Nihon kōki
Themengruppe | Primärquellen |
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Werktitel | Nihon kōki 日本後紀 („Spätere Chroniken Japans“) |
Autor | Fujiwara no Otsugu 藤原緒嗣 |
Entstehungszeit | Heian-Zeit 平安時代, 840 |
Bemerkung | 3. Reichsannale der Rikkokushi 六国史 |
Das Nihon kōki 日本後紀 („Spätere Chroniken Japans“) ist die dritte Reichsannale der Geschichtswerksammlung Rikkokushi 六国史. Es behandelt den Zeitraum von 792–833 und wurde zwischen 819 und 840 abgefasst.
Entstehung
Hinweise zur Entstehung des Nihon kōki liefert uns das Ruijū kokushi.[1] Im Jahr 819, 26 Jahre nach der Veröffentlichung des Vorgängers Shoku Nihongi 続日本紀 (797), gab Saga Tenno 嵯峨天皇 (786–842, r. 809–823) das Nihon kōki in Auftrag. Unter Saga wurden viele literarische Werke vollendet, es schien nur „natürlich“[2] für ihn, auch eine Chronik erstellen zu lassen. Das Nihon kōki wurde in drei Arbeitsphasen abgefasst. In der ersten Phase waren vier Hofadelige mit der Abfassung beauftragt, die Gruppe reduzierte sich aber bis 830 aufgrund natürlicher Tode auf Fujiwara no Otsugu 藤原緒嗣 (773–843). Dieser erhielt unter Junna Tenno 淳和天皇[3] (786–840, r. 823–833) vermutlich im Jahr 830[4] Unterstützung von einer neuen Gruppe von Hofadeligen. Nach Junnas Abdankung 833 verzögerte sich die Fertigstellung auf ein Neues. Wiederum wurde Fujiwara no Otsugu und andere von Ninmyō Tenno 仁明天皇[5] (810–850, r. 833–850) beauftragt, die Arbeit am Nihon kōki fortzuführen.
Umfang
Das Nihon kōki erzählt die Geschichte vom ersten Monat des Jahres 792 bis zum zweiten Monat des Jahres 833. Dabei werden ein Teil der Regentschaft von Kanmu Tenno 桓武天皇 und jene der Heizei Tenno 平城天皇 (774–824, r. 806–809), Saga und Junna abgedeckt.
Ursprünglich bestand das Nihon kōki aus 40 Büchern, jedoch haben von diesen nur 10 die Zeit überdauert. Folgende Werke liegen heute noch vor:
Kanmu
- Bd. 5: 7. Monat 796 - 3. Monat 797,
- Bd. 8: 1. Monat 799 - 12. Monat 799
- Bd. 12: 1. Monat 804 - 6. Monat 805
- Bd. 13: 7. Monat 805 - 5. Monat 806
Heizei
- Bd. 14: 5. Monat 806 - 9.Monat 806
- Bd. 17: 4. Monat 808 - 4. Monat 909
Saga
- Bd. 20: 9. Monat 810 - 12. Monat 810
- Bd. 21: 1. Monat 811 - 12. Monat 811(Schaltmonat)
- Bd. 22: 1. Monat 812 - 2. Monat 813
- Bd. 24: 7. Monat 814 - 12. Monat 815[6]
(Zusätzlich finden sich im Ruijū Kokushi 類聚国史 viele Teile und Einträge des Nihon kōki wieder.)
Für die Hachiman 八幡 Thematik relevante Einträge beziehen sich vor allem auf Wake no Kiyomaro 和気清麻呂 (733–799). Sein Tod am 21. des zweiten Monats 799 ist der Anlass, an dieser Stelle der Chronik eine ausführliche Biografie anzuführen, die sich durch ihre Detailliertheit von anderen abhebt. Von manchen Teilen nimmt man zwar an, dass sie aus dem Shoku Nihongi übernommen wurden, aber das Nihon kōki beinhaltet auch viele neue Elemente:
- Kiyomaro trifft den früheren Lehrer Dōkyōs 道鏡, der ihm Mut zuspricht.
- Der Wunsch Kiyomaros nach einem Wunder, um dem Orakelspruch des Usa Hachiman mehr Nachdruck zu verleihen.
- Die Erwähnung Fujiwara Momokawas 藤原百川, der Kiyomaro aus Bewunderung seiner Loyalität vor der Hinrichtung rettete.
- Erwähnung von Kiyomaros Vorfahren zur Zeit von Kaiserin Jingū 神功皇后
- Erwähnung anderer Leistungen Kiyomaros nach dem Dokyo Zwischenfall, inklusive eines missglückten Kanalbaus in der Provinz Kawachi 河内国.[7]
Verweise
Literatur
- Tarō Sakamoto, Ü. von John S. Brownlee 1970The six national histories of Japan. Vancouver: UBC Press u.a. 1970. (Auch 1991 Auflage vorhanden.)
- Tarō Sakamoto, John S. Brownlee (Ü.) 1991The Six National Histories of Japan. Tokyo: University Press, Vancouver: UBC Press. 1991. (Übersetzung ins Englische.)
Internetquellen
- Wikipedia, the free encyclopedia (Wikimedia Foundation, seit 2001).
Fußnoten
- ↑ Sakamoto 1991, S. xii
- ↑ Sakamoto 1991, S. 123
- ↑ „Emperor Junna“, Wikipedia[en] (Stand: 2021/08/20)
- ↑ Sakamoto 1970, S. 127
- ↑ „Emperor Ninmyō“, Wikipedia[en] (Stand: 2021/08/20)
- ↑ Sakamoto 1991, S. 130–131
- ↑ Sakamoto 1991, S. 131