Exzerpt:Bender 1980

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Ross Bender 1980
The political meaning of the Hachiman cult in ancient and early medieval Japan. New York: Columbia University 1980. (Unveröffentlichte Dissertation, Exzerpt.)

Introduction

Untersuchung des Staatkultes zur Shintō Gottheit Hachiman vom 8. Jahrhundert bis ins Mittelalter. 3 wichtige Schreine als Kultstätten für Haschiman: Usa in Kyūshū, Iwashimizu nahe Kyoto und Tsurugaoka (gefördert von Militärregierung in Kamakura) Zweck ist die Identifizierung politischer Ideen, die im Hachiman Glauben ausgedrückt werden (S.1) Dōkyō Zwischenfall suggeriert, dass Hachiman Kult ein entscheidender Faktor für Staat-Kirche-Beziehung im alten Japan war (S.2) Hachiman als Kriegsgott anscheinend nicht durchgehend in der Geschichte des Kultes, wann wurde er zu Kriegsgott? Für wen? wann und von wem Hachiman als Beschützer erdacht? in welcher Beziehung steht seine Identität als Beschützer und Kriegsgott zum Dōkyō Zwischenfall? (S.4) Fokus auf Staatskult, den Glaubenskörper beteiligt in offizieller Hachiman-Verehrung gefördert vom kaiserlichen Hof und dem bakufu (S.6) 5 ½ Jahrhunderte lang wurde Hachiman als göttliche Quelle der Legitimität gesehen (S:8)

Kapitel 1 – The Early State Cult Of Hachiman

Hachiman scheint weder im Kojiki, noch im Nihongi auf. erster Hinweis auf den ältesten Hachiman-Schrein, Usa Hachimangū, in Shoku Nihonig (erschienen 797) ist datiert auf 737. Ursprung des Usa Hachimangū ist unbekannt, dieses Problem hat Spekulationen zur Rolle prähistorischer Klans bei der Erschaffung des Hachiman Glaubens, die relative Wichtigkeit shamanischer Elemente im frühen Kult und die Beziehung des Hachiman Glaubens zur Mythologie der Kiki angeregt. Jedoch datieren die frühesten engi (Entstehungsgeschichten) ins 9. Jahrhundert zurück. (S.10-11)

The Rise of Usa

737 schickte der Hof Spenden/Opfergaben (offerings) aufgrund von Reibungen mit Silla an 5 Schreine, darunter Usa Hachimangū. Der Schrein begann danach Macht und Reichtum zu gewinnen bis zu dem Zeitpunkt, als Hachiman angerufen wurde sein Urteil über die kaiserliche Nachfolge im Dōkyō Zwischenfall anzugeben. Frage nach der plötzlichen Aufmerksamkeit des Hofes in Nara zu dem Schrein, warum stieg Hachiman so unvermittelt zu nationaler Bedeutung auf?

ein Grund bezieht sich auf die Bedeutung der Usa Region, Usa wird im Nihongi in Verbindung zu Jimmus Fortschritt Richtung Osten, wird gesagt, dass eine Prinzessin der Region mit einem Minister des Kaiser verheiratet wird – zwar keine Erwähnung des Usa Schreins, aber legt nahe, dass die Region eine frühe Verbindung zum Yamato Hof hatte oder die Region ein wichtiges lokales Zentrum war. (S.11-12) wichtiger war Usas geographische Lage zwischen dem Kontinent und dem Yamato Hof: als Küstenregion im Norden Kyūshūs mit einem guten Hafen, war Usa in ausgezeichneter Position um neue Kulturimpulse vom und zum Hof zu erhalten/übermitteln. Gibt Beweise, dass die Buzen Provinz in Nara bekannt war für einzigartigen und mächtigen Religonskult – Verweis auf Nishida Nagao, der glaubt, dass es in der Region eine Form des Buddhismus gab, die früher vom Kontinent her übernommen wurde, als die offizielle Einführung am Hofe 552. weiterer Verweis auf Nakano Hatayoshi, der sagt, dass ein Unterschied besteht zwischen den miko von Bunzen und anderen in Japan, sei zurückzuführen auf eine Kombination von koreanischen, buddhistischen und einheimischen Vorstellungen, die in Nara als potentielle Zauberei angesehen wurden. (S.12-13) die Lage und religiösen Formen Usas waren umfassendere Gründe für den Anstieg nationaler Aufmerksamkeit zum Usa Hachimangū, ein spezifischerer Faktor war die wachsende Integration Kyūshūs in das politische Leben des Staates als Ergebnis der Zentralisation der Taiko und Taihō Reformen. (S.14)

von Wadō (708-714) bis Yōdō (717-723) kam es zu Aufständen in Kyūshū durch die Hayato, wichtigstes Ereignis die Hayato Rebellion in Ōsumi und Hyūga 720 – im Shoku Nihongi keine Hinweise zu Hachiman, aber in Schreindokumenten Anmerkung, dass Gebete gehalten wurden und Priester eine göttliche Armee zur Unterwerfung der Hayato geführt hätten -> Verweis auf Yokoto Ken’ichi, der daraus schließt, dass die Daizafu in Kriegszeiten Hachiman anbeteten. erster Appell an Hachiman durch den Nara Hof an ihn als Kriegsgott (s.o. Silla), 740 war Anlass für erneuten Appell Revolte durch Fujiware Hirotsugu, im Shoku Nihongi sind fürs folgende Jahr Geschenke an den Schrein wie Land, Diener, Pferde und Sutren verzeichnet, außerdem wurde Pagode erbaut – wohl als Dank für Unterwerfung Hirotsugus. ->Appelle an Hachiman durch den Nara Hof also in Kriegszeiten, Fujiwara Revolution aber letzter Fall für Appell an Hachiman in Nara Zeit, außerdem in dieser Zeit keine Hinweise für spätere Wichtigkeit Hachimans bei Dōkyō Zwischenfall zusammenfassend kann gesagt werden: Wichtigkeit der Usa Region und ihre religiösen Formen, sowie Verbindung zum Yamato Hof halfen Hachiman in Aufmerksamkeit des Hofes zu bringen, außerdem erste Betrachtung Hachimans zum Teil als Kreigsgott (S.14-16)

Hachiman and the Construction of the Daibutsu

Bau des Tōdaiji, seines Daibutsu und Aufsehersystem der Provinzklöster war wichtiger Punkt in Geschichte Naras. Fokus darauf, dass es Hachimans göttliche Hilfe beim Bau des Daibutsu war, dass die Shintō Gottheit in Assoziation mit kaiserlicher Institution und Status als meist verehrte Gottheit gebracht hat

Hintergrund für Daibutsu Bau: wichtigster Aspekt wohl Lücke in Macht der Fujiwara und Einführung einer buddhistischen Partei am Hof. Etablierte Macht der Fujiwara dadurch, dass Kaiser Shōmus Mutter und Frau Fujiwara waren hielt nicht an, durch Seuche 735 viele des Adels (auch Fujiwara) gestorben, dadurch ihre Macht geschwächt, es folgt Machtanstieg einer buddhistischen Partei, 728 legt Shōmu Grundlage für Netzwerk aus Provinztempel, laut Edikt aus 741 musste in jeder Provinz ein Kloster erbaut werden, Konkōmyō Sutra musste jeden Monat für Frieden und Schutz des Staates gelesen werden (Bezeichnung des Systems: Kokubunji), 743 Edikt laut dem Bau eines Abbildes des Toshana Buddha im Tōdaiji befohlen wird, erfolgreicher Abguss („casting“) 743, Erfolg wird 752 einer gehaltenen Zeremonie im Tōdaiji zugesprochen der Shōmu beiwohnte und es wurde Edikt gelesen, in dem Hachiman für seine Hilfe gedankt und ihm der höchste Hofrank anerkannt wurde (S.16-20)

Die Aufzeichnung im Shoku Nihongi zeigt außergewöhnliche Ehrung die Hachiman im Tōdaiji erhielt, zeigt, dass Hachiman verstärkt Aufmerksamkeit von der Hauptstadt bekam. 745 wurden Usa Schrein u.a. aufgrund Krankheit des Kaiser Spenden/Opfergaben dargebracht und 7 Abbilder des Yakushi Buddha wurden dort errichtet. (S.20) 3 Jahre danach wurden Beförderungen für Usa Schrein Beamte angekündigt, Grund wird nicht genannt, wahrscheinlich als Dank für Hachimans Hilfe bei Errichtung des Daibutsu, im gleichen Jahr wurde Nara berichtet, dass sich Hachiman auf den Weg in die Hauptstadt machen würde, um ihn willkommen zu heißen wurden 100 Höflinge ausgesandt, Hachiman wurde in einer neu erbauten Halle „eingeschreint“ (enshrined?) und eine Woche lang hielten 40 buddhistische Priester ein Bußritual (Rite of Repentance) ab (S.21-22) ab 750 hielt die Priesterin des Usa Schreins den vierten Hofrang inne (Rängesystem?), während der höchste Beamte des Ise Schreins (Amaterasu) nur Rang 5 bekleidete. Die wohl maßgeblichste Besonderheit in der Geschichte des Usa Hachimangū Schreins während des Jahrzehnt zwischen der Zeremonie im Tōdaiji und Anfang von Dōkyōs Machtanstieg war die politische Verbindung zwischen Haupstadt und Usa. (S.24)

im Jahrzehnt Dōkyōs Machtaufstieg vorhergehend gab es zunehmende Verbindungen zwischen Usa und Nara: Beförderung eines Fujiwaras (Otomaro) wurde vom Orakel in Usa bestimmt, und ein Schreinbeamter (Ōmiwa Tamaro) verschwört sich mit einem Priester in Nara. Hachimans Wille als Genehmigung für Aufstieg zu einem politischen Amt zu nutzen wurde zum Präzedenzfall (S. 26)

politische Ereignisse in den 750ern: Wiederbehauptung der Fujiwara begann mit Rücktritt Shōmus und Antritt seiner Tochter Kōken 749, Macht lag aber in Wirklichkeit bei Shōmus Fujiwara Frau Kōmyō, nach Antritt Kōkens Ernennung von Fujiwara Nakamaro zum Kopf ihres Haushaltamts? (Shibi Chūdai), er begann Reorganisation die dieses Amt zum mächtigsten Amt der Regierung in den 750ern machte, 755 wurde er aus dem Amt gezwungen, nach Shōmus Tod 757 hatten Nakamaro und Kōmyō keine Rivalen mehr, machten Prinz ōi zum Kronprinzen, welcher 758 den Thron als Kaiser Junnin bestieg, 760 stirbt Kōmyō, Kōken behauptet sich wieder, als sie 761 krank wird, wird sie von Dōkyō behandelt, Kōken kehrt im folgenden Jahr nach Nara zurück und verkündet, dass sie sich ab nun selbst um die wichtigen Angelegenheiten im Staat kümmern wird. (S.26-27)

Hachiman’s Oracular Function

Usas geographische Lage, seine Reputation als Zentrum für buddhistische Heiler und die wachsende politische Verbindung zwischen Yamato und Kyūshū können als der Kontext gesehen werden, in dem der Hachiman Schrein an Bedeutung anstieg. All diese Faktoren geben aber keine angemessene Erklärung, warum der Hof in Nara einem Gott solche Wichtigkeit beimisst, der nicht in seiner offiziellen Mythologie erwähnt wird.

eine Funktion die Hachiman im Gegensatz zu Amaterasu laut Shoku Nihongi ausführt ist, dass er spricht! er hat Orakel zur Unterstützung des Daibutsu Projekts gesprochen, hat angekündigt, dass er nach Nara kommt, hat geraten Fujiwara Otomaru zum Dazai Shochi gemacht werden soll, hat außerdem beauftragt, dass der Schrein unrechtmäßig erhaltenes Land entäußern soll -> während dieser Zeit war Amaterasu stumm! Ise war zur Nara Zeit keine orakelhafte Institution, Stille Amaterasu während Hachiman sprach hilft zu erklären, warum der Nara Hof Hachiman so große Aufmerksamkeit schenkte (S:28-30)

Kapitel 2 – The Dōkyō Incident

einer der erheblichsten Angriffe an die japanische kaiserliche Institution wurde vom buddh. Prister Dōkyō in den 760ern gestartet. Dōkyō gewann Kōkens Zuneigung 761 und begann politische Macht für sich selbst zu sammeln, am Ende des Jahrzehnts war er von höchstem Rang in der Hofbürokratie und bereits begonnen kaiserliche Vorrechte an sich zu reißen.

769 prophezeite ein Orakel des Usa Hachiman Schreins, dass Frieden herrschen solle, wenn Dōkyō zum Kaiser ernannt werden würde, Kōken (Kaiserin Shōtoku) sandte aufgrund eines Rates den ihr Hachiman im Traum gegeben hatte, Wake no Kiyomaro nach Usa um Hachimans wirklichen Wille herauszufinden. Kiyomaro kam mit einem Orakel zurück das sagte, dass nur jemand aus der kaiserlichen Linie den Thron besteigen dürfe. Danach schwand Dōkyōs Macht nachdem die Kaiserin im folgenden Jahr starb und er wurde der Hauptstadt verbannt. Dōkyō starb 3 Jahre später.

der Dōkyō Zwischenfall ist ein anschaulicher und ausschlaggebender Punkt in der Geschichte Japans. Disseration beschäftigt sich mit der Rolle von Hachimans Orakel in Dōkyōs versuchter Usurpation (S.31-32)

Dōkyō’s Attempt on the Throne

Dōkyō wurde in einen niedrigen Klan, Yuge no Moraji, in der Kawachi Provinz geboren. wenig über Dōkyōs frühes Leben bekannt, aber man weiß, er hatte einen konfuzianischen Lehrer und war ein Schüler von Abt Gien, ein Oberpriester der Hossō-Schule. Laut Shoku Nihongi war Dōkyō bekannt für seine Meditationspraktiken, versuchte durch Meditation übernatürliche Kräfte zu erhalten, dieser shamanische Buddhismus ist assoziiert mit En no Gyōja, Dōkyō studierte auch esoterische Sutren, die Magie und Astrologie behandelten.

Dōkyō erscheint in offiziellen Aufzeichnungen zuerst in 748 als er unter Rōben im Tōdaiji diente, er entwickelte einen Ruf als Heiler und aus diesem Grund wurde er 761 aufgefordert Kaiserin Kōken zu betreuen und gewann die Gunst Kōkens. diese kehrt 762 an den Hof in Nara zurück und verfügt, dass Kaiser Junnin sich mit zeremoniellen Angelegenheiten befassen würde, während sie die Rechtsprechung über hatte.763 wurde Dōkyō zum Shōsozu ernannt (5. Rang in der buddh. sakralen Hierarchie) (S.32-35) der Tod Kyōmōs und Junnins Rückzug in ein Kloster war ein schwerer Schlag für Oshikatus (Fujiwara Nakamaro) Macht, hatte aber noch genug Einfluss um 764 dafür zu sorgen, dass Familienmitglieder die oberste Leitung einer der Garden übernahmen, startete einen Aufstand später im gleichen Jahr der fehlschlug, ca 1 Monat nach versuchter Revolte wurde Junnin mit Komplizenschaft angeklagt und nach Awaji verbannt, wo er starb. Kōken bestieg den Thron erneut als Kaiserin Shōtoku und Dōkyō wurde zum Daijin Zenji ernannt, diese Berufung zeigt seinen Eintritt in die politische Hierarchie (S.36), 765 wurde Dōkyō zu Daijō Daijin Zenji ernannt (höchstes bürokratisches Amt im Land) nach Dōkyōs Aufstieg zu politischer Autorität tauchen bestimmte Strategiemuster auf, unter anderem die aktive Verbreitung des Buddhismus, wichtig hier die Entwicklung der Kokubunji, sowie die Gründung neuer Tempel, der wichitgste darunter Saidaiji und existierende Tempel erhielten großzügige Spenden von der Kaiserin

gleichzeitig mit Dōkyōs Buddhismus-Politik wurden Maßnahmen getroffen, um die Macht der großen Klane zu begrenzen, Dōkyō veruschte auch die Fujiwara von Positionen abzulösen welche sie traditioneller Weise innehatten, besonders in der Garde der Hauptstadt, als Teil dieser Bemühungen wurden Mitglieder des Yuge Klans in wichtige Positionen befördert und am Ende von Dōkyōs Regime hielten 10 Yuge den 5. Rang oder darüber inne, der Yuge Klan bekam trotzdem nie einen entscheidenden Einfluss in der Regierung unter Dōkyōs Regime begann der Usa Hachiman Schrein seinen Besitz wieder einzubringen, es gab Landzuwendungen an den Schrein in 764 und 766, 767 wurde am Bau eines Tempels beim Hachiman Schrein begonnen, 769 wurde der Vize-Gouverneur von Buzen Nakatomi Suge no Asomaro zu Daizai Kansukasa ernannt (oberster Shintō Priester für Kyūshū), er war es auch der von Hachimans Orakel für Dōkyōs Inthronisation überbrachte. (S.37-40)

im Nihon Kōki wird Aufzeichnung über Orakel aus 769 mit leichten Unterschieden niedergeschrieben, die hauptsächlichen Unterschiede betreffen Kiyomaros Schreinbesuch, laut Kōki traf Kiyomaro beim Schrein ein, Gott gab ein Orakel, aber Kiyomaro war damit nicht zufrieden, er betet zu Hachiman und sagt, es sei eine Angelegenheit von äußester Wichtigkeit für den Staat, Orakel sei schwer zu verstehen und bittet um ein Wunder. Daraufhin erscheint ihm Hachiman und gibt ein Orakel, dass klar gegen Dōkyō spricht, Dōkyō rächte sich und Kiyomaro und seine Schwester wurden verbannt, jedoch später begnadigt. interessant ist Kiyomaros Ablehnung des ersten Orakelspruches, einige Gelehrte vermuten Kiyomaro sei mit den Fujiwara im Bunde gestanden um Dōkyō zu diskreditieren (S. 43-45)

es stellt sich die Frage, warum nach Ablehnung Kiyomaros Nachricht Dōkyō nicht zum Kaiser gemacht wurde. Kaiserin Shōtokus Aussendung Kiyomaros um Orakle zu verifizieren suggeriert, dass sie zögerlich war und ihr Sinn für Rechtschaffenheit schließlich Dōkyōs Inthronisation verhinderte, außerdem politische Faktoren beteiligt: Kiyomaros Orakel stärkte die Anti-Dōkyō Fraktion am Hof. nach Kaiserin Shōtokus Tod 770 wurde Dōkyō degradiert und ins Exil als Verwalter des Yakushiji in Shimotsuke gesandt. Usa Hachiman Schrein viel schnell aus Gunst, letzte Spende/Opfergabe an Schrein in Nara Zeit war 770 nach Kōnins (Prinz Shirakabe) Antritt, 773 wurde Ermittlung begonnen um Richtigkeit der vorhergehenden Orakel zu prüfen, Folge war, dass das Medium zur Zeit des Dōkyō Orakels ersetzt wurde (S.45-47)

The Political Meaning of Hachiman in Nara Japan

Dōkyō Zwischenfall war Höhepunkt eines turbulenten Abschnittes in der Geschichte der kaiserlichen Institution, Ereignisse der Taika und Taihō Zeit veränderten das Herrschaftsmodell, Fujiwara Klan jedoch noch keine Hegemonie erreicht, Shōmu und Kōken-Shōtoku dominierten die politische Struktur der Zeit, starke Herrschaft kurzzeitig unterbrochen unter Junnin, der Marionette von Fujiwara Nakamaro war, Macht der Fujiwara war in Fluktuation, weiter mitgewirkt zu genereller Unruhe hat Entwicklung einer buddh. Institution am Hof, außerdem theologische Unsicherheit betreffend göttliche Herrschaftsgrundlage, die Platzierung des Kaisers innerhalb eines buddh. kosmologischen Rahmens brachte eine Krise in der Beziehung des Kaisers mit den göttlichen Mächten zu denen wegen Rechtfertigung seiner Herrschaft geblickt wurde -> Krise der Legitimität

Bender schlägt vor, dass Hachiman in Antwort auf diese Krise der Legitimität angerufen wurde, Hachiman war in Nara Zeit nicht hauptsächlich Kriegsgott, oder Gott mit vagen Schutzmächten, wurde für kurze Zeit äußerster Gebieter der Legitimität, in diesem Zusammenhang wurde Appel für Entscheidung über kaiserliche Nachfolge an Hachiman gerichtet. (S.47-49)

Quelle der Legitimität des Kaisers wird im Kojiki zurückgeführt auf seine Abstammung von Amaterasu Ōmikami und den ersten irdischen Herrscher Jimmu, rechtgefertigt durch ein göttliches Mandat dass Jimmus Bemühungen gewährt, die fernen Territorien, die nicht den Segen der kaiserlichen Herrschaft genießen in seine Macht zu bringen danach herrschte Kaiser kraft seiner göttlichen Abstammung, diese Theorie der Legitimität in Nara Zeit wiederholt in Edikten verdeutlicht (S. 49-50)

Einfluss von chinesischen Gedankengut durch konfuzianische Ideen im Nihongi gezeigt, auch durch Dokumente wie Prinz Shōtokus Verfassung, aber keine Anzeichen, dass in Nara Zeit der konfuzianischen Doktrine, nach der ein schlimmer Herrscher abgesetzt werden kann, gefolgt wurde, keine Hinweise, dass diese Doktrinen Einfluss hatten auf Krisis des einheimischen Konzepts der Legitimität hatte

der vorwiegende Blick des japanischen Buddhismus der die kaiserliche Institution beeinflusst, wird in der buddh. Tradition des gokoku shisō (Schutz des Staates) zum Ausdruck gebracht. Basis liegt speziell in 3 Sutren: Ninnō-hannya-kyō, Konkōmyō-saishoō-kyō und Hokke-kyō – bekannt als gokoku-kyō, darin sind Passagen die Schutz druch deva Könige und Boddhisvatas für Länder versprechen, die dem Buddhismus huldigen besonders interessant sind Vorschriften die speziell die Herrschaft betreffen: Konkōmyō-kyō verspricht speziellen Schutz für den König, in Ninnō-kyō Passage zur Legitimität: sagt, dass König seine Position innehat, weil er in vorhergegangenen Leben Buddha gehuldigt hat. hauptsächliche Absicht dieser Doktrinen war, den religiösen Status des Kaisers zu bestätigen. schwer zu sagen, wie etwas wie Dōkyōs Angriff auf den Thron möglich war, wenn man den Beitrag zum kaiserlich religiösen Charisma und die Vormacht des Kaisers über die Priesterschaft bedenkt. (S.41-53)

Faktoren erkennbar, die zur Entwicklung dieser theologischen Krise beigetragen haben: in einheimischer Legitimitätstheorie wurde Herrscher Legitimität kraft göttlicher Abstammung gewährt, ungeachtet seiner Handlungen. im buddh. Konzept ist Legitimität abhängig ob Herrscher dem Buddhismus huldigt oder nicht. Problem, was genau unter korrekter Verehrung des Buddhismus zu verstehen ist, bedeutete es Entsagung der Göttlichkeit des Kaisers? Frage ob Einfluss des neuen Glaubens stark genug, um einheimische Grundlage der Legitimität zu untergraben Verweis auf Untersuchung Sansoms von Sprachschemen in Edikten im Shoku Nihongi, demnach lässt Wortlaut „the emporer who is a manifest god decrees…“ nach in Zeit zwischen Mommu und Kammu, besonders wenig unter Kaiserin Shōtoku (in nur 1 aus 19 Edikten) – Zeichen das unter Shōtokus Herrschaft Höhepunkt des politischen Einflusses des Buddhismus auf die kaiserliche Institution, Demonstration, dass Dōkyōs Aufstieg Angriff auf einheimisches Konzept der Legitimität darstellt (S.54-56)

Krise der Legitimität zusammengefasst: in die einheimische Theorie das Legitimität durch Abstammung festgelegt wird, wird buddh. Konzept, dass Legitimität abhängt von der Verehrung Buddhas eingegliedert, buddh. Doktrin von göttlichem Schutz des Staates vom Hof verstanden als neue mächtige Sanktion der kaiserlichen Herrschaft, aber Ereignisse in Mitte Nara Zeit drohten diese in Gefahr für kaiserliche Erbfolge zu verändern im Ursprung der Krise liegt Unsicherheit gegenüber der Macht der Unterstützung von einheimischen Göttern und der Macht versprochen von den neuen Gottheiten, und Unsicherheit darüber, welche Handlungen notwendig seien um Segen dieser Gottheiten zu erhalten in diesem Rahmen war Hachimans Aufstieg ein Versuch Naras ein akzeptables Gleichgewicht zwischen einheimischen und buddh. Glaubensvorstellungen zu finden, Vorteil Hachimans gegenüber anderer einheimischer Gottheiten war der Grad in dem der Hachiman-Kult buddh. Elemente assimiliert hatte – Beweise des Synkretismus im Shoku Nihongi: Geschenke von Sutren, Bau einer Pagode, Priesterin war gleichzeitig Nonne, Hachimans Reise nach Nara, buddh. Rituale die vor Hachiman durchgeführt wurden. als ein mächtiger kami der am Hof schon lange für Buddhismus bekannt war, wurde seine Anleitung gesucht für Angelegenheiten wie den Bau des Daibutsu, weiterer großer Vorteil Hachimans war, dass er sprach während Amaterasu stumm war. (S.57-59)

Dōkyōs Aufstieg verschärfte Herausforderung des Buddhismus an einheimische politische Tradtion, und durch Zwischenfall 769 kam die Krise der Legitimität zum Vorschein, in der Frage ob Dōkyō den Thron besteigen dürfe, wurde Hachiman befragt. Der Fakt, dass Hachiman anstatt von Amaterasu befragt wurde, zeigt Schwere der theologischen Krise. Dōkyō Zwischenfall kennzeichnet den Höhepunkt und Lösung des theologischen und politischen Problems der Nara Zeit. Hachiman tritt kurzzeitig aus Politik zurück, und kehrt als Bodhisvatza wieder – eine Shintō Gottheit hat buddh. Ideologie übernommen: spielte Rolle als Beschützer des Staates und des Kaisers. in Nara Zeit war Hachimans Funktion, die eines Orakels, Gottheit wurde angerufen für Entscheidungen die jenseits menschlicher Lösungen lagen. In Krise der Legitimität wurde Hachiman als Autorität gesehen, die über die Regierungsstruktur entscheiden konnte. (S.60-61)

Kapitel 3 – Great Bodhisvatta and Imperial Ancestor

Hachiman war in Nara-Zeit aktiver und mächtiger Gott, Äußerungen des Usa Orakels hallen zur Hauptstadt und kaiserliche Hof regiert indem Gottheit mit Rang und Reichtum überschüttet wird, kein Hinweis auf Identität Hachimans in Nara Chroniken, nur Aktivitäten werden aufgezeichnet. früh in Heian Zeit wird Hachiman Identität gegeben: Hachiman Ōkami wird als Hachiman Daibosatsu anerkannt. durch starke buddh. Färbung des Usa Kultes und Entwicklung des Shintō-Buddhismus Synkretismus verständlich. etwas später wird Hachiman vom Kaiser als „großer Vorfahr“ bezeichnet, diese Entwicklung weniger verständlich/klar, aber Hachiman scheinbar identifiziert mit Kaiser Ōjin. (S.62)

obwohl Hachiman zwei Identitäten bekam, an Kraft verloren, zwar Kult während Heian und frühe Kamakura Zeit mächtig und Schrein in Iwashimizu nur nach Ise in Rangordnung von vom Kaiser verehrten Schreinen, aber hat seine Stimme verloren. während den nächsten Jahrhunderten wurde Iwashimizu Schrein Teil des kaiserlichen Schreinsystems, vom Hof kam weiterhin Ehrerbietung, aber von Hachiman kamen keine Orakel mehr die Angelegenheiten des Staates betrafen. (S.63)

Hachiman Daibosatsu

im Shoku Nihongi wird Usa Hachiman Schrein gezeigt als dem Buddhismus nahe: in Nara-Zeit Bau einer Pagode, Besitz von Sutren, Shintō Priesterin war gleichzeitig buddh. Nonne; aber Wesen der Beziehung zwischen Shintō Gottheit und Buddhismus wird nicht artikuliert.

laut Tōdaiji Yōroku (Mitte Heian) wurde Hachiman 821 der Titel gokoku-reigen-iryoku-jinzū Daibosatsu (Großer Bodhisvatta, Hüter der Nation, von spiritueller Manifestation und gebieterischer göttlicher Macht) verliehen, außerdem wurde er 784 Daijizai-Ō-bosatsu (großer selbst-bestehender König Bodhisvatta). in Rikko-kushi diese Identifikation 809 in einem Verweis auf die Oberpriesterin des Hachiman Daibosatsu von Bunzen, in den nachfolgenden Einträgen wird Usa als Hachiman Daibosatsugū bezeichnet. kein Hinweis auf Bedeutsamkeit des neuen Titels bis 855 als durch ein Erdbeben der Daibosatu des Tōdaiji seinen Kopf verlor, in Appel um Unterstützung der Reparatur des Buddha durch den Kaisers an Hachiman wird dieser als Daibosatsu bezeichnet. sechs Jahre später in 861 wurden die Reparaturen beendet und ein Edikt befahl allen governors der Provinzen zum Dank eine buddh. Zeremonie am Kokubunji abzuhalten. Götter und Volk haben geholfen, und Hachiman im Besonderen hat Erleuchtung erfahren und es ist erhofft, dass dies auch die anderen Götter erreichen werden.

hier 2 neue Elemente in Verweisen zu Hachiman: 1) Gebet an Hachiman die Arbeit am Daibosatsu zu schützen, dem Kaiserreich Frieden zu bringen und den Kaiser zu beschützen. 2) Vorstellung, dass shintōistische Gottheiten es wünschen, buddh. Erleuchtung zu erfahren und dass dies das Motiv Hachimans ist, das Projekt zu unterstützen. (S.63-66) Gebete sind Ergebnis des Einfluss vom buddh. gokoku shisō und zeigen Aufnahme des Konzeptes durch Shintō Kult. Die Idee der Erleuchtung für shintōistische Gottheiten, aus der frühen Phase des honji-suijaku-Gedanken, wird hier zum ersten Mal für Hachiman angewandt, Hachiman gilt sogar schon als erleuchtet. Die neue Bezeichnung als Bodhisvatta von Hachiman beinhaltet beide Ideen. Hachiman wurde letztendlich gesehen als ein Hüter der Nation und Beschützer des Kaisers – eine Schutzgottheit des Kaiserreichs. (S.67)

The Foundation of Iwashimizu

in diesem Kontext (s.a.) wurde der Iwashimizu Hachiman Schrein im Süden Kyōtōs 859 vom buddh. Priester Gyōkyō gegründet. Im Nihon Sandai Jitsuroku wird die Gründung nicht beschrieben, aber spätere Einträge zeigen das der Schrein zu dieser Zeit bestanden hat und bestätigen manche Details der Geschichte zur Gründung des Schreins, die in Aufzeichnungen des Iwashimizu Schreins gefunden werden kann, besonders in einem engi von Gyōkyō aus 863.

Laut dem ging Gyōkyō 859 nach Usa und betete dort den ganzen Sommer lang zu Hachiman. Hachiman erschien ihm und sagte, er würde in die Nähe der Hauptstadt zu ziehen um den Staat zu beschützen (chingo kokka). Gyōkyō kehrt in die Hauptstadt zurück wo eine weitere Vision ihn anwies eine Eremitage auf Otokoyama im Süden Kyōtōs zu bauen. Zu dieser Zeit hatte auch der Kaiser einen Traum, in dem eine violette Wolke vom Berg aufstieg und über der Hauptstadt niederging. Gyōkyō berichtete am Hof, Gesandtschaft wurde geschickt um Ort zu untersuchen, danach kaiserlicher Auftrag einen Schrein zu bauen. laut Sandai Jitsuroku 16 Jahre später wurde Gyōkyō von Daijō Daijin Fujiwara Yoshifusa nach Usa gesandt um die Vervielfältigung des gesamten buddh. Kanons für Hachiman Schreins zu überwachen. Gyōkyō hat außerdem gebetet und den Gott eingeladen in den Schrein zu kommen.

genauso wie Hachiman nach Nara nach dem Bau des Daibutsu kam, kam er nach Kyōtō nach der Reparatur der Statue. Geschichte der Gründung von Iwashimizu gibt gokoku Gedanken stark wieder. Hachiman selbst gibt als Grund für sein Kommen an, die Hauptstadt zu beschützen. der später dort erbaute Schreintempel (gūji) wird Gokokuji genannt (Tempel für den Schutz des Staates). (S.68-69)

Imperial Ancestor

als 869 Silla Schiffe die Küsten in Nord Kyūshū plünderten wurde eine Nachricht nach Iwashimizu gesandt mit Gebet um Schutz, Hachiman wird angesprochen als „ehrfurchtgebietender Iwashimizi Kōtaijin“ – Kōtaijin bedeutet „großer kaiserlicher kami“ und wurde Amaterasu vorbehalten. noch wichtiger ist Verweis auf Hachiman als „großer Ahnherr unseres Hofes“. Zeitpunkt Hachimans Identifizierung mit Ōjin ist unklar, wahrscheinlich Heian-Zeit, entstanden durch Usas Beziehung zum Kashii Schrein von Chikuzen in Kyūshū wo Ōjins Eltern Chūai und Jingū aufbewahrt werden. Kashii wurde in Verbindung mit Usa schon 737 genannt, als Spenden/Opfergaben wegen der von Silla ausgehenden Gefahr gemacht wurden.

Gebet von 869 interessant als Beispiel eines Shintō Gebets zum Schutz vor diversen Katastrophen, besonders für Gebrauch von shinkoku, obwohl in Bezug auf ausländische Drohung. Da aber fast genau der gleiche Text auch zu den Schreinen Munakata und Kashii gesandt wurde, klar das dieser Typ eines Gebets nicht sonderbar war für Hachiman. (gesamtes Gebet auf S.73) in Heian Chroniken wird kein weiterer Verweis auf Hachiman als Vorfahr des Kaisers gemacht, aber laut Kamakura Aufzeichnungen ist klar, dass diese Identität andauerte, da Hachiman Schreine als sōbyō (kaiserliche Ahnschreine) bezeichnet wurden. Nach Gründung des Iwashimizu Schreins wird Hachiman Teil des kaiserlichen Ahnenkultes. als Bodhisvatta und kaiserlicher Vorfahr hatte er schützende Funktion inne. (S.70-75)

From Oracles to Omen

Als Hachimans Identität in Heian Zeit festgelegt wurde, verschwand seine kennzeichnende Funktion der Nara Zeit, die mächtigen Orakel aus Usa im 8. Jahrhundert endeten ganz, Orakel wurden durch Omen ersetzt. Diese Omen, aus Usa und Iwashimizu, nahmen verschiedene Formen an. eigenartige Geräusche wurden in den Schreinen gehört zB Trommeln und Geräusche von Eind und Wellen, ungewöhnliche Ereignisse zB Kampf zwichen Raben und Tauben, Bäume verwelkten und erblühten erneut, von Erscheinungen (ke-i, monoke) wurde berichtet. laut Aufzeichnungen wurden in fast allen Fällen Weissagungen am Hof als Reaktion auf diese Omen durchgeführt.

Hachiman sprach weiterhin, aber der Ablauf war bürokratischer, interpretierende Macht lag am Hof nicht mehr im Schrein (wie bei Dōkyō Orakel). Hof schenkte diesen Omen zwar Beachtung, hatten aber weniger politischen Einfluss als Hachimans Äußerungen im 8. Jahrhundert. (S.75-78)

Iwashimizu in the State Shrine System

seit seiner Gründung war Iwashimizu einer der “Schreine bedeutender Götte in Nähe der Hauptstadt“. ab Mitte des 10. Jahrhunderts erlangte der Schrein eine solide Position an zweiter Stelle nach Ise, zu sehen an Einführung von Pilgerreisen von hohen Hofbeamten und dem Kaiser zu Iwashimizu. überraschender Weise wurde Iwashimizu aus dem Jimmyō-chō ausgelassen: das Engi-Shiki Register von 3000 Schreinen aus dem ganzen Land die Kampei (Staatspenden) oder Kokuhei (Provinzspenden) erhalten. Aber sowohl vor und nach den Engi Jahren (901-922) erhielt Iwashimizu Spenden vom Hof.

Im nächsten Jahrhundert scheint Iwashimizu auf Listen von großen Schreinen auf die Spenden erhielten. 940 zum Anlass von Gebeten zur Niederlage des Rebellen Fujiwara Sumitomo, hei wurden „12 Schreinen ab Iwashimizu abwärts“ dargeboten, ab da war Iwashimizu an der Spitze der Hierarchie nach Ise. Die Nummer der Schreine die in solchen Berichten auftaucht variiert über die Jahrhunderte, bis sie unter der Shirakawa Herrschaft auf 22 Schreine fixiert wurde.

die Pilgerreisen sind ein weiteres Anzeichen für das hohe Ansehen Iwashimizus am Hof. diverse Besuche von hohen Beamten und 979 die erste Pilgerreise eines Kaisers, En’yū, nach Iwashimizu. ab der späten Heian Zeit folgten Besuche auch von in Ruhestand gegangene Kaiser. (S.78-81)

Festivals

die zwei großen Feste des Iwashimizu Schreins, Hojōe und Rinjisai, wurden zuerst in den Chroniken des späten 10. Jahrhunderts vermerkt. Das Hōjōe wurde zuerst auf Geheiß von Kaiser Temmu 677 zelebriert, es ist ein ursprünglich rein buddh. Ritual in dem Vögel, Fische und andere Tiere freigelassen werden. laut Tradition wurde es 720 das erste Mal mit Hachiman assoziiert, als es in Usa ausgeführt wurde, aber in Chroniken erst ab 948. 968 wurde in Iwashimizu ein Rinjisai ausgeführt, das Rinjisai wird 24 in Nihon Kiryaku und Hyakurenshō erwähnt. Das Fest wurde immer im dritten Monat abgehalten.

beide Rituale hatten scheinbar zu einem gewissen Grad die Unterstützung des Staates, aber Rinjisai hat offenbar größere Aufmerksamkeit erhalten. Die Chroniken geben keine genaue Beschreibung der Feste, aber eine mögliche Folgerung wäre, dass beide Frühling und Herbst Feste sind und vielleicht mit dem landwirtschaftlichen Ablauf verbunden sind. Die Einführung der Feste stimmt mit dem Anfang kaiserlicher Pilgerreisen nach Iwashimizu überein – weiterer Beweis, dass Heian Zeit die Hochblüte der Wertschätzung des Hofes für Hachiman war. (S.81-84)

Prayers

die Gebete die an Hachiman in Usa und Iwashimizu adressiert wurden zeigen, dass die Hachiman Schreine Teil eines generellen Schrein Systems waren, denn diese Gebete wurden meist zur gleichen Zeit auch in anderen Schreinen gehalten. es gab 3 Typen: 1) Gebete über natürliche Bedingungen, 2) Äußerung von Sorgen über militärische Vorfälle und 3) Appelle für den Schutz des Kaisers. (S.84)

alle 3 Typen sind Gebete für Schutz: gegen die Elemente, gegen Krieg und gegen Drohungen gegen die Position des Kaisers. In der Heian Zeit nahm Hachiman also die Rolle einer schützenden Gottheit ein. (S.87)

The Masakado Oracle

935 begann Taira Masakado eine Revolution in der Kantō Region, die bis 940 andauerte. 939 erklärte er sich durch ein Orakel von einem shōgi als „Shin-ō“, den neuen Kaiser. Das Orakel ist im Shōmonki aufgezeichnet, eine Darstellung von Masakados Revolution geschrieben von einem buddh. Priester in Kyōtō. Im Zusammenhang mit dem Hachiman Staatskult ist dieser Vorfall auffällig, da weder der Schrein in Usa noch Iwashimizu ein Orakel in dieser Zeit gesprochen haben.

Die offiziellen Chroniken geben keine Andeutungen für eine Ausdehnung des Hachiman Glaubens über die Staatschreine hinaus und erwähnen auch nicht die zwei kleineren Hachiman Schreine in Kyūshū, Hakozaki in Chikuzen und der Osumi Shō-Hachimangū. Das Masakado Orakel scheint einfach nicht in das Muster der Entwicklung des Hachiman Staatkultes zu passen.

Das Orakel ist aber außergewöhnlich ähnlich dem Dōkyō Orakel aus der Nara Zeit, es überträgt kaiserlichen Rang an einen Bürgerlichen, die Legitimität des Vertreters der ewigen kaiserlichen Linie herausfordernd. Hachiman wird die Autorität gegeben, solch eine Ankündigung zu machen. Obwohl der Hachiman Glauben offenbar bürokratisiert wurde, aufgenommen in einen staatlich schützenden Kult, ist die ältere orakelhafte Dimension nicht ganz verschwunden. (S.87-89)

Kapitel 4 – The Minamoto Cult of Hachiman

Es ist üblich Hachiman als den Shintō Gott des Krieges und die Minamoto als die Gestalter dieser kriegerischen Vorstellung. eine weitere Sichtweise ist, dass das Kriegerhaus der Minamoto klarerweise einen Gott als ihren ujigami angenommen haben der vom kaiserlichen Hof in einer Zeit des Krieges angerufen wurde. Vorstellung Hachimans durch die Minamoto beinhaltet Kriegsgott Aspekt, aber nicht deutlich, dass das auch zentraler Schwerpunkt des Minamoto Glaubens. denn der Hachimankult im Tsurugaoka Schrein (von Minamoto gegründet) in Kamakura war dem kaiserlichen Hachimankult in Iwashimizu sehr ähnlich. aus Nachweisen von 1180-1266 (aufgezeichnet in Azuma Kagami) zeigen das Kriegsgebete nur ein geringer Teil der Tätigkeit des Tsurugaoka Schreins waren. (S.90)

Origins of the Minamoto Cult

Minamoto war ein Familienname der vielen kaiserlichen Prinzen und Enkelsöhnen gegeben wurden, die nicht in direkter Linie der Thronfolge standen. die Linie am meisten mit Hachiman identifiziert war diese von Seiwa Genji. die Minamoto erscheinen erstmals in Verbindung mit Hachiman als kaiserliche Boten zu Usa und Iwashimizu Schreinen. dies war aber keine exlusive Funktion der Genji, bspw. auch die Wake als Boten zu Usa aufgrund der Verbindung von Wake no Kiyomaro zum Schrein (S91)

es waren die Kawachi Genji der Seiwa Linie die eine spezielle Bindung zu Hachiman entwickelten. Tsunetomo, Kaiser Seiwas Enkelsohn, bekommt den Familiennamen Minamoto 961 nach seinem Tod. er nahm am Feldzug gegen Taira Masakado und Fujiwara Sumitomo teil und wurde zum Chinjufu Shōgun ernannt. ein Gebet seines Enkelsohnes Yorinobu an Hachiman (am Grab Kaiser Ōjins 1048) überlebt in Schreinaufzeichnungen Iwashimizus und ist der erste Beweis des Anfangs vom Minamoto Hachiman Kult. Yorinobu bespricht in Gebet Geschichte von Hachimans Manifestation als Ōjin, bezieht sich auf Feldzüge und nennt ihn „kriegerischer Kaiser“. dieses Gebet mit seinen Hinweisen auf Ōjins kriegerische Natur und auf militärische Feldzüge der Minamoto deutet hin auf eine frühe Vorstellung Hachimans als Kriegsgott durch die Minamoto. Yorinobu appellierte an Hachiman aber nicht als einen Gott der dem kaiserlichen Hof im Krieg half, sondern identifizierte seinen eigenen – und die seines Großvaters Tsunetomot – als Instanzen von Hachimans Hilfe. es scheint klar, dass Yorinobu nicht eine alte Tradition von Hachiman als Kriegsgott aktivierte, sondern eher eine neue Vorstellung des Gottes schuf. (S.92-94)

es wurde zu einem Verhaltensmuster der Minamoto Hachimans göttliche Hilfe in ihren Kämpfen zu zitieren, bezogen sich aber nie auf eine Tradition älter als die ihres Hauses. in Yorinobus Gebet und dem späteren Minamoto Kult ist offensichtlich, dass die Minamoto die Gründer der Kriegsgottvorstellung Hachimans waren.

Yorinobus Sohn Yoriyoshi wird es zugeschrieben Hachiman in einen Schrein in Kawachi, Tsuboi Hachimanja, eingeladen zu haben. Yoriyoshi war Hachiman wohl sehr ergeben, nach einer Legende erhielt er in Iwashimizu eine Vision des Gottes und im gleichen Monat wurde seine Frau schwanger. Seinen Sohn Yoshiie widmete er Hachiman, mit 7 Jahren wurde er im Iwashimizu Schrein eingeweiht und erhielt den Namen Hachiman Tāro. (S.94-95)

die Aufzeichnungen von Yoriyoshis und Yoshiies Feldzügen sind die loci der ersten haltbaren Identifikation Hachimans als einen Gott dessen Hilfe von Kriegern in mitte eines Kampfes erbeten wurde. (S.97)

die Entwicklung Hachimans als ein Kriegsgott der Minamoto wird reflektiert in der Tradition von Yoriyoshis Ōshū Feldzügen, bei denen er mehrere Schreine gegründet haben soll und ist auch der Beginn des sich verbreitenden Hachiman Glaubens der östlichen Kriegerklasse im Allgemeinen. der berühmteste Schrein der durch Yoriyoshi gegründet wurde ist der Tsurugaoka Hachimangū. (S.97-98)

Minamoto Yoritomo and the Tsurugaoka Hachiman Shrine