Kōken Tennō: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Jahr darauf ernannte sie Dōkyō zum ''Dajō daijin zenji'' (太政大臣禅師, dt. „Priesterlicher Großminister“) und verlieh ihm schließlich den Titel des'' Hō-ō'' (法王, dt. „Dharma-König“); in dieser Position war es Dōkyō möglich, die Politik der Regierung zu bestimmen. | Im Jahr darauf ernannte sie Dōkyō zum ''Dajō daijin zenji'' (太政大臣禅師, dt. „Priesterlicher Großminister“) und verlieh ihm schließlich den Titel des'' Hō-ō'' (法王, dt. „Dharma-König“); in dieser Position war es Dōkyō möglich, die Politik der Regierung zu bestimmen. | ||
Als Dōkyō jedoch eine Botschaft des Gottes Hachiman 八幡 verkündete, die besagte, er solle zum Kaiser ernannt werden, rief sie den Beamten Wake no Kiyomaro 和気清麻呂 (733–99), um den Orakelspruch bestätigen zu lassen.<ref>Bender 1979, S. 142</ref> Kiyomaro kehrte jedoch mit einem gegenteiligen Orakelspruch in die Hauptstadt zurück und die Kaiserin erhob Dōkyō nicht zum ''tennō''. | Als Dōkyō jedoch eine Botschaft des Gottes Hachiman 八幡 verkündete, die besagte, er solle zum Kaiser ernannt werden, rief sie den Beamten Wake no Kiyomaro 和気清麻呂 (733–99), um den Orakelspruch bestätigen zu lassen.<ref>Bender 1979, S. 142</ref> Kiyomaro kehrte jedoch mit einem gegenteiligen Orakelspruch in die Hauptstadt zurück und die Kaiserin erhob Dōkyō nicht zum ''tennō''. | ||
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Aktuelle Version vom 22. März 2022, 20:58 Uhr
Themengruppe | Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen) |
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Name | Kōken Tennō 孝謙天皇 |
Lebenszeit | geb. 718, gest. 770 (Nara-Zeit 奈良時代) |
Titel | Tennō 天皇 |
Sonstige Namen | Shōtoku Tennō 称徳天皇 |
Funktion, Amt | 46. Tennō reg. 749–758, 48. Tennō reg. 764–770 |
Kōken 孝謙天皇 (718–770) war die 46. tennō Japans (Regierungszeit 749–758) und regierte erneut 764–770 als 48. tennō unter dem Namen Shōtoku 称徳天皇. Nachdem Shōmu Tennōs 聖武天皇 (701–756; Regierungszeit 724–749) einziger Sohn verstorben war, wurde sie als einzige Tochter des Shōmu Tennō (聖武天皇) und seiner Gemahlin Fujiwara Kōmyōshi 藤原光明子, der Kaiserin Kōmyō-kōgō 光明皇后 (701–760) als erbberechtigt erwählt.[1][2]
Kōken Tennō (749–758)
Im Jahr 749 dankte Shōmu ab und seine Tochter, Prinzessin Abe 阿部内親王, bestieg den Thron als Kōken Tennō. Die wirkliche Macht lag zu jener Zeit aber bei der Exkaiserin Kōmyō und ihrem Neffen Fujiwara no Nakamaro 仲麻呂. Nach Shōmus Tod 756 wurde der von Shōmu als Kōkens Nachfolger vorhergesehene Kronprinz von Kōmyō und Nakamaro durch Prinz Ōi 大炊 ersetzt. Zwei Jahre später wurde Kōken dazu genötigt, den Thron an Prinz Ōi abzugeben, der sich schließlich zu Junnin Tennō 淳仁天皇 (733–765, r. 758–764) krönen ließ.
Das Shoku Nihongi 続日本紀 (797) berichtet allerdings, dass sie Prinz Ōi zu ihrem Adoptivsohn erklärte und ihn zum Kronprinzen machte. Sie trat zu seinen Gunsten vom Thron zurück und wurde von da an Dajō Tennō genannt.[3]
Im Jahr 761 erkrankte Kōken schwer. Dōkyō 道鏡 (700–772), ein buddhistischer Mönch, soll sie durch magische Riten geheilt haben und gewann so ihr Vertrauen. Noch im selben Jahr berief Kōken ihn unter ihre Minister. Nach ihrer Heilung ging sie als buddhistische Nonne ins Kloster, kehrte jedoch 762 nach Nara 奈良県 zurück und ließ die Verordnung verkünden, sie werde von nun an wieder alle Staatsangelegenheiten leiten. Obwohl Junnin nicht direkt abdankte, legte er schnell das Gelübde ab und zog sich in einen Tempel zurück. Nakamaro reagierte mit einer Rebellion gegen Kōken, die 764 niedergeschlagen werden konnte und in Nakamaros Tod mündete. Einen Monat später wurde Junnin, der beschuldigt wurde, an dem Komplott beteiligt gewesen zu sein, ins Exil nach Awaji 淡路 gesandt, wo er im Alter von 33 Jahren starb.[4]
Interessanterweise vermittelt auch hier das Shoku nihongi einen etwas anderen Eindruck: Die Kaiserin soll Nakamaro sogar gewogen gewesen sein. Als sie aber später Dōkyō favorisierte, zürnte ihr Nakamaro und reagierte mit einer Rebellion, die mit seinem Tod endete.[5]
Shōtoku Tennō (764–770)
Kōken übernahm als Shōtoku Tennō 称徳天皇 764 erneut die Macht. Es erfolgte eine aktive Propagierung des Buddhismus. Überdies ließ sie kurz nach Amtsantritt eine Million winziger, tönerner Stupas (jap. hyakumantō 百万塔) anfertigen, darin mit magischen Gebetsformeln (jap. darani 陀羅尼) bedruckte Papierstreifen einfassen und in den Klöstern des Landes verteilen. Vermutlich weil sie ihre Machtübernahme auch als Sieg des Buddhismus ansah.[6] Im Jahr darauf ernannte sie Dōkyō zum Dajō daijin zenji (太政大臣禅師, dt. „Priesterlicher Großminister“) und verlieh ihm schließlich den Titel des Hō-ō (法王, dt. „Dharma-König“); in dieser Position war es Dōkyō möglich, die Politik der Regierung zu bestimmen. Als Dōkyō jedoch eine Botschaft des Gottes Hachiman 八幡 verkündete, die besagte, er solle zum Kaiser ernannt werden, rief sie den Beamten Wake no Kiyomaro 和気清麻呂 (733–99), um den Orakelspruch bestätigen zu lassen.[7] Kiyomaro kehrte jedoch mit einem gegenteiligen Orakelspruch in die Hauptstadt zurück und die Kaiserin erhob Dōkyō nicht zum tennō. Als Shōtoku 770 schließlich starb, wurde Dōkyō seiner Ämter enthoben und ins Exil nach gesandt, wo er zwei Jahre später verstarb.[8]
Verweise
Literatur
- Tarō Sakamoto, Ü. von John S. Brownlee 1970The six national histories of Japan. Vancouver: UBC Press u.a. 1970. (Auch 1991 Auflage vorhanden.)
Internetquellen
- Religion in Japan - Ein Web-Handbuch (Bernhard Scheid, seit 2001).
Fußnoten
- ↑ Sakamoto 1991, S. 254
- ↑ Siehe auch Dōkyō Zwischenfall
- ↑ Sakamoto 1991, S. 253
- ↑ Bender 1979, S. 138–139
- ↑ Sakamoto 1991, S. 254
- ↑ „Der Buddhismus der Nara-Zeit“, Religion in Japan (Stand: 2021/09/05)
- ↑ Bender 1979, S. 142
- ↑ Bender 1979, S. 144
Bilder
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