Ama no Ma-hitotsu: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Varietät der Lesung dieses Namens lässt auch zahlreiche Interpretationen zu, jedoch sind sich diese bei der Lesung „Ama (Ame) no“ oder „Ama tsu“ einig, dass dies als „himmlisch“ übersetzt wird.
  
Die Varietät der Lesung dieses Namens lässt auch zahlreiche Interpretationen zu, jedoch sind sich diese bei der Lesung ''Ama (Ame) no'' oder ''Ama tsu'' einig, dass dies als „himmlisch“ übersetzt wird.
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==Ama no Ma-hitotsu oder Ame no Mahitotsu==
  
 
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Übersetzt würde der Name dieser Gottheit bei dieser Interpretation „Der einäugige Gott des Himmels“ 天目一箇神 lauten. Ama no  Ma-hitotsu ist der Sohn von Ama-tsu-hiko-ne [[no mikoto|no mikoto]] und Urahn der Yama-shiro no [[Kabane#Edikt von 684|Imiki]] 山代忌寸. Florenz zufolge bezeichnet ihn das ''[[Kogo shūi]]'' 古語拾遺 als Urahn der [[Inbe]] 忌部 der beiden Provinzen Tsukushi 筑紫 (Provinzen Chikuzen 筑前 und Chikugo 逐語 auf Kyūshū) und [[Ise]].<ref>Florenz 1919, S. 194</ref>
*'''Ama no Ma-hitotsu (Florenz) oder Ame no Mahitotsu (Aoki):'''
 
 
 
Übersetzt würde der Name dieser Gottheit bei dieser Interpretation „Der einäugige Gott des Himmels“ (天目一箇神) lauten. Ama no  Ma-hitotsu ist der Sohn von Ama-tsu-hiko-ne [[no mikoto]] und Urahn der Yama-shiro no [[Kabane#Edikt von 684|Imiki]]. Florenz zufolge bezeichnet ihn das KOGOSHŪI als Urahn der [Imube der] beiden Provinzen Tsukushi (Provinzen Chikuzen und Chikugo auf Kyūshū) und Ise (vgl. Florenz 1919:194).
 
 
   
 
   
Ebenso kann eine Parallele zur griechischen Mythologie erstellt werden. Die Einäugigkeit des japanischen Schmiedegottes ähnelt der Einäugigkeit der Zyklopen, der Gesellen des griechischen Schmiedegottes Hephaistos. Rationalistische Erklärer würden laut Florenz die Einäugigkeit so verstehen, dass sich der Gott ein Auge verletzt habe und nur mehr mit dem anderen sehen konnte. Jedoch beweist der Name, dass man sich den Gott lediglich mit einem Auge im Kopf vorgestellt hat (vgl. Florenz 1919:194).
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Ebenso kann eine Parallele zur griechischen Mythologie erstellt werden. Die Einäugigkeit des japanischen Schmiedegottes ähnelt der Einäugigkeit der Zyklopen, der Gesellen des griechischen Schmiedegottes [http://de.wikipedia.org/wiki/Hephaistos Hephaistos]. Rationalistische Erklärer würden laut Florenz die Einäugigkeit so verstehen, dass sich der Gott ein Auge verletzt habe und nur mehr mit dem anderen sehen konnte. Jedoch beweist der Name, dass man sich den Gott lediglich mit einem Auge im Kopf vorgestellt hat.<ref>Florenz 1919, S. 194</ref>
 
 
 
 
*'''Ama-tsu-mara (Hirata):'''
 
Ein Hinweis auf den Phalluskult bieten die mögliche Übersetzung „Himmlischer Penis“ und der im Kapitel vier des NIHONGI I erwähnte „Sonnen-Speer“ (hi-boko). Es ist nicht eindeutig, ob das Wort Mara, welches in der Volkssprache „Penis“ bedeutet, diese Bedeutung auch in der Urzeit gehabt hat. Florenz weist darauf hin, dass Ama-tsu-mara mit dem NIHONGI II, Kapitel vier genannten einäugigen Schmiedegott Ama no Ma-hitotsu no Kami identisch ist (vgl. Florenz 1919:38).
 
 
 
 
 
*'''Ama-tsu-ma-ura (Motowori):'''
 
Motowori adaptiert von den „Chroniken“ die Lesung Ama-tsu-ma-ura, wo die Schriftzeichen ''ma'' „Wahrheit“ und ''ura'' „Küste“ bedeuten. Chamberlain weist des Weiteren darauf hin, dass das Schmieden des Speeres dieser Gottheit von Motowori nicht zum göttlichen Zeitalter zählte, sondern zur Herrschaftsära von Tenno Sui-zei. Motowori schlägt ebenso vor die Ergänzung „einen Speer schmieden“ beim Namen dieser Gottheit anzuhängen (vgl. Chamberlain 1932:65-66).
 
  
== Bedeutung im ''[[Harima fudoki]]'' ==
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===Ama-tsu-mara===
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Ein Hinweis auf den Phalluskult bieten die mögliche Übersetzung „Himmlischer Penis“ und der im Kapitel vier des ''[[Nihon shoki]]'' I 日本書紀 erwähnte „Sonnen-Speer“ (''hi-boko''). Es ist nicht eindeutig, ob das Wort ''mara'' 摩羅, welches in der Volkssprache „Penis“ bedeutet, diese Bedeutung auch in der Urzeit gehabt hat. Florenz weist darauf hin, dass Ama-tsu-mara mit dem ''Nihongi'' II 日本紀, Kapitel vier genannten einäugigen Schmiedegott Ama no Ma-hitotsu no Kami identisch ist.<ref>Florenz 1919, S. 38</ref>
  
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===Ama-tsu-ma-ura===
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Motowori adaptiert von den „Chroniken“ die Lesung Ama-tsu-ma-ura, wo die Schriftzeichen ''ma'' „Wahrheit“ und ''ura'' „Küste“ bedeuten. Chamberlain weist des Weiteren darauf hin, dass das Schmieden des Speeres dieser Gottheit von Motowori nicht zum göttlichen Zeitalter zählte, sondern zur Herrschaftsära von Sui-zei Tenno 綏靖天皇. Motowori schlägt ebenso vor die Ergänzung „einen Speer schmieden“ beim Namen dieser Gottheit anzuhängen.<ref>Chamberlain 1932, S. 65–66</ref>
  
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== Bedeutung im ''Harima fudoki'' ==
Im ''[[Harima fudoki]]'' selbst spielt Ama no Ma-hitotsu nur eine geringe Rolle. Er ist im Prinzip der Auslöser dafür, dass das Dörfchen Arata im Ortsgebiet von Kami seinen Namen hat.  
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Im ''[[Harima fudoki]]'' 播磨国風土記 selbst spielt Ama no Ma-hitotsu nur eine geringe Rolle. Er ist im Prinzip der Auslöser dafür, dass das Dörfchen Arata im Ortsgebiet von Kami seinen Namen hat.  
Die Göttin [[Michinushi]], welche auch die Göttin von Arata war, gebar ein Kind, dessen Vater aber unbekannt war. Es stellte sich schlussendlich dann heraus, dass Ame no Ma-hitotsu der Vater des Kindes war (vgl. Aoki 1997:219).
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Die Göttin [[Michinushi]] 道主貴, welche auch die Göttin von Arata war, gebar ein Kind, dessen Vater aber unbekannt war. Es stellte sich schlussendlich dann heraus, dass Ame no Ma-hitotsu 天目一箇 der Vater des Kindes war.<ref>Aoki 1997, S. 219</ref>
Des Weiteren wird er im gesamten'' [[Fudoki]]'' nicht mehr genannt.
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Des Weiteren wird er im gesamten ''Fudoki'' nicht mehr genannt.
  
 
== Schrein ==
 
== Schrein ==
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Dem Schmiedegott war der Schrein Ame-Ma-hitotsu no Jinja im Distrikt Taka 多可町 der Provinz Harima geweiht.<ref>Florenz 1919, S. 418</ref>
  
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Dem Schmiedegott war der Schrein Ame-Ma-hitotsu no Jinja im Distrikt Taka der Provinz Harima geweiht (vgl. Florenz 1919:418).
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== Quelle ==
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* {{Literatur:Florenz 1919}}
 
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*Aoki Michiko Yamaguchi
 
:1997 Records of Wind and Earth. A Translation of Fudoki with Introduction and Commentaries. Ann Arbor: Association for Asian Studies.
 
 
 
*Chamberlain, Basil Hall
 
:1932 Ko-ji-ki. Records of ancient matters. Kobe: J. L. Thompson & Co. 
 
 
 
*Florenz, Karl
 
:1919 Die historischen Quellen der Shinto-Religion. Aus dem altjapanischen und chinesischen übersetzt und erklärt. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht [u.a.].
 
  
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:22 Uhr

Seiten-Infobox
Themengruppe Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen)
Name Ama no Ma-hitotsu 天目一箇 („Der einäugige Gott des Himmels“)
Religiöse Titel no Kami 神
Sonstige Namen Ama-tsu-mara, Ama-tsu-ma-ura
Rel. Zugehörigkeiten Shinto
Ikonographie einäugig
Funktion, Wirkkraft Schmiedegott
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.

Die Varietät der Lesung dieses Namens lässt auch zahlreiche Interpretationen zu, jedoch sind sich diese bei der Lesung „Ama (Ame) no“ oder „Ama tsu“ einig, dass dies als „himmlisch“ übersetzt wird.

Ama no Ma-hitotsu oder Ame no Mahitotsu

Übersetzt würde der Name dieser Gottheit bei dieser Interpretation „Der einäugige Gott des Himmels“ 天目一箇神 lauten. Ama no Ma-hitotsu ist der Sohn von Ama-tsu-hiko-ne no mikoto und Urahn der Yama-shiro no Imiki 山代忌寸. Florenz zufolge bezeichnet ihn das Kogo shūi 古語拾遺 als Urahn der Inbe 忌部 der beiden Provinzen Tsukushi 筑紫 (Provinzen Chikuzen 筑前 und Chikugo 逐語 auf Kyūshū) und Ise.[1]

Ebenso kann eine Parallele zur griechischen Mythologie erstellt werden. Die Einäugigkeit des japanischen Schmiedegottes ähnelt der Einäugigkeit der Zyklopen, der Gesellen des griechischen Schmiedegottes Hephaistos. Rationalistische Erklärer würden laut Florenz die Einäugigkeit so verstehen, dass sich der Gott ein Auge verletzt habe und nur mehr mit dem anderen sehen konnte. Jedoch beweist der Name, dass man sich den Gott lediglich mit einem Auge im Kopf vorgestellt hat.[2]

Ama-tsu-mara

Ein Hinweis auf den Phalluskult bieten die mögliche Übersetzung „Himmlischer Penis“ und der im Kapitel vier des Nihon shoki I 日本書紀 erwähnte „Sonnen-Speer“ (hi-boko). Es ist nicht eindeutig, ob das Wort mara 摩羅, welches in der Volkssprache „Penis“ bedeutet, diese Bedeutung auch in der Urzeit gehabt hat. Florenz weist darauf hin, dass Ama-tsu-mara mit dem Nihongi II 日本紀, Kapitel vier genannten einäugigen Schmiedegott Ama no Ma-hitotsu no Kami identisch ist.[3]

Ama-tsu-ma-ura

Motowori adaptiert von den „Chroniken“ die Lesung Ama-tsu-ma-ura, wo die Schriftzeichen ma „Wahrheit“ und ura „Küste“ bedeuten. Chamberlain weist des Weiteren darauf hin, dass das Schmieden des Speeres dieser Gottheit von Motowori nicht zum göttlichen Zeitalter zählte, sondern zur Herrschaftsära von Sui-zei Tenno 綏靖天皇. Motowori schlägt ebenso vor die Ergänzung „einen Speer schmieden“ beim Namen dieser Gottheit anzuhängen.[4]

Bedeutung im Harima fudoki

Im Harima fudoki 播磨国風土記 selbst spielt Ama no Ma-hitotsu nur eine geringe Rolle. Er ist im Prinzip der Auslöser dafür, dass das Dörfchen Arata im Ortsgebiet von Kami seinen Namen hat. Die Göttin Michinushi 道主貴, welche auch die Göttin von Arata war, gebar ein Kind, dessen Vater aber unbekannt war. Es stellte sich schlussendlich dann heraus, dass Ame no Ma-hitotsu 天目一箇 der Vater des Kindes war.[5] Des Weiteren wird er im gesamten Fudoki nicht mehr genannt.

Schrein

Dem Schmiedegott war der Schrein Ame-Ma-hitotsu no Jinja im Distrikt Taka 多可町 der Provinz Harima geweiht.[6]

Verweise

Literatur

  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
  • Basil Hall Chamberlain (Ü.) 1932
    Kojiki: Records of ancient matters. Kobe: J. L. Thompson & Co 1932. (Erste Auflage 1919, JHTI Onlineversion, Onlineversion.)
  • Karl Florenz 1919
    Die historischen Quellen der Shinto-Religion. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1919. (Übersetzungen von Kojiki und Nihon shoki [in Auszügen] sowie Kogo shūi [ganz].)

Fußnoten

  1. Florenz 1919, S. 194
  2. Florenz 1919, S. 194
  3. Florenz 1919, S. 38
  4. Chamberlain 1932, S. 65–66
  5. Aoki 1997, S. 219
  6. Florenz 1919, S. 418