Phalluskult: Unterschied zwischen den Versionen
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Trotz der mannigfaltigen Darstellungsformen und Materialien lassen sich alle Kultphalli aber in eine von zwei Gruppen einordnen: In die durch Umwelteinflüsse natürlich entstandenen und die von Menschenhand geschaffenen Phalli. Quejada geht davon aus, dass jede eine eigene Funktion hat, nämlich die Befriedigung spezieller menschlicher Bedürfnisse (Fruchtbarkeit, leichte Niederkunft, etc.) in der ersten und landwirtschaftliche Bedürfnisse (gute Ernte, etc.) in der zweiten.<ref>Quejada 1998:83–84</ref> | Trotz der mannigfaltigen Darstellungsformen und Materialien lassen sich alle Kultphalli aber in eine von zwei Gruppen einordnen: In die durch Umwelteinflüsse natürlich entstandenen und die von Menschenhand geschaffenen Phalli. Quejada geht davon aus, dass jede eine eigene Funktion hat, nämlich die Befriedigung spezieller menschlicher Bedürfnisse (Fruchtbarkeit, leichte Niederkunft, etc.) in der ersten und landwirtschaftliche Bedürfnisse (gute Ernte, etc.) in der zweiten.<ref>Quejada 1998:83–84</ref> | ||
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Die ältesten Phallusgegenstände sind die sogenannten Steinstäbe, [[Sekibou|''sekibō'']] 石棒 (ältere Bezeichungen sind ''raitsui'' 雷鎚 oder ''raichin'' 雷碪), die bereits Mitte der Jōmon-Zeit 縄文時代 (ca. 3600 v. Chr. bis 2500 v. Chr.) existierten.<ref>Quejada 1998:1–4</ref> Die ältesten phallischen Artefakte aus Ibaraki sollen laut einer C14-Untersuchung sogar aus der Zeit um 5000 v. Chr. stammen.<ref>Czaja 1974:164</ref> | Die ältesten Phallusgegenstände sind die sogenannten Steinstäbe, [[Sekibou|''sekibō'']] 石棒 (ältere Bezeichungen sind ''raitsui'' 雷鎚 oder ''raichin'' 雷碪), die bereits Mitte der Jōmon-Zeit 縄文時代 (ca. 3600 v. Chr. bis 2500 v. Chr.) existierten.<ref>Quejada 1998:1–4</ref> Die ältesten phallischen Artefakte aus Ibaraki sollen laut einer C14-Untersuchung sogar aus der Zeit um 5000 v. Chr. stammen.<ref>Czaja 1974:164</ref> | ||
− | Die Phalli können aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt werden, aber die meisten bestehen wohl aus Stein und Holz. Während vieler matsuri gibt es aber auch Phalli aus Pappmache oder aus Stroh zu bestaunen, wobei letztere am Ende des Festivals verbrannt werden.<ref>Bornoff | + | Die Phalli können aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt werden, aber die meisten bestehen wohl aus Stein und Holz. Während vieler matsuri gibt es aber auch Phalli aus Pappmache oder aus Stroh zu bestaunen, wobei letztere am Ende des Festivals verbrannt werden.<ref>Bornoff 1992:146–147</ref> |
− | In Kawasaki wird ein Phallus aus Metall verehrt, der dem Kanamara-sama- | + | In Kawasaki 川崎市 wird ein Phallus aus Metall verehrt, der dem Kanamara-sama-jinja 金山神社 seinen Namen verleiht und dem zu Ehren das ''jibeta''-Festival 地べた祭り gefeiert wird.<ref>Bornoff 1992:138</ref> |
In der Volkskunst finden sich verschiedene phallische Darstellungen aus gebranntem Lehm, die auf unterschiedliche Weise auch im Alltag genutzt werden. Darunter gibt es auch Phalli, die vermenschlicht in zeremonieller Robe sitzend dargestellt werden, und die bunt bemalt sind.<ref>Buckley 1895:15</ref> | In der Volkskunst finden sich verschiedene phallische Darstellungen aus gebranntem Lehm, die auf unterschiedliche Weise auch im Alltag genutzt werden. Darunter gibt es auch Phalli, die vermenschlicht in zeremonieller Robe sitzend dargestellt werden, und die bunt bemalt sind.<ref>Buckley 1895:15</ref> | ||
− | In früheren Zeiten wurden phallische Gegenstände auch aus besonders wertvollen Materialien hergestellt. So lassen sich zum Beispiel Grabbeigaben aus Bergkristall, Jaspis, Achat oder Obsidian finden.<ref>Gassner 1993:127</ref> | + | In früheren Zeiten wurden phallische Gegenstände auch aus besonders wertvollen Materialien hergestellt. So lassen sich zum Beispiel Grabbeigaben aus Bergkristall, Jaspis, Achat oder Obsidian finden.<ref>Gassner 1993:127</ref><noinclude>{{q| Quelle unbekannt. [[Benutzer:Lenka.wuscherova|Lenka.wuscherova]] ([[Benutzer Diskussion:Lenka.wuscherova|Diskussion]]) 13:07, 1. Sep. 2021 (CEST)}}</noinclude> |
− | So unterschiedlich wie die Materialien so verschieden können auch die Formen sein. Das Kultusobjekt des Tagata-''jinja'' ist etwa sehr realistisch gestaltet, aber es kann sich auch nur um Felsen mit einer Inschrift handeln, bei denen zum Beispiel ein längliches Radikal so geschrieben wird, dass es an das männliche Sexualorgan erinnert.<ref>Czaja 1974:130/Abb. 7-8</ref> | + | So unterschiedlich wie die Materialien, so verschieden können auch die Formen sein. Das Kultusobjekt des Tagata-''jinja'' ist etwa sehr realistisch gestaltet, aber es kann sich auch nur um Felsen mit einer Inschrift handeln, bei denen zum Beispiel ein längliches Radikal so geschrieben wird, dass es an das männliche Sexualorgan erinnert.<ref>Czaja 1974:130/Abb. 7-8</ref> |
− | Besonders bei den Wegegöttern, [[dousojin|''dōsojin'']] 道祖神, sind die unterschiedlichen Entwicklungsstufen der Göttergestalten ersichtlich. Nach dem Eingreifen der Behörden, die bereits seit 1841 versuchen, die phallischen Symbole zumindest aus dem alltäglichen Bild zu vertreiben<ref>Gassner 1993:119</ref>, hatten großen | + | Besonders bei den Wegegöttern, [[dousojin|''dōsojin'']] 道祖神, sind die unterschiedlichen Entwicklungsstufen der Göttergestalten ersichtlich. Nach dem Eingreifen der Behörden, die bereits seit 1841 versuchen, die phallischen Symbole zumindest aus dem alltäglichen Bild zu vertreiben<ref>Gassner 1993:119</ref>, hatten großen Einfluss auf ihre Gestaltung. Von nackten kopulierenden Figuren ging man auf die Darstellung von angezogenen Figuren über, die erst noch ihre Hände auf die Geschlechtsorgane der jeweils anderen Figur legen.<ref>Czaja 1974:38</ref> Es gibt ''dōsojin'' deren Ärmel der weiblichen Scham und deren Kopfbedeckungen dem Phallus gleichen. Man ging auch dazu über, Sexualität durch die Attribute der dargestellten Figuren darzustellen, indem sich die beiden Götter zum Beispiel gegenseitig Sake einschenken.<ref>Richie 1967:54</ref> Manche Künstler und ihre Auftraggeber lassen sich aber trotz den Verboten nicht von expliziten Darstellungen abhalten. |
− | Die Phallussymbolik findet sich schon in den beiden ältesten uns erhaltenen japanischen Textsammlungen, dem ''[[Kojiki]]'' (712 n. Chr.) und dem ''[[Nihongi]]'' (720 n. Chr.), da Forscher den Himmelsspeer, mit dem das Götterpaar Izanami und Izanagi die erste Insel erschaffen haben sollen, als Phallus deuten.<ref>Quejada 1998:7</ref> Auch der Stein, mit dem sich Izanagi vor der Verfolgung seiner verstorbenen Frau in der Unterwelt schützt, kann als Phallussymbol gedeutet werden.<ref>Quejada 1998:28</ref> | + | Die Phallussymbolik findet sich schon in den beiden ältesten uns erhaltenen japanischen Textsammlungen, dem ''[[Kojiki]]'' 古事記 (712 n. Chr.) und dem ''[[Nihongi]]'' 日本書紀 (720 n. Chr.), da Forscher den Himmelsspeer, mit dem das Götterpaar Izanami und Izanagi die erste Insel erschaffen haben sollen, als Phallus deuten.<ref>Quejada 1998:7</ref> Auch der Stein, mit dem sich Izanagi vor der Verfolgung seiner verstorbenen Frau in der Unterwelt schützt, kann als Phallussymbol gedeutet werden.<ref>Quejada 1998:28</ref> |
− | An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Mythen dem Herrscherhaus dazu dienten, seine „göttliche“ Herkunft und seinen Machtanspruch zu legitimieren.<ref>Quejada 1998: 39</ref> | + | An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Mythen dem Herrscherhaus dazu dienten, seine „göttliche“ Herkunft und seinen Machtanspruch zu legitimieren.<ref>Quejada 1998:39</ref> |
− | Die Bedeutung des Phallus im Zusammenhang mit Landwirtschaft ist zuerst im ''[[Kogo shūi]]'' (807 n. Chr.) schriftlich festgehalten, als dem Mythos nach der Gott der Reisernte ''Mitoshi no kami'' die von ihm gesandte Heuschreckenplage erst nach verschiedenen Opfergaben, unter denen sich ein Phallussymbol befinden sollte, beendete.<ref>Quejada 1998:29–30</ref> | + | Die Bedeutung des Phallus im Zusammenhang mit Landwirtschaft ist zuerst im ''[[Kogo shūi]]'' 古語拾遺 (807 n. Chr.) schriftlich festgehalten, als dem Mythos nach der Gott der Reisernte ''Mitoshi no kami'' 御年神 die von ihm gesandte Heuschreckenplage erst nach verschiedenen Opfergaben, unter denen sich ein Phallussymbol befinden sollte, beendete.<ref>Quejada 1998:29–30</ref> |
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:24 Uhr
Themengruppe | Sonstige Themen |
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Schlagworte | dōsojin 道祖神, sekibō 石棒 |
Der japanische Phalluskult, inkeisūhai 陰茎崇拝, existiert in Japan seit der prähistorischen Zeit und die Phalli haben deswegen viele unterschiedliche Entwicklungen durchgemacht. Es gibt aber auch an verschiedenen Orten verschiedene Ausprägungen. Deswegen lässt sich generell sagen, dass diese Kultgegenstände in mannigfaltiger Form und aus unterschiedlichsten Materialien bestehend existieren.
Trotz der mannigfaltigen Darstellungsformen und Materialien lassen sich alle Kultphalli aber in eine von zwei Gruppen einordnen: In die durch Umwelteinflüsse natürlich entstandenen und die von Menschenhand geschaffenen Phalli. Quejada geht davon aus, dass jede eine eigene Funktion hat, nämlich die Befriedigung spezieller menschlicher Bedürfnisse (Fruchtbarkeit, leichte Niederkunft, etc.) in der ersten und landwirtschaftliche Bedürfnisse (gute Ernte, etc.) in der zweiten.[1]
Die ältesten Phallusgegenstände sind die sogenannten Steinstäbe, sekibō 石棒 (ältere Bezeichungen sind raitsui 雷鎚 oder raichin 雷碪), die bereits Mitte der Jōmon-Zeit 縄文時代 (ca. 3600 v. Chr. bis 2500 v. Chr.) existierten.[2] Die ältesten phallischen Artefakte aus Ibaraki sollen laut einer C14-Untersuchung sogar aus der Zeit um 5000 v. Chr. stammen.[3]
Die Phalli können aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt werden, aber die meisten bestehen wohl aus Stein und Holz. Während vieler matsuri gibt es aber auch Phalli aus Pappmache oder aus Stroh zu bestaunen, wobei letztere am Ende des Festivals verbrannt werden.[4]
In Kawasaki 川崎市 wird ein Phallus aus Metall verehrt, der dem Kanamara-sama-jinja 金山神社 seinen Namen verleiht und dem zu Ehren das jibeta-Festival 地べた祭り gefeiert wird.[5]
In der Volkskunst finden sich verschiedene phallische Darstellungen aus gebranntem Lehm, die auf unterschiedliche Weise auch im Alltag genutzt werden. Darunter gibt es auch Phalli, die vermenschlicht in zeremonieller Robe sitzend dargestellt werden, und die bunt bemalt sind.[6]
In früheren Zeiten wurden phallische Gegenstände auch aus besonders wertvollen Materialien hergestellt. So lassen sich zum Beispiel Grabbeigaben aus Bergkristall, Jaspis, Achat oder Obsidian finden.[7]
So unterschiedlich wie die Materialien, so verschieden können auch die Formen sein. Das Kultusobjekt des Tagata-jinja ist etwa sehr realistisch gestaltet, aber es kann sich auch nur um Felsen mit einer Inschrift handeln, bei denen zum Beispiel ein längliches Radikal so geschrieben wird, dass es an das männliche Sexualorgan erinnert.[8]
Besonders bei den Wegegöttern, dōsojin 道祖神, sind die unterschiedlichen Entwicklungsstufen der Göttergestalten ersichtlich. Nach dem Eingreifen der Behörden, die bereits seit 1841 versuchen, die phallischen Symbole zumindest aus dem alltäglichen Bild zu vertreiben[9], hatten großen Einfluss auf ihre Gestaltung. Von nackten kopulierenden Figuren ging man auf die Darstellung von angezogenen Figuren über, die erst noch ihre Hände auf die Geschlechtsorgane der jeweils anderen Figur legen.[10] Es gibt dōsojin deren Ärmel der weiblichen Scham und deren Kopfbedeckungen dem Phallus gleichen. Man ging auch dazu über, Sexualität durch die Attribute der dargestellten Figuren darzustellen, indem sich die beiden Götter zum Beispiel gegenseitig Sake einschenken.[11] Manche Künstler und ihre Auftraggeber lassen sich aber trotz den Verboten nicht von expliziten Darstellungen abhalten.
Die Phallussymbolik findet sich schon in den beiden ältesten uns erhaltenen japanischen Textsammlungen, dem Kojiki 古事記 (712 n. Chr.) und dem Nihongi 日本書紀 (720 n. Chr.), da Forscher den Himmelsspeer, mit dem das Götterpaar Izanami und Izanagi die erste Insel erschaffen haben sollen, als Phallus deuten.[12] Auch der Stein, mit dem sich Izanagi vor der Verfolgung seiner verstorbenen Frau in der Unterwelt schützt, kann als Phallussymbol gedeutet werden.[13]
An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Mythen dem Herrscherhaus dazu dienten, seine „göttliche“ Herkunft und seinen Machtanspruch zu legitimieren.[14]
Die Bedeutung des Phallus im Zusammenhang mit Landwirtschaft ist zuerst im Kogo shūi 古語拾遺 (807 n. Chr.) schriftlich festgehalten, als dem Mythos nach der Gott der Reisernte Mitoshi no kami 御年神 die von ihm gesandte Heuschreckenplage erst nach verschiedenen Opfergaben, unter denen sich ein Phallussymbol befinden sollte, beendete.[15]
Bilder
Verweise
Verwandte Themen
Literatur
- Nicholas Bornoff 1992Pink Samurai: The pursuit and politics of sex in Japan. London: Grafton 1992.
- Edmund Buckley 1895Phallicism in Japan. Chicago: University of Chicago Press 1895. (Dissertation.)
- Michael Czaja 1974Gods of myth and stone: Phallicism in Japanese folk religion. New York: Weatherhill 1974.
- Karl Florenz 1919Die historischen Quellen der Shinto-Religion. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1919. (Übersetzungen von Kojiki und Nihon shoki [in Auszügen] sowie Kogo shūi [ganz].)
- Donald Richie, Kenkichi Ito 1967The erotic gods: Phallicism in Japan. Tokyo: Zufushinsha 1967.
Fußnoten
Bilder
Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:
- ↑ Der Phallusmikoshi des Tagata Jinja Matsuri (Holz). Heisei-Zeit, wird immer wieder erneuert, Jap. Nationalschatz; Tagata jinja, Komaki; Länge: 2,5 m
Bild © The Thoeny FamilyDas Bild zeigt den berühmten Phallus des Tagata Jinja während einer Prozession. Es handelt sich dabei um ein aus Hinokiholz gefertigtes Kultusobjekt, das während des Hōnen Festivals durch die Massen der Gläubigen getragen wird. Es ist ca. zweieinhalb Meter lang und wird von zwölf Personen getragen. Er wird immer wieder neu angefertigt.
- ↑ Phallusmikoshi vor dem Tagata Jinja Fest (Holz). Heisei-Zeit, wird immer wieder erneuert, Jap. Nationalschatz; Tagata jinja, Komaki; Länge: 2,5 m
Bild © The Thoeny Family. (Letzter Zugriff: 2012/10/14)Das Bild zeigt den berühmten Holzphallus des Tagata Jinja während einer Prozession. Er ist ca. zweieinhalb Meter lang und wird von zwölf in weiß gekleideten Personen mit schwarzen Kopfbedeckungen getragen. Im Hintergrund ist das typische Dach eines sakralen Gebäudes zu erkennen.
- ↑ Phallusmikoshi mit Träger Matsuri (Holz). Heisei-Zeit, wird immer wieder erneuert, Jap. Nationalschatz; Tagata Jinja, Komaki; Länge: 2,5 m
Bild © The Yamasa InstituteDas Bild zeigt den berühmten Phallus des Tagata Jinja, der sich in Komaki (Aichi Prefektur) befindet. Es handelt sich dabei um ein aus Hinokiholz gefertigtes Kultusobjekt, das während des Hōnen Festivals durch die Massen der Gläubigen getragen wird. Es ist ca. zweieinhalb Meter lang und wird von zwölf Personen in weiß getragen.
- ↑ Kanamara Matsuri Fest
Bild © RTV Slovenia. (Letzter Zugriff: 2021/8/23)Das alljährliche Anfang April stattfindende Kanamara Matsuri かなまら祭り im Kanayama Schrein 金山神社 in Kawasaki. - ↑ Flagge als Geleit der Götter Matsuri (Gefärbter Stoff, Metall); Ogi-machi, Niigata
Bild © Haga 1970, S.55Während des Tomobata matsuri am 28. bis 31. August wird eine Flagge wie diese benutzt, um kami aus der Ferne in das Dorf zu geleiten.
- ↑ Kultische Tonpuppe Objekt (Ton, Farbe); Privatbesitz, Wien
Bild © Franz X. Eder und Sabine Frühstück (Hg.), Neue Geschichten der Sexualität. Beispiele aus Ostasien und Zentraleuropa 1700 - 2000. Wien: Turia und Kant, 2002, S.141 - ↑ Glücksbringender Phallus Matsuri (Holz); Kawasaki
Bild © Bornoff 1992Eine ältere Frau setzt während des Jibeta-Festivals im Kanayama Schrein ein kleines Mädchen auf den hölzernen Phallus, um die Fruchtbarkeit der zukünftigen Braut zu steigern. - ↑ Küssende dōsojin Statue (Stein); Iarubori-Mudanzo, Nagano
Bild © Richie 1967, S.112Zwei einander küssende und an den Händen haltende dōsojin, die nur von einer einfachen Behausung vor der Witterunggeschützt sind. - ↑ Strohopfer für einen Dōsojin Kultgegenstand (Stroh); Tottori
Bild © Michael Czaja, Gods of Myth and Stone. Phallicism in Japanese Folk Religion. New York: Weatherhill, 1974, S.120Zwei aus Stroh gefertigte Opfergaben für einen Dōsojin, die das männliche und weibliche Sexualorgan darstellen. - ↑ Okariyani Kultgegenstand (Stroh); Nishiyashi, Yamanashi
Bild © Richie 1967, S. 118Ein aus Stroh gefertigtes Phallusobjekt oder okariyani.
- ↑ Strohphallus Kultgegenstand (Stroh); Makioka, Yamanashi
Bild © Michael Czaja, Gods of Myth and Stone. Phallicism in Japanese Folk Religion. New York: Weatherhill, 1974, S. 125Ein aus Stroh gefertigter Phallus, der für das Dōsojin Festival in Makioka verwendet wurde. Er war mit shimenawa geschmückt und wurde während des Festes verbrannt. - ↑ Izanagi and Izanami Hängerollbild von Kobayashi Eitaku (1843-1890). Meiji-Zeit, 1885
Bild © Ameblo. (Letzter Zugriff: 2021/9/9) - ↑ Dōsojin mit Phallidarstellung Relief (Stein). Meiji-Zeit, 1893; Miyagi
Bild © Czaja 1974, S.113Ein aus Stein gefertigter Dōsojin, auf dem zwei Phalli abgebildet sind. - ↑ Phallus mit swastika Statue (Stein); Im Besitz von Kenkichi Ito
Bild © Richie 1967, S. 117Phallusobjekt mit einer Swastika. - ↑ Dōsojin Gedenkstein Statue (Stein). Frühere Showa-Zeit, 1961; Kowada-Honyado, Kanagawa
Bild © Richie 1967, S.100Ein sorgfältig gemeißelter Gedenkstein, der die Form eines Phallus hat und zwei Dōsojin zeigt, die einander die Hände halten. Eine Inschrift trägt das Datum 14. Jänner 1961. - ↑ Männlicher und weiblicher Stein Kultgegenstand (Stein); Shizuoka
Bild © Michael Czaja, Gods of Myth and Stone. Phallicism in Japanese Folk Religion. New York: Weatherhill, 1974, S. 117Ein wahrscheinlich auf natürliche Weise entstandenes Steinpaar, das ein männliches und ein weibliches Geschlechtsteil darstellt. - ↑ Yakushidōsojin Relief (Stein); Seta-gun, Gumma
Bild © Richie 1967, S.80Ein auf dem Boden kniender dōsojin, der von zwei Phalli flankiert ist. Der Name der Gottheit Yakushi ist darauf zu finden, die unter anderem für leichte Geburten angerufen wird.
- ↑ Phallische Steinformationen Kultgegenstand (Stein); Nakamichi, Nagano
Bild © Richie 1967, S.29Drei naturbelassene Steinformationen, die die Form von weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen haben und vor einem Wegeschrein aufbewahrt werden. Sie sind nicht durch shimenawa gekennzeichnet oder durch ein Dach geschützt.
- ↑ Dōsojin Pärchen Relief (Stein). Edo-Zeit, 1505; Sokoiri, Nagano
Bild © Richie 1967, S.64Zwei Figuren (wahrscheinlich eine männlich und eine weiblich) reichen sich die Hände. Ein Schal oder obi ist zwischen den beiden zu sehen.
- ↑ Doppeldōsojin in Umarmung Relief (Stein); Dangozaka, Yamanashi
Bild © Richie 1967, S.60Eine primitive Darstellung von zwei Dōsojin in einer engen Umarmung, die einander küssen. Der Proportionen der Figuren wegen wirken die beiden Dōsojin wie Kinder. - ↑ Dōsojin in Phallusform Statue (Stein, Holz); Myoan-ji, Aichi
Bild © Michael Czaja, Gods of Myth and Stone. Phallicism in Japanese Folk Religion. New York: Weatherhill, 1974, S. 124Zwei Dōsojin in der Form eines Phallus. Auf ihrer Vorderseite sind zwar auffällig Zeichen eingeritzt, aber die Dōsojin sind hinter einer Statue von Jizo versteckt. Auf dem steinernen Phallus ist "Doso Konsei-jin" und auf dem hölzernen "Doso Konsei Dai-Myojin" geschrieben. - ↑ Doppelter dōsojin Schrein Statue (Stein); Yahata-kita, Yamanashi
Bild © Richie 1967, S.59Ein rudimentärer Schrein, der aus einem einzigen Felsen gehauen worden sein mag. Unterhalb des gewaltigen Daches, das eine gute Hälfte des Steingebildes ausmacht, sind zwei Figuren (wahrscheinlich eine männlich und eine weiblich) zu sehen, die einander in einer liebevollen Geste die Hände reichen. - ↑ Jōmon Period Figure Statue (Stein); Katagiri, Nagano
Bild © Richie 1967, S.50Ein aus der Jōmon-Zeit stammender Phallus, der die Gesichtszüge eines grimmigen Mannes zu haben scheint. Das Objekt ist mit feinen Linien versehen, die den Eindruck von Kleidung erwecken. - ↑ Dōsojin Relief Relief (Stein). Edo-Zeit, 1705; Nagano-hara-mura-bayashi, Gumma
Bild © Richie 1967, S.68Zwei dōsojin stehen nebeneinander und blicken starr gerade aus. Eine Hand ist jedoch auf den Schambereich der jeweils anderen Figur gelegt. Die Körper sind seltsam kurz geraten und vermitteln beinahe den Eindruck, als ob die Figuren sitzen würden. Sie sind Teil des größeren Steines, der sich wie ein phalloknetischer Heiligenschein um die beiden spannt. - ↑ Phallusobjekt in einem Schrein Kultgegenstand (Stein); Gumyoji, Kanagawa
Bild © Richie 1967, S. 27Ein naturbelassener Stein, der an einen Phallus erinnert, wird in einem kleinen Schrein aufbewahrt, um ihn verehren zu können. - ↑ Natürlicher Steinphallus Kultgegenstand (Stein); Ichimiya-cho, Yamanashi
Bild © Richie 1967, S. 26Eine natürliche Steinformation, die die Form eines Phallus hat und deswegen als Kultusobjekt verehrt wird, wie man auch an den befestigten shimenawa erkennen kann.
- ↑ Om-bashira matsuri Pfeiler Kultgegenstand (Holz); Nagano; Höhe: ca. 10 m, Gewicht: ca. 10 Tonnen
Bild © Haga 1970, S. 63Während des om-bashira matsuri wird im Kamisuwa und Suwa Schrein ein hölzerner Pfeiler aufgestellt. Der Transport einer "heiligen" Fichte vom Berg Happo dauert einen Monat lang und sie wird während des Transportes in einem Fluß gereinigt. Die Fichte ist ca. 10 Meter hoch und 10 Tonnen schwer. Das Fest findet nur alle sieben Jahre im Frühling statt.