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Version vom 21. Februar 2011, 00:40 Uhr

Ein tauber Mensch erlangt als Lohn für sein Vertrauen in das Hōgō-Sutra die Fähigkeit zu hören wieder
SNKBT 30: 20, Bohner 1934: 77, Nakamura 1997: 118-119

In der Zeit, in der ihre Majestät[1] im Oharida Palast 小墾田宮 die [irdische] Welt[2] regierte, gab es einen Mann mit dem Namen Kinunui no Tomo no Miyatsuko Norimichi 衣縫伴造義通[3]. Plötzlich wurde er schwer krank, auf beiden Ohren taub und bekam eine schwere Hautkrankeit (瘡身 kasami)[4].

Jahre vergingen und es wurde nicht besser. Er dachte sich: „Es ist eine Konsequenz für meine Taten aus einer früheren Welt [Leben] (宿業 shukugō)[5]. Es ist nicht nur eine Konsequenz von Gegenwärtigem (現報 genpō). Besser Gutes (善 zen) tun und schnell sterben, als lange leben und von Menschen verachtet werden.“

Er fegte den Boden, schmückte die Halle [des Tempels] und unterstellte sich dem Dhyāna-Meister Gi 義禅師. Zuerst reinigte (潔 kiyomeru)[6] er seinen Körper, dann badete er seinen Körper in duftendem Wasser (香水 kōzui)[7] und rezitierte das Hōgō-Sutra 方広経. Da stieg ein wundersamer Gedanke in ihm auf und er sprach zum Dhyāna-Meister: „Ich höre auf einem Ohr den Namen eines Bodhisattvas. Darum bitte ich Euch, großer Meister 大徳, keine Mühen zu scheuen und weiter zu beten.“

Während der Dhyāna-Meister weiter [an]betete, hörte er bereits auf einem Ohr wieder. Norimichi freute sich und bat [den Dhyāna-Meister] weiter zu machen. Als der Meister [aufs Neue] weiterbetete, öffneten sich beide Ohren. Keiner von den Menschen von nah und fern, die davon hörten, zweifelten daran.

Daher wissen wir, dass die göttliche Wirkung (感応の道 kan'ō no dō) wirklich existiert.



  1. Suiko Tennō 推古天皇.
  2. wörtlich: unter dem Himmel
  3. Nakamura gibt als Lesung für diesen Namen Kinunui no Tomo no Miyatsuko Gitsū an; bei Bohner wird der Name Nuhi no Tomo no Miyatsuko Gitsū gelesen
  4. Bohner beschreibt es als böse Geschwüre am ganzen Körper, Nakamura als chronische Hautkrankheit
  5. Nakamura schreibt, dass das Wort eigentlich gute sowie böse Taten bezeichnet, jedoch wird es meist mit negativer Konnotation verwendet
  6. Hierbei handelt es sich weniger um eine körperliche Reinigung, sondern spirituelle, rituelle Reinigung
  7. Nicht zu verwechseln mit dem heute verwendetem 香水 kōsui, Parfüm


Hintergrund

  • Zeit: Im Jahr 627 bzw. dem 36. Regierungsjahr der Suiko Tennō
  • Ort: unbekannt
  • Personen: Zen-Meister Gi 義禅師

Ursache und Wirkung

Durch gute Taten und Beten erlangt ein Tauber wieder seine Fähigkeit zu hören.

Anmerkungen

  • Laut Nakamura ist Kinunui 衣縫 der Name einer Immigrantenfamilie. Tomo no miyatsuko 伴造 bezeichnet das Oberhaupt eines Familienclans, mit besonderen Aufgaben am Yamato-Hof.
  • Nakamura schreibt in ihren Anmerkungen, dass man Gi Zenji 義禅師 auf zwei Arten deuten kann. Entweder als Name 義 Gi mit dem Titel 禅師 Zenji, Zen-Meister oder 義 Gi als eine allgemeine Bezeichnung für Mönche, die für ihre Fähigkeit heilige Schriften zu lesen bekannt waren.
  • Kan'ō 感応 (bei Bohner und Nakamura 感應) steht für spirituelle Korrespondenz zwischen Buddhas und empfindsamen Wesen. Jedes Gebet oder Gelübde, welches an Buddha gerichtet ist, bewirkt eine Antwort.


Interpretationsansätze

  • Norimichi bekommt durch seine Taten nur sein Gehör wieder, von einer Heilung der Hautkrankheit wird nicht berichtet. Eine Interpretationsmöglichkeit ist, dass er sein Gehör wieder bekommt, weil er während der Rezitation durch dieses Sinnesorgan den Namen eines Boddhisattvas wahrgenommen hat.
  • Interessant sind auch die beiden Optionen für sein Leben, die sich ihm stellen. Ein kurzes Leben und gute Taten oder ein langes Leben in Verachtung. Die Möglichkeit, das Leben durch gutes Karma zu verbessern und noch ein langes Leben zu genießen, wird nicht erwähnt. Es stellt sich die Frage, ob seine Hautkrankheit überhaupt verbessert werden kann. Wenn nicht, ist nachvollziehbar, warum er ein kurzes Leben bevorzugt.

Materialien

Weiterführende Informationen


Artikel erstellt von Christina Ellensohn 14:52, 8. Okt. 2010 (CEST).