Projekt:Biographien/Feedback

Aus Kamigraphie
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Das folgende Feedback beruht auf den Korrekturen Ihrer Hausübungen und wird laufend ergänzt.

Aufbau

Grundsätzlich gibt es 3 Ordnungskriterien, um eine Arbeit systematisch aufzubauen:

  1. Chronologisch (früher --> später)
  2. Spezifisch (allgemein --> speziell)
  3. Thematisch

Eine chronologische Abfolge ist in den meisten Fällen die einfachste und natürlichste, wo sie aber nicht möglich oder nicht sinnvoll ist, sollte eine Reihung vom Allgemeinen zum Besonderen vorgenommen werden. Sie können natürlich auch thematische Abschnitte machen und diese in sich chronologisch gliedern. In einer BA-Arbeit sollten jedoch nicht mehr als zwei solcher speziell hervorgehobener Themen vorkommen.

Wichtig ist jedenfalls eine bewusste Vorgangsweise, die konsequent durchgehalten wird.

Einleitung

Die Einleitung sollte einen kurzen Überblick über die Arbeit selbst sowie über den thematischen (geschichtlichen) Kontext geben. Auch eine Begründung der Themenwahl sowie ein Ausblick auf bestimmte Fragen oder Probleme („Forschungsfrage“) wäre möglich, ist bei historischen Themen aber nicht unbedingt erforderlich (historische Rekonstruktion ist in sich selbst schon ein wissenschaftliches Thema). Ein wichtiger Teil der Einleitung ist der Forschungsstand.

Forschungsstand

Grundsätzlich sollte der Forschungsstand die allgem. Forschungsgeschichte dokumentieren, nicht nur Ihre eigene. Daher können/sollen auch Wissenschaftler erwähnt werden, die Sie nicht rezipiert haben. In Einzelfällen ist eine Beschränkung auf die eigene Recherche zulässig, sollte aber explizit als solche dargestellt werden.

Quelleneditionen

Die meisten heute noch bekannten Personen, die vor 1868 gewirkt haben, sind gut dokumentiert. Ihre wichtigsten Werke sind zumeist in klassischen Editionen des Iwanami Verlags herausgekommen, nämlich Nihon shisō taikei 日本思想体系 (Kompendium des jap. Denkens) und Nihon koten bungaku taikei 日本古典文学大系 (Kompendium der klassischen jap. Literatur) bzw. Shin Nihon koten bungaku taikei (Neues Kompendium... ). Diese für historisch arbeitende Japanologen unerlässlichen Editionen enthalten zumeist einen sehr hilfreichen Anmerkungsapparat und sind in unserer IB vorhanden! Versuchen Sie, diese Werkeditionen in Ihrer Darstellung zu berücksichtigen (nicht unbedingt lesen, aber wissen, was es gibt!). Übersetzungen sollten natürlich ebenfalls erwähnt werden.

Darstellung der Biographie/Hagiographie (Hauptteil)

Eventuell müssen Sie hier nicht alles genau nacherzählen, sondern können ausgewählte Episoden/Fragen genauer unter die Lupe nehmen (s.o. Aufbau). Dann bitte kursorische Bio in die Einleitung.

Altersangaben

Bei den Hauptprotagonisten der Arbeit das Alter verdeutlichen. Daher statt „1657“ besser „im Altern von 24 Jahren (1657)“ (Altersangabe nach westl. Zählung) oder „im 25. Lebensjahr (1657)“ (das entspricht meist der trad. jap. Zählung).

Quellen verdeutlichen

Bei der Recherche stößt man unweigerlich auf Widersprüche und unterschiedliche Varianten einer Heiligenvita. Diese Widersprüche sollten natürlich nicht verschleiert, sondern deutlich herausgearbeitet werden. Dabei ist es wichtig zu wissen, woher die Informationen stammen. Idealerweise geben Sie zu jeder Variante die entsprechende Primärquelle an. Sollte sich das als zu schwierig erweisen, müssen Sie zumindest klar zwischen heutigem wissenschaftlichen Kenntnisstand und verschiedenen historischen Legenden unterscheiden. Formulierungen wie "XY soll Sohn eines Kaisers gewesen sein" sind insofern schlecht, weil man nicht weiß, ob das nun einer Legende oder einer heutigen wissenschaftlichen Theorie entspricht. Umgekehrt sollte "es gibt auch die Theorie, dass" nur verwendet werden, wenn es sich um eine moderne wissenschaftliche Theorie handelt, ansonsten "der Legende nach" oder noch besser "laut Quelle XY".

Wichtige und unwichtige Informationen trennen

Dieser Punkt gehört zu den schwierigsten und gleichzeitig zu den entscheidendsten, wenn es um die Qualität eines Artikels geht. Jeder stößt bei der Recherche auf eine Unmenge von Informationen, die allerdings nicht alle berücksichtigt werden können. Wie soll man entscheiden, welche aufgenommen und welche weggelassen werden sollen? Die diesbez. Strategie, die natürlich erst nach Vorliegen einer gewissen Materialsammlung erfolgen kann, ist oft genau das, was rückblickend als „Forschungsfrage“ bezeichnet wird.

Fakten und Interpretation trennen

Faustregel: erst die Fakten, dann die Interpretation. D.h. auf Einzelerörterungen von Beweggründen, Einflüssen etc. in der biograph. Skizze möglichst verzichten und diese dann in der Zusammenfassung systematisch erörtern. Ggf. aber schon in der Einführung einen Hinweis auf eine spezifische Problematik geben („roter Faden“).

Schluss

Abschließend die Biographie/ Hagiographie noch einmal unter besonderer Berücksichtigung der „Probleme“ rekapitulieren. Hier ist der Ort für alle Interpretationen, Hypothesen, Schlussfolgerungen. Aber auch ein Ausblick auf die Wirkung der behandelten Person wäre denkbar.

Literaturangabe

Bei jap. Literatur bitte unbedingt den jap. Titel in rōmaji und kanji angeben, keine engl. Übersetzung! Das gleiche gilt für Verlag, Zeitschriftentitel, etc. (Übersetzungen können in Klammer angefügt werden.)

Primärliteratur

Primärquellen inkl. Sutren, Erzählsammlungen, usw. sollten mit dem originalen Namen angegeben werden und zwar in Umschrift und Kanji, bei chin. Werken in chin. Umschrift, bevorzugt Pinyin (bei Sanskrit ist Devanagari nicht unbedingt nötig, aber auch kein Fehler). Danach Ü. in Klammer. Bei buddhistischen Werken ist für die diesbez. Recherche folgendes Onlinetool empfehlenswert:

Digital Dictionary of Buddhism (Online-Wörterbuch, A. Charles Muller).
Für die Begriffssuche ist die Anmeldung als „guest“ erfolderlich.

Formales

Bitte lesen Sie die Arbeit vor der Abgabe jeweils im Hinblick auf folgende Punkte gesondert durch und benützen Sie dabei die angegebenen Hilfsmittel: