Herumrühren im Meer: Unterschied zwischen den Versionen

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* ''Nihonshi Daijiten'', "Ame no hiboko" 1992 Bd.2, S243
 
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Version vom 19. Juli 2021, 15:50 Uhr

Seiten-Infobox
ThemengruppeErzählung (Mythos, Legende, Märchen, etc.)
Schlagworte Kojiki, Nihon shoki, Harima fudoki, Izumo fudoki
ProtagonistenIzanami, Izanagi, Omizunu, Ame no hiboko
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.


In Kojiki und Nihon shoki wird berichtet, dass Izanami und Izanagi von der schwebenden Brücke des Himmels aus mit einem Speer mit Edelstein tamaboko 玉矛 im Meer herumrührten. Daraus entstand eine Insel, welche Ono goro jima genannt wurde.[1] Es gibt zwei Schreibweisen der Insel: 磤馭慮島 im Nihongi und 淤能碁呂島 im Kojiki. Die Ono goro jima war eine kleine Insel in der Nähe von Ahaji. Dorthin stiegen die zwei Gottheiten hinab, ließen sich nieder und verwendeten diese Insel als Basis des gegründeten Landes.[2]

Genauer betrachtet rühren Izanami und Izanagi mit dem Speer im Meer herum, wobei durch die Tropfen vom Speer Inseln entstehen. [3]

Harima fudoki

Im Harima fudoki wird berichtet, dass Ame no hiboko 天日槍 mit einem Schwert im Meer herumrührte und dadurch im Meer einkehrte, wodurch das leuchtende Schwert sein Symbol wurde. [4]

Izumo fudoki

Im Izumo fudoki taucht ein ähnliches Motiv in folgender Form auf: Die Gottheit Yatsukamizu Omizunu vergrößerte die Provinz Izumo durch das sogenannte „Land-Ziehen“ 国引き. Er blickte in eine Richtung, befand, dass eine andere Provinz zu viel Land habe und nahm einen Spaten, mit dem er ins Land stach „wie in einen Fisch“. Danach band er ein Seil herum und zog mit seinem Spaten, bis das Stück Land sich näherte und einem großen Schiff glich. „Komm Land, komm näher“, sagte er und fügte es zu Izumo hinzu. Diese Handlung wiederholte er noch drei Mal mit anderen Landteilen. Anders als bei den vorherigen Beispielen rührt er zwar mit seinem Spaten nicht im Meer herum, setzt ihn aber ebenso zum Zwecke der Landgewinnung ein. Auch hier stellt sich die Frage, ob im Hintergrund dieser Erzählung eine gewaltsame (Spaten = Waffen) Unterwerfung bzw. Annektierung der besagten Landteile stehen könnte. [5]

Interpretation

Das Herumrühren im Wasser bzw. Meer geht teilweise einher mit der Entstehung einer Insel oder einer Wohnstätte. Man kann vermuten, dass durch das Herumrühren im Meer Gebiete bzw. Länder geschaffen bzw. gegründet werden.

Ob nun der Speer oder das Schwert als Waffe für eine Landgründung mit Gewalteinfluss spricht, ist unklar.

Verweise

Anmerkungen

  1. Aston 1896:11-12
  2. Aston 1896:12
  3. Chamberlain 1932:390
  4. Nihonshi Daijiten 1992:243
  5. Aoki 1997:80ff

Quellen

  • William George Aston (Ü.) 1896
    Nihongi: Chronicles of Japan from the earliest times to a.d. 697. London: Kegan Paul 1896. (Zahlreiche Neuauflagen, JHTI Onlineversion, Onlineversion (Wiki-Source).)
  • Basil Hall Chamberlain (Ü.) 1932
    Kojiki: Records of ancient matters. Kobe: J. L. Thompson & Co 1932. (Erste Auflage 1919, JHTI Onlineversion, Onlineversion.)
  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
  • Nihonshi Daijiten, "Ame no hiboko" 1992 Bd.2, S243