Exzerpt:Bender 1978

Aus Kamigraphie
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Themengruppe Exzerpte
Behandeltes Werk
Ross Bender 1978
„Metamorphosis of a deity: The image of Hachiman in Yumi yawata.“ Monumenta Nipponica 33/2 (1978), S. 165-178. (Exzerpt.)

Der Artikel selbst ist aus zwei in sich abgeschlossenen Teile aufgebaut. Im ersten Teil wird sowohl der Werdegang Hachimans in den verschiedenen Epochen der japanischen Geschichte näher erläutert, als auch seine außergewöhnliche Stellung in dem Stück Yumi yawata 弓八幡 aus der Muromachi-Zeit.

Der zweite Teil des Artikels ist die englische Übersetzung von Yumi yawata durch Ross Bender.

Kurzexzerpt des Inhalts

Yumi yawata (Der Bogen des Hachiman), Nō Stück aus Muromachi Zeit spielt im 13. Jh., Reinterpretation des Hachiman Glaubens -> Stück vertritt Ansicht, Hachiman nicht Gott des Krieges, sondern Gott der friedlichen kaiserlichen Herrschaft (wie zu Beginn des Hachiman Glaubens); wird gleich zu Beginn des Stückes klargestellt; Zitat nach englischer Übersetzung von Bender: „Den Bogen einzuwickeln, das Schwert in die Scheide zurückzuführen, dies sind die Zeichen einer wahrhaft friedlichen Zeit.“ Politische Nachricht: In einer Zeit der Militärherrschaft zurückbesinnen auf friedliches Zusammenleben. Außerdem soll sich Treueschwur auf Kaiser und nicht auf Shōgun beziehen.

Beginn des Hachiman Glaubens als Manifestation in allen Dingen (z.B.: im Wind); während Nara Zeit starke Einflüsse der Orakel des Hachiman auf politische Entscheidungen (siehe: Dōkyō Vorfall). In Heian Zeit - Hachiman weiterentwickelt zu Bodhisvatta (Titel buddhistischen und hinduistischen Ursprungs) -> Weiterentwicklung von reiner Orakelfunktion zu Schutzgottheit. Mitte des 9. Jh Iwashimizu Schrein in Kyōto erbaut (nach Legende wollte Hachiman näher beim Kaiser sein um ihn besser schützen zu können); erstmalige Verknüpfung des Kaisers Ōjin mit Hachiman (um seine Schutzherrschaft über den Kaiser zu legitimieren); erst im 11 Jh. Durch die Geiji und Minamoto zum Kriegsgott geworden.

In Yumi yawata Ankläge an fast alle Phasen des Hachiman verschieden stark vertreten; nur die Funktion als Gott des Krieges fehlt auffallend; der Großteil nimmt sich Hachimans Stelle als Schutzgott des Kaisers und einer friedlichen Herrschaft an; Wortspiel im Titel Yumiya (kann als „Bogen und Pfeil“ gelesen werden)

Kommentar

In diesem Artikel von Ross Bender erfährt man eine Menge über die Entwicklung der Gestalt Hachiman von ihren Anfängen bis hin in das japanische Mittelalter. Den dramatischsten Wechsel erfuhr Hachiman, als er in der Zeit der großen Unruhen am Ende der Heian-Zeit, vom Beschützer des Kaiserhauses und Aufrechterhalter des Friedens zum Kriegsgott wurde.

Die englische Version von Yumi yawata ist im Großen und Ganzen einfach zu lesen und auch zu verstehen. Gelegentlich kommen Fachvokabeln und Anspielungen vor, die man ohne ausreichende Kenntnisse der Materie nicht versteht.

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Hachiman-no-pedia verfasst.