Itako: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Ausbildung kann je nach Schülerin bzw. Meisterin, den älteren ''itako'', abweichen, doch im Großen und Ganzen besteht der Alltag aus einem Wasserritual und dem Auswendiglernen von heiligen Texten und Sutras. Beim Wasserritual, welches mehrmals am Tag durchgeführt wurde, muss der weibliche Lehrling von einem Fluss oder Brunnen eine bestimmte Anzahl Kübel gefüllt mit eiskaltem Wasser über ihre Schultern schütten. Auch im Winter muss dieses Ritual durchgeführt werden und um das Bewusstsein nicht zu verlieren, rezitieren die Mädchen Sutras. Die ''itako'' Ausbildung kann 2 bis 5 Jahre in Anspruch nehmen und der Schwierigkeitsgrad steigt stets an, um die Lehrlinge auf das Initiationsritual vorzubereiten. Das Initiationsritual findet in einem abgedunkelten Raum statt, der mit heiligen Seilen und Vorhängen zum Schutz vor bösartigen Geistern und Kräften geschmückt ist. Die Familie des ausgebildeten Mädchens und mehrere ältere ''itako'' sind zu diesem Ritual eingeladen. Die ''itako'' umkreisen die Schülerin und ihre Meisterin und rezitieren Sutras bis die Schülerin ihr Bewusstsein verliert. Anschließend wacht sie in einem anderen Raum auf und ihre ''itako''-Meisterin nennt ihr ihren Schutzgott, der während sie bewusstlos war, Besitz von ihr ergriffen hatte und nun die Rolle ihres Schutz-''kami'' übernimmt. Mit der Vollendung dieses Rituals erfolgt der nächste Schritt, nämlich die spirituelle Vermählung des Mädchens mit ihrer Schutzgottheit in Form einer pompösen Hochzeit. Zum Abschluss ihrer Ausbildung erhält die ''itako'' Werkzeuge bzw. Instrumente, die ihr beim Beschwören von Geistern und ''kami'' helfen soll, darunter zählen ein Rosenkranz, zwei Puppen und ein Bogen. | Die Ausbildung kann je nach Schülerin bzw. Meisterin, den älteren ''itako'', abweichen, doch im Großen und Ganzen besteht der Alltag aus einem Wasserritual und dem Auswendiglernen von heiligen Texten und Sutras. Beim Wasserritual, welches mehrmals am Tag durchgeführt wurde, muss der weibliche Lehrling von einem Fluss oder Brunnen eine bestimmte Anzahl Kübel gefüllt mit eiskaltem Wasser über ihre Schultern schütten. Auch im Winter muss dieses Ritual durchgeführt werden und um das Bewusstsein nicht zu verlieren, rezitieren die Mädchen Sutras. Die ''itako'' Ausbildung kann 2 bis 5 Jahre in Anspruch nehmen und der Schwierigkeitsgrad steigt stets an, um die Lehrlinge auf das Initiationsritual vorzubereiten. Das Initiationsritual findet in einem abgedunkelten Raum statt, der mit heiligen Seilen und Vorhängen zum Schutz vor bösartigen Geistern und Kräften geschmückt ist. Die Familie des ausgebildeten Mädchens und mehrere ältere ''itako'' sind zu diesem Ritual eingeladen. Die ''itako'' umkreisen die Schülerin und ihre Meisterin und rezitieren Sutras bis die Schülerin ihr Bewusstsein verliert. Anschließend wacht sie in einem anderen Raum auf und ihre ''itako''-Meisterin nennt ihr ihren Schutzgott, der während sie bewusstlos war, Besitz von ihr ergriffen hatte und nun die Rolle ihres Schutz-''kami'' übernimmt. Mit der Vollendung dieses Rituals erfolgt der nächste Schritt, nämlich die spirituelle Vermählung des Mädchens mit ihrer Schutzgottheit in Form einer pompösen Hochzeit. Zum Abschluss ihrer Ausbildung erhält die ''itako'' Werkzeuge bzw. Instrumente, die ihr beim Beschwören von Geistern und ''kami'' helfen soll, darunter zählen ein Rosenkranz, zwei Puppen und ein Bogen. | ||
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Version vom 20. Januar 2021, 16:26 Uhr
Das blinde Medium
Itako イタコ, oder auch als ichiko 巫 子 bezeichnet, sind blinde Frauen, die als Medium zwischen Menschen und Geistern bzw. kami神 fungieren. Sie sind hauptsächlich in der Region Tōhoku 東北地方 tätig und werden oft als Schamaninnen bezeichent.
Werdegang
Junge Mädchen, die blind geboren werden oder während ihrer Kindheit erblinden, erhalten die Möglichkeit zur itako ausgebildet zu werden, was wiederum eine Chance darstellt, ein brauchbares Mitglied der Gesellschaft zu werden, anstatt eine Hürde für andere zu sein. Aus diesem Grund sind junge Mädchen zu älteren erfahrenen itako geschickt worden, um dort ihre harte und jahrelange Ausbildung zum Medium durchzuziehen.
Die Ausbildung
Die Ausbildung kann je nach Schülerin bzw. Meisterin, den älteren itako, abweichen, doch im Großen und Ganzen besteht der Alltag aus einem Wasserritual und dem Auswendiglernen von heiligen Texten und Sutras. Beim Wasserritual, welches mehrmals am Tag durchgeführt wurde, muss der weibliche Lehrling von einem Fluss oder Brunnen eine bestimmte Anzahl Kübel gefüllt mit eiskaltem Wasser über ihre Schultern schütten. Auch im Winter muss dieses Ritual durchgeführt werden und um das Bewusstsein nicht zu verlieren, rezitieren die Mädchen Sutras. Die itako Ausbildung kann 2 bis 5 Jahre in Anspruch nehmen und der Schwierigkeitsgrad steigt stets an, um die Lehrlinge auf das Initiationsritual vorzubereiten. Das Initiationsritual findet in einem abgedunkelten Raum statt, der mit heiligen Seilen und Vorhängen zum Schutz vor bösartigen Geistern und Kräften geschmückt ist. Die Familie des ausgebildeten Mädchens und mehrere ältere itako sind zu diesem Ritual eingeladen. Die itako umkreisen die Schülerin und ihre Meisterin und rezitieren Sutras bis die Schülerin ihr Bewusstsein verliert. Anschließend wacht sie in einem anderen Raum auf und ihre itako-Meisterin nennt ihr ihren Schutzgott, der während sie bewusstlos war, Besitz von ihr ergriffen hatte und nun die Rolle ihres Schutz-kami übernimmt. Mit der Vollendung dieses Rituals erfolgt der nächste Schritt, nämlich die spirituelle Vermählung des Mädchens mit ihrer Schutzgottheit in Form einer pompösen Hochzeit. Zum Abschluss ihrer Ausbildung erhält die itako Werkzeuge bzw. Instrumente, die ihr beim Beschwören von Geistern und kami helfen soll, darunter zählen ein Rosenkranz, zwei Puppen und ein Bogen.
Literatur
- Carmen Blacker 1975The Catalpa bow: A study of shamanistic practices in Japan. London: Allen & Unwin 1975.