Kusanagi: Unterschied zwischen den Versionen

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Das [[Kojiki]] erzählt, dass [[Susanoo]] 素戔嗚/須佐之男 das Schwert Kusanagi 天叢雲剣/草薙剣 an [[Amaterasu]] 天照 überreicht, im [[Nihon shoki]] bringt er es den Himmelgöttern dar. Von den drei [[Sanshu no jingi|Throninsignien]], Schwert, Spiegel und Krummjuwelen, ist es das einzige, das von der Erde stammt.
 
Das [[Kojiki]] erzählt, dass [[Susanoo]] 素戔嗚/須佐之男 das Schwert Kusanagi 天叢雲剣/草薙剣 an [[Amaterasu]] 天照 überreicht, im [[Nihon shoki]] bringt er es den Himmelgöttern dar. Von den drei [[Sanshu no jingi|Throninsignien]], Schwert, Spiegel und Krummjuwelen, ist es das einzige, das von der Erde stammt.
  
In einer Alternativversion des Nihongi ist es im Dorf Ayuchi in der Provinz Ohari zu finden (Aston 1956:56).  
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In einer Alternativversion des Nihongi ist es im Dorf Ayuchi in der Provinz Ohari zu finden <ref>Aston 1956: S. 56</ref>.  
In einer weiteren Variante befand es sich „früher/in alter Zeit“ bei Susanoo selbst (Aston 1956:57).  
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In einer weiteren Variante befand es sich „früher/in alter Zeit“ bei Susanoo selbst <ref>Aston 1956: S. 57</ref>.  
  
 
Die Übergabe des Schwertes an Amaterasu bzw. die Himmelsgottheiten ist leicht durchschaubar als Erfindung der Autoren des politisch motivierten Mythos (Naumann 1996:109). Als spätere Throninsignie musste das Schwert an Amaterasu übergeben werden, damit sie es dem Himmelsenkel [[Ninigi]] beim Hinabsteigen auf die Erde geben konnte.  
 
Die Übergabe des Schwertes an Amaterasu bzw. die Himmelsgottheiten ist leicht durchschaubar als Erfindung der Autoren des politisch motivierten Mythos (Naumann 1996:109). Als spätere Throninsignie musste das Schwert an Amaterasu übergeben werden, damit sie es dem Himmelsenkel [[Ninigi]] beim Hinabsteigen auf die Erde geben konnte.  
So wird überspielt, dass Kusanagi „in alter Zeit“ bei Susanoo selbst gewesen sein soll und es mit dem „Schwert des Lebens“ identisch sein muss, das [[Ōkuninushi]] 大国主 von Susanoo als Instrument der Herrschaft und als Zeichen der Legitimation überlassen wird (Naumann 996:110).   
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So wird überspielt, dass Kusanagi „in alter Zeit“ bei Susanoo selbst gewesen sein soll und es mit dem „Schwert des Lebens“ identisch sein muss, das [[Ōkuninushi]] 大国主 von Susanoo als Instrument der Herrschaft und als Zeichen der Legitimation überlassen wird <ref>Naumann 996: S. 110</ref>.   
  
Bevor sich [[Ōkuninushi]] verbirgt, überreicht er laut Nihon shoki [[Futsunushi]] 経津主神 und Takemikazuchi 建御雷 einen Speer, mit dem er das Land unterworfen hat (Aston 1956:68-69): „Ich habe mit diesem Speer erfolgreich regiert. Wenn der Himmelsenkel mit diesem Speer das Land regiert, wird er es gewiss unterwerfen und befrieden.“ (Aston 2008:68-69).
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Bevor sich [[Ōkuninushi]] verbirgt, überreicht er laut Nihon shoki [[Futsunushi]] 経津主神 und Takemikazuchi 建御雷 einen Speer, mit dem er das Land unterworfen hat <ref>Aston 1956: S. 68-69</ref>: „Ich habe mit diesem Speer erfolgreich regiert. Wenn der Himmelsenkel mit diesem Speer das Land regiert, wird er es gewiss unterwerfen und befrieden.“ <ref>Aston 2008: S. 68-69</ref>.
  
Laut Naumann wird so bewusst jeder Gedanke an das Schwert ausgeschaltet, mit dem Ōkuninushi eigentlich das Land unterworfen hat (Naumann 1996:141).
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Laut Naumann wird so bewusst jeder Gedanke an das Schwert ausgeschaltet, mit dem Ōkuninushi eigentlich das Land unterworfen hat <ref>Naumann 1996: S. 141</ref>.
  
[[Yamato Takeru]] 日本武 erhält das Schwert von seiner Tante, Yamato-hime in Ise um für seinen Vater [[Ōtarashi|Keikō-''tennō'']] 景行天皇 "die bösen Menschen auf den zwölf Wegen der Ostgegend zu beruhigen" <ref>Florenz 1919: S. 103)</ref>. Es ist nicht nur ein Instrument der Zerstörung, sondern auch eine Quelle des Lebens und der Stärke für jenen, der es trägt <ref>Ooms 2009: S. 124</ref>. Sobald [[Yamato Takeru]] das Schwert bei seiner Frau in Owari lässt, wird er rasch von einer Kranhkeit dahingerafft.  
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[[Yamato Takeru]] 日本武 erhält das Schwert von seiner Tante, Yamato-hime in Ise um für seinen Vater [[Ōtarashi|Keikō-''tennō'']] 景行天皇 "die bösen Menschen auf den zwölf Wegen der Ostgegend zu beruhigen" <ref>Florenz 1919: S. 103</ref>. Es ist nicht nur ein Instrument der Zerstörung, sondern auch eine Quelle des Lebens und der Stärke für jenen, der es trägt <ref>Ooms 2009: S. 124</ref>. Sobald [[Yamato Takeru]] das Schwert bei seiner Frau in Owari lässt, wird er rasch von einer Kranhkeit dahingerafft.  
  
 
Im 7. Jahrhundert versucht der "Shiragenser Bonze Dōgyō" <ref>Florenz 1919: S. 365</ref> das Schwert zu stehlen und nach Silla zu bringen. Laut der Gründungsgeschichte des Atsuta-Schreins befreite sich das Schwert selbständig und kehrte an seinen Platz im Schrein zurück. Dōgyō versucht erneut, das Schwert nach Silla zu bringen scheitert aber schließlich er an den Wetterverhältnissen während der Überfahrt nach Silla und muss nach Japan zurückkehren <ref>Florenz 1919: S. 365-366</ref>.
 
Im 7. Jahrhundert versucht der "Shiragenser Bonze Dōgyō" <ref>Florenz 1919: S. 365</ref> das Schwert zu stehlen und nach Silla zu bringen. Laut der Gründungsgeschichte des Atsuta-Schreins befreite sich das Schwert selbständig und kehrte an seinen Platz im Schrein zurück. Dōgyō versucht erneut, das Schwert nach Silla zu bringen scheitert aber schließlich er an den Wetterverhältnissen während der Überfahrt nach Silla und muss nach Japan zurückkehren <ref>Florenz 1919: S. 365-366</ref>.

Version vom 16. November 2012, 14:05 Uhr

Kusanagi 草薙

Das Kojiki erzählt, dass Susanoo 素戔嗚/須佐之男 das Schwert Kusanagi 天叢雲剣/草薙剣 an Amaterasu 天照 überreicht, im Nihon shoki bringt er es den Himmelgöttern dar. Von den drei Throninsignien, Schwert, Spiegel und Krummjuwelen, ist es das einzige, das von der Erde stammt.

In einer Alternativversion des Nihongi ist es im Dorf Ayuchi in der Provinz Ohari zu finden [1]. In einer weiteren Variante befand es sich „früher/in alter Zeit“ bei Susanoo selbst [2].

Die Übergabe des Schwertes an Amaterasu bzw. die Himmelsgottheiten ist leicht durchschaubar als Erfindung der Autoren des politisch motivierten Mythos (Naumann 1996:109). Als spätere Throninsignie musste das Schwert an Amaterasu übergeben werden, damit sie es dem Himmelsenkel Ninigi beim Hinabsteigen auf die Erde geben konnte. So wird überspielt, dass Kusanagi „in alter Zeit“ bei Susanoo selbst gewesen sein soll und es mit dem „Schwert des Lebens“ identisch sein muss, das Ōkuninushi 大国主 von Susanoo als Instrument der Herrschaft und als Zeichen der Legitimation überlassen wird [3].

Bevor sich Ōkuninushi verbirgt, überreicht er laut Nihon shoki Futsunushi 経津主神 und Takemikazuchi 建御雷 einen Speer, mit dem er das Land unterworfen hat [4]: „Ich habe mit diesem Speer erfolgreich regiert. Wenn der Himmelsenkel mit diesem Speer das Land regiert, wird er es gewiss unterwerfen und befrieden.“ [5].

Laut Naumann wird so bewusst jeder Gedanke an das Schwert ausgeschaltet, mit dem Ōkuninushi eigentlich das Land unterworfen hat [6].

Yamato Takeru 日本武 erhält das Schwert von seiner Tante, Yamato-hime in Ise um für seinen Vater Keikō-tennō 景行天皇 "die bösen Menschen auf den zwölf Wegen der Ostgegend zu beruhigen" [7]. Es ist nicht nur ein Instrument der Zerstörung, sondern auch eine Quelle des Lebens und der Stärke für jenen, der es trägt [8]. Sobald Yamato Takeru das Schwert bei seiner Frau in Owari lässt, wird er rasch von einer Kranhkeit dahingerafft.

Im 7. Jahrhundert versucht der "Shiragenser Bonze Dōgyō" [9] das Schwert zu stehlen und nach Silla zu bringen. Laut der Gründungsgeschichte des Atsuta-Schreins befreite sich das Schwert selbständig und kehrte an seinen Platz im Schrein zurück. Dōgyō versucht erneut, das Schwert nach Silla zu bringen scheitert aber schließlich er an den Wetterverhältnissen während der Überfahrt nach Silla und muss nach Japan zurückkehren [10].

Nachdem es wieder gefunden wird, wird das Schwert im kaiserlichen Palast aufbewahrt, weil man es im Atsuta-Schrein nicht sicher genug wähnte [11]. Dort wird es aber Tenmu-tennō 天武天皇 zum Verhängnis. Er fällt ebenfalls einer Krankheit zum Opfer, die mit dem Schwert in Verbindung gebracht wird. Laut einer Weissagung liegt es einem Fluch zugrunde, der auf Tenmu lastet. Es wird daraufhin in den Atsuta-Schrein zurückgebracht.

Quellen

Anmerkungen

  1. Aston 1956: S. 56
  2. Aston 1956: S. 57
  3. Naumann 996: S. 110
  4. Aston 1956: S. 68-69
  5. Aston 2008: S. 68-69
  6. Naumann 1996: S. 141
  7. Florenz 1919: S. 103
  8. Ooms 2009: S. 124
  9. Florenz 1919: S. 365
  10. Florenz 1919: S. 365-366
  11. Florenz 1919: S. 366

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.