Acht-Klafter-Halle: Unterschied zwischen den Versionen

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Als [[Izanagi und Izanami]] nach der Erschaffung Orogonoschimas 淤能碁呂島 auf diese Insel hinabsteigen, erblicken sie den Himmelspfeiler, der den Mittelpfosten eines großen Palastes, der Acht-Klafter-Halle, ya-hiro-dono 八広殿, bildet (oder machen nach einer anderen Version Onogoroshima selbst zum Himmelspfeiler).
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[[Acht]] bedeutet Totalität, der japanische Kosmos ist durch die Zahl Acht geordnet. Die Acht-Klafter-Halle, mit der Weltachse als Mittelpfeiler symbolisiert laut Naumann das Abbild der Welt in ihrer Totalität, es ist das Abbild einer geordneten Welt. Das Haus (Palast) als Mikrokosmos stellt das Abbild des Makrokosmos dar und ist gleichzeitig der Ort, von dem aus Raum und Zeit beginnen. Von hier aus muss das Götterpaar die Welt im Großen schaffen (Naumann 1988: 59-62)
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Als [[Izanagi und Izanami|Izanagi 伊邪那岐命 und Izanami no Mikoto 伊邪那美命 ]] nach der Erschaffung Orogonoshimas 淤能碁呂島 auf diese Insel hinabsteigen, erblicken sie den Himmelspfeiler, der den Mittelpfosten eines großen Palastes, der Acht-Klafter-Halle (''ya-hiro-dono'' 八広殿) bildet.
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Nach einer anderen Version machen sie Onogoroshima selbst zum Himmelspfeiler.  
  
[[Bild: Izumo Acht-Klafter-Halle.jpg|right|thumb|Izumo Taisha]]
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[[Acht]] bedeutet Totalität, der japanische Kosmos ist durch die Zahl Acht geordnet. Die Acht-Klafter-Halle, mit der Weltachse als Mittelpfeiler symbolisiert laut [[Nelly Naumann|Naumann]] das Abbild der Welt in ihrer Totalität, es ist das Abbild einer geordneten Welt. Das Haus (Palast) als Mikrokosmos stellt das Abbild des Makrokosmos dar und ist gleichzeitig der Ort, von dem aus Raum und Zeit beginnen. Von hier aus muss das Götterpaar die Welt im Großen schaffen.<ref>Naumann 1988, S. 59-62</ref>
  
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==Der Izumo-Schrein als mögliches Abbild der Acht-Klafter-Halle==
  
== '''Izumo Schrein als Abbild der Acht-Klafter-Halle?''' ==
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Ein reales Gebäude, in dem Naumanns Auffassung nach die Acht-Klafter Halle verwirklicht worden ist, ist der [[Izumo-Schrein|Izumo Taisha 出雲大社]].
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Die Seitenwände des quadratischen, in die vier Himmelsrichtungen orientierten Schreins ist durch acht Pfosten gegliedert. Ein großer Mittelpfosten reicht vom Boden zum First.<ref>Naumann 1988, S. 120</ref>
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Der Izumo Taisha wurde dem ''[[Nihon shoki]]'' 日本書紀  und dem ''[[Kojiki]]'' 古事記 nach als Palast für [[Ōkuninushi]] gebaut, als dieser sein Reich an [[Ninigi]] 邇邇芸  übergab. 
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Das ''Kojiki'' berichtet, dass zwei Götter entsandt werden, um Ōkuninushi zur Übergabe des Mittellandes der Schilfgefilde zu bewegen. Er willigt ein, doch nicht ohne gewisse Bedingungen. So fordert er einen Palast: 
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„[…] Allein, wenn man meinen Wohnort bildet wie das Himmlische Hehre Nest, in welchem der Sohn der Himmelsgötter in Himmlischer Sonnenerbfolge weilt [?], indem man auf den tiefsten Felsenwurzeln den Palastpfeiler fest hinsetzt und bis hinauf zum Hohen Himmelsgefilde die Dachsparren hoch aufsetzt, dann will ich mich in den achtzig – nicht ganz hundert – Wegkrümmungen verbergen und dienen […]“.<ref>Chamberlain 1932, S. 123–124; Naumannn 1996, S. 132</ref>
  
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In einer Version des ''Nihon shoki'' will Ōkuninushi sein Reich vorerst nicht übergeben, weswegen [[Takamimusubi]] 高御産巣日神, der Himmelsgott, ihm verspricht, dass er weiterhin die göttlichen Angelegenheiten leiten soll. Zudem lässt er ihm einen Palast bauen:
Die Seitenwände des quadratischen, in die vier Himmelsrichtungen orientierten Schreins ist durch acht Pfosten gegliedert. Ein großer Mittelpfosten reicht vom Boden zum Fist (Naumann 1988:120).
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„[…] ich will nämlich ein tausend Klafter langes Maulbeerbast-Seil nehmen und es mit 180 Knoten versehen. Als Regel beim Errichten des Palastes gilt: Die Pfosten will ich hoch und stark machen, die Bretter will ich breit und dick machen […]“.<ref>Aston 1956, S. 80; Naumann 1996, S. 134</ref>
  
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„[…] Allein, wenn man meinen Wohnort bildet wie das Himmlische Hehre Nest, in welchem der Sohn der Himmelsgötter in Himmlischer Sonnenerbfolge weilt [?], indem man auf den tiefsten Felsenwurzeln den Palastpfeiler fest hinsetzt und bis hinauf zum Hohen Himmelsgefilde die Dachsparren hoch aufsetzt, dann will ich mich in den achtzig – nicht ganz hundert – Wegkrümmungen verbergen und dienen […]“ (Chamberlain 1932:123-124; Naumannn 1996:132).
 
 
 
In einer Version des Nihon shoki will Ōkuninushi sein Reich vorerst nicht übergeben, weswegen [[Takamimusubi]], der Himmelsgott, ihm verspricht, dass er weiterhin die göttlichen Angelegenheiten leiten soll. Zudem lässt er ihm einen Palast bauen:
 
„[…] ich will nämlich ein tausend Klafter langes Maulbeerbast-Seil nehmen und es mit 180 Knoten versehen. Als Regel beim Errichten des Palastes gilt: Die Pfosten will ich hoch und stark machen, die Bretter will ich breit und dick machen […]“ (Aston 1956:80; Naumann 1996:134).
 
 
 
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:21 Uhr

Seiten-Infobox
ThemengruppeErzählung (Mythos, Legende, Märchen, etc.)
Schlagworte Acht, Izumo Taisha 出雲大社, Nihon shoki 日本書紀
ProtagonistenIzanagi und Izanami 伊邪那岐命 u. 伊邪那美命 , Ōkuninushi 大国主
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.

Als Izanagi 伊邪那岐命 und Izanami no Mikoto 伊邪那美命 nach der Erschaffung Orogonoshimas 淤能碁呂島 auf diese Insel hinabsteigen, erblicken sie den Himmelspfeiler, der den Mittelpfosten eines großen Palastes, der Acht-Klafter-Halle (ya-hiro-dono 八広殿) bildet. Nach einer anderen Version machen sie Onogoroshima selbst zum Himmelspfeiler.

Acht bedeutet Totalität, der japanische Kosmos ist durch die Zahl Acht geordnet. Die Acht-Klafter-Halle, mit der Weltachse als Mittelpfeiler symbolisiert laut Naumann das Abbild der Welt in ihrer Totalität, es ist das Abbild einer geordneten Welt. Das Haus (Palast) als Mikrokosmos stellt das Abbild des Makrokosmos dar und ist gleichzeitig der Ort, von dem aus Raum und Zeit beginnen. Von hier aus muss das Götterpaar die Welt im Großen schaffen.[1]

Der Izumo-Schrein als mögliches Abbild der Acht-Klafter-Halle

Ein reales Gebäude, in dem Naumanns Auffassung nach die Acht-Klafter Halle verwirklicht worden ist, ist der Izumo Taisha 出雲大社. Die Seitenwände des quadratischen, in die vier Himmelsrichtungen orientierten Schreins ist durch acht Pfosten gegliedert. Ein großer Mittelpfosten reicht vom Boden zum First.[2]

Izumo Acht-Klafter-Halle [Abb. 1]

Der Izumo Taisha wurde dem Nihon shoki 日本書紀 und dem Kojiki 古事記 nach als Palast für Ōkuninushi gebaut, als dieser sein Reich an Ninigi 邇邇芸 übergab. Das Kojiki berichtet, dass zwei Götter entsandt werden, um Ōkuninushi zur Übergabe des Mittellandes der Schilfgefilde zu bewegen. Er willigt ein, doch nicht ohne gewisse Bedingungen. So fordert er einen Palast: „[…] Allein, wenn man meinen Wohnort bildet wie das Himmlische Hehre Nest, in welchem der Sohn der Himmelsgötter in Himmlischer Sonnenerbfolge weilt [?], indem man auf den tiefsten Felsenwurzeln den Palastpfeiler fest hinsetzt und bis hinauf zum Hohen Himmelsgefilde die Dachsparren hoch aufsetzt, dann will ich mich in den achtzig – nicht ganz hundert – Wegkrümmungen verbergen und dienen […]“.[3]

In einer Version des Nihon shoki will Ōkuninushi sein Reich vorerst nicht übergeben, weswegen Takamimusubi 高御産巣日神, der Himmelsgott, ihm verspricht, dass er weiterhin die göttlichen Angelegenheiten leiten soll. Zudem lässt er ihm einen Palast bauen: „[…] ich will nämlich ein tausend Klafter langes Maulbeerbast-Seil nehmen und es mit 180 Knoten versehen. Als Regel beim Errichten des Palastes gilt: Die Pfosten will ich hoch und stark machen, die Bretter will ich breit und dick machen […]“.[4]

Verweise

Literatur

Fußnoten

  1. Naumann 1988, S. 59-62
  2. Naumann 1988, S. 120
  3. Chamberlain 1932, S. 123–124; Naumannn 1996, S. 132
  4. Aston 1956, S. 80; Naumann 1996, S. 134

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:

  1. Izumo Acht-Klafter-Halle.jpg
    Izumo Acht-Klafter-Halle Graphik
    Bild © Naumann 1996:139