Migration im japanischen Altertum: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. August 2012, 17:28 Uhr
In den Fudoki finden sich mehrere, teilweise versteckte Hinweise auf die Existenz koreanischer Migrationsgruppen, die meist mit überlegenem technologischen Wissen ausgestattet waren und teilweise gezielt in bestimmten Gebieten angesiedelt wurden.
Kyushu
...
Izumo, Hino Delta
Laut Aoki (1971) sandte der Yamato-Hof koreanische Einwanderer oder Flüchtlinge nach Izumo, um die Macht des dortigen Herrschers zu schwächen. Besonders im Flussdelta des Flusses Hino wurden diese jedoch nicht konfliktfrei akzeptiert. Die ursprünglichen Bewohner Izumos verehrten den Gott Ohonamuchi, während die neuen Siedler an die Gottheit Ajisuki glaubten, die vom Yamato-Hof kam. Möglicherweise blieben sie aufgrund mangelnder Kenntnis der japanischen Sprache auch untereinander und gliederten sich nicht ein. Die heimischen Siedler sahen höchstwahrscheinlich auf sie herab.
Allerdings mussten sie zugeben, dass die neuen Siedler mehr Wissen und Erfahrung in der Landwirtschaft verzeichneten als sie selbst und dass ihre Werkzeuge den eigenen überlegen waren. Auch wenn sie diese Überlegenheit anerkannten, konnten sie sich nicht überwinden, den Gott Ajisuki zu verehren. Ohonamuchi adoptierte also Ajisuki, den Gott des glänzenden Pfluges.
Aoki (1971:66) sagt, man könne davon ausgehen, dass die Sprechstörungen des Gottes des glänzenden Pfluges die Unkenntnis der japanischen Sprache der koreanischen Einwanderer symbolisiere, während der Konflikt zwischen den heimischen und den neuen Siedlern in der Mythologie als Vater-Sohn-Beziehung dargestellt wurde. Im Izumo fudoki wird berichtet, dass Ohonamuchi nach seinem weinenden Sohn sah, bis es diesem besser ging. Als Ajisuki reifer wurde und sich an Izumo anpasste, hörte er auf, zu lamentieren. Dies könnte ebenfalls die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen den einheimischen Siedlern und den neuen Einwanderern darstellen bzw. die Anpassung der Einwanderer an Izumo.
Harima
Durch das ganze Harima fudoki zieht sich der Konflikt zwischen „neu“ und „alt“. So verkörperten im Dorf Ihibo im gleichnamigen Bezirk, Ame no hiboko, welcher aus Korea kam, und Ashihara no Shikowo, der herrschende Japaner in diesem Gebiet, zum einen die „neuen Immigranten“ und zum anderen die „lokale Bevölkerung“. Die Geschichte ist als Konflikt zwischen der indigenen Bevölkerung und den neuen Einwanderern, um die Vormachtstellung des Gebietes zu interpretieren.
Einwanderer aus Korea nannte man Karahito, denn KARA steht für Han auf Koreanisch. Im Bezirk Shikama wurde das Dorf Karamuro nach koreanischen Häusern benannt, welche von Ahnen der Karamuro no Obito Familie erbaut wurden. Man geht also davon aus, dass die Karamuro no Obito Familie eine große Rolle in diesem Bezirk spielte. Die Dörfer Kochi und Kusakomi wurden nach koreanischen Einwanderern benannt. Kana, von der Nara no Kochi Familie, ein Ahne der Yamamura aus Korea, war an der Namensgebung dieser Dörfer beteiligt. Zuerst siedelten sich die Nara no Kochi Familie im Naragebiet an, deswegen auch der gleiche Name, ehe sie von Generation zu Generation in weitere Gebiete zogen.
Auch im Bezirk Ihibo wird ein Dorf genannt, welches nach koreanischen Einwanderern benannt wurde. Eine Besonderheit im Bezirk Ihibo sind archäologische Funde einer Heilquelle, welche nach koreanischem Abbild erbaut wurde. Diese Quelle soll von Prinzessin Okinaga Tarashi nach einem erfolgreichen Feldzug in Korea erbaut worden sein.
Literatur
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.