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+ | Während der Heian-Zeit (794-1185) wurde Susanoo mit dem indischen ''yakubyōgami'' Gozu-Tennō vermischt, was dazu führte, dass ersterer nun ebenfalls als Seuchengott galt, und dementsprechend auch als solcher verehrt wurde. | ||
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+ | Das „Ja mo Ka mo“ ist ein traditionelles japanisches Fest, das in Namamugi, Tsurumi-ku, Yokahama veranstaltet wird. Die genauen Ursprünge dieses Volksfestes, welche seit 300 Jahren von der frühen Edo-Zeit bis heute überliefert wurden, sind nicht über Literatur oder sonstige zuverlässige Quellen geklärt, aber die Legende lautet wie folgt: | ||
+ | Vor ungefähr 300 Jahren brach in dieser Gegend eine Seuche aus, und um die bösen Geister einzudämmen, wurde ein Schlangenkörper aus Schilfgras (=Kaya – auch Moskitonetz) gefertigt. Diese Konstruktion wurde dann im Meer versenkt, woraufhin die Pandemie plötzlich endete. | ||
+ | Am 1. Oktober 1992 wurde das „Ja mo Ka mo“ Fest von der Stadt Yokohama zum immateriellen Volkskulturgut erklärt. Heutzutage wird es jedes Jahr am Shinmei-Schrein im Hara-Bezirk und am Dounen-Inari-Schrein im Motomiya-Bezirk am ersten oder zweiten Sonntag im Juni abgehalten, je nach dem Wachstumszustand des Schilfgrases. | ||
+ | ==Conclusio== | ||
+ | Im Fazit schreibt Yao, dass es sich bei dem „Ja mo Ka mo“ Fest zwar um ein Seuchenvertreibungsfest mit einer Geschichte von mehr als 300 Jahren handle, doch die Form, in der es gefeiert wird, sowie der Inhalt des Festes, hätten sich in der Neuzeit allmählich verändert. Der Autor meint, dass diese Veränderungen des Festes unsere heutige, überaus unterschiedliche Wahrnehmung von Krankheiten widerspiegeln würden. Aufgrund der Entwicklung der medizinischen Technologie und unserer modernen sozialen Zivilisation können Menschen sofort und jederzeit ins Krankenhaus gehen, wenn sie es brauchen, und sie verlassen sich demnach auch mehr auf die Wissenschaft als auf Rituale. | ||
+ | Dennoch seien die Einheimischen davon überzeugt, dass lokale Volksfeste und der Glaube an die traditionellen, von den Vorfahren überlieferten Feste fortgeführt und weitergegeben werden müssen, egal wie sehr sich die Gesellschaft entwickelt und die äußere Umgebung verändert. | ||
+ | Yao konkludiert, dass derartige Seuchenvertreibungsrituale heutzutage zwar nicht mehr gefeiert werden, um vor Krankheiten zu schützen, jedoch trotzdem einen Nutzen hätten, insofern, als dass sie eine wichtige Rolle bei der Schaffung einer regionalen Identität einnehmen. |
Aktuelle Version vom 14. Januar 2021, 00:11 Uhr
Exzerpt:
Einleitung
In dem japanischen Artikel „Current Significance of Rituals to Drive Away Illness: The Case of the Ja mo Ka mo (Snake and Mosquito) Festival in Kanagawa Prefecture Originating in Susanoo Mythology“, schreibt der Autor Yao Qiong darüber, wie sich Feste, die den yakubyōgami beziehungsweise der Bekämpfungen von Pandemien gewidmet sind, im Laufe der Zeit verändert haben, indem er die Unterschiede zwischen früheren und gegenwärtigen Veranstaltungen des „Ja mo Ka mo“ Festes analysiert. Abgesehen von etwaigen Veränderungen, soll der Artikel zudem auch die Relevanz solcher Feste innerhalb einer modernen Gesellschaft aufzeigen.
Zur Geschichte der yakubyōgami & Susanoo
Yao schreibt in seinem Artikel unter anderem über den historischen Hintergrund der Seuchengötter, sowie deren Verbindung zu einem der ältesten Götter des japanischen Volksglaubens, Susanoo. Entstanden sind die yakubyōgami aufgrund der mangelhaften medizinischen Versorgung und Kenntnis im damaligen Japan. Aber nicht nur in letzterem, sondern auch in anderen asiatischen Ländern, wie China und Korea, war es damals üblich, Götter gleichermaßen als Auslöser und Erlöser von Krankheiten zu betrachten. Während der Heian-Zeit (794-1185) wurde Susanoo mit dem indischen yakubyōgami Gozu-Tennō vermischt, was dazu führte, dass ersterer nun ebenfalls als Seuchengott galt, und dementsprechend auch als solcher verehrt wurde.
Das „Ja mo Ka mo“ Fest
Das „Ja mo Ka mo“ ist ein traditionelles japanisches Fest, das in Namamugi, Tsurumi-ku, Yokahama veranstaltet wird. Die genauen Ursprünge dieses Volksfestes, welche seit 300 Jahren von der frühen Edo-Zeit bis heute überliefert wurden, sind nicht über Literatur oder sonstige zuverlässige Quellen geklärt, aber die Legende lautet wie folgt: Vor ungefähr 300 Jahren brach in dieser Gegend eine Seuche aus, und um die bösen Geister einzudämmen, wurde ein Schlangenkörper aus Schilfgras (=Kaya – auch Moskitonetz) gefertigt. Diese Konstruktion wurde dann im Meer versenkt, woraufhin die Pandemie plötzlich endete. Am 1. Oktober 1992 wurde das „Ja mo Ka mo“ Fest von der Stadt Yokohama zum immateriellen Volkskulturgut erklärt. Heutzutage wird es jedes Jahr am Shinmei-Schrein im Hara-Bezirk und am Dounen-Inari-Schrein im Motomiya-Bezirk am ersten oder zweiten Sonntag im Juni abgehalten, je nach dem Wachstumszustand des Schilfgrases.
Conclusio
Im Fazit schreibt Yao, dass es sich bei dem „Ja mo Ka mo“ Fest zwar um ein Seuchenvertreibungsfest mit einer Geschichte von mehr als 300 Jahren handle, doch die Form, in der es gefeiert wird, sowie der Inhalt des Festes, hätten sich in der Neuzeit allmählich verändert. Der Autor meint, dass diese Veränderungen des Festes unsere heutige, überaus unterschiedliche Wahrnehmung von Krankheiten widerspiegeln würden. Aufgrund der Entwicklung der medizinischen Technologie und unserer modernen sozialen Zivilisation können Menschen sofort und jederzeit ins Krankenhaus gehen, wenn sie es brauchen, und sie verlassen sich demnach auch mehr auf die Wissenschaft als auf Rituale. Dennoch seien die Einheimischen davon überzeugt, dass lokale Volksfeste und der Glaube an die traditionellen, von den Vorfahren überlieferten Feste fortgeführt und weitergegeben werden müssen, egal wie sehr sich die Gesellschaft entwickelt und die äußere Umgebung verändert. Yao konkludiert, dass derartige Seuchenvertreibungsrituale heutzutage zwar nicht mehr gefeiert werden, um vor Krankheiten zu schützen, jedoch trotzdem einen Nutzen hätten, insofern, als dass sie eine wichtige Rolle bei der Schaffung einer regionalen Identität einnehmen.