Jinmu Tennō: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 12. August 2012, 17:18 Uhr

Von den drei Söhnen Ninigis 瓊瓊杵 und Sakuya-bimes 木花開耶姫/木花之佐久夜毘売 bleiben lediglich zwei für die weiteren Berichte der Chroniken interessant. Einerseits Hoderi no mikoto 火照命 oder Hosuseri no mikoto 火闌降命 (Kojiki) bzw. Ho no Susori (Nihon shoki), der ältere Bruder und Ahn der Hayato, sowie Howori no mikoto 火折尊/火遠理命 oder Hiko-hohodemi 彦火火出見尊/日子穂穂手見命, der jüngere Bruder und Weiterführer der Tennō-Dynastie.


Bergglückprinz und Meerglückprinz

Hoderi, der Meerglückprinz und Howori, der Bergglückprinz, wollen ihre Fähigkeiten tauschen. Hoderi hat aber kein Glück in der Jagd nach den Bergtieren, Howori fängt keine Fische und verliert überdies den Angelhaken seines Bruders im Meer. Er versucht als Entschädigung selbst Angelhaken anzufertigen. Hoderi ist darüber sehr erzürnt, nimmt die Angelhaken nicht an und verlangt von seinem Bruder, den eigenen wieder zu beschaffen.

Entmutigt klagt Howori am Strand darüber, als eine Gottheit erscheint. Sie setzt ihn in ein Bambusboot und versenkt dieses. So erreicht Howori den Palast des Meereskönigs Watatsumi no kami (der Palast des Meereskönigs muss also unter Wasser liegen).

Dort trifft er die Tochter des Meereskönigs, Toyotama-bime 豊玉姫/豊玉毘売. Sie verlieben sie sich ineinander und heiraten. Howori lebt drei Jahre im Meer, dann denkt er zurück an den eigentlichen Grund seines Besuchs und bittet um eine Unterredung mit dem Meereskönig.

Dieser gibt ihm den Angelhaken seines Bruders und unterrichtet ihn, wie er diesen an seinen Bruder zurückgeben soll. Zudem gibt ihm das Flutsteige- und Flutsinke Juwel (in einer Alternativversion des Nihongi lehrt er den Ehemann seiner Tochter die Technik des „Windeinladens“). Ein Krokodil transportiert Howori an die Oberfläche, wo er auf seinen Bruder Hoderi trifft. Howori quält seinen älteren Bruder, indem er ihn mithilfe der Juwelen des Meereskönigs bzw. dem „Windeinladen“ zuerst fast ertrinken lässt und ihn schließlich rettet. Der ältere Bruder und Ahnherr der Hayato unterwirft sich und verspricht, Howori als Leibwächter zu dienen.

Die Hayato haben sich im 5. Jahrhundert mehr oder weniger dem Yamato-Staat unterworfen, behielten allerdings ihre ethnische Eigenständigkeit. Sie wurden teilweise zu Wachtdiensten herangezogen und im 8. Jahrhundert Teil einer staatlichen Behörde, die mit Wachdienst befasst war. Diese Episode zeigt erneut den Versuch des Yamato-Hofes, die Hayato mythologisch einzubinden (Naumann 1996:174).

Nach diesen Begebenheiten kommt Toyotama-bime an den Strand, weil sie schwanger ist und nicht will, dass ihr Sohn im Meer geboren wird. Sie baut eine Gebärhütte (nach einer anderen Nihongi Version lässt sie diese von ihrem Ehemann bauen), die zum Zeitpunkt der Geburt aber noch nicht ganz vollendet ist. So bittet sie ihren Ehemann aber, sie beim Gebären nicht zu beobachten. Dieser späht dennoch hinein und erkennt, dass sie ein Krokodil ist. Beschämt kehrt sie zurück ins Meer und lässt ihr Kind (Amatsuhiko-hiko Nagisatake Ugayafuki’ahezu no mikoto) (darum Name Ugayafuki’ahezu „Kormoran[feder]-Bedeckung ist unfertig“) am Strand zurück. Ähnlich wie bei Trennung von Welt der Lebenden und Totenwelt, als Izanagi einen Tabu bricht und seine verweste Frau erblickt, so führt der Verstoß der Bitte Toyotama-bimes an ihren Ehemann zur Trennung von Meer und Land.

Weder Kojiki noch Nihon shoki geben eine genaue Auskunft über ihre Nachkommen. Insgesamt haben sie vier Söhne, einer davon, Waka-mikenu bzw. Toyo-mikenu oder Kamu-Yamato Ihare-biko 神日本磐余彦 wird Reichsgründer. Laut Naumann sind in ihm sind alle Regionen der Welt vereint, der Himmel durch Ninigi, die Erde durch seine Großmutter Kamu-Atatsu-hime, und das Meer durch seine Mutter Tamayori-bime (Naumann 1996:176).


Die Nihongi Versionen unterscheiden sich nicht allzu sehr voneinander. Einmal kontrolliert Howori das Wasser mithilfe des Flutsteige- und Flutsinke, ein anderes Mal beschwört er den Wind. Der Ablauf der Geschichte erfolgt aber in jeder Version auf dieselbe Weise.


Kamu-Yamato Ihare-biko

Mit Kamu-Yamato Ihare-biko (Jinmu-tennō 神武天皇) ist die Götterzeit vorbei und das Zeitalter der Menschenkaiser beginnt. Die Sage von Kamu-Yamato Ihare-biko, der auszog, um Yamato, das Zentrum des Universums zu erobern, unterscheidet sich in Kojiki und Nihon shoki nur minimal.


Ihare-biko und seine Nachkommen begeben sich zuerst nach Tsukushi (heute Präfektur Fukuoka), dann nach Toyo (heute Oita), mit dem Schiff in die Nähe des heutigen Hiroshima und von dort weiter nach Osaka, wo ihn sein erster Feind erwartet, der Lokalherr von Tomi.

Im Kampf wird ein älterer Bruder des Ihare-biko wird verwundet, was ihn auf den Gedanken bringt, dass sie als Nachkommen der Sonnengöttin mit der Sonne im Rücken kämpfen sollten. Darum wenden sie sich nach Süden und landen schließlich beim Dorf Kumano an der Ostküste der Insel Kii, von wo aus sie ostwärts über die Berge nach Yamato ziehen wollen. Beim Dorf von Kumano taucht kurz ein Bär vor ihnen auf und Schlaf fällt über sie.

Die Rettung erfolgt durch ein Schwert des Takemikazuchi 建御雷, das er ihnen auf Geheiß Amaterasus 天照 und Takamimusbis 高御産巣日/高皇産霊/高御産日/高御魂 (im Kojiki, im Nihongi ist es Amaterasu allein) geschickt hatte. Die Bewusstlosen erwachen und die Feinde werden von selbst erschlagen.

Weiter schickt ihnen Takamimusubi eine Krähe, die sie führen solle. Wieder stehen Feinde zwischen ihnen und ihrem Ziel. Nach einem Gebet erscheint Ihare-biko die Himmelsgottheit Takamimusubi im Traum: Er solle vom Kagu-Berg Erde holen und 80 Schüsseln und Krüge als Opfer anfertigten lassen. Darauf würden sich seine Feinde von selbst unterwerfen. Durch eine List erreichen zwei Gesandte von Ihare-biko den Berg und tun, wie ihnen aufgetragen wurde. Nachdem alle Feinde besiegt sind und Erde damit befriedet ist, lässt er sich in einem Palast nieder.

Er heiratet Himetatara-Isuzu-hime 媛蹈鞴五十鈴媛, eine Tochter eines Gottes Kotoshiro-nushi 事代主, der ein Sohn des Ōkuninushi 大国主 ist (Im Kojiki ist sie Tochter des Gottes Ōkuninushi)und macht sie zur Kaiserin.


Quellen

  • Aston, William George (1956), Nihongi. Chronicles of Japan from the earliest times to A.D. 697. London: Allen & Unwin.
  • Chamberlain, Basil Hall (1932), Ko-ji-ki. Records of ancient matters. Kobe: J. L. Thompson & Co.
  • Naumann, Nelly (1996), Die Mythen des alten Japan. München: Beck.

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.