Drachenpalast: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Drachenpalast oder Ryūgū-jō 竜宮城 ist der Palast des Drachenkönigs [[Watatsumi]] 綿津見. Der Ryūgū-jō liegt auf dem Meeresboden und bietet ein Zuhause auch für andere Meerestiere. Den Legenden nach wurde der Palast aus roten und weißen Korallen, oder aus reinem Kristall gebaut.  
[[Bild:Kuniyoshi Tawara.jpg|thumb|400x400px|Im Hintegrund der Drachenpalast. Autor: Kuniyoshi, 1861]]
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Laut der Legende von Urashima Tarō 浦島太郎 war der Palast nach den vier Jahreszeiten gegliedert, wobei jeweils eine Himmelsrichtung einer Jahreszeit entsprach. An der östlichen Seite des Palastes war Frühling, im Süden Sommer, im Westen Herbst und im Norden war Winter (Kawai 1995, S. 109).
 
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Auch die Zeit vergeht anders im Ryūgū-jō. Laut einer Version dieser Legende entspricht ein Tag im Ryūgū-jō 100 Jahren außerhalb des Palastes. Andererseits gibt es aber auch die Version, dass einem Jahr im Ryūgū-jō 100 Jahre außerhalb des Palastes entsprechen, wie in der genannten Version der Legende von Urashima Tarō, welche unten etwas genauer erläutert wird.  
Der Drachenpalast oder ''Ryūgū-jō'' ist der Palast des Drachen Königs [[Watatsumi]]. Der Ryūgū-jō liegt auf dem Meeresboden und bietet ein Zuhause auch für andere Meerestiere. Den Legenden nach wurde der Palast aus roten und weißen Korallen, oder aus reinem Kristall gebaut.  
 
Laut der Legende von Urashima Tarō gab es an der östlichen Seite des Palastes Frühling, südlich war Sommer, westlich Herbst und nördlich Winter. Das heißt an jeder Seite des Palastes gab es eine andere Jahreszeit. <ref>Kawai 1995:109</ref>
 
Auch die Zeit läuft anders im Ryūgū-jō. Laut einer Version dieser Legende entspricht ein Tag im Ryūgū-jō 100 Jahre außerhalb des Palastes.
 
  
 
== Die bekanntesten Legenden ==
 
== Die bekanntesten Legenden ==
Es gibt zahlreiche Legenden und Mythen, die das Motiv des Drachenpalastes beinhalten. Diese Mythen und Legenden wurden in verschiedenen Versionen weitergegeben. In diesem Artikel wird nur eine Version vorgestellt, wodurch aber die anderen Versionen nicht ausschlossen werden.
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Es gibt zahlreiche Legenden und Mythen, die das Motiv des Drachenpalastes beinhalten. Diese Mythen und Legenden wurden in verschiedenen Versionen weitergegeben. In diesem Artikel werden zwei repräsentative Beispiele vorgestellt.
  
 
=== Urashima Tarō ===
 
=== Urashima Tarō ===
[[Bild:Taro urashima.jpg|left|thumb|Urashima Tarō von Kuniyoshi Utagawa]]
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→ ''Hauptartikel: [[Urashima Tarō]]'' <!-- {{Hauptartikel|Urashima Tarō}} (Syntax nicht vorhanden) -->
Die Legende über Urashima Tarō ist eine der bekanntesten Legenden über den Ryūgū-jō weltweit. Es gibt verschiedene Versionen dieser Legende. Manche davon sind sogar aus dem 8 Jahrhundert. <ref>Kawai 1995:107</ref> Die zentrale Handlung verläuft in etwa so:
 
  
Es gab einmal einen gut aussehenden jungen Fischer, namens Urashima Tarō. Während eines Spazierganges am Strand sah er Kinder, die eine Schildkröte quälten. Die Schildkröte tat ihm leid und er kaufte das arme Tier den Kindern ab. Danach ließ er die Schildkröte im Meer frei. Ein paar Tage später, als er am Meer fischte, hörte er eine leise Stimme, die seinen Namen rief. Da sah er die Schildkröte wieder, die er erneut rettete und dadurch bietet diese ihm als Dank für seine Güte an, dass sie ihn in den wunderschönen Drachenpalast am Meeresboden mitnehmen wird.
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Als Urashima Tarō und die Schildkröte in den Palast kamen, wurde Urashima Tarō wie ein Adeliger behandelt. Dort lernte er die wunderschöne Drachen-Prinzessin kennen, heiratete sie und beide lebten ein glückliches, sorgloses und schönes Leben. Nachdem Urashima Tarō drei Jahre im Drachenpalast verbrachte, wollte er sein Volk und seine Familie besuchen. Zögernd, ließ ihn die Drachen-Prinzessin das Land besuchen. Sie gab ihm eine wunderschöne Schachtel mit, die er unter keinen Umständen öffnen sollte.  
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Die Legende von Urashima Tarō 浦島太郎 ist wohl eine der bekanntesten Sagen über den Ryūgū-jō weltweit. Es gibt verschiedene Versionen dieser Legende. Manche davon lassen sich bis aufs 8. Jahrhundert zurückführen (Kawai 1995, S. 107). Die zentrale Handlung verläuft in etwa so:
  
Als Urashima Tarō an Land kam, eilte er zu seinem Dorf, wo er aber herausfand, dass dort jetzt fremde Menschen wohnen. Sein Haus war leer und es gab keine Spur von Leben dort. Im Dorf fragte er, ob jemand einen Jungen namens Urashima Tarō kennen würde, aber Frage wurde mit einer Verneinung beantwortet. Danach traf er einen sehr alten Mann, der ihm sagte, sein Vater erzählte ihm oft von einem Urashima Tarō, der vor langer langer Zeit verstorben ist. So fand Urashima Tarō heraus, dass seit er in den Palast aufgebrochen war, 300 Jahre vergangen sind.
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Urashima Tarō war ein junger gut aussehender Fischer, der bei einem Strandspaziergang eine Gruppe von Kindern sah, die eine Schildkröte quälten. Er rettete die Schildkröte, indem er sie den Kindern abkaufte und sie anschließend im Meer freiließ. Einige Zeit später hörte er, während er fischte, eine Stimme, die seinen Namen rief. Die Stimme gehörte zur selben Schildkröte, die er erneut rettete. Diese bot Urashima Tarō zum Dank für seine Güte an, sie zum Drachenpalast zu begleiten. Er nahm das Angebot an und folgte der Schildkröte zum Drachenpalast am Meeresboden.
  
Allein und hoffnungslos saß er am Strand mit der Schachtel. Er vergaß in seiner Trauer die schöne Drachen-Prinzessin und öffnete die Schachtel. Weißer Rauch kam heraus und seine Haare wurden weiß, es wuchs ihm ein langer Bart, sein Rücken beugte sich und er bekam Falten in seinem Gesicht. So verwandelte er sich in einen alten Mann und starb am Strand.<ref>Radin 1946:289</ref>
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Dort wurde Urashima Tarō wie ein Adeliger behandelt und er lernte die wunderschöne Drachenprinzessin Otohime 乙姫 kennen. Er verliebte sich in diese und heiratete sie. Beide lebten drei Jahre lang ein glückliches, schönes und sorgloses Leben. Nach diesen drei Jahren wollte Urashima Tarō jedoch seine Familie besuchen. Zögernd ließ ihn die Drachenprinzessin gehen und gab ihm eine wunderschöne Schachtel (''tamatebako'' 玉手箱) mit, welche er jedoch unter keinen Umständen öffnen sollte.  
  
===Legende über Toyotama-bime und Ho-wori no Mikoto===
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An Land eilte der junge Fischer in sein Dorf, jedoch wurde es zu diesem Zeitpunkt bereits von fremden Menschen bewohnt. Außerdem fand er sein eigenes Haus menschenleer und unbewohnt vor. Um eine Erklärung für diese Umstände zu finden, ging Urashima Tarō los und befragte jene Menschen, die nun in seinem Dorf lebten. Er erkundigte sich, ob jemand einen jungen Mann namens Urashima Tarō kennen würde, aber niemand kannte diesen. Die einzige Ausnahme war ein sehr alter Mann, der behauptete, sein Vater hätte ihm von einem gewissen Urashima Tarō erzählt, der vor sehr langer Zeit verstorben sei. So fand Urashima Tarō heraus, dass die Zeit im Drachenpalast und außerhalb des Palastes unterschiedlich schnell verging. Drei Jahre im Drachenpalast waren also 300 Jahre außerhalb des Palastes.
  
[[Bild:Toyotamahime.jpg|right|thumb|Toyotama-bime verwandelte sich in ein ''wani'' von Toyohara Chikanobu in 1886]]
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Dies versetzte den jungen Fischer in tiefste Trauer. Allein in seiner Verzweiflung setzte er sich an den Strand und vergaß die schöne Drachenprinzessin. Er öffnete ihre Schachtel. In genau diesem Moment stieg weißer Rauch auf und Urashima Tarō verwandelte sich in einen sehr alten Mann mit weißem Haar, langem Bart und krummen Rücken. Er alterte immer weiter, bis er letzten Endes starb (Radin 1946, S. 289).
  
Laut dieser Legende gab es die zwei Söhne von Hiko-ho no [[Ninigi]] no Mikoto, und zwar Ho-deri no Mikoto, der auch Umi-sachi-hiko, „Meeres-Glücks Prinz“ hieß und Ho-wori no Mikoto, der auch Yama-sachi-hiko, „Berg-Glücks Prinz“ genannt wurde. Ho-deri no Mikoto fischte im Meer und Ho-wori no Mikoto jagte Tiere an Land. Eines Tages wollten die beiden ihre jeweiligen Jagdgeräte miteinander für kurze Zeit tauschen. Beide Brüder bemerkten sehr schnell, dass die jeweils anderen Fanggeräte im Meer oder auf dem Land nicht gut funktionierten und so wollte Ho-deri no Mikoto seinen Angelhaken zurück.
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===Toyotama-bime und Hoori no Mikoto===
Sein Bruder, Ho-wori no Mikoto hatte diesen aber bereits verloren. Ho-deri no Mikoto wollte jedoch keinen Ersatz für seinen Angelhaken und verlangte ihn zurück. Als Ho-wori no Mikoto in Bedrängnis kam, riet ihm der Shiho-dzuchi no Kami, zu dem Watatsumi no Kami zu gehen. Ho-wori no Mikoto ging in den Meerespalast und dort traf er Watatsumi. Dort lernte er auch seine Tochter Toyotama-bime kennen. Als Ho-wori no Mikoto drei Jahre im Palast lebte, lehrte ihn Watatsumi Magie und als er zurück ans Land ging, gab Watatsumi Ho-wori no Mikoto auch den Angelhaken von Ho-deri no Mikoto  mit. Dennoch war der Streit der Brüder mit Rückgabe des Angelhakens nicht beendet.
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Die Magie, die Ho-wori no Mikoto gelernt hatte, war mit dem Flut-steige-Juwel und dem Flut-sinke-Juwel verbunden. Ganz nach Plan des Watatsumi warf er das Flut-steige-Juwel ins Wasser und verursachte ein Hochwasser, in dem sein Bruder zu ertrinken drohte. Danach rettete Ho-wori no Mikoto seinen Bruder.<ref>Florenz 1901:221</ref> Schließlich unterwarf sich Ho-deri no Mikoto und versprach, dass er und seine Nachkommen Ho-wori als Wächter dienen werden.<ref>S.a. Oka 2012:215</ref>
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Dieser Legende nach hatte die Gottheit [[Ninigi|Hikoho no Ninigi no Mikoto]] 彦火瓊瓊杵尊 zwei Söhne mit den Namen Hoderi no Mikoto 火照命 und Hoori no Mikoto 火遠理命. Hoderi no Mikoto war auch bekannt als Umi-sachi-hiko 海幸彦, also „Meeres-Glücks-Prinz“, und Hoori no Mikoto wurde auch Yama-sachi-hiko 山幸彦, also „Berg-Glücks-Prinz“, genannt. Beide Brüder waren Jäger, wobei beide jeweils in denjenigen Gebieten jagten, die ihren Namen entsprachen. Hoderi jagte also im Meer und Hoori jagte Tiere an Land.
  
Noch vor dem Verlassen des Drachenpalastes, sagte Toyotama-bime zu ihrem Mann, dass sie schwanger sei und er sollte für sie ein Gebärhaus errichten. <ref>Florenz 1901:222</ref> Als sie an vorhergesagtem Tag mit ihrer jüngeren Schwester Tamayori-bime zum Entbinden zum Strand kam, bat sie Ho-wori no Mikoto ihr bei der Geburt nicht zu zuschauen. Während der Entbindung verwandelte sie sich nämlich in ein ''[[wani]]'' beziehungsweise einen [[Drachen in Asien|Drachen]]. Ho-wori no Mikoto hat aber trotzdem heimlich zugesehen und Toyotama-bime fühlte sich beschämt. Sie verließ das Land und versperrte den Weg ins Meer.<ref>Florenz 1901:223,224</ref>
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Eines Tages tauschten die Brüder für kurze Zeit ihre Jagdgeräte, stellten jedoch schnell fest, dass die Jagdgeräte des jeweils anderen in ihren Gebieten nicht gut funktionierten. Und so wollte Hoderi no Mikoto seinen Angelhaken zurück, welchen Hoori no Mikoto aber bereits verloren hatte. Da sein Bruder aber auf diesen Angelhaken bestand und auch keinen Ersatz dafür wollte, entwickelte sich ein Streit zwischen den beiden Brüdern. Als Hoori in Bedrängnis kam, riet ihm Shiho-dzuchi no kami zu Watatsumi no kami zu gehen. Hoori no Mikoto folgte diesem Rat und machte sich auf den Weg zum Meerespalast, in dem Watatsumi lebte. Dort lernte er auch dessen Tochter Toyotama-hime 豊玉姫 kennen, welche er heiratete und mit der er im Palast lebte. Während er im Palast wohnte, lehrte ihn Watatsumi allerlei Magie, wie zum Beispiel die Nutzung des Flut-steige-Juwels und des Flut-sinke-Juwels.  
  
Das Kind blieb am Land und wurde U-gaya-fuki-ahezu no Mikoto genannt. <ref>Florenz 1901:225</ref>U-gaya-fuki-ahezu no Mikoto heiratete dann seine Tante Tamayori-bime und sie hatten vier Kinder: Itsu-se no Mikoto, Ina-hi no Mikoto, Mi-ke-nu no Mikoto und Kamu-yamato Ihare-biko no Mikoto. Kamu-yamato Ihare-biko no Mikoto wurde später zum ersten Kaiser Japans, [[Jinmu Tennō]]. <ref>Oka 2012:216</ref>
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Drei Jahre lang lebte er im Drachenpalast, aber nach dieser zeit wollte Hoori aufgrund von Heimweh wieder zurück an Land gehen. Bevor er sich jedoch auf den Weg machte, gab Watatsumi ihm noch den Angelhaken von Hoderi mit und Toyotama-hime sagte ihm, dass sie schwanger sei und er für sie an Land ein Gebärhaus errichten solle (Florenz 1901, S. 222).
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Hoori no Mikoto gab zwar anschließend Hoderi no Mikoto den Angelhaken zurück, dennoch war der Streit der beiden Brüder damit nicht beendet. Daher warf Hoori das Flut-steige-Juwel ganz nach Plan von Watatsumi ins Meer, um so ein Hochwasser zu erzeugen, in welchem Hoderi zu ertrinken drohte. Anschließend rettete Hoori seinen Bruder (Florenz 1901, S. 221), weshalb dieser sich Hoori unterwarf und ihm versprach, sein Wächter und der seiner Nachkommen zu werden (S.a. Oka 2012, S. 215).
  
Eine ausführliches Resümee ist auch auf der Seite [[Bergglück und Meerglück]] zu finden.
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Nach Schlichtung des Streits, kam Toyotama-hime zum vorhergesagten Tag gemeinsam mit ihrer Schwester Tamayori-hime 玉依姫 zum Strand um zu entbinden. Sie bat Hoori no Mikoto ihr nicht bei der Geburt zuzusehen, da sie sich während der Geburt in einen ''[[wani]]'' 鰐 beziehungsweise einen [[Drachen in Asien|Drachen]] verwandelte. Hoori sah aber trotz der Bitte von Toyotama-hime bei der Geburt heimlich zu, wodurch sie sich so beschämt fühlte, dass sie das Land verließ und den Weg ins Meer von nun an versperrte (Florenz 1901, S. 223–224).
  
==Katase Enoshima Bahnhof==
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Das Kind der beiden blieb jedoch an Land und bekam den Namen U-gaya-fuki-aezu no Mikoto 鵜葺草葺不合命 (Florenz 1901, S. 225). Dieser heiratete später seine Tante Tamayori-hime und sie bekamen vier Kinder: Itsu-se no Mikoto 五瀬命, Ina-hi no Mikoto 稲飯命, Mi-ke-nu no Mikoto 三毛入野命 und Kamu-yamato Ihare-biko no Mikoto 神倭伊波礼琵古命. Das jüngste wurde später zum ersten Kaiser Japans, dem bekannten [[Jinmu Tennō]] (Oka 2012, S. 216).
[[Bild:KataseEnoshimaStation.jpg|thumb|Katase Enoshima Bahnhof in Fujisawa]]
 
  
Katase Enoshima Bahnhof (片瀬江ノ島駅) ist ein Bahnhof in Fujisawa, Kanagawa. Dieser Bahnhof wurde am 1. April 1929 eröffnet und das Gebäude wurde vom Ryūgū-jō inspiriert.
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Ein ausführliches Resümee ist auch auf der Seite [[Bergglück und Meerglück]] zu finden.
  
== Verweise==
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==Katase Enoshima Bahnhof==
=== Anmerkungen ===
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<references/>
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Der Katase Enoshima Bahnhof 片瀬江ノ島駅, ist ein Bahnhof in Fujisawa 藤沢市, Kanagawa 神奈川県. Dieser Bahnhof wurde am 1. April 1929 eröffnet und die Architektur des Gebäudes wurde vom Ryūgū-jō inspiriert.
  
=== Quellen===
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*{{Literatur: Florenz 1901}}
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*Kawai, Hayao (1995). ''Dreams, Myths and Fairy Tales in Japan''. Einsiedeln: Daimon.
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* [[Watatsumi]]
*Oka, Masao (2012). ''Kulturschichten in Alt-Japan I''. Bonn: Bier´sche Verlagsanstalt.
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* [[Ninigi]]
*Radin, Paul (1946). "Folktales of Japan as told in California" ''The journal of american folklore'' 59/233, S.289-308
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* [[Wani]]
*https://en.wikipedia.org/wiki/Katase-Enoshima_Station
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:21 Uhr

Kuniyoshi Tawara.jpg
Im Hintergrund der Drachenpalast. Kuniyoshi, 1861[Abb. 1]
Seiten-Infobox
ThemengruppeErzählung (Mythos, Legende, Märchen, etc.)
Schlagworte Ryūgū-jō 竜宮城, fiktiver Ort
ProtagonistenWatatsumi, Urashima Tarō
Diese Seite entstand im Kontext des Seminars Kamigraphie:Seefahrt.

Der Drachenpalast oder Ryūgū-jō 竜宮城 ist der Palast des Drachenkönigs Watatsumi 綿津見. Der Ryūgū-jō liegt auf dem Meeresboden und bietet ein Zuhause auch für andere Meerestiere. Den Legenden nach wurde der Palast aus roten und weißen Korallen, oder aus reinem Kristall gebaut. Laut der Legende von Urashima Tarō 浦島太郎 war der Palast nach den vier Jahreszeiten gegliedert, wobei jeweils eine Himmelsrichtung einer Jahreszeit entsprach. An der östlichen Seite des Palastes war Frühling, im Süden Sommer, im Westen Herbst und im Norden war Winter (Kawai 1995, S. 109). Auch die Zeit vergeht anders im Ryūgū-jō. Laut einer Version dieser Legende entspricht ein Tag im Ryūgū-jō 100 Jahren außerhalb des Palastes. Andererseits gibt es aber auch die Version, dass einem Jahr im Ryūgū-jō 100 Jahre außerhalb des Palastes entsprechen, wie in der genannten Version der Legende von Urashima Tarō, welche unten etwas genauer erläutert wird.

Die bekanntesten Legenden

Es gibt zahlreiche Legenden und Mythen, die das Motiv des Drachenpalastes beinhalten. Diese Mythen und Legenden wurden in verschiedenen Versionen weitergegeben. In diesem Artikel werden zwei repräsentative Beispiele vorgestellt.

Urashima Tarō

Hauptartikel: Urashima Tarō

Urashima Tarō von Kuniyoshi Utagawa [Abb. 2]

Die Legende von Urashima Tarō 浦島太郎 ist wohl eine der bekanntesten Sagen über den Ryūgū-jō weltweit. Es gibt verschiedene Versionen dieser Legende. Manche davon lassen sich bis aufs 8. Jahrhundert zurückführen (Kawai 1995, S. 107). Die zentrale Handlung verläuft in etwa so:

Urashima Tarō war ein junger gut aussehender Fischer, der bei einem Strandspaziergang eine Gruppe von Kindern sah, die eine Schildkröte quälten. Er rettete die Schildkröte, indem er sie den Kindern abkaufte und sie anschließend im Meer freiließ. Einige Zeit später hörte er, während er fischte, eine Stimme, die seinen Namen rief. Die Stimme gehörte zur selben Schildkröte, die er erneut rettete. Diese bot Urashima Tarō zum Dank für seine Güte an, sie zum Drachenpalast zu begleiten. Er nahm das Angebot an und folgte der Schildkröte zum Drachenpalast am Meeresboden.

Dort wurde Urashima Tarō wie ein Adeliger behandelt und er lernte die wunderschöne Drachenprinzessin Otohime 乙姫 kennen. Er verliebte sich in diese und heiratete sie. Beide lebten drei Jahre lang ein glückliches, schönes und sorgloses Leben. Nach diesen drei Jahren wollte Urashima Tarō jedoch seine Familie besuchen. Zögernd ließ ihn die Drachenprinzessin gehen und gab ihm eine wunderschöne Schachtel (tamatebako 玉手箱) mit, welche er jedoch unter keinen Umständen öffnen sollte.

An Land eilte der junge Fischer in sein Dorf, jedoch wurde es zu diesem Zeitpunkt bereits von fremden Menschen bewohnt. Außerdem fand er sein eigenes Haus menschenleer und unbewohnt vor. Um eine Erklärung für diese Umstände zu finden, ging Urashima Tarō los und befragte jene Menschen, die nun in seinem Dorf lebten. Er erkundigte sich, ob jemand einen jungen Mann namens Urashima Tarō kennen würde, aber niemand kannte diesen. Die einzige Ausnahme war ein sehr alter Mann, der behauptete, sein Vater hätte ihm von einem gewissen Urashima Tarō erzählt, der vor sehr langer Zeit verstorben sei. So fand Urashima Tarō heraus, dass die Zeit im Drachenpalast und außerhalb des Palastes unterschiedlich schnell verging. Drei Jahre im Drachenpalast waren also 300 Jahre außerhalb des Palastes.

Dies versetzte den jungen Fischer in tiefste Trauer. Allein in seiner Verzweiflung setzte er sich an den Strand und vergaß die schöne Drachenprinzessin. Er öffnete ihre Schachtel. In genau diesem Moment stieg weißer Rauch auf und Urashima Tarō verwandelte sich in einen sehr alten Mann mit weißem Haar, langem Bart und krummen Rücken. Er alterte immer weiter, bis er letzten Endes starb (Radin 1946, S. 289).

Toyotama-bime und Hoori no Mikoto

Toyotama-bime verwandelte sich in ein wani von Toyohara Chikanobu in 1886 [Abb. 3]

Dieser Legende nach hatte die Gottheit Hikoho no Ninigi no Mikoto 彦火瓊瓊杵尊 zwei Söhne mit den Namen Hoderi no Mikoto 火照命 und Hoori no Mikoto 火遠理命. Hoderi no Mikoto war auch bekannt als Umi-sachi-hiko 海幸彦, also „Meeres-Glücks-Prinz“, und Hoori no Mikoto wurde auch Yama-sachi-hiko 山幸彦, also „Berg-Glücks-Prinz“, genannt. Beide Brüder waren Jäger, wobei beide jeweils in denjenigen Gebieten jagten, die ihren Namen entsprachen. Hoderi jagte also im Meer und Hoori jagte Tiere an Land.

Eines Tages tauschten die Brüder für kurze Zeit ihre Jagdgeräte, stellten jedoch schnell fest, dass die Jagdgeräte des jeweils anderen in ihren Gebieten nicht gut funktionierten. Und so wollte Hoderi no Mikoto seinen Angelhaken zurück, welchen Hoori no Mikoto aber bereits verloren hatte. Da sein Bruder aber auf diesen Angelhaken bestand und auch keinen Ersatz dafür wollte, entwickelte sich ein Streit zwischen den beiden Brüdern. Als Hoori in Bedrängnis kam, riet ihm Shiho-dzuchi no kami zu Watatsumi no kami zu gehen. Hoori no Mikoto folgte diesem Rat und machte sich auf den Weg zum Meerespalast, in dem Watatsumi lebte. Dort lernte er auch dessen Tochter Toyotama-hime 豊玉姫 kennen, welche er heiratete und mit der er im Palast lebte. Während er im Palast wohnte, lehrte ihn Watatsumi allerlei Magie, wie zum Beispiel die Nutzung des Flut-steige-Juwels und des Flut-sinke-Juwels.

Drei Jahre lang lebte er im Drachenpalast, aber nach dieser zeit wollte Hoori aufgrund von Heimweh wieder zurück an Land gehen. Bevor er sich jedoch auf den Weg machte, gab Watatsumi ihm noch den Angelhaken von Hoderi mit und Toyotama-hime sagte ihm, dass sie schwanger sei und er für sie an Land ein Gebärhaus errichten solle (Florenz 1901, S. 222). Hoori no Mikoto gab zwar anschließend Hoderi no Mikoto den Angelhaken zurück, dennoch war der Streit der beiden Brüder damit nicht beendet. Daher warf Hoori das Flut-steige-Juwel ganz nach Plan von Watatsumi ins Meer, um so ein Hochwasser zu erzeugen, in welchem Hoderi zu ertrinken drohte. Anschließend rettete Hoori seinen Bruder (Florenz 1901, S. 221), weshalb dieser sich Hoori unterwarf und ihm versprach, sein Wächter und der seiner Nachkommen zu werden (S.a. Oka 2012, S. 215).

Nach Schlichtung des Streits, kam Toyotama-hime zum vorhergesagten Tag gemeinsam mit ihrer Schwester Tamayori-hime 玉依姫 zum Strand um zu entbinden. Sie bat Hoori no Mikoto ihr nicht bei der Geburt zuzusehen, da sie sich während der Geburt in einen wani 鰐 beziehungsweise einen Drachen verwandelte. Hoori sah aber trotz der Bitte von Toyotama-hime bei der Geburt heimlich zu, wodurch sie sich so beschämt fühlte, dass sie das Land verließ und den Weg ins Meer von nun an versperrte (Florenz 1901, S. 223–224).

Das Kind der beiden blieb jedoch an Land und bekam den Namen U-gaya-fuki-aezu no Mikoto 鵜葺草葺不合命 (Florenz 1901, S. 225). Dieser heiratete später seine Tante Tamayori-hime und sie bekamen vier Kinder: Itsu-se no Mikoto 五瀬命, Ina-hi no Mikoto 稲飯命, Mi-ke-nu no Mikoto 三毛入野命 und Kamu-yamato Ihare-biko no Mikoto 神倭伊波礼琵古命. Das jüngste wurde später zum ersten Kaiser Japans, dem bekannten Jinmu Tennō (Oka 2012, S. 216).

Ein ausführliches Resümee ist auch auf der Seite Bergglück und Meerglück zu finden.

Katase Enoshima Bahnhof

Katase Enoshima Bahnhof in Fujisawa [Abb. 4]

Der Katase Enoshima Bahnhof 片瀬江ノ島駅, ist ein Bahnhof in Fujisawa 藤沢市, Kanagawa 神奈川県. Dieser Bahnhof wurde am 1. April 1929 eröffnet und die Architektur des Gebäudes wurde vom Ryūgū-jō inspiriert.

Verweise

Verwandte Themen

Literatur

  • Karl Florenz (Ü.) 1901
    Nihongi: Japanische Mythologie. (Mittheilungen d. Dt. Ges. f. Natur- und Völkerkunde Ostasiens, IV.) Tokyo: Hobunsha 1901. (Ü. von Nihon shoki, Götterzeitalter nebst Auszügen aus Kojiki und fudoki.)
  • Hayao Kawai 1995
    Dreams, myths and fairy tales in Japan. Einsiedeln: Daimon 1995.
  • Oka Masao 岡正雄 2012
    Kulturschichten in Alt-Japan. Bier'sche Verlagsanstalt 2012. (Verfasst 1933-35 als Dissertation an der Uni Wien.)
  • Paul Radin 1946
    „Folktales of Japan as told in California.“ The Journal of American Folklore, vol. 59, no. 233 (1946), S. 289–308.

Internetquellen

Letzte Überprüfung der Linkadressen: 2021/09/05

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:

  1. Kuniyoshi Tawara.jpg
    Tawara Toda Blockdruck von Ichiyosai Kuniyoshi (1797-1861). 1861
    Bild © Stuart Jackson Gallery. (Letzter Zugriff: 2021/8/23)
    Tawara Toda bei der Rückkehr vom Drachenpalast mit drei Geschenken.
  2. Taro urashima.jpg
    Urashima Tarō Blockdruck von Utagawa Kuniyoshi (1798-1861). Edo-Zeit
    Bild © Museum of Fine Arts, Boston. (Letzter Zugriff: 2019/5/2)
    William Sturgis Bigelow Collection
  3. Toyotamahime.jpg
    Toyotama-hime Buchillustration von Toyohara Chikanobu. 1886
    Bild © excite blog. (Letzter Zugriff: 2021/8/23)
  4. KataseEnoshimaStation.jpg
    Bahnhof Katase-Enoshima (Katase-Enoshima-eki 片瀬江ノ島駅) Gebäude
    Bild © Ari Linn. (Letzter Zugriff: 2021/8/23)