ugajin 宇賀神 [2] oder die Wegegötter (Dōsojin 道祖神) abgelöst und außergewöhnliche [3] neuere Gottheiten wie Hotei und Fukurokuju wurden als Glücksgötter ausgewählt. Zusammenfassend kann man sagen, dass keine ernsthafte Glücksgötter mit einander verbunden wurden (shūgō 集合), sondern dass es sich um Götter handelt, die zusammen herumalbern.

Vier Schläfer (China, 14. Jh.)

Aber es war nicht so, dass die Zahl Sieben sofort festgelegt war. Das lässt sich z.B. an den vier Glücksgöttern von Shūgetsu 秋月 [s.o.] erkennen, die wahrscheinlich den Vier Schläfern (shisui 四睡) oder den Vier Trinkern (shikō 四晧)[4] nachempfunden sind, oder an weiteren Kombinationen von zwei Glücksgöttern. Auch wenn die Wahl der sieben Glücksgötter wahrscheinlich mit den Sieben Segnungen zu tun hatte, bedeutete das nicht, dass sich diese Auswahl sofort fest etablierte. In der Literatur der Muromachi-Zeit (1337-1573) tauchen sie nicht als festes Ensemble auf. Die vergleichsweise ältesten Beispiele kommen wohl aus dem Kyōgen 狂言.[5]

Unter diesen Glücksgöttern, wurde Uzume durch Benzaiten ersetzt. Und so entstanden die heutigen sieben Glücksgötter. Dass man die Unfug treibende weibliche Göttin Otafuku ([alter ego der Uzume]) durch die ernsthaftere Benzaiten ersetzte, bedeutet wohl nichts anderes, als dass sich die Einstellung gegenüber den Glückgöttern vom Spaß zur ernsthaften Verehrung wandelte. Benzaiten stammt ebenso wie Bishamon-ten und Daikoku aus Indien. In Japan wurde sie mit Ugajin identifiziert und war von altersher eine Gottheit, der man starken Glauben entgegenbrachte.

Im Kyōgenki 狂言記 steht zudem folgendes geschrieben:

Die Gottheiten Benzaiten von Chikubujima 竹生島, Tamonten (entspricht Bishamon-ten) vom Berg Kurama 鞍馬[6], Ebisu, Daikoku, Fukurokuju und Jurōjin garantieren für alle Zeit ein langes Leben. Sie sind mit vielen Millionen Jahren gesegnet. Hotei, der vielen Kindern Liebe entgegenbringt und der all jene glücklich macht, die ihn anbeten und ihnen ein langes Leben beschert.

Diese und andere unzählige Glücksgötter wie Ebisu-Daikoku 夷大黒, Renga-Bishamon 連歌毘沙門 Fukuwatari 福渡 (Kuramamairi 鞍馬詣) und Negiyamabushi 禰宜山伏 wurden in den verschiedensten Kyōgen erwähnt und es wurde von diesen Glücksgöttern Gebrauch gemacht.

Anmerkungen

  1. "Kopfseilziehspiel". Ein Spiel, bei dem ein zu einem Ring gebundenes Seil um die Nacken der sich gegenübersitzenden Kontrahenten gelegt wird. Man versucht seinen Gegner zu sich heranzuziehen. kotobank 首引き (Stand: 2014/01/14)
  2. Ein seit dem Mittelalter verehrter Gott der Landwirtschaft in Japan. Sein Ursprung geht auf die japansichen Mythen zurück. Wikipedia.jp (Stand: 2014/01/14)
  3. Im Text steht eigentlich "仙骨を伸びた" --> Einsiedler waren etwas sonderbar, daher heißt 仙骨を伸びた nicht "sich das Kreuzbein strecken" sondern eher "sonderbar"/"außergewöhnlich".
  4. Kyōgen sind lustige Geschichten, die während einer Noh-Aufführung zur Auflockerung aufgeführt wurden. Wikipedia.jp (Stand: 2014/01/14)
  5. Liegt in Kyōto und es gibt dort auch den Kurama Tempel, wo Bishamonten verehrt wird Wikipedia.jp