Asahara Shōkō: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Drogenhandel galt sein Interesse der Religion, besonders dem [[Buddhismus]]. 1984 eröffnete er in Tōkyō das Yogastudio ''ōmu shinsen no kai''. 1987 behauptete er, während eines Aufenthalts in Indien erleuchtet worden zu sein, änderte seinen Namen zu Asahara Shōkō und gründete daraufhin auf Basis seines Yogastudios die Sekte ''[[ōmu shinrikyō]]'', wörtlich die Om-Lehre der reinen Wahrheit. Viele Elemente des Buddhismus sind in Asaharas Sekte wieder zu finden, wie beispielsweise Om, das Konzept von [[Karma]], oder das Erlangen der Erleuchtung als oberstes Ziel.
 
Nach dem Drogenhandel galt sein Interesse der Religion, besonders dem [[Buddhismus]]. 1984 eröffnete er in Tōkyō das Yogastudio ''ōmu shinsen no kai''. 1987 behauptete er, während eines Aufenthalts in Indien erleuchtet worden zu sein, änderte seinen Namen zu Asahara Shōkō und gründete daraufhin auf Basis seines Yogastudios die Sekte ''[[ōmu shinrikyō]]'', wörtlich die Om-Lehre der reinen Wahrheit. Viele Elemente des Buddhismus sind in Asaharas Sekte wieder zu finden, wie beispielsweise Om, das Konzept von [[Karma]], oder das Erlangen der Erleuchtung als oberstes Ziel.
  
1989 wurde ''ōmu shinrikyō'' staatlich als religiöse Gruppe anerkannt. Noch im selben Jahr gründete Asahara die politische Partei ''shinritō'', wörtlich Wahrheitspartei. 1990 kandidierte er mit seiner neuen Partei für die Wahlen des japanischen Unterhauses. Für den ausbleibenden Erfolg machte er Wahlmanipulation verantwortlich. Auch in Bezug auf anderen Themen wurden seine Ansichten nach und nach bekannter. So bezeichnete er sich als Reinkarnation Buddhas und Jesu Christi. Außerdem sagte er den Weltuntergang für 1997 voraus. Asahara ließ im Verborgenen unter Anderem chemische Waffen wie Sarin produzieren. Die hingegen öffentlich bekannten Geschäfte waren beispielsweise das Betreiben von Nudelrestaurants und Immobilienhandel.
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1989 wurde ''ōmu shinrikyō'' staatlich als religiöse Gruppe anerkannt. Noch im selben Jahr gründete Asahara die politische Partei ''shinritō'', wörtlich Wahrheitspartei. 1990 kandidierte er mit seiner neuen Partei für die Wahlen des japanischen Unterhauses. Für den ausbleibenden Erfolg machte er Wahlmanipulation verantwortlich. Auch in Bezug auf andere Themen wurden seine unkonventionellen Ansichten nach und nach bekannter. So bezeichnete er sich als Reinkarnation Buddhas und Jesu Christi. Außerdem sagte er den Weltuntergang für 1997 voraus und ließ im Verborgenen unter Anderem chemische Waffen wie Sarin produzieren. Die hingegen öffentlich bekannten Geschäfte von ''ōmu shinrikyō'' waren beispielsweise das Betreiben von Nudelrestaurants und Immobilienhandel.
  
1994 veranlasste Asahara einen Giftgasanschlag mit Sarin in Matsumoto, Nagano. Das Ziel war es, Richter, zu töten, welche den Vorsitz bei einem Gerichtsprozess inne hatten, bei welchem es um einen Streit um Immobilien ging. 1995 wurde der weitaus bekanntere Giftgasanschlag in U-Bahn-Waggons in Tōkyō veranlasst. Da das Ziel die japanische Regierung war, wurde das Sarin bei Bahnhöfen unter dem Regierungsviertel freigesetzt.
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1994 veranlasste Asahara einen Giftgasanschlag mit Sarin in Matsumoto, Nagano. Das Ziel war es, Richter zu töten, die den Vorsitz bei einem Gerichtsprozess inne hatten, welcher einen Streit um Immobilien klären sollte. 1995 wurde der weitaus bekanntere Giftgasanschlag in U-Bahn-Waggons in Tōkyō veranlasst. Da das Ziel die japanische Regierung war, wurde das Sarin bei Bahnhöfen unter dem Regierungsviertel freigesetzt.
  
 
== Haft und Prozess ==
 
== Haft und Prozess ==

Version vom 2. November 2016, 18:57 Uhr

Asahara1.jpg
Seiten-Infobox
Themengruppe Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen)
Name Asahara Shōkō 麻原 彰晃
Lebenszeit geb. 1955 in Kumamoto (Shōwa 昭和時代 / Heisei 平成時代)
Sonstige Namen Matsumoto Chizuo 松本 智津夫 (bürgerlicher Name)
Funktion, Amt Geistiges Oberhaupt / Erlöser
Bemerkung Gründer der Sekte Ōmu Shinrikyō

Kindheit und Jugend

Matsumoto Chizuo wurde 1955 in Kumamoto als seschtes von sieben Kindern geboren. Da er schon seit der Geburt auf dem linken Auge vollständig und auf dem rechten teilweise erblindete, besuchte er eine spezielle Schule für Blinde, welche er 1977 absolvierte. Nach dem Abschluss wandte er sich unter Anderem traditionaller chinisischer Medizin zu. 1981 wurde er wegen Verkaufs von Medikamenten ohne Lizenz zu einer Geldstrafe verurteilt.

Ōmu Shinrikyō

Nach dem Drogenhandel galt sein Interesse der Religion, besonders dem Buddhismus. 1984 eröffnete er in Tōkyō das Yogastudio ōmu shinsen no kai. 1987 behauptete er, während eines Aufenthalts in Indien erleuchtet worden zu sein, änderte seinen Namen zu Asahara Shōkō und gründete daraufhin auf Basis seines Yogastudios die Sekte ōmu shinrikyō, wörtlich die Om-Lehre der reinen Wahrheit. Viele Elemente des Buddhismus sind in Asaharas Sekte wieder zu finden, wie beispielsweise Om, das Konzept von Karma, oder das Erlangen der Erleuchtung als oberstes Ziel.

1989 wurde ōmu shinrikyō staatlich als religiöse Gruppe anerkannt. Noch im selben Jahr gründete Asahara die politische Partei shinritō, wörtlich Wahrheitspartei. 1990 kandidierte er mit seiner neuen Partei für die Wahlen des japanischen Unterhauses. Für den ausbleibenden Erfolg machte er Wahlmanipulation verantwortlich. Auch in Bezug auf andere Themen wurden seine unkonventionellen Ansichten nach und nach bekannter. So bezeichnete er sich als Reinkarnation Buddhas und Jesu Christi. Außerdem sagte er den Weltuntergang für 1997 voraus und ließ im Verborgenen unter Anderem chemische Waffen wie Sarin produzieren. Die hingegen öffentlich bekannten Geschäfte von ōmu shinrikyō waren beispielsweise das Betreiben von Nudelrestaurants und Immobilienhandel.

1994 veranlasste Asahara einen Giftgasanschlag mit Sarin in Matsumoto, Nagano. Das Ziel war es, Richter zu töten, die den Vorsitz bei einem Gerichtsprozess inne hatten, welcher einen Streit um Immobilien klären sollte. 1995 wurde der weitaus bekanntere Giftgasanschlag in U-Bahn-Waggons in Tōkyō veranlasst. Da das Ziel die japanische Regierung war, wurde das Sarin bei Bahnhöfen unter dem Regierungsviertel freigesetzt.

Haft und Prozess

Nach seiner Verhaftung 1995 trat Asahara aus seiner selbst gegründeten Sekte aus. Seine Verteidigung plädierte auf Unzurechnungsfähigkeit, da er beispielsweise auch während des Prozesses von Invasionen der Außerirdischen oder der USA sprach, oder gebrochen auf Englisch zusammenhanglose Phrasen murmelte. Während der psychologischen Untersuchungen hat Asarara jedoch im Gegensatz zum Prozess und der Haft stets geschwiegen. Asahara wurde deshalb für zurechnungsfähig befunden. 2004 wurde er zum Tod durch den Strick verurteilt. Das Urteil wurde noch nicht vollstreckt.

Links

biography.com: Eine kurze Zusammenfassung. Mit Vorsicht zu genießen.

Wikipedia (japanisch): Hier gibt es nicht nur mehr Informationen als auf biography.com, sondern auch Quellenverweise.

Literatur

  • Stephen Atkins 2004
    Encyclopedia of modern worldwide extremists and extremist groups. Santa Barbara: Greenwood Publishing Group 2004.
  • Ian Reader 2000
    Religious violence in contemporary Japan: The case of Aum Shinrikyō. Richmond: Curzon 2000.
  • Robert Snow 2003
    Deadly cults: The crimes of true believers. Santa Barbara: Greenwood Publishing Group 2003.