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Version vom 17. Februar 2011, 14:39 Uhr

  • Hannya Shin-gyō
    Herz-Sūtra als Zippo ...
    ... T-Shirt ...
    ... oder Damenhut

    Das Herz-Sūtra (Hannya Shin-gyō 般若心経) ist ein kurzer Text der Prajñāpāramitā-Literatur (nur um die 250 Schriftzeichen), in dem die neue mahāyānistische Lehre prägnant formuliert wird und der in Ostasien vor allem in der chinesichen Übersetzung von Xuanzang bekannt ist. An einigen spezifischen Stellen unterscheidet er sich jedoch von anderen Texten dieser Gattung, was den Raum öffnete für Spekulationen hinsichtlich seiner Authentizität und Herkunft. Im Ryōiki kommt das Herz-Sūtra in vier Geschichten vor: I-14, II-7, II-19 und III-34.

    Video einer Rezitation des kanbun-Textes auf Japanisch

    Das Herz-Sūtra im Ryōiki

    • In I-14 wird ein Mönch heimlich beobachtet, wie Lichtstrahlen aus seinem Mund entspringen, als er das Herz-Sūtra rezitiert. Darauf offenbart er, dass ihm die Rezitaiton dieses Sūtras auf wundersame Weise ermöglicht, durch Wände zu sehen.
    • Ein sehr weiser Mönch, der Schüler unterrichtet und Kommentare schreibt (unter anderem auch einen zum Herz-Sūtra), wird in Geschichte II-7 eifersüchtig auf einen noch weiseren und erfolgreicheren Mönch. Seine Eifersucht lässt ihn krank werden und bald darauf sterben. In der Hölle erleidet er verschiedenste Qualen, verliert aber auch seine Eifersucht auf den anderen Mönch und lernt, diesen zu schätzen, worauf es ihm erlaubt wird, wieder in die Welt der Lebenden zurückzukehren.
    • In II-19 stirbt eine Frau, die berühmt ist für ihre hervorragenden Rezitationen des Herz-Sūtras. Als sie vor Enma tritt, erfährt sie, dass sie nur eingeladen wurde, um ihre Rezitationskünste darzubieten. Drei Tage später darf sie wieder ins Leben zurückkehren, wobei ihr noch ein nahes Wiedersehen mit drei seltsamen Männern in Aussicht gestellt wird. Kurz darauf trifft sei einen Mann, der Sūtren verkauft. Sie findet heraus, dass es drei Abschriften sind, die ihr vor langer Zeit gestohlen wurden, darunter auch eine des Herz-Sūtras. Sie kauft sie dem Mann ab, obwohl sie weiß, dass er es war, der sie gestohlen hatte, und vertieft ihre Rezitationen.
    • Geschichte III-34 erzählt von einer Frau, die schwer erkrankt und lange nicht geheilt werden kann, was sie auf ihre Taten in diesem und den vorigen Leben zurückführt. Sie tritt in die Mönchsgemeinschaft ein und beginnt, das Herz-Sūtra zu rezitieren. Gemeinsam mit der Unterstützung eines Asketen, der mit ihr jahrelang weitere Sūtren rezitiert, gelingt den beiden schließlich die Heilung der Krankeheit.

    Prajñāpāramitā

    Die Vollkommenheit (pāramitā[1], hier: haramitta 波羅蜜多) in der Einsicht (prajñā, hannya 般若) besteht darin, das bisherige Ziel (nirvāṇa zu erreichen) hinanzustellen und stattdessen mit dem richtigen Mittel (Mitleid mit den Lebewesen) als bodhisattva mahāsattva[2] in der Welt zu bleiben und Buddhaschaft anzustreben. In Folge gibt es auf Basis der Leerheit ( 空) in Wirklichkeit weder so etwas wie das nirvāṇa noch die buddhistische Lehre oder überhaupt Leid bzw. ist nirvāṇa ein seit jeher bereits erreichter Zustand, was auf irgendeine Weise nur noch realisiert werden muss, z.B. auch durch Rezitation eines Mantras.

    Das im Gegensatz zum früheren Buddhismus neue Ziel wird in den Texten der Prajñāpāramitā-Literatur formuliert: in unterschiedlicher Länge, z.T. aber mit den gleichen Textstellen. Das Herz-Sūtra ist ein kurzer Text dieser Gattung, in dem alle bisherigen buddhistischen Grundlagen negiert werden (z.B. die vier edlen Wahrheiten: 無苦集滅道 etc.).

    Widersprüche zur früheren buddhistischen Lehre sind dabei kein größeres Problem und werden hier wie andernorts dadurch gelöst, indem den früheren Lehren nur eine vorläufige Bedeutung (neyārtha, furyōgi 不了義) zugesprochen wird, die anfangs zwar gelehrt werden musste, da den wirklichen Sachverhalt sonst niemand verstanden hätte, aber mittlerweile von einer definitiven Bedeutung (nīthārtha, ryōgi 了義) abgelöst wurde.

    Beispielsweise lehrte der Buddha zu Beginn, dass es kein Selbst gibt, indem er alles anführte, was wirklich existiert (eingeteilt in die fünf skandhas, un 蘊 oder in 陰), worunter kein Selbst zu finden ist. In der späteren Lehre wird neben dem Selbst auch alles andere als nicht wirklich existierend verstanden (vgl. 照見五蘊皆空). Hätte er gleich zu Beginn die spätere Lehre verbreitet, hätte ihr niemand folgen können/wollen, weshalb er erst eine an Zeit und Umstände angepasste vorläufige Bedeutung erklärte, um die Anhängerschaft langsam an die definitve Bedeutung heranzuführen. Ein hermeneutisches Mittel, mit dem die verschiedensten konkurrierenden buddhistischen Schulen bei den unterschiedlichsten Themen die ihnen genehme Rangordnung fixieren konnten.

    1. Auch als anderes Ufer verstehbar: vgl. higan 彼岸 in der Inschrift zur Errichtung der Uji-Brücke
    2. Um sich von den Bodhisattvas der anderen Richtungen abzugrenzen und die neue Bedeutung des Bodhisattvas zu betonen, wird in den frühen Mahāyāna-Texten immer das Beiwort mahāsattva (großes/edles Wesen) mitgeführt.

    Unregelmäßigkeiten

    An einigen Stellen weicht das Herz-Sūtra von den Konventionen der Prajñāpāramitā-Literatur bzw. der Gattung Sūtra ab. Beispielsweise:

    • Hat das Sūtra (i.e. eine Lehrrede Buddhas) weder einen Anfang noch einen Schluss, in denen die Umstände des Vortrags geschildert werden, was in dieser Gattung sonst eigentlich nicht vorkommt.
    • Überhaupt tritt Buddha im ganzen Text gar nicht auf, stattdessen spricht Kannon, der/die in Ostasien zwar populär ist, kaum aber in Indien, woher der Text ursprünglich herkommen soll.
    • Außerdem schließt der Text mit einem dhāraṇī (darani 陀羅尼 bzw. auch wie hier ju 咒, heute: 呪), einem Mantra, dem auch magische Vorgänge zugeschrieben werden könnnen und das in diesem Zusammenhang zumindest ungewöhnlich ist.

    Herkunft

    Diese Unregelmäßigkeiten und andere Hinweise brachten Jan Nattier zu dem Schluss, dass es sich beim Herz-Sūtra nicht um ein indisches Sūtra, sondern um einen für einen anderen Zweck bestimmten Text handelt, der erst in China aus Textbausteinen anderer Text zusammengestellt wurde, die den Übersetzungen anderer indischer Text entnommen wurden. Erst nachdem der Text populär geworden und seine Herkunft vergessen war, wurde er für ein indisches Original gehalten und auch rückübersetzt.

    Deutliche Hinweise für diese Entstehung liefert der Mittelteil des Textes, der - wie bereits lange bekannt - einem anderen Prajñāpāramitā-Text entnommen ist (dem in 25000 Versen): Die beiden Sanskrit-Texte decken sich zwar inhaltlich, unterscheiden sich aber in Wortwahl und Satzstruktur; die beiden chinesischen Texte hingegen sind nahezu ident. Da es äußerst unwahrscheinlich ist, dass die chinesischen Texte aus unterschiedlicher Vorlage gleich übersetzt wurden und die Unterschiede der Sanskrit-Text dergestalt sind, dass sie leicht anhand einer solchen Rückübersetzung erklärt werden können, ist von diesen Hinweisen aus gesehen eine wie von Nattier erklärte Herkunft des Herz-Sūtras sehr wahrscheinlich.

    Text

    Text nach Xuanzang Übersetzung
    觀自在菩薩行深般若波羅蜜多時, When Aval­okiteśvara Bod­hisattva was prac­tic­ing the pro­found Prajñā­pāramitā,
    照見五蘊皆空, he il­lu­mi­nated the Five Skand­has and saw that they were all empty,
    度一切苦厄。 and crossed over all suf­fer­ing and af­flic­tion.
    「舍利子!色不異空,空不異色; “Śāripu­tra, form is not dif­fer­ent from empti­ness, and empti­ness is not dif­fer­ent from form.
    色即是空,空即是色。 Form it­self is empti­ness, and empti­ness it­self is form.
    受、想、行、識、亦復如是。 Sen­sa­tion, con­cep­tion, syn­the­sis, and dis­crim­i­na­tion are also such as this.
    「舍利子!是諸法空相, Śāripu­tra, all phe­nom­ena are empty:
    不生不滅,不垢不淨,不增不減。 they are nei­ther cre­ated nor de­stroyed, nei­ther de­filed nor pure, and they nei­ther in­crease nor di­min­ish.
    是故,空中無色,無受、想、行、識; This is be­cause in empti­ness there is no form, sen­sa­tion, con­cep­tion, syn­the­sis, or dis­crim­i­na­tion.
    無眼、耳、鼻、舌、身、意; There are no eyes, ears, nose, tongue, body, or thoughts.
    無色、聲、香、味、觸、法; There are no forms, sounds, scents, tastes, sen­sa­tions, or phe­nom­ena.
    無眼界,乃至無意識界; There is no field of vi­sion and there is no realm of thoughts.
    無無明亦無無明盡,乃至無老死亦無老死盡; There is no ig­no­rance nor elim­i­na­tion of ig­no­rance, even up to and in­clud­ing no old age and death, nor elim­i­na­tion of old age and death.
    無苦、集、滅、道;無智,亦無得。 here is no suf­fer­ing, its ac­cu­mu­la­tion, its elim­i­na­tion, or a path. There is no un­der­stand­ing and no at­tain­ing.
    以無所得故,菩提薩埵依般若波羅蜜多故,心無罣礙; “Be­cause there is no at­tain­ment, bod­hisattvas rely on Prajñā­pāramitā, and their minds have no ob­struc­tions.
    無罣礙故,無有恐怖, Since there are no ob­struc­tions, they have no fears.
    遠離顛倒夢想,究竟涅槃。 Be­cause they are de­tached from back­wards dream-think­ing, their final re­sult is Nirvāṇa.
    三世諸佛依般若波羅蜜多故,得阿耨多羅三藐三菩提。 Be­cause all bud­dhas of the past, pre­sent, and fu­ture rely on Prajñā­pāramitā, they at­tain Anut­tarā Samyaksaṃbodhi.
    「故知般若波羅蜜多,是大神咒,是大明咒,是無上咒,是無等等咒, There­fore, know that Prajñā­pāramitā is a great spir­i­tual mantra, a great bril­liant mantra, an un­sur­passed mantra, and an un­equalled mantra.
    能除一切苦真實不虛,故說般若波羅蜜多咒。 The Prajñā­pāramitā Mantra is spo­ken be­cause it can truly re­move all af­flic­tions.
    即說咒曰: The mantra is spo­ken thusly:
    「揭帝 揭帝 般羅揭帝 般羅僧揭帝 菩提 僧莎訶」 gate gate pāra­gate pārasaṃgate bodhi svāhā
    般若波羅蜜多心經

    Quellen

    • skt. Saddharma Puṇḍarīka Sūtra सद्धर्मपुण्डरीकसूत्र „Sūtra der Lotosblume vom wunderbaren Dharma“
    • Hoke-kyō 法華経 “Lotos-Sūtra“ bzw. Myōhōrenge-kyō 妙法蓮華経 „Lotos-Sūtra des wunderbaren Dharma“

    Das Lotos-Sūtra ist eines der wichtigsten Sūtren des Mahāyāna Buddhismus महायान. Autor und Abfassungsdatum sind unbekannt; die populärste chinesische Übersetzung wurde jedoch von Kumārajīva 鳩摩羅什 (343-413) angefertigt. In dieser Form besteht das Sūtra aus 28 Kapiteln.

    Das Lotos-Sūtra förderte Ehrfurcht und Glaube unter den Anhängern, nicht nur an Bodhisattvas बोधिसत्त्व (bosatsu 菩薩) sondern auch in das Sūtra selbst. Die Verehrung des Sūtra geht in China in die Tang-Zeit zurück. In Japan verbreitete sich der Glaube an das Hoke-kyō zur Zeit Shōtoku taishis 聖徳太子. Während der Nara-Zeit 奈良時代 war es eine der wichtigsten Aufgaben des buddhistischen Klerus, das Hoke-kyō zu studieren. Der Glaube an das Lotos-Sūtra wurde noch verstärkt, als Saichō 最澄 die Tendai-shū 天台宗 gründete, die es zum Haupttext wählte. Unter den zahlreichen Sūtren, die im Ryōiki genannt werde, kommt das Lotos-Sūtra am häufigsten vor.

    Das Lotos-Sūtra ist der zentrale Referenztext für Bodhisattva Avalokiteśvara अवलोकितेश्वर (Kannon 観音). Es bringt die Chance eines jeden Menschen zum Ausdruck, sein Leben und Schicksal selbst zu bestimmen und auf den Weg der „Leidfreiheit“ lenken zu können. Dazu bedarf es „geschickter Mittel“ hōben 方便 (Parabeln).

    Überdies enthält das Hoke-kyō die "Lehre der Drei Körper" (sanjin 三身). Buddha hat die Menschen seit ewigen Zeiten belehrt und ist das fundamentale Prinzip, das die Erscheinungen des Universums bedingt und das von Anbeginn des Universums an existiert hat. Verkörperung der universellen Wahrheit (Sambhogakaya). Buddha gilt als Verkörperung des Dharma, dessen irdische Verkörperung dazu dient, allen leidenden Wesen zu helfen (Dharmakaya).


    Die trikāya-Lehre

    • dharma-kāya („Gesetzes-/Wahrheits-Körper“)
    • nirmāṇa-kāya („Erscheinungsleib“)
    • saṃbhoga-kāya („Genußleib“)

    Die „Lehre der drei Körper“ bezieht sich auf die verschiedenen Verwirklichungsebenen eines erleuchteten Wesens. Dharmakāya (Dharmakörper, hosshin 法身) bezeichnet die absolute Wahrheit und Erleuchtung im Nirvana; Saṃbhogakāya (Körper des Segens, hōjin 報身) erleuchtete Wesen, die den Wunsch haben, Unerleuchteten zu helfen. Nirmāṇakāya (Manifestationskörper, ōjin 応身) können von gewöhnlichen Wesen wahrgenommen werden und erscheinen diesen als Lehrer. Sie unterwerfen sich freiwillig den irdischen Leiden.


    Bedeutung des Hoke-kyō heute

    Das Hoke-kyō gilt nicht nur in der Tendai-shū, sondern auch im Nichiren 日蓮-Buddhismus als wichtigste Lehrschrift überhaupt. Da zahlreiche neureligiöse, shinshūkyō 新宗教, und neuneureligiöse Gruppierungen, shinshinshūkyō 新新宗教, dem Nichiren-Buddhismus entstammen, ist das Lotos-Sūtra auch ihr Haupttext (z.B. Fuji Taiseki Kenshōkai 冨士大石寺顕正会 „Gesellschaft der Offenlegung der Wahrheit des Taisekiji am Fuji“, Sōka Gakkai 創価学会 „Gesellschaft zur Schaffung von Werten“, Nichiren shoshū 日蓮正宗).

    Anmerkungen

    1. Obwohl hokke (wtl. Blume des Dharma) die allgemein akzeptierte Lesung für "Lotos" ist, benützen Experten in letzter Zeit die Lesung hoke-kyō, wenn es um das Lotos Sutra geht.

    Literatur

    • Dykstra, Yoshiko K. (1977), “Miraculous Tales of the Lotus Sutra. The Dainihonkoku Hokkegenki.” in Monumenta Nipponica, Vol. 32, No. 2, pp. 189-210.
    • Pokorny, Lukas (SS 2010), VO+UE Neue religiöse Bewegungen in Ostasien (China, Korea, Japan und Vietnam).
    • Wieczorek, Iris (2002), Neue religiöse Bewegungen in Japan. Neue empirische Studie zum gesellschaftspolitischen Engagement in der japanischen Bevölkerung. Hamburg: Mitteilungen des Instituts für Asienkunde.
    • Winter, Franz (SS 2010), VO Einführung in den Buddhismus.
    • Religion in Japan


  • Hermann Bohner
    Hermann Bohner (1884–1963), Japanologe, Autor einer deutschen Übersetzung des Nihon ryōiki.

    Leben

    Hermann Bohner wurde 1884 in Abokobi im heutigen Ghana geboren, die Familie stammte aus dem süddeutschen Raum. Sein Vater gehörte der Basler Mission an, einem evangelischen Missionsorden, der dem sog. Pietismus zugerechnet wird und in Westafrika sehr aktiv war. Hermann Bohner wuchs getrennt von den Eltern in Deutschland auf, studierte u.a. Evangelische Theologie und Philosophie in Tübingen, und schloss seine Studien 1914 als ausgebildeter Missionar ab. Daraufhin trat er als Lehrer in den Dienst der Evangelischen Mission in Tsingtao (Quingdao), das damals deutsche Kolonie war. Hier kam er in Kontakt mit dem eminenten Sinologen und Übersetzer Richard Wilhelm (der gleichfalls Missionar war) und studierte unter seiner Anleitung Chinesisch.

    Etwa ein halbes Jahr nach Bohners Ankunft in China begann der Erste Weltkrieg. Bohner wurde in Tsingtao eingezogen und geriet nach einem Monat in japanische Kriegsgefangenschaft (Tsingtao wurde 1914 von Briten und Japanern erobert). Die nächsten sechs Jahre verbrachte Bohner überwiegend im Kriegsgefangenenlager Bandō auf der Insel Shikoku, wo die Gefangenen ein verhältnismäßig angenehmes Leben führen konnten und u.a. eine Lagerzeitung unterhielten, für die Bohner häufig schrieb. Außerdem erlernte er Japanisch im Selbststudium.

    Nach seiner Freilassung kehrte Bohner nicht nach Deutschland zurück, sondern entschloss sich weiter in Japan zu bleiben, wo er den Rest seines Lebens verbringen sollte. Er fand eine Stelle als Deutschlehrer in Osaka und heiratete Hanna Blumhardt, eine Verwandte Richard Wilhelms, die ebenfalls aus einer deutschen Missionarsfamilie stammte. Ab den 30er Jahren entfaltete Bohner eine rege Publikationstätigkeit japanologischer Schriften und Übersetzungen und erwarb sich den Ruf eines führenden Gelehrten auf dem Gebiet der japanischen Geschichte und Literatur. Er scheint aber nie Japanologie unterrichtet zu haben, sondern blieb an seiner Sprachschule in Osaka, wo er schließlich zum Professor befördert wurde. Versuche, an einer deutschen Universität Fuß zu fassen, gab es sowohl während der Nazi-Zeit als auch nach dem Krieg, sie scheiterten aber aus verschiedenen, offenbar eher persönlichen als politischen Gründen.

    Werk

    Die Übersetzung des Ryōiki war Bohners erstes größeres Übersetzungswerk und erschien im Jahr 1934. Im Jahr darauf veröffentlichte Bohner seine wesentlich bekanntere Übersetzung des Jinnō shōtōki 神皇正統記 („Über die Wahre Abfolge der Göttlichen Herrscher“, 1339 von Kitabatake Chikafusa), der er eine umfangreiche begleitende Studie beifügte. Es folgten Übersetzungen mit Studien über den Prinzregenten Shōtoku Taishi und über den Mönch Kūkai. Besonders die Studie des Jinnō shōtōki ist von einer großen Begeisterung für die nationalen Bewegungen sowohl des damaligen Japan als auch Deutschlands getragen. Dabei zitiert Bohner ausführlich aus Arthur Moeller van den Brucks Das Dritte Reich (1923), ein Werk das auch den Nationalsozialismus in seinen Anfängen prägte. Die Beschäftigung mit dem Jinnō shōtōki entsprach überdies genau dem Zeitgeist, wurde es doch als eine Art Klassiker des japanischen Nationalstolzes angesehen. Bohner scheint aber nie Mitglied der NSDAP gewesen zu sein, noch wurde er sonst politisch aktiv. Dennoch ist sein Denken stark von nationalistischen Idealen geprägt. Bohner wird daher gern als national-romantischer Schwärmer charakterisiert.

    Nachdem Krieg wandte sich Bohner dem Studium des Zen-Buddhismus und der japanischen Tee-Kultur zu und verfasste auch dazu zahlreiche Übersetzungen und Studien.

    Sprache

    Bohners Prosa ist zum einen von dem Bemühen geprägt, den japanischen Originaltext möglichst wortgetreu wiederzugeben. Aus heutiger Sicht erschwert dies das Verständnis, wenn er sogar japanische Orts- und Personennamen ins Deutsche überträgt (z.B. „Himmlische Jungfrau des Glücklichen Omens“ für die buddhistische Gottheit Kichijō tennyo 吉祥天女, Ryōiki II-14). Auch bemüht sich Bohner mehr als dies heute üblich ist, die Satzkonstruktion des Originals beizubehalten, was ihn häufig zu kaum mehr verständlichen Partizipialkonstruktionen verleitet. Andererseits befleißigt er sich einer alter- und volkstümelnden Sprache, durch die er sicherlich bewusst Assoziationen mit deutschen Märchenmotiven evoziert. Dadurch wirken die Geschichten oft wesentlich naiver, als sie etwa in Nakamuras englischer Übersetzung erscheinen, was jedoch Bohners Sicht der Nara-Zeit durchaus entspricht (s. Einleitung zur Übersetzung, S. 17).

    Dennoch bietet Bohners Übersetzung auch eine bemerkenswerte Fülle an Informationen und sein Hang zur Genauigkeit nötigt Respekt ab. Wo heutige Übersetzungen dazu neigen, unverständliche Details in eleganten „freien“ Übersetzungen unter den Tisch zu kehren, geht Bohner jedem einzelnen Begriff nach, auch wenn dies die Verständlichkeit der Übersetzung schmälert.

    Man muss sich daher bei Bohner seiner sehr stark von eigenen Interpretationen gefärbten Sichtweise bewusst bleiben, darf seine Genauigkeit und Kenntnis jedoch nicht unterschätzen.

    Quellen

    • Adi Meyerhofer, Biographie Hermann Bohner [2018/2]
    • Wikipedia, Hermann Bohner (großteils vom selben Autor)
    • Michael Wachutka, “A Living Past as the Nation’s Personality”: Hermann Bohner’s comparison of Kitabatake Chikafusa’s Jinnō shōtōki with Arthur Moeller van den Bruck’s Das Dritte Reich. In: Bernhard Scheid, Shinto Studies and Nationalism (Sammelband in Arbeit).
    • 60er Zyklus

    Der Sechziger Zyklus ist ein traditionelles chinesisches System zur Messung der Jahre. Jahre werden also in regelmäßigen Zyklen von sechzig Einheiten angegeben, die sich mit den uns geläufigen Jahrhunderten vergleichen lassen. (Es gibt allerdings keinen ersten 60er Zyklus.) Auch für die Erstellung von Horoskopen war und ist der 60er Zyklus wichtig. Der 60er Zyklus entstand aus der Kombination der „Fünf Wandlungsphasen“ (gogyō 五行) — bzw. der Fünf Elemente — mit den Zwölf Tierkreiszeichen. In der Kalenderkunde werden daraus allerdings die „Zehn Himmelsstämme“ und die „Zwölf Erdzweige“. Wieso diese Elemente zusammen trotzdem nur 60 ergeben und wie die Kombinationen genau aussehen, erklären die folgenden Tabellen.

    Erdzweige

    Die Zwölf Tierkreiszeichen werden auch als die Zwölf Erdzweige (jūnishi 十二支) bezeichnet und bestehen aus:

    12 Erdzweige (Tierkreiszeichen)
    Tier On Kun Zeichen Tier On Kun Zeichen
    1 Ratte/Maus SHI ne 7 Pferd GO uma
    2 Ochs/Büffel CHŪ ushi 8 Schaf/Ziege BI hitsuji
    3 Tiger IN tora 9 Affe SHIN saru
    4 Hase u 10 Hahn tori
    5 Drache SHIN tatsu 11 Hund JUTSU inu
    6 Schlange SHI mi 12 Wildschwein GAI i

    Himmelsstämme

    Die Fünf Wandlungsphasen sind:

    Holz 木 → Feuer 火 → Erde 土 → Metall 金 → Wasser 水

    An sich würden diese Bestandteile bereits genügen, um einen 60er Zyklus zu erzeugen, doch die chinesische Tradition will es, dass die Fünf Elemente entsprechend ihren Yin und Yang Aspekten noch einmal in die Zehn Himmelsstämme (jikkan 十干) unterteilt werden:

    Zeichen On Kun Alt. Schreibung[1] Yin/Yang Wandlungsphase
    1 kinoe 木の兄 Yang Holz
    2 otsu kinoto 木の弟 Yin
    3 hei hinoe 火の兄 Yang Feuer
    4 tei hinoto 火の弟 Yin
    5 bo tsuchinoe 土の兄 Yang Erde
    6 ki tsuchinoto 土の弟 Yin
    7 kanoe 金の兄 Yang Metall
    8 shin kanoto 金の弟 Yin
    9 jin mizunoe 水の兄 Yang Wasser
    10 ki mizunoto 水の弟 Yin
    1. Yin und Yang werden in diesem Kontext als „jüngerer Bruder“ bzw. „älterer Bruder“ versinnbildlicht.

    Vollständiger Zyklus

    Daraus ergibt sich also folgendes Schema:

    60er Zyklus, schematisch
    Ratte Ochse Tiger Hase Drache Schlange Pferd Schaf Affe Hahn Hund Schwein
    Holz +[1] 1 甲子[2] 51 甲寅 41 甲辰 31 甲午 21 甲申 11 甲戌
    Holz – 2 乙丑 52 乙卯 42 乙巳 32 乙未 22 乙酉 12 乙亥
    Feuer + 13 丙子 3 丙寅 53 丙辰 43 丙午 33 丙申 23 丙戌
    Feuer – 14 丁丑 4 丁卯 54 丁巳 44 丁未 34 丁酉 24 丁亥
    Erde + 25 戊子 15 戊寅 5 龙辰 55 戊午 45 戊申 35 戊戌
    Erde – 26 己丑 16 己卯 6 己巳 56 己未 46 己酉 36 己亥
    Metall + 37 庚子 27 庚寅 17 庚辰 7 庚午 57 庚申 47 庚戌
    Metall – 38 辛丑 28 辛卯 18 辛巳 8 辛未 58 辛酉 48 辛亥
    Wasser + 49 壬子 39 壬寅 29 壬辰 19 壬午 9 壬申 59 壬戌
    Wasser – 50 癸丑 40 癸卯 30 癸巳 20 癸未 10 癸酉 60 癸亥
    1. Plus (+) und Minus (–) steht für Yang und Yin
    2. Die Ziffern stehen für die zeitliche Abfolge innerhalb des 60er Zyklus

    Man erkennt, dass jedes Tier nur entweder mit Yang-Jahren (+) oder mit Yin-Jahren (–) kombiniert werden kann und genau deshalb muss es zehn und nicht fünf Himmelsstämme geben. Ob Yang oder Yin einem Tier entspricht, entscheidet sich nach seiner Position innerhalb der Erdzweige: eine gerade Position ergibt Yin, eine ungerade Yang.

    Siehe auch

    Links

    Die Wirkung des Karma anhand von konkreten Beispielen nachzuweisen, bildet den Kern des Nihon ryōiki. Kyōkai verwendet für die Karma-Theorie zumeist den Begriff inga 因果, wtl. „Ursache und Frucht“ (Bohner), bzw. „Ursache und Wirkung“. Nakamura übersetzt dies mit „law of karmic causation“. Andere Begriffe sind myōhō 冥報 („karmische Vergeltung“) oder genpō 現報 (eigentlich „Vergeltung in diesem Leben“), der auch im vollen Titel des Ryōiki genannt wird.

    Im Vorwort zum Ryōiki bekennt sich Kyōkai zu einer umfassenden Gelehrsamkeit und Ethik, die auch die konfuzianischen Klassiker mit einschließt. Doch gerade jene Weisen, die sowohl in chinesischen Klassikern als auch in buddhistischen Schriften bewandert sind, würden über allem das Gesetz des Karma (inga) anerkennen (s. I-00). So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass insbesondere die konfuzianische Tugend der kindlichen Pietät oder Kindesliebe (孝, 孝養, 孝行) immer wieder als Beispiel karmisch hochstehender Handlungsweisen herausgestrichen wird.

    S.a. Buddhismus Grundlagen; für eine allg. Erklärung der Karma Theorie siehe Religion-in-Japan.
  • Kindliche Pietät
    Kindliche Pietät (chin. 孝, xiao) ist ein Grundbegriff des Konfuzianismus und nimmt einen zentralen Platz in der Ethik des Konfuzius 孔夫子 ein. Wesentlicher Inhalt ist die Liebe der Kinder zu ihren Eltern und darüber hinaus die Liebe zu ihren Ahnen. Aus dieser Verpflichtung gegenüber der Familie entwickelte sich ein System von Beziehungen, Verhaltensweisen und Ansprüchen.Konfuzius selbst äußerte sich zu seinem Schüler Zeng Zi folgendermaßen und schrieb dies im Buch von der kindlichen Pietät (孝經 / 孝经, Xiàojīng) nieder:
    „Kindliche Pietät ist die Grundlage der Tugend und der Ursprung aller geistigen Kultur.“ In einfachen Worten bedeutet Kindliche Pietät, dass man gut zu seinen Eltern ist, sich um diese kümmert, sie unterstützt, sie respektiert und ehrt, nicht rebellisch ist, Liebe zeigt, den Namen der Eltern durch gute/richtige Taten ehrt, den Tod oder die Krankheit der Eltern betrauert und nach deren Ableben Opfer darbringt. --Doris Krätschmer 04:06, 25. Okt. 2010 (CEST) Im buddhistischen Kontext findet sich kindlichen Pietät beispielsweise im Śyāma-Jātaka, in dem ein Sohn seine blinden Eltern pflegt und dabei sein Leben riskiert. vgl. Sanbōe 1-13

    Links

    • palicanon.com und jataka.nibbanam.com — sehr ausführliches Śyāma-Jātaka nach der Pali-Fassung im Jātakaṭṭhavaṇṇanā (Ü: Dutoit, ohne Kommentar)
    • Laiengebote
      Buddhistischer „Laie“, upāsaka/upāsīka, wird man durch einfache „Zuflucht“. Tritt man zum Buddhismus über, muss man sich zu den fünf Sittenregeln, pañcaśīla (gokai 五戒), bekennen und folgende Formel aussprechen: „Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha. Ich nehme meine Zuflucht zur Lehre. Ich nehme meine Zuflucht zur Gemeinde.“ (= drei Juwelen des Buddhismus). Die pañcaśīla gelten für buddhistische Mönche wie Laien gleichermaßen:

    1. Ich gelobe, mich darin zu üben, kein Lebewesen zu töten oder zu verletzen (auch geistige Haltung des Mitleids gegenüber allen Lebewesen, meiden harter und unfreundlicher Rede).

    2. Ich gelobe, mich darin zu üben, nichts zu nehmen, was mir nicht gegeben wird (nicht nur Diebstahl sondern jegliche Begehrlichkeit, die sich auf fremdes Gut hinrichtet).

    3. Ich gelobe, mich darin zu üben, keine ausschweifenden sinnlichen Handlungen auszuüben (Von Laien wird nur Keuschheit im allgemeinen Sinn und Meiden des Ehebruchs gefordert, von Mönchen körperlich und geistig reine Lebensführung.)

    4. Ich gelobe, mich darin zu üben, nicht zu lügen und wohlwollend zu sprechen.

    5. Ich gelobe, mich darin zu üben, keine Substanzen zu konsumieren, die den Geist verwirren und das Bewusstsein trüben.


    Dies sind aber die einzigen Verpflichtungen, die für einen buddhistischen Laienanhänger als unbedingt verbindlich gelten. Zudem sind Laien eingeladen, an Voll- und Neumond bzw. an Festtagen weitere Prinzipien zu befolgen, die für Mönche allgemeingültig sind:

    Die acht Gebote an den Fastentagen (hassaikai 八斎戒):

    • Nicht auf hohen und üppigen (weichen) Betten Schlafen
    • Zur „verbotenen Zeit“ nichts mehr essen (nach 12 Uhr bis Sonnenaufgang ca. 5 Uhr)
    • Keine Tanz-, Musik-, Gesangs-, und Theateraufführungen besuchen

    Die zehn Gebote (jikkai 十戒):

    • Kein Geld sparen
    • Keine Blumen, Duftstoffe, Kosmetika, Schmuck und andere Verschönerungsmittel benutzen



    Quellen

    • Klimkeit Hans-Joachim (1990), Der Buddha - Leben und Lehre. Stuttgart: Kohlhammer.
    • Meisig, Konrad (1997), Klang der Stille. Der Buddismus. Freiburg: Herder.
    • Winter, Franz (SS 2010), VO Einführung in den Buddhismus.
    • Wikipedia, jap. — Fünf Gebote (gokai)
    • Wikipedia, jap. — Acht Gebote (hassaikai)
    • Wikipedia, jap. — Zehn Gebote (jikkai)


    --Schönberger Sarah-Allegra 21:17, 11. Okt. 2010 (CEST)
  • Nakamura Kyōko
    Nakamura Kyōko, auch Kyoko Motomichi Nakamura, 1932-2001, japanische Kultur- und Religionswissenschaftlerin, Übersetzerin und Professorin an der Universität Tokyo, sowie an der Tokyo University for Foreign Language Studies. Ihre Übersetzung des Nihon ryōiki aus dem Jahr 1973 stellte ihr bekanntestes japanologisches Werk in englischer Sprache dar. Die entsprechenden Sprachkenntnisse erwarb sie sich u.a. im Zuge eines Auslandsstudiums an der University of Chicago unter dem Religionswissenschaftler Mircea Eliade und dem Japanologen Joseph Kitagawa. Der Übersetzung ins Englische ging ein Dissertationsstudium des Ryōiki an der Universität Tokyo voraus. (Nakamura 1997: ix)
  • Nara-Zeit
    Seite befindet sich in Bearbeitung --Kristina Habliczek 05:12, 13. Dez. 2010 (CET) Die Nara-Zeit, jap. Nara jidai 奈良時代 umfasst die Jahre 710-784 [1] der japanischen Geschichte. Sie beginnt somit mit der Verlegung der Landeshauptstadt ins heutige Nara und endet mit der Gründung der neuen Hauptstadt Nagaoka (Nagaoka-kyō 長岡京).

    Namensgebung

    Geschichtliche Entwicklungen

    Einführung des Buddhismus

    Fußnoten

    1. Wie so oft findet man für die Eingrenzung dieser Periode verschiedene Zeitangaben in verschiedenen Quellen. Für diese Seite wurden die Angaben aus dem aktuellen Skript zur VO Einführung in die Geschichte Japans verwendet.

    Quellen

    Das Nihon ryōiki 日本霊異記 (mit vollem Titel Nihon-koku genpō zen'aku ryōiki, "Bericht von der wundersamen Vergeltung guter und schlechter Taten im Lande Japan") des Mönchs Kyōkai 景戒 (oder Keikai) ist eine Sammlung von 116 kurzen Anekdoten und Legenden, die zwischen 787 und 822 zusammen gestellt wurden. Sie gilt als der Beginn einer eigenen Literaturgattung von beispielhaften Lehrerzählungen (setsuwa), mit denen buddhistische Mönche versuchten, die wesentlichen Inhalte des Buddhismus (in diesem Fall die Karma-Theorie) in allgemein verständlicher Form zu vermitteln. Obwohl mit didaktischem Unterton, sind die Geschichten vor allem auch unterhaltsam und verraten viel über die gedankliche Vorstellungswelt und die sozialen Verhältnisse des japanischen Altertums.

    Textaufbau und Manuskripte

    Das Ryōiki besteht aus 116 Erzählungen, die auf drei Bände aufgeteilt sind. Bd. I umfasst 35 Erzählungen, Bd. II 42 Erzählungen, Bd. III 39 Erzählungen. Jeder Band wird von einem Vorwort eingeleitet. Die „Erzählungen“ sind unterschiedlicher Länge und reichen von einer halben Buchseite bis zu acht Buchseiten (III-38), wobei sich lange Erzählungen oft in mehrere Episoden unterteilen lassen. Es besteht die Möglichkeit, dass die heutige Anordnung nicht ganz den Intentionen des Autors entspricht, oder dass manche Geschichten oder Textteile von späteren Kopisten eingefügt wurden. Für eine genaue Übersicht siehe Erzählungen/Übersicht.

    Die Reihenfolge der Geschichten entspricht weitgehend ihrer chronologischen Folge (s. Bohner: 7-10). Diese reicht von Yūraku Tennō (myth. dat: 457-478) — I-01 — bis ins Jahr 822 — III-39 — der Lebenszeit des Autors.

    Keine einzige der bekannten frühen Handschriften des Textes enthält den gesamten Text. Heutige Ausgaben stützen sich auf vier Manuskripte:

    1. MS des Kōfuku-ji, Abschrift einer Abschrift aus dem Jahr 904. Älteste und genaueste Abschrift, umfasst allerdings nur Band I. [1]
    2. MS des Shinpuku-ji, Bd. II und III
    3. MS der Familie Maeda, Bd. III (enthält eine umstrittene zusätzliche Passage im Vorwort)
    4. MS des Sanmai-in auf Berg Kōya. Bd. I-III, datiert 1214, unvollständig. Original ging in den 1930er Jahren verloren.

    Vorläufer

    Kyōkai selbst nennt als Vorläufer seiner Schrift zwei chinesische Werke, Myōhōki 冥報記 (chin. Mingpao chi, wtl. „Berichte Karmischer Vergeltung“, verfasst 650-655) und Hannya kenki 般若験記 (wtl. „Berichte über die Wunder des Sutras der Höchsten Weisheit“, 718). Das Myōhōki des chin. Laienmönchs Tanglin ging in China verloren, existiert aber noch in einer japanischen Abschrift. Ähnlich erging es auch dem Hannya kenki.[2] In einer autobiographischen Episode des Ryoiki (III-38) erwähnt Kyōkai außerdem die Schrift Shokyō yōshū 諸経要集 („essentielle Lehren der verschiedenen Sutren“), die 659 vom chinesischen Mönch Taoshi verfasst wurde und nach didaktischen Gesichtspunkten arrangierte Exzerpte aus verschiedenen Sutren zum Beweis der Karma Theorie enthält. Mehrere Episoden des Ryōiki beruhen vollinhaltlich auf Geschichten aus diesen Texten, obwohl sie in einen japanischen Kontext verlegt wurden. Im inhaltlichen Aufbau folgt das Ryōiki dem Shokyō yōshū. [3]


    Spätere Wirkung

    Viele Geschichten werden in späteren Geschichten- bzw. setsuwa-Sammlungen zitiert oder weiter ausgeschmückt. Vor Allem für Sanbō ekotoba, Konjaku monogatari-shū oder Fusō ryakki stellte das Ryōiki eine wichtige Quelle dar.

    Erzählerische Struktur

    Wenn man die erzählerische Struktur der einzelnen Episoden des Nihon Ryōiki genauer betrachtet, so fallen einem schnell Regelmäßigkeiten in Stil und Struktur auf, welche an dieser Stelle behandelt werden sollen. Sehr grob lässt sich eine Episode in eine Überschrift, eine Nummerierung, einen narrativen Teil und einen kommentierenden Teil (der oft die Moral enthält) einteilen.

    die Nummerierung

    Die einzelnen Episoden des Nihon Ryōiki sind zwar nummeriert (Band I bis III, jeweils 1 bis ??), doch es scheint keine Notwendigkeit zu bestehen die Geschichten genau in dieser Reihenfolge zu lesen, da sie zwar in wenigen Fällen "Referenzen" (oder lose Hinweise) zu früheren Episoden enthalten, welche jedoch die Geschichten nicht beeinflussen. Insofern scheint die Nummerierung aus rein praktischen Motiven erfolgt zu sein. Die einzige erkennbare Ordnung innerhalb der Geschichten ist die chronologische Reihenfolge, die (von geringfügigen Ausnahmen abgesehen) von Band I-III durchgehend eingehalten wird.

    die Überschrift

    Die Überschriften bestehen aus einer Art kurzer Inhaltsangabe und enden mit dem Kanji , welches bei Izumoji — einem Präzedenzfall aus dem Nihon shoki folgend — mit den Furigana koto no moto (Ursache/Grund einer Sache) betitelt ist. Das Kanji kann allerdings auch sino-japanisch EN (Anlass | Beziehung, Verhältnis, Verbindung | Karma, Schicksal | Rand | Veranda ) oder rein-japanisch enishi (mit der selben Bedeutung) oder aber auch fuchi oder heri ((Ein)Fassung | Krempe | Rand, Kante | Saum) gelesen werden; darüber hinaus sind auch noch die Lesungen yosuga (Mittel, Weg | Stütze, Hilfe) oder yukari(Verbindung, Beziehung, Verwandtschaft, Bekanntschaft) möglich.

    Da das Schriftzeichen 縁 jedoch in seiner buddhistischen Interpretation auf eine Kausalität hinweist und somit für das Karma steht, erscheint Izomojis Lesung/Deutung durchaus nachvollziehbar. Wie man diese Wendung am besten ins Deutsche übertragen kann, ist der nächste schwierige Punkt. Mögliche Varianten sind "Wie es dazu kam, dass...", "Der Grund für ... ist..." und ähnliches. Das Problem dabei ist vor allem, dass die Überschriften durch ihre knappe Form viel Interpretertionsspielraum zulassen und sich daher gegen eine langmächtig ausgeführte Übersetzung sträuben.

    Ein weiteres Charakteristikum der Überschriften besteht darin, dass sie den Inhalt der folgenden Erzählung (wie in Stichworten) verkürzt wiedergeben. Die Pointe, wenn man in dem Zusammenhang davon sprechen kann, wird daher schon zu Beginn vorweg genommen. Möglicherweise ist die Überschrift aber eher für den "Vorleser" gedacht, damit er schneller eine Geschichte findet, die zu seiner Vorstellung passt.

    Jede Überschrift endet mit der Band- und Episodennummer.

    der narrative Teil

    Dieser beginnt meist mit einer (mehr oder weniger genauen) Angabe des Orts und der Zeit der Begebenheit. Oft werden auch Familiennamen oder Genealogie der handelnden Personen genau erklärt. Es wird somit hervorgehoben, dass die Geschichten nicht einfach fiktive Erzählungen, sondern Tatsachenberichte sind. In der Tat scheinen manche Erzählungen auf wahren Begebenheiten zu beruhen, welche dann im buddhistischen Sinne interpretiert und allenfalls mit transzendenten oder mystischen Zutaten ergänzt und "verfeinert" wurden. Andere Episoden sind jedoch derartig spektakulär (in vielerlei Hinsicht), dass eine zu Grunde liegende tatsächliche Begebenheit ausgeschlossen werden kann.

    Der originale Kanbuntext ist im narrativen Teil sehr vieldeutig und ähnelt stilistisch oft einer Sagen- oder Märchenerzählung. Es kommen zwar wertende Kommentare vor, jedoch sind die Kriterien nicht auf buddhistische Maßstäbe beschränkt, sondern schätzen auch "richtiges Verhalten", wie es andere Lehren (Taoismus, Konfuzianismus, ...) gebieten. Obwohl die Schilderung der Ereignisse recht knapp und einfach ist, sind die moralischen Schlussfolgerungen bzw. die „karmischen Gesetze“, auf die der Autor im Schlussteil zu sprechen kommt, oft nur schwer nachvollziehbar. Zumindest für den gegenwärtigen Leser ergeben sich eine Menge Ungereimtheiten. Dies mag zum Einen daran liegen, dass sich der Text an die Menschen zur Zeit der Entstehung richtet, die wohl viele Anspielungen verstanden und das nötige Vorwissen besaßen; zum anderen aber liegt die Verständnisschwierigkeit vielleicht auch an der Trennung in einen scheinbar bewusst "kaum interpretierten" narrativen Teil und einem manchmal gezwungen wirkenden, klar wertender Teil, ohne den keine Episode beendet werden kann.

    der kommentierende Teil (die Moral)

    Jeder Episode endet mit einem wertenden Schlussteil, der einen ganzen Absatz oder nur einen kurzen Satz lang sein kann. In längeren Episoden, die man in mehrere thematische Abschnitte trennen kann, kommt dieser Teil auch mehrmals - jeweils nach dem kommentierten Ereignis - vor. Dieser Textabschnitt enthält im Gegensatz zum narrativen Teil viele buddhistische Termini und verfolgt meist auch das klar erkennbare Ziel die Karma-Lehre zu beweisen, zu bewerben oder anhand der Geschichte zu erklären. Es handelt sich hierbei also um den "lehrhaften" Teil.

    Themen

    Wie der Titel des Werkes andeutet, ist das übergeordnete Thema des Werkes das „Geisthaft-Ungewöhnliche“ (ryōi 霊異), was in diesem Fall als das Unerklärliche, Wundersame oder Übernatürliche zu verstehen ist. Die wundersamen Begebenheiten, die hier versammelt sind, sollen nun, quasi „wissenschaftlich“, durch die buddhistische Karma-Theorie erklärt werden, was umgekehrt die Überlegenheit des buddhistischen Weltbilds unter Beweis stellen soll.

    Dank dieses Vorhabens ist das Nihon Ryōiki wahrscheinlich der erste japanische Text, der sich die Aufklärung der allgemeinen Bevölkerung bzw. der „Laien“ über die buddhistischen Prinzipien und die karmische Vergeltung zur Aufgabe macht. Die Geschichten stammen auch wirklich zum Teil aus dem Alltag des „einfachen Volkes“, es kommen aber andererseits auch zahlreiche historisch bekannte, einflussreiche Persönlichkeiten vor. In der genauen Bestimmung ihre Familiezugehörigkeit, sowie von Ort und Zeit der geschilderten Begebenheit erkennen wir Kyōkais Bemühen, die buddhistsische Dharma-Lehre anhand von realen Menschen und Vorkommnissen in der japanischen Geschichte zu erklären.[4]

    So phantastisch manche Erzählungen auch heute anmuten, sie verstehen sich — wie bereits erwähnt — alle als Tatsachenberichte. Damit ist das Ryōiki trotz seines Hangs zum „Wundersamen“ auch als historische Quelle interessant. Diesbezüglich relevante Geschichten beziehen sich z.B. auf bekannte Tempel (I-05, I-07, I-17, II-05, II-21, II-31, II-39), auf Bildwerke oder Skulpturen (I-33, III-17, III-30), auf geographische Gegegebenheiten (I-01) oder auf Familiennamen (I-02). Das Ryōiki hat auch die japanische Geschichtschreibung beeinflusst. Die von der Nachwelt stereotyp kolportierte Liebschaft zwischen dem buddhistischen Usurpator Dōkyō (dem „japanischen Rasputin“) und der Kaiserin Kōken lässt sich sich zum Beispiel auf die Geschichte III-38 als frühester Quelle zurückführen (s. Dōkyō Zwischenfall).

    Nicht-buddhistische Erzählungen

    Es gibt auch einzelne Geschichten, in denen das Ungewöhnliche, Übernatürliche nicht notwendigerweise mit einer buddhistischen Wahrheit in Verbindung steht. Hier scheint es sich um bekannte Erzählungen zu handeln, die Kyōkai nur notdürftig oder gar nicht mit einer buddhistischen Moral versieht. In diese Kategorie fallen vor allem Geschichten von außergewöhnlich kräftigen Menschen: In I-02 wird Kraft und Schnelligkeit einer bestimmten Familie durch die Tatsache erklärt, dass sie von eine Füchsin abstammen. In I-03 ist es die Abstammung vom Donnergott, die einen Menschen besonders kräftig werden lässt. (Dank dieser Kraft macht er im Kloster Gangō-ji Karriere). Die weiblichen (!) Nachfahren dieser Menschen messen in II-04 ihre unglaublichen Kräfte und in II-27 wird eine weitere Nachfahrin als "Kraftfrau" beschrieben. Es fällt auf, dass alle diese "nicht-buddhistischen" Geschichten aus dem gleichen familiären bzw. regionalen Kontext stammen. Vom Donner erfährt man bereits in I-01, dass es außerordentlichen Mut erfordert sich mit ihm einzulassen. Auch diese Geschichte hat keinen unmittelbaren Bezug zum Buddhismus.

    Schließlich enthält III-31 die Erzählung einer Frau, die jungfräulich zwei Steine zur Welt bringt, welche von einem Wahrsager (kannagi) zu Göttern erklärt werden. Der einzige Kommentar Kyōkais: „Auch dies ist eine wundersame Begebenheit.“

    Fußnoten

    1. Vgl. die fotographische Textdarstellung im Internet
    2. Nakamura: 35-38
    3. Nakamura: 35-38 und Bohner: 30 ff., insbes. 33-46, wo Bohner ausführlich auf einzelne Geschichten chinesischer Vorbilder eingeht.
    4. Nakamura: 42
  • Nihon shoki
    Das Nihon shoki 日本書紀 ("Bericht über Japan") wurde 720 fertig gestellt und ist damit nach dem Kojiki 古事記 das zweitälteste noch existierende Geschichtswerk Japans. Es ist das erste Buch des Rikkokushi 六国史, der "Sechs Reichschroniken", die nach chinesischem Muster angefertigt wurden und die offizielle Lesart der japanischen Geschichte durch den Kaiserhof repräsentierten. Das Werk ist auch als Nihongi 日本紀 bekannt, man nimmt aber an, dass die ursprüngliche offizielle Bezeichnung Nihon shoki lautete.

    Es zeigt, im Unterschied zu anderen Mythologien, eine besonders große Bedachtnahme auf eine genaue Genealogie (Ahnenforschung) und auf die Datierung von Ereignissen.

    Das Nihon shoki ist detaillierter und auch sachlicher als das Kojiki, beinhaltet aber sehr viel religiöses und mythologisches Material und besitzt daher sowohl für die allgemeine Frühgeschichte als auch für die Religionsgeschichte Japans einen unschätzbaren Wert.


    Zusammenstellung

    Das Nihon shoki wurde unter der Aufsicht von Prinz Toneri 舎人親王 (5. Kronprinz des Tenmu-tennō, 676–735) mit der Unterstützung von Ōno Yasumaro 太安万侶 (?-723) zusammengestellt. Es basiert auf älteren Dokumenten, besonders auf den Aufzeichnungen, die seit dem 6. Jahrhundert am Yamato-Hof 大和朝廷 gesammelt wurden. Aber auch Dokumente von Klans, die am Hofe dienten, flossen in die Chronik mit ein. Überdies verweisen die Zusammensteller auf drei Dokumente aus Baekje 百濟, die heute nicht mehr existieren.


    Inhalt

    Wie das Kojiki beginnt auch das Nihon shoki mit einer Reihe von Mythen (Kapitel 1 und 2), setzt seinen Bericht aber ins Jahr 697 fort. Kapitel 3 befasst sich mit dem legendären Jinmu Tennō 神武天皇, Kapitel 9 mit Jingū Kōgō 神功皇后 und Kapitel 10 mit Ōjin Tennō 応神天皇.

    Nihon shoki

    Kesshi Hachidai

    Für die acht Tennōs aus Kapitel 4, existieren nur Vermerke über das Geburts- und Regierungsdatum, das Jahre der Ernennung zum Kronprinzen und die Lage des Grabmales. Diese werden Kesshi Hachidai 欠史八代, die acht undokumentierten Kaiser, genannt. Vieles spricht dafür, dass diese Kaiser gar nicht existierten, sondern nur aus politischen Gründen im Nachhinein der Chronik beigefügt wurden.

    Amaterasu und das Nihon shoki

    Die Tatsache, dass die Sonnengöttin Amaterasu 天照 in Japan als weibliche Gottheit dargestellt wird, erscheint vielen als rätselhaft und inspiriert immer wieder zu Hypothesen über ein urgeschichtliches Matriarchat in Japan. Es wird spekuliert, dass Amaterasu ursprünglich männlich war. Als die japanischen Götter- und Ursprungsmythen im Kojiki und Nihon shoki festgehalten wurden, war Kaiserin Jitō an der Macht. Einige Forscher vermuten, dass Amaterasu als weibliche Gottheit dargestellt wurde, um den Herrschaftsanspruch der Kaiserin zu unterstreichen.


    Quellen

    Sakamoto, Tarō (1991), The Six National Histories of Japan. John S. Brown (Übs.), Tokyo: University Press, Vancouver: UBC Press.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Nihonshoki

    http://www.univie.ac.at/rel_jap/an/Texte:Mythentexte


    --Schönberger Sarah-Allegra 21:01, 11. Okt. 2010 (CEST)
  • Osaka
    Ōsaka 大阪市 ist mit einer Einwohnerzahl von 2,6 Millonen nach Tokio und Yokohama, die drittgrößte Stadt Japans. Ōsaka ist sowohl ein bedeutendes Industriezentrum als auch einer der wichtigsten Häfen in Japan. Ōsaka hatte immer schon wichtige Verbindungen mit Nara, Korea und China. Ursprünglich hieß die Stadt Naniwa 難破 - dieser Name taucht in der Geschichte I-07, I-14 und II-35 auf. Das Wort Ōsaka bedeutet “großer Hügel”; die älteste Verwendung dieses Wortes findet sich in einem Text vom Jahre 1496. Vor dem Jahre 1870 wurde Osaka (大阪) mit einem anderen Kanji Ōzaka (大坂) geschrieben. Doch, nach der Meiji Restauration, wollten sich Partisanen von der zweiten Lesung (坂) distanzieren, weil es als „die Rebellion der Samurai“ (士反) gelesen werden könnte.

    Allgemeine Fakten

    Palast in Ōsaka


    Bevölkerung 2.643.805
    Bevölkerungsdichte 11.893/km2
    Symbole Kirsche und Stiefmütterchen
    Region Kansai
    Präfektur Osaka


    • Ōsaka liegt an der Bucht von Ōsaka.
    • Das Stadtgebiet umfasst 12 % der Fläche von der Präfektur
    • Ōsaka hat 24 Stadtbezirke ku (区)
    • Seit Dezember 2007 ist Kunio Hiramatsu der Bürgermeister.

    Geschichte - Überblick

    Die Ruinen von Morinomiya

    Ōsaka vor 709

    • Die ersten Anzeichen von Sesshaftigkeit in Osaka findet man in den Ruinen von Morinomiya. Morinomiya befindet sich fünf Minuten weit weg von JR Kanjyo Linie in der Morinomiya Station. In diesen Ruinen, die von der Jomon Periode bis zur Yayoi Periode datieren, findet man den größten Muschelhaufen Kaizuka im westlichen Japan. Aber man fand auch menschliche Überreste und andere Anzeichen dafür, dass Menschen dort sesshaft waren – unter anderem waren bei den Funden Fischknochen, Austern und Werkzeuge (Steinwerkzeuge, Pfeilköpfe und zerbrochene Teile von Lehmtöpfen) dabei.
    • In der Kofun Zeit kofun-jidai (古墳時代), von zirka 250 bis 538, hatte Ōsaka bereits einen Hafen, der die Stadt mit der westlichen Region Japans verband.
    • Der Naniwa-zu Hafen gab Besuchern aus anderen asiatischen Ländern die Möglichkeit Japan zu betreten; mit anderen Worten, war dieser Hafen der Ort wo Besucher in Japan ankamen und wieder ausreisten. Der Austausch mit anderen Asiaten – wie den Chinesen oder den Koreanern – brachte verschiedene technologische Erneuerungen sowie kulturelle Vermischungen mit sich nach Japan.

    710 bis 793 - Asuka/Nara Zeit

    • 645 verließ Tennō Kotoku Asuka, die vorige Haupstadt, und verlagerte sich nach Naniwa, dem heutigen Osaka, um den Druck der Sui und Tang Dynastien zu widerstehen. Er war außerdem verantwortlich für die Erbauung des Naniwa Nagara-Toyosaki-no-miya Palastes (難波長柄豊崎宮) – auch kurz Naniwa-no-miya (難波宮) genannt.
    • 655 wurde Asuka wieder zur Hauptstadt, aber Naniwa blieb ein wichtiger internationaler Handelsort zwischen Yamato, Korea und China. Im Jahre 744 wurde Naniwa auf Befehl des Tennō Shōmu 聖武天皇 abermals zur Hauptstadt, aber im Jahre 745 wurde die Hauptstadt nach Heijō-kyō, dem heutigen Nara verlegt, aber es verlor niemals seine Stellung als wichtiger Handlungsort.

    794-1601 - Heian bis Edo Zeit

    • 1496 machte die buddhistische Jōdo-Shinshū ( Wahre Schule des Reinen Landes 浄土真宗) den Ishiyama Hongan-ji (石山本願寺 zu seinem Hauptquartier. Der Ishiyama Hongan-ji 石山本願寺 befindet sich an der ursprünglichen Stätte des alten Naniwa Palastes.
    • Im Jahre 1570 startete Oda Nobunaga 織田 信長 seine Belagerungsversuche. Nach zehn Jahre, kapitulierten die Mönche und Toyotomi Hideyoshi 豊臣 秀吉 erbaute den Osaka Palast Ōsaka-jō (大阪城).
    • in der Edo-Zeit (1603-1867) wurde Osaka zu einem der wichtigsten Stadte Japans und kehrte zu seinen Wurzeln als Hafenstadt zurück.
    • 1837 leitete Ōshio Heihachirō 大塩平八郎, ein niederer Samurai, einen Bauernaufstand.
    • Am ersten Jänner 1868 wurden der Hafen durch die Regierung der Bakufu für den internationalen Handel geöffnet – dies war vor dem Boshin Krieg (boshin sensō 戊辰戦争) und der Meiji Restauration (meiji ishin 明治維新) .


    Shitennoji Tempel

    Der Shitennoji Tempel
    Diese Halle ist das älteste verbleibende Gebäude des Tempels.
    Dieses Tor ist der älteste Teil des Shitennoji Tempels.

    Der Shitennō-ji (四天王寺) ist einer der ältesten staatlich geförderten Tempel und der erste buddhistische Tempel, der in Japan erbaut wurde. Er soll von Shōtoku Taishi 聖徳太子 - einer der ersten Verfechter des Buddhismus - gegründet worden sein. Er wird auch im Nihon Shoki (日本書紀) erwähnt. Der Tempel wurde im Laufe der Zeit immer wieder neu erbaut, weil, viele Teile des Tempels durch Unwetter, Feuerausbrüche, Bürgerkriege und Erdbeben immer wieder zerstört wurde. Das meiste von der derzeitigen Struktur stammt vom Jahre 1963 und der älteste Teil des Gebäudes ist das steinige Torri Tor aus dem Jahre 1294.

    Der Shitennoji wurde zum Ehren der Shitennō (四天王) erbaut, auch die vier himmlischen Könige genannt; Shōtoku hatte nämlich versprochen, dass – falls seine Gebete erhört und zum Sieg gegen den Moriya Clan, die den gegen die Ausbreitung des Buddhismus waren, führen wurde – den Shitennō (四天王) einen Tempel errichten würde. Der Bau des Tempel begann im Jahre 593; einer der Handwerker ist dafür sogar nach Baekje 百済 gereist. Der Shitennoji ist älter als der Hōryūji Tempel (法隆寺), der dem Shitennōji im Baustil ähnelt; dieser Baustil ist unter dem Namen Shitennoji Stil bekannt.

    Der Tempel wurde in vier Teile gegliedert – jeder dieser Teile sollte zur moralischen Erziehung der japanischen Bevölkerung beitragen.

    Naniwa-no-miya

    Die Ruinen von Naniwa-no-miya
    • Der Naniwa-no-miya (難波宮) war der Sitz der alten imperialistischen Hauptstadt Naniwa 難破.
    • Es wurde zweimal an zwei verschiedenen Stellen erbaut. Die Bauten wurden im Jahre 652 fertigstellt.
    • Auch als Naniwa 難破 nicht mehr die Hauptstadt Japans war, bleib dieser Palast ein wichtiger Treffpunkt für diplomatische Verhandlungen.
    • Im Jahre 686 brach ein Feuer aus, welches den Palast niederbrannte.
    • Im Jahre 726 beauftragte der Shōmu Tennō Fujiwara Umakai mit der Rekonstruierung des Palastes.
    • Heutzutage ist nur noch ein kleiner Teil des Palastes übrig geblieben.

    Quellen und Links

    Wikipedia (de)

    A Journey to Ancient Osaka

    History of Osaka Wikipedia (en)

    A Brief History of Osaka (en)

    Video auf Youtube (en)

    Naniwa Ancient Capital of Japan

    Shitennoji (en)

    Shotoku Taishi (en)

    Naniwanomiya (en)
  • Yamashiro
    Yamashiro


    Die Provinz Yamashiro 山城国 (alt: 山後の国)lag auf der Insel Honshū und grenzte an die Provinzen Wakasa 若狭, Ōmi 近江, Iga 伊賀, Yamato 大和, Kawachi 河内, Settsu 摂津 und Tamba 丹波. Das Gebiet gehört heute zum südlichen Teil der Präfektur Kyōto (京都府). Die alte Schreibweise deutet auf die Lage hinter den Bergen von Nara 奈良 hin.


    Quellen

    • Florenz, Karl (1901), Japanische Mythologie. Nihongi. „Zeitalter der Götter“, nebst Ergänzungen aus anderen alten Quellenwerken. Tōkyō: MOAG. S 290-292.
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  • SNKBT
    Abkürzung für Shin nihon koten bungaku taikei 新日本古典文学大系 („Neuer Abriss der klassischen japanischen Literatur“), eine Publikationsreihe des Iwanami Verlags. Ebenso wie die Vorgängerreihe Nihon koten bungaku taikei (NKBT) umfasst die Reihe 100 Bände, die zwischen 1989 und 2005 herausgegeben wurden. Das Ryōiki erschien:
    • 1967 als Band 70 von NKBT und
    • 1990 als Band 30 von SNKBT (Hg. Izumoji Osamu)
    Mehr dazu: Wikipedia (jap.)
  • Uji-Brücke
    Uji-Brücke heute
    Das Bruchstück (oben) in einer Rekonstruktion
    Inschrift des erhaltenen Teils

    Die Uji-Brücke (宇治椅) in der südlich von Kyōto liegenden Stadt Uji wird in den Geschichten I-12 und II-24 erwähnt. Die Brücke ist nicht nur eine der ältesten Brücken Japans, sie spielt auch in diversen Erzählungen, z.B. im Genji monogatari eine wichtige Rolle. Unweit der Brücke befindet sich ein berühmter Tempel, der Byōdō-in, der urspr. die Sommerresidenz von Fujiwara no Michinaga (aka. Uji-dono) darstellte und 1052 in einen Amida Tempel umgewandelt wurde.

    Eine vermutlich zur Errichtung der Brücke (646) erstellte Stein-Inschrift, der ältesten Japans, gibt Auskunft über Zeitpunkt und Umstände der Errichtung und wird in I-12 zitiert. Darüber hinaus erwähnt die Inschrift ausdrücklich das karmische Prinzip von Ursache und Wirkung.

    Die Brücke in den Geschichten

    • I-12 beginnt mit dem Mönch Dōtō, dem legendären Erbauer der Brücke, der die eigentliche Handlung in Gang setzt, indem er seinen Gefolgsmann einem Schädel einen Dienst erweisen lässst. Daraufhin spielt er jedoch keine Rolle mehr, und die Geschichte handelt nur noch um seinen Gefolgsmann und dessen Begegnung mit einem zu Jahresende wiederkehrenden Geist eines Ermordeten, der sich für die gute Behandlung seines Schädels erkenntlich zeigt.
    • In II-24 wird ein Mann, der sich von einem Tempel Geld geliehen hat, um Handel zu treiben, auf seiner Rückreise von drei Dämonen verfolgt, die ihn, da seine Lebenszeit offenbar zu Ende geht, zu Enma (hier: Enra 閻羅) bringen sollen. Die Uji-Brücke ist jener Ort, an dem ihn die Verfolger einholen. Wegen diverser verdienstvoller Taten entkommt er seinem Schicksal jedoch bis ins hohe Alter.
    • Auch in I-05 wird der Name Uji erwähnt, aber nicht in Zusammenhang mit der Brücke, sondern nur mit dem Namen einer Fammilie aus Uji, und das auch nur kurz am Anfang. Die Geschichte selbst erzählt legendenhafte Episoden aus dem Leben des Ahns dieser Familie.

    Inschrift über Dōtō und die Errichtung der Brücke

    Die Stein-Inschrift ging im Lauf der Zeit verloren und ist heute nicht mehr vollständig erhalten, nur ein Bruchstück (oberer Teil) konnte wieder gefunden werden. Der Text der Inschrift ist jedoch aus einer anderen Quelle bekannt.

    Text der Inschrift

    • Ockerfarben markiert sind die Abschnitte über Dōtō und die Errichtung der Brücke, die in I-12 eine Rolle spielen.
    • Blau hingegen die Stellen, die direkt auf inga Bezug nehmen.
    Text Übersetzung
    浼浼横流 川の流れは激しく
    其疾如箭 その速いことは矢の如くである。
    修々征人
    停騎成市 人々は馬を止め、市をなす
    欲赴重深 川の中へ立ち入ると
    人馬亡命 人馬命を失い、
    従古至今 古より今まで
    莫知杭葦 渡る方策が無い
    世有釈子 世に釈子あり、
    名曰道登 名を道登という、
    出自山尻 山城のひとである
    恵満之家
    大化二年 大化二年の
    丙午之歳 丙午の年に、
    構立此橋 この橋を建立し、
    済度人畜 人や獣を渡したのである
    即因微善 ささやかではあるが、
    爰発大願 s.u.
    結因此橋 「因」をこの橋に結んで
    成果彼岸 彼岸に「果」を結ぶという大願を発したのだ
    法界衆生 全宇宙の生きとし生けるものよ、
    普同此願 この大願に心を合わせよ。
    夢裏空中 夢の中、現実の「空」の中を
    導其苦縁 苦しみを超えて導かれんがために

    Quellen und Links

    Ursprünglicher Name Altertümlicher Name Mittelalterlicher Name ab 1. April 1986[1] Moderner Name
    Sofu 曾布 Sofu no Kami no Kōri Soekami-gun Soekami-gun Nara-shi 奈良市, Tenri-shi 天理市

    Am 1. April 2005 fusionierten die Dörfer Tsuge (Bezirk Yamabe) und Tsukigase (Bezirk Soekami) mit der Stadt Nara. Als Folge dieser Fusion wurde der Bezirk Soekami aufgelöst.

    Fußnoten
    1. an diesem Tag wurden einige Provinzen zu neuen Provinzen zusammengefasst und erhielten daher auch neue Namen

    Quellen

    Provinz Yamato (heutige Nara-Präfektur)

    Die Provinz Yamato, jap. Yamato no kuni 大和(の)国, war eine alte Provinz Japans, die sich an der Stelle der heutigen Präfektur Nara befand. Sie ist das Kernland des späteren japanischen Kaiserreichs, weshalb man die japanische Frühzeit auch als Yamato-Zeit bezeichnet. Parallel geführte Bezeichnungen sind Kofun-Zeit 古墳時代 (250-710 u.Z.) und Asuka-Zeit 飛鳥時代 (550-710 u.Z.). [1]

    Reichsgründung

    Die Geschichtsforschung datiert die Gründung des Reiches Yamato etwa auf den Anfang des vierten Jahrhunderts n. Chr. Aufgrund von Konflikten mit benachbarten Völkern schlossen sich zu dieser Zeit etwa 30 Klans, jap. uji 氏 zusammen und gründeten so das Reich Yamato. Unter den vereinigten Familienverbänden nahm die Sippe, auf die sich das heutige Tennō-Geschlecht zurückführen lässt, eine besondere Stellung ein und die anderen Klans ordneten sich ihr unter. Das Reich Yamato wurde die erste politische Hegemonie Japans, was auch der Grund dafür ist, weshalb sich die Bezeichnung „Yamato-Zeit“ als Parallelbegriff zur Kofun-Zeit eingebürgert hat.

    Mythologische Entstehung

    Es gibt zwei zentrale japanische Geschichtswerke, die uns unter anderem von der Entstehung des Reiches Yamato berichten: Das Kojiki (712) und das Nihon Shoki (720). Ihr Wahrheitsgehalt wird jedoch oft angezweifelt, da allgemein vermutet wird, dass viele der vermeintlichen Fakten konstruiert wurden, um den Machtanspruch des Tennō zu legitimieren. Die mythologische Entstehung des Reiches Yamato soll sich folgendermaßen ereignet haben: Am Anfang trennten sich Himmel und Erde aus dem Chaos und viele Götter wurden geboren, unter ihnen auch die Geschwister Izanagi 伊弉諾 und Izanami 伊弉冉尊. Aus ihrer Verbindung gingen weitere Götter und die japanischen Inseln hervor. Zu ihren Kindern gehörte auch die Sonnengöttin Amaterasu-ōmikami 天照大御神. Diese soll ihren Enkel Ninigi 笵杵 mit den späteren Reichsinsignien Spiegel, Schwert und „Krummjuwelen“ ausgestattet und ihn auf die Erde geschickt haben. Aus der Verbindung dieses Enkels mit der Tochter des Drachenkönigs entstand der erste menschliche Herrscher, Jinmu Tennō, der sowohl das Tennō-Geschlecht als auch das Reich Yamato begründete. Laut den Mythen wird die Gründung Yamatos auf 660 v.u.Z. datiert.

    Lage und Ausdehnung

    Die Provinz Yamato entstand im Nara-Becken, breitete sich jedoch im Laufe der Zeit über das südliche Honshu, bis nach Kyushu und Shikoku aus. Sie umfasste folgende Bezirke:

    Ursprünglicher Name Altertümlicher Name Mittelalterlicher Name ab 1. April 1986[2] Moderner Name
    Sofu 曾布 Sofu no Kami no Kōri Soekami-gun Soekami-gun Nara-shi 奈良市, Tenri-shi 天理市
    Sofu no Shimo no Kōri Soejimo-gun Ikoma-gun 生駒郡 Yamatokōriyama-shi 大和郡山市, Ikoma-shi 生駒市, Ikoma-gun 生駒郡
    Heguri no Kōri Heguri-gun
    Hirose no Kōri Hirose-gun Kitakatsuragi-gun 北葛城郡 Yamatotakada-shi 大和高田市, Kashiba-shi 香芝市, Katsuragi-shi 葛城, Kitakatsuragi-gun 北葛城郡
    Katsuragi 葛城 Katsuragi no Shimo no Kōri Katsuge-gun
    Katsuragi no Kami no Kōri Katsujō-gun Minamikatsuragi-gun Gose-shi 御所市
    Oshimi no Kōri Oshimi-gun
    Uchi no Kōri Uchi-gun Uchi-gun Gojō-shi 五條市
    Yoshino no Kōri Yoshino-gun 吉野郡 Yoshino-gun 吉野郡 Gojō-shi 五條市, Yoshino-gun 吉野郡
    Uda no Kōri Uda-gun 宇陀郡 Uda-gun 宇陀郡 Uda-shi 宇陀市, Uda-gun 宇陀郡
    Shiki 磯城 Shiki no Kami no Kōri Shikijō-gun Shiki-gun 磯城郡 Tenri-shi, Kashihara-shi 橿原市, Sakurai-shi 桜井市, Shiki-gun 磯城郡
    Shiki no Shimo no Kōri Shikige-gun
    Toichi no Kōri Toichi-gun
    Takaichi no Kōri Takaichi-gun 高市郡 Takaichi-gun 高市郡 Kashihara-shi 橿原市, Takaichi-gun 高市郡
    Yamabe no Kōri Yamabe-gun 山辺郡 Yamabe-gun 山辺郡 Tenri-shi, Nara-shi 奈良市, Yamabe-gun 山辺郡


    Fußnoten

    1. Die Zeitangaben der Yamato-, Kofun- und Asuka-Periode unterscheiden sich in den Quellen. Für diese Seite wurden die zeitlichen Eingrenzungen so gewählt, wie sie im aktuellen Skript zur VO Einführung in die Geschichte Japans zu finden sind.
    2. an diesem Tag wurden einige Provinzen zu neuen Provinzen zusammengefasst und erhielten daher auch neue Namen

    Quellen

    • Skript der VO Einführung in die Geschichte Japans
    • ja.wikipedia.org
    • Zeiteinteilung
      Warnung: Der Anzeigetitel „Die Zeitmessung nach den 12 chinesischen Tierkreiszeichen“ überschreibt den früheren Anzeigetitel „Provinz Yamato“.
    China 24 cardinal directions.png

    Die 12 Tierkreiszeichen wurden in Ostasien auch zur traditionellen Zeit­messung eingesetzt.

    Ein Tag wurde dabei in 12 Stunden gegliedert, wobei eine Stunde nicht wie bei uns 60, sondern (durchschnittlich) 120 Minuten umfasste. Genau genommen wurden die Zeitspanne zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in jeweils 6 Stunden eingeteilt, wobei auf unterschiedlich lange Tage auf Grund der Jahreszeit keine Rücksicht genommen wurde.

    Grob konnte der Tag so gegliedert werden: Mitternacht entsprach der Stunde der Ratte, die bei den Himmelsrichtungen den Norden repräsentiert, Sonnenaufgang (im Osten) war die Stunde des Hasen, Mittag (im Süden) die Stunde des Pferdes, Sonnenuntergang (Westen) die Stunde des Hahns. Die heute gebräuchlichen Ausdrücke gozen (Vormittag) und gogo (Nachmittag) bedeuten wörtlich "vor dem Pferd" und "nach dem Pferd" und gehen auf diese Art der Zeitmessung zurück.

    Die einzelnen Tierkreiszeichen werden den Uhrzeiten wie folgt zugeteilt:

    Bezeichung Kanji Uhrzeit Bezeichung Kanji Uhrzeit
    Stunde der Ratte 子時 23:00-01:00 Stunde des Pferdes 午時 11:00-13:00
    Stunde des Rindes 丑時 01:00-03:00 Stunde des Schafes 未時 13:00-15:00
    Stunde des Tigers 寅時 03:00-05:00 Stunde des Affen 申時 15:00-17:00
    Stunde des Hasen 卯時 05:00-07:00 Stunde des Huhns 酉時 17:00-19:00
    Stunde des Drachen 辰時 07:00-09:00 Stunde des Hundes 戌時 19:00-21:00
    Stunde der Schlange 巳時 09:00-11:00 Stunde des Ebers 亥時 21:00-23:00

    Siehe auch


    Quellen

    Lesung Kanji Titel Daten Anmerkungen Erzählung
    Ai hōshi 法師 Meister von Ensei 円勢 Name des Mönchs in der Erzählung I-04 unterscheidet sich je nach Manuskript: bei Nakamura ist der Name Shaku 藉, bei Bohner Nintō 人蕩. I-04
    Bensō 辯宗 hōshi 法師僧 Mönch im Daian Tempel 大安寺 in Nara III-03
    Chichō 知調 Schüler von Dōshō 道照 I-22
    Chikō 智光 shaku (Familienname) Sukita no muraji 鋤田連, früher Asukabe no Miyatsuko 飛鳥部造, später Kami no Suguri 上村主 II-07
    Chōgi 長義 shamon 沙門 nur im RI III-21
    Daie 題惠 zenji 禪師 (Familienname) Yosami no muraji 依網連 II-11
    Dōjō 道場 hōshi 法師
    • Mönch im Gangō-Tempel 元興時 in Nara
    • bekannt für seine immense Körperkraft
    I-03, II-27
    Dōkyō 道鏡 700-772
    • Mönch der Hossō-shū 法相宗
    • Schüler des Gien 義淵 (644–728), unter dem auch Gembō 玄昉, Gyōki 行基(668-749) und Rōben 良弁(689–773) gelernt hatten
    • diente im Tōdai-ji 東大寺 und im Naidōjō 内道場
    • Usurpationsversuch unter Kōken 孝謙天皇/Shōtoku Tennō 称徳天皇 (718-770) bezeichnet als Dōkyō Zwischenfall 宇佐八幡宮神託事件
    III-38
    Dōshō 道照[1]

    /道昭

    • Errichtet Uji-Brücke (laut anderen Quellen, z.B. Fusō). Bereist Silla (Korea) und T'ang (China).
    • Schüler des chinesischen Mönchs Hsüan-tsang san-tsang 玄弉三藏
    • Gründer von Zen‘in-ji 禪院寺 (laut Nakamura wurde dieser im Jahre 622 im südwestlichen Teil des Gangō-ji 元興寺 Tempels in Asuka 飛鳥, der 711 nach Nara umverlegt wurde, errichtet)
    • Initiator und Gründer der Hossō Schule in Japan
    • Sein Leichnam wurde im Jahre 700 eingeäschert (gilt als überhaupt erste Feuerbestattung in Japan).
    I-22, I-28
    Dōtō 道登 shamon 沙門, gakushō 學生
    • Mönch des Gangō-ji 元興寺
    • stammt aus Goguryeo 高句麗 (Korea)
    • errichtet Uji-Brücke 宇治椅 (laut Inschrift, Ryōiki)
    I-12
    Eijō 榮常 nur im RI
    • I: Yō?jō
    • Mönch im Koma-dera 高麗寺
    II-18
    E no Ubasoku 役優婆塞 Asuka Zeit (*634 in Yamato; † etwa 701 (?))
    • Laienmönch mit starkem Hang zum Daoismus
    • Stammt aus der Familie (Taka)Kamo
    • Bekannt auch als En no Gyōja 役の行者 und En no Ozunu (役の小角)
    • Ansätze zu einer Heiligenlegende finden sich erstmals im Nihon ryōiki, in der Erzählung I-28
    I-28
    Egi 慧義 hōshi Schüler des Gigaku 義覚 Mönch des Kudara-dera 百済寺 in Naniwa 難破 (heute: Ōsaka 大阪) I-14
    Eikō 永興 shamon 沙門, minami no bosatsu 南の菩薩, zenji 禪師
    • Stammt aus einer Einwandererfamilie aus der Provinz Settsu, Bezirk Tajima (heute: Präfektur Ōsaka, Bezirk Toyono);
    • Nachfahre eines Prinzen aus Baekje;
    • wurde zu einem der zehn Dhyāna-Meister (jūzenji) ernannt;
    • Samon des Kōfuku Tempels in Nara;
    • vgl. Sanbōe 2-18
    III-01, III-02
    Ensei 円勢 shi Schüler von Ai 藹
    • Exilant aus Baekje (Korea)
    • lebte im Takamiya-Tempel (高宮寺) in Katsuragi 葛木
    I-04
    Eshō 惠勝 Mönch des Gottesschreins 神社 auf dem Mikami-Gipfel 御上嶺 III-24
    Gi zenji 禪師 rettete in der Geschichte I-08 durch Rezitation des Hōgō-Sutras 方広経 Kinunui no Tomo no Miyatsuko 衣縫伴造, der taub und krank geworden war. I-08, II-12
    Gigaku 義覺[1]

    /義覚

    shaku 釋, hōshi 法師
    • stammt aus Baekje (Korea) und geht um 662 ins Exil nach Japan.
    • wurde Mönch des Kudara-dera 百済寺 in Naniwa 難破
    I-14
    Gusai 弘濟 zenji 禪師 Exilant aus Baekje (Korea) I-07
    Guwankaku (I/B), Gangaku (N) 願覺 zenji 禪師 lebte einige Zeit in dem Takamiya-Tempel (高宮寺) in Katsuragi 葛木 I-04


    Gyōzen 行善 rōshi 老師 Aus der koreanischen Familie Katabe/ Katebe 堅部 Verbringt laut Erzählung 90 Jahre in Korea und China, schließlich den Lebensabend im Kōfuku-ji. I-06
    Gyōgi, Gyōki 行基 daitoku 大德

    Schüler von Dōshō

    • Mönch der von dem Autor (Kyōkai) am meisten verehrt wird - er taucht sogar in 7 Erzählungen auf.
    • Nachkomme der Immigranten aus Baekje - (Familienname) Koshi no fuhito 越史
    • Während seines Leben lebte er einige Zeit in Yakushi-ji und nahm an der Erstellung der Buddha Statue in Tōdai-ji teil.
    I-05, II-02, II-07, II-08, II-12, II-29, II-30
    Hōkyō 豊慶
    • Mönch des Gwangōji Tempels in Nara
    • lebt im Yamamuro-dō 山室堂 (geistliche (Übungs-)Stätte/(Versammlungs-)Halle, in Dorf Miki 彌氣里, Bezirk Naka 那賀郡, Land Kihi 紀伊國
    III-17
    Hōni 法邇 jōza 上座
    • Vorsitzende des Tomi no amadera 富尼寺
    • Mutter von Okisome no omi Taime 置染臣鯛女
    II-08


    Hsüan tsang san tsang, Hsüan chuang sang tsang, Xuanzang Sānzang 玄弉三藏
    • Begegnete und studierde mit Dōshō
    • ungefähr 602 - 664 n.Chr.
    • weitere Namen: Táng-sānzàng 唐三藏, Xuánzàng Dàshī 玄奘大師, Táng Sēng 唐僧
    • Führender buddhistischer Mönch in China während der T'ang Dynastie (618-907)
    • Er pilgerte 16 Jahre durch Zentralasien und Indien, um die Quellen des Buddhismus zu studieren.
    • Author des „Berichts über die westlichen Gegenden“ T’ang hsi yü chi 大唐西域記
    • In den letzten 20 Jahren seines Lebens übersetzte er mit einer Gruppe von Gelehrten 73 der wichtigsten buddhistischen Werken (mehr als 1000 Schriftrollen).
    I-22
    Jakusen 寂仙 bosatsu 菩薩
    • wird Bodhisattva 菩薩 genannt
    • wird wiedergeboren als Prinz Kamino 神野 (Saga Tennō)
    III-39
    Jiō daitoku 大德 Mönche des Gangō-ji 元興寺; nur im RI verbrachte die Zeit der Sommer-Askese (夏安居) im No-Tempel 濃於寺 im Bezirk Shikama 飾磨郡 der Provinz Harima 幡磨國 I-11
    Kaimei 戎明 daitoku 大德 Mönch des Daianji 大安寺 III-19
    Konsu ubasoku 金鷲優婆塞 bosatsu 菩薩 nur im RI (I)
    • auch gyōja 行者 genannt
    • als Mönch bosatsu 金鷲菩薩 genannt
    • snkbt: nur im Ryōiki
    • von B/N als Rōben 良弁 (689-773) identifiziert
    II-21
    Kōtatsu, Kōdachi, Kōdatsu, Kōtachi 廣達

    /広達

    zenji 禪師 (Familienname) Shimotsuke no asomi 下毛野朝臣 II-26
    Kuwanroku (I/B), Kanroku (N) 観勒 daisōjō 大僧正 geboren in der 2. Hälfte des 7. Jahrhundert Erhielt zur Regierungszeit von Suiko Tennō den Ehrenstitel daisōjō 大僧正 I-05
    Kyōkai 景戒 Nara-Zeit Autor des Ryōiki. Mönch des Yakushi-ji, Nara I-00, II-00, III-00, III-38
    Ninyō 仁耀 shami 沙彌 721-796
    • ein shami 沙彌, wird aber auch schon hōshi 法師 genannt
    • Name: 石寸
    • aus: 葛木上郡, 大和国
    • I: wohl bekannt mit Kyōkai 景戒
    II-24
    Tachi (I), Tajō (N/B), Tarajō (N) 多羅 (I), 多常 (N/B), 多羅常 (N) zenji 禅師 Exilant aus Baekje (Korea) lebte in dem Tempel Hofusa no yamadera 法器山寺 (Provinz Yamato 大和、Bezirk Takechi 高市) I-26
    Shaku Zenju 釈善珠 zenji 禪師
    • weltlicher Name: Ato no Muraji 跡連
    • Rang eines sōjō 僧正
    • wird wiedergeboren als Prinz Daitoku 大德親王
    III-35, III-39
    Shingon 信嚴 zenji 禪師 Gefolgsmann von Gyōgi
    • Gouverneur 大領 des Bezirks Izumi 泉郡 (in Land Izumi 和泉國)
    • (Eigenname) Chinu no agatanushi Yamatomaro 血沼縣主倭麻呂
    II-02
    Shingyō 信行 Mönch des Yamamuro-dō 山室堂 (geistliche (Übungs-)Stätte/(Versammlungs-)Halle, in Dorf Miki 彌氣里, Bezirk Naka 那賀郡, Land Kihi 紀伊國 III-17


    Tokari no ubai 利苅優婆夷 nur im RI
    • Name: Tokari no suguri 利苅村主
    • N: sugari: Immigrantentitel
    II-19

    Materialien

    Lage der Präfektur Nara

    Die Präfektur Nara, jap. Nara-ken 奈良県 befindet sich in der Region Kinki auf der Insel Honshū. Vor der Meiji-Restauration war sie auch als Provinz Yamato bekannt. Hauptstadt und Sitz der Präfekturverwaltung ist die gleichname Stadt Nara.

    Nara wird im Ryōiki manchmal mit den Schriftzeichen 奈良, manchmal mit 諾樂 geschrieben:


    Geographie

    Die Präfektur Nara liegt im Zentrum der Kii-Halbinsel, jap. Kii-hantō 紀伊半島, im westlichen Teil von Honshū. Die Präfektur hat keinen direkten Zugang zum Meer, da sie von vier weiteren Präfekturen umgeben wird: Wakayama, Osaka, Kyōto und Mie. Die Landschaft von Nara setzt sich hauptsächlich aus Wäldern und Gebirgsketten zusammen, was ca. 23% der Fläche der Präfektur zu unbesiedeltem Gebiet macht. Die besiedelte Fläche in Nara macht etwa 851km² aus, was die Präfektur zur kleinsten der 47 Präfekturen Japans macht.

    Geschichte

    Gerade im 3. und 4. Jahrhundert lag das Zentrum der politischen Macht Japans im Reich Yamato und somit im Nara-Becken.

    Im Laufe der Zeit wurden insgesamt 3 wichtige Landeshauptstädte in dieser Präfektur errichtet: Asuka 飛鳥, Fujiwara-kyō 藤原京 (oder Aramashi-kyō 新益京) und Heijō-kyō 平城京 (das heutige Nara). Sie wurden anhand des Vorbilds der Hauptstädte der chinesischen Tang-Dynastie erbaut. 710-784 entwickelte sich in Heijō-kyō die erste unter buddhistischem Einfluss stehende Hochkultur Japans. Auch nach 784, als die Hauptstadt in die damalige Provinz Yamashiro verlegt wurde, behielten die Tempel von Nara eine einflussreiche Stellung und verlieren Nara den inoffiziellen Status der „südlichen Hauptstadt“.

    Stadt Nara

    Lage der Stadt Nara in der Präfektur Nara

    Nara, jap. Nara-shi 奈良市 ist die Hauptstadt der Präfektur Nara. Sie ist ganz im Norden der Präfektur gelegen und grenzt somit direkt an die Präfektur Kyōto. Im April 2005 wurden die beiden Dörfer Tsuge und Tsugikase mit der Stadt fusioniert, sodass sie im Osten nun auch an die Präfektur Mie angrenzt.

    Von 710 bis 784 war Nara (damals noch Heijō-kyō 平城京) die Hauptstadt von ganz Japan, was auch der Nara-Zeit ihren Namen verlieh. Das Nihon Shoki erklärt, dass der Name „Nara“ sich vom japanischen narashita ableitet, was soviel wie „flach gemacht“ bedeutet.

    Historische Stätten

    In der Stadt Nara befinden sich acht historische Monumente, die mittlerweile zum UNESCO-Welterbe zählen:

    6 buddhistische Tempel:

    • Gangō-ji 元興寺 (ca. 503-506 im Auftrag von Soga no Umako erbaut, 718 nach Nara verlegt)
    • Kōfuku-ji 興福寺 (um 669 gegründet; erst seit 710 an heutigem Standpunkt)
    • Yakushi-ji 薬師寺 (ca 680-689 erbaut unter Tenmu-tennō)
    • Tōdai-ji 東大寺 (um 728 erbaut unter Shomū-tennō)
    • Tōshōdai-ji 唐招提寺 (ca. 759 vom chinesischen Mönch Ganjin gegründet)
    • Saidai-ji 西大寺 (um 765 erbaut unter Shōtoku-tennō)

    1 Shintō-Schrein:

    • Kasuga-Taisha 春日大社 (ca. 768 als Schrein des Fujiwara-Clans gegründet)

    1 Palast:

    • Heijō Palast 平城宮 (710-784 japanischer Herrschaftspalast)



    Fußnoten


    Quellen

    Enra 閻羅 (in anderen Texten: Enma 閻魔) ist Richter in der Unterwelt. Sein Name ist eine Abkürzung von Enmarasha 閻魔羅社, einer chinesischen Transliteration von skt. Yama Rāja (König Yama). Obwohl der Titel (versteckt) bereits im Namen enthalten ist, wird er manchmal noch durch ein zusätzliches ō 王 (König) als Enra-ō 閻羅王 hervorgehoben.

    II-05, II-07, II-19, II-24, II-25, III-09, III-22, III-26, III-36, III-37

    • II-05: Enma richtet über einen unbekannten reichen Mann aus Settsu, der zu Lebzeiten sieben Ochsen einer chinesischen Gottheit opferte, daran erkrankte und daraufhin bis zu seinem Tod viele Lebewesen rettete. Bei Gericht wünschen die sieben Ochsen den Tod des Mannes, die vielen geretteten Lebewesen sein Weiterleben. Enma entscheidet sich für die Mehrheit und entlässt den Mann zurück ins Leben, wo dieser einen Tempel gründet und bis ins hohe Alter weiterlebt.

    Quellen und Links

    Lampenfest

    III-05: in Kawachi, Lampen 燃燈 für Myōken Bosatsu 妙見菩薩

    Totenfest und Neujahr

    Das Fest, an dem den Verstorbenen gedacht wird (拜諸靈) und diese wiederkehren können, fand damals offenbar am letzten Tag (晦) des zwölften Monats statt, also zu Jahresende, und nicht wie heute zu Obon im Sommer. Jedenfalls ein Fest, für das man sich auch privat vorbereitete: In III-27 ist der Mann unterwegs, um für das Fest einzukaufen (為買正月物). Ob das Fest zu Neujahr und das zum Totengedenken ein Fest waren oder zwei verschiedene zum selben Zeitpunkt?

    • I-12 und III-27: Einem am Weg liegenden Schädel wird ein guter Dienst erwiesen, worauf sich der Verstorbene bedankt, indem er am letzten Tag des Jahres lebend zurückkehrt, den Wohltäter in sein Haus einlädt und dort mit ihm für die Verstorbenen geopferten Speisen verzehrt.

    Monatszyklus

    Die sechs Fastentage

    Die sechs monatlichen Fastentage (rokusainichi 六斎日, 六齋日) fallen auf den 8., 14. 15., 23., 29. und 30. jedes Monats. Es sind Fastentage (poṣadha, fusatsu 布薩 oder sekkai 説戒) an denen sich die Mönche (shukke 出家) zu Rezitation und Gespräch versammlen und die Laien (zaike 在家) neben den fünf Geboten auch die drei weiteren der acht strengeren Gebote beachten (hassaikai 八斎戒). Die Tage waren auch im ritsuryō 律令 System berücksichtigt, sodass es an diesem Tag untersagt war, zu töten.

    Siehe: Laiengebote

    • II-05: Ein Mann opfert jährlich Ochsen, worauf er schwer erkrankt. Er erkennt die Ursache und beachtet von diesem Zeitpunkt an jeden Monat die acht strengeren Gebote (齋戒) an den sechs Fastentagen (六節受齋戒) und bemüht sich darum, Lebewesen vor dem Tod zu retten.

    Siehe auch

    Quellen und Links

    Prinz Shotoku wird als Urvater der Taika Reformen angesehen


    Die Taika Periode (大化) behandelt die Zeit zwischen 645-650; sie war nach der Kōgyoku und vor der Hakuchi Era. Die Taika Periode wurde in den Name gerufen als die Kaiserin Kōgyoku abdankte und Kōtoku den Thron bestieg. Die Taika Periode war durch Reformen gekennzeichnet. Außerdem verlagerte Kōtoku die Hauptstadt von Asuka nach Naniwa, das heutige Osaka.

    Die Geschichte I-12 spielt im im 2 Jahr der Taika Periode.


    Coup d'Etat

    Die Taika Periode war eigentlich ein Coup d'Etat gegen den Soga Clan, das für 50 Jahre hindurch dominiert hatte; dieses Clan behielt die Macht an sich mit Hilfe von Intrigen, Attentaten und Manipulation.

    645 wurde der letzte Oberhaupt des Soga Clans, Soga Iruka, von Nakana Oe and Nakatomi Kamatari ermordet; dies bewirkte, dass seine Mutter Kōgyoku den Thon an den Onkel von Nakana Oe, Kōtoku , übergab.

    Nakana Oe, der trotz seines Alters von erst zwanzig Jahren, einen großen Einfluss auf seinen Onkel ausübte wurde zum Kronprinzen ernannt; Nakatomi Kamatari wurde zum Innenminister berufen.

    Die Taika Reformen

    Die Taika Reformen, im Japanischen als Taika no Kaishin (大化の改新) benannt, war eine Reihe von Reformen, die einen Wendepunkt in der japanischen Geschichte darstellten, weil sie die Herrschaft der japanischen Kaiserfamilie erweiterte; der Herrscher war nicht länger nur Oberhaupt eines Clans, sondern ein Tennō, der als Nachkomme von Amaterasu, autoritär regierte. Nach Vorbild der Tang Dynastie in China wurde ein zentralistisches, feudales System geschaffen. Die Taika Reformen können als Startpunkt des japanischen Staatswesen angesehen werden.

    Einige der wichtigsten Veränderungen, die durch die Reformen hervorgerufen worden sind, waren:

    • die Abschaffung des Privatbesitzes
    • aller Grundbesitz und deren Einwohner wurden der direkten Verwaltung des Kaisers unterstellt
    • die Vermessung des Staatslandes
    • die gerechte Verteilung von Land an Bauern, für die sie auch steuerlich aufkommen müssten
    • die Erschaffung eines neuen Steuersystems
    • die Errichtung einer neuen Hauptstadt
    • Unterteilung des Landes in 66 Provinzen
    • die Abfassung eines neuen Straf- und Rechtssystems
    • Aufhebung der bäuerlichen Leibeigenschaft
    • nur Adelige des alten Hochadels hatten Zugang zu hohen Posten

    Sinisierung des Landes

    Während der Taika Reformen kam es zu einer erheblichen Sinisierung des Landes. In der Politik wurde dies deutlich, indem man hochgestellte Adelige als Verwaltungsbeamte einführte; viele von ihnen studierten in China.

    Doch nicht nur in der Politik kam es zu einem verstärkten chinesischen Einfluss; auch in der Kultur kam es zu einer Verbreitung chinesischen „Glaubenguts“. Durch Mönche wurde sowohl die chinesische Schrift als auch chinesisches Denken in Japan eingeführt; eine wichtige Rolle spielte dabei der Konfuzianismus.


    Quellen und Links

    Wikipedia (en)

    Taika Edicts (en)

    Taika Reformen (de)

    Britannica (en)

    Taika Reforms (en)
  • Konjaku monogatari-shū
    Die Konjaku monogatari-shū 今昔物語集 ist eine gegen Ende der Heian-Zeit zusammengestellte, nicht (mehr) vollständige 31-bändige (巻) Sammlung von etwa 1000 Erzählungen aus Indien, China und Japan. Darunter befinden sich auch mehrere Geschichten aus dem Ryōiki, die mehr oder weniger überarbeitet übernommen wurden. Weil das Ryōiki knapp formuliert und oft nicht ganz eindeutig ist, wurden die Geschichten bei der späteren Übernahme in das Konjaku noch einmal gründlich überarbeitet. Ziel der Redaktion war es nicht, die Geschichten völlig neu zu schreiben, sondern nur alle unklaren Stellen zu verdeutlichen. Diese späteren Lösungen müssen nicht immer der ursprünglichen Intention entsprechen, können aber oft als eine Art Kommentar zum Ryōiki verwendet werden, da sie zu fraglichen Stellen eindeutige Interpretationen bieten.

    Konkordanz

    Teil 1
    Ryōiki Konjaku
    I-04 XI, 1
    I-05 XI, 23
    I-06 XVI, 1
    I-07 XIX, 30
    I-08 XIV, 36
    I-09 XXVI, 1
    I-10 XIV, 37
    I-12 XIX, 31
    I-13 XX, 42
    I-14 XIV, 32
    I-15 XX, 25
    I-16 XX, 28
    I-17 XV, 2
    I-18 VII, 20; XIV, 6, 12
    I-19 XIV, 28
    I-20 XIX, 20
    I-21 XX, 29
    I-22 XI, 4
    I-23 XX, 21
    I-24 XX, 32
    I-25 XX, 41
    I-27 XX, 38
    I-28 XI, 3
    I-29 XX, 26
    I-30 XX, 16
    I-31 XVI, 14
    I-32 XII, 16
    I-33 XII, 18
    I-34 XVII, 4
    I-35 XII, 17
    Teil 2
    Ryōiki Konjaku
    II-01 XX, 27
    II-03 XX, 33
    II-04 XXIII, 17
    II-05 XX, 15
    II-06 XII, 26
    II-07 XI, 2
    II-09 XX, 21
    II-10 IX, 24; XX, 30
    II-11 XVI, 38
    II-12 XVI, 16
    II-13 XVII, 45
    II-14 XVII, 46
    II-15 XII, 25
    II-16 XX, 17
    II-17 XVI, 13
    II-18 XIV, 28
    II-19 XIV, 31
    II-21 XVII, 49
    II-22 XII, 13
    II-23 XVII, 35
    II-24 XX, 19
    II-25 XX, 18
    II-27 XXIII, 18
    II-28 XII, 15
    II-29 XVII, 36
    II-30 XVII, 27
    II-31 XII, 2
    II-32 XX, 22
    II-33 XX, 37
    II-34 XVI, 8
    II-36 XVI, 11
    II-37 XVI, 12
    II-38 XX, 24
    II-39 XII, 12
    II-41 XXIV, 9
    II-42 XVI, 10
    Teil 3
    Ryōiki Konjaku
    III-01 XII, 31
    III-03 XVI, 27
    III-04 XIV, 38
    III-06 XII, 37
    III-10 XII, 29
    III-11 XII, 19
    III-12 XVI, 23
    III-13 XIV, 9
    III-18 XIV, 26
    III-20 XIV, 27
    III-21 XIV, 33
    III-23 XIV, 30
    III-25 XII, 14

    Beispiel: I-12 im Konjaku

    Ema 恵満

    Im Ryōiki ist möglicherweise von Dōtōs Herkunft aus dem Haus Ema die Rede, im Konjaku von einem Besuch im Haus Ema.

    Stimme

    Verschwinden

    Quellen und Links

    Das Fusō ryakki 扶桑略記 (Kurze Aufzeichnungen aus Fusō = Japan) ist eine während der Heian-Zeit zusammengestellte, heute nicht mehr vollständige Darstellung der Geschichte Japans von Jinmu bis in die damalige Gegenwart, wobei großer Wert auf buddhistische Zusammenhänge gelegt wird.

    Überblick

    Fusō

    Fusō ist der Name eines östlich von China gelegenen Landes, von dem ein buddhistischer Mönch am chinesischen Hof berichtete, nachdem er es im Jahr 499 bereist hatte. Welcher Ort damit gemeint war, ist nicht ganz klar, unter anderem wurde der Name aber später, wie hier, als eine Bezeichnung für Japan verwendet.

    Aufbau

    Die wichtigsten Ereignisse aus der Regierungszeit jedes Tennō werden aufgezählt und, wenn möglich, mit Textstellen ergänzt, die aus anderen Werken übernommen werden. Als Quellen dienen nicht nur Geschichtsbücher, sondern auch ganz anderen Texte, sofern diese nur irgendwie datiert sind und sich in den Geschichtsverlauf einbinden lassen.

    Ryōiki

    Unter diesen Textstellen finden sich auch mehrere Geschichten aus dem Ryōiki, die im Gegensatz zu den überarbeiteten Versionen des Konjaku monogatari-shū mehr oder weniger wörtlich übernommen wurden.

    Konkordanz

    Teil 1
    Ryōiki Fusō ryakki
    I-02 III, Kinmei
    I-03 III, Bitatsu
    I-05 III, IV
    I-06 VI, Yōrō 2:9
    I-08 IV, Suiko
    I-09 IV, Kōgyoku
    I-10 IV, Saimei
    I-12 IV, Kōtoku
    I-14 IV, Saimei
    I-22 IV, V
    I-28 V, Monmu
    I-30 V, Monmu
    Teil 2
    Ryōiki Fusō ryakki
    II-01 VI, Shōmu
    II-07 II, Shōmu
    II-21 Shō II, Shōmu
    Teil 3
    Ryōiki Fusō ryakki
    III-04 VI, Genmyō
    III-13 VI, Genmyō
    III-24 Shō II, Kōnin
    III-39 Shō II, Kanmu

    Beispiel: Geschichte I-12 im Kōtoku-Kapitel

    In I-12 stellt ein Mönchsgehilfe einen am Weg liegenden Schädel auf einen angemesseneren Platz, worauf der Verstorbene am letzten Tag des Jahres wiederkehrt und sich bei ihm bedankt. In Gang gesetzt wird die Geschichte durch den Mönch Dōtō, der seinen Gehilfen den Schädel aufheben lässt, in der eigentlichen Handlung aber keine wesentliche Rolle spielt.

    Dieser Dōtō beteiligte sich zu Beginn der Taika-Ära maßgeblich am Bau der Uji-Brücke. Sein Verdienst wird in einer Stein-Inschrift gelobt, die sich bei der Brücke am Ufer des Flusses befand und zu Beginn der Geschichte zitiert wird. Obwohl die Geschichte weiter nichts mit diesem Mönch oder der Brücke zu tun hat, führte die genaue Datierung dazu, dass die ganze Geschichte ins Fusō ryakki aufgenommen wurde.

    Der Bau der Brücke erfolgte zu Beginn der Regierung von Kōtoku Tennō 孝徳天皇, der die Herrschaft nach einem Staatsstreich übernahm, während seine Schwester Kōgyoku 皇極 (später: Saimei 斉明) vorübergehend vom Thron zurückgetreten war.

    Beginn des Kōtoku-Kapitels

    Das Kōtoku-Kapitel beginnt mit der Nennung des Tennō, einer Kurzübersicht und Angabe seiner engeren Familie:

    Thronbesteigung und Reformen

    Es geht weiter mit dem Tag seiner Thronbesteigung und der Aufzählung einiger wichtiger Posten, die im Zuge der Taika-Reformen soeben eingeführt und besetzt wurden:

    1. 12. Juli 645
    2. 阿倍内麻呂, hier 阿倍朝臣倉橋麿
    3. 蘇我倉山田石川麻呂, hier 蘇我宿祢山田石川麿
    4. hier noch Kamako 鎌子, später Kamatari 鎌足

    Regierungsdevise und Verlegung der Hauptstadt

    Danach beginnt die Aufzählung der wichtigsten Ereignisse während Kōtokus Herrschaft. Gleich zu Beginn sind es z.B. die Einführung der Regierungsdevisen oder die Verlegung der Haupstadt. Ein Monat zuvor wurde Soga no Iruka während der Zeremonie für die koreanischen Tributzahlungen ermordet, hier handelt es sich wohl um eine spätere Fortsetzung der Zeremonie.

    Bau der Uji-Brücke

    Es geht weiter mit dem zweiten Jahr Taikas und dem Bau der Uji-Brücke, also dem Ereignis, das auch im Ryōiki kurz erwähnt wird und weswegen die Geschichte I-12 überhaupt hier erst aufgenommen wurde:

    Nach dieser kurzen Einleitung folgen Zitate aus drei anderen Texten:

    • Inschrift an der Uji-Brücke
    • Ryōiki
    • Shoku Nihongi
    Inschrift an der Uji-Brücke

    Sie beginnt mit einem Teil der Stein-Inschrift, die bei der Uji-Brücke aufgestellt wurde:

    Ryōiki

    Die nächste Quelle ist das Ryōiki. Obwohl die eigentliche Geschichte nichts mit dem Ereignis zu tun hat, wird der ganze Text zitiert und mehr oder weniger 1:1 übernommen, wobei zu Beginn die nähere Zeitangabe nicht nochmals wiederholt wird:

    Shoku Nihongi

    Die letzten Zeilen, in denen im Ryōiki noch eine abschließende Moral folgt, werden am Ende weggelassen. Daraufhin wird noch eine dritte Quelle angeführt, in der allerdings der Name des Mönches, der die Brücke errichtete, anders lautet:

    Kapitelende

    Daraufhin folgt die Aufzählung der weiteren Ereignisse während Kōtokus Herrschaft bis hin zu seinem Tod:

    Danach setzt das nächste Kapitel mit Saimei Tennō fort, seiner älteren Schwester, die bereits vor ihm unter dem Namen Kōgyoku Tennō regiert hatte.

    Quellen und Links

    • Koten kenkyū site Umoregi — Text
    • Wikipedia jap. — Fusō ryakki
    • Wikipedia eng. — Fusang
    • Fusō-ryakki 扶桑略記
    • Setsuwa
      Setsuwa 説話, auch setsuwa bungaku 説話文学, ist eine Art japanischer Erzählungsliteratur. Ursprünglich eine eigene Gattung neben shinwa 神話 (Mythen) und densetsu 伝説 (Legenden), wurde setsuwa im Laufe der Zeit dafür verwendet um Sammlungen von Kurzgeschichten, die zwischen ca. dem neunten und dem vierzehnten Jahrhundert entstanden, zu bezeichnen.

    Viele setsuwa beschäftigen sich mit Buddhismus, buddhistischen Wundern, oder buddhistischen Figuren. Ein Beispiel dafür ist die früheste Sammlung buddhistischer Geschichten aus Japan, das Nihon ryōiki. Inspiriert von chinesischen Vorbildern liegt der Fokus hier auf Geschichten wo es z.B. um die Bestrafung für Sünden oder Belohnung für den Glauben geht. Die meisten dieser buddhistisch Geschichtssammlungen die vor dem zwölften Jahrhundert entstanden wurden auf chinesisch geschrieben.

    Während der Heian-Zeit entstand unter anderem das Sanbōe.

    Als weiteres äußerst wichtiges Werk in der japanischen Literatur gilt das Konjaku monogatari-shū 今昔物語集. Es umfasst über 1000 Geschichten. Davon handeln ca. zwei Drittel vom Buddhismus, und inkludiert dabei auch Geschichten aus Indien und China.


    Quellen

    • Mills, Douglas E. (1983) „setsuwa bungaku“, Gen Itasaka (Hg.): Kodansha Encyclopedia of Japan, Band 7. Tokyo: Kodansha, S. 72.
    • Dōtō und Dōshō
      ==Dōtō==

    Dōtō 道登 war laut I-12 ein Mönch aus Korea oder ein Gelehrter, der im koreanischen Goguryeo studierte, und lebte im (alten) Gangō-ji in Asuka (auch Asuka-dera, Hōkō-ji). Er tritt v.a. als Erbauer der Uji-Brücke (646) prominent in Erscheinung. Auch eine erhaltene Stein-Inschrift an der Uji-Brücke nennt Dōtō als ihren Erbauer, obwohl diese Leistung in anderen Quellen dem berühmteren Mönch Dōshō 道昭 zugeschrieben wird. Der Steininschrift, die auch im Ryōiki paraphrasiert wird, ist zu entnehmen, dass Dōtō aus Yamashiro (Familie Ema? 恵満) stammte. Im Ryōiki ist unklar, ob sich der Name auf einen Freund oder auf die Familie Dōtōs bezieht.

    Dōshō

    Dōshō 道昭 (629-700) gilt als Begründer der Hossō Schule und studierte unter dem eminenten Xuanzang 玄奘 (601?-664) in China. Er wird in Geschichte I-22 ausführlich, in I-28 flüchtig erwähnt.

    Dōshō entstammte laut I-22 dem Klan der Fune 舟の氏 (die Familie stammte aus Paekche 百済) in der Provinz Kawachi 河内国 [1] und wurde von Kōtoku Tennō 孝徳天皇 (Regierungszeit 645–654) 653 zu Studienzwecken nach China gesandt. Nach seiner Heimkehr 661 gründete er die Hossō-shū 法相宗 und eine Mediationshalle namens Zen’in-ji 禪院寺.[2] Geschichte I-22 des Nihon ryōiki berichtet, dass zum Zeitpunkt seines Todes ein grelles Licht die Halle erleuchtete und in sich in den Garten bewegte, um dann in den Westen zu fliegen. Dōshō starb dem Westen zugewandt [3]. Laut Nakamura war seine Einäscherung 700 die erste aufgezeichnete in Japan (vgl. Nakamura 1997:133-134).

    In I-28 scheint es, als ob Dōshō nach 701 noch einmal in China und Korea gewesen sei, was offensichtlich einen Anachronismus darstellt. Dies bemerkte auch schon das Fusō ryakki. Dennoch wurde die Begebenheit auch in späteren Quellen weiter tradiert. (Bohner 1934, Anmerkungen zu I-22, S. 18)

    Verwirrung um Dōtō und Dōshō

    Ein weiterer chinesischer Lehrer Dōshōs war ein gewisser 恵満.[4] Derselbe Name taucht auch im Zusammenhang mit der Brücke des Dōtō auf (s.o.). Beide Mönche, Dōtō und Dōshō, lebten etwa zur gleichen Zeit im Gangō-ji. Es ist also nicht ganz unmöglich, dass es zwischen den beiden zu Verwechslungen kam, bzw. dass beide Namen die gleiche Person bezeichnen. Dies auch insofern, als die Tätigkeit des Brückenbauens vom Schüler Dōshōs, dem berühmten Gyōki, weitergeführt wurde. Das Ryōiki sieht in beiden allerdings eindeutig verschiedene Personen.

    Anmerkungen

    1. heute: Fujidera-shi 藤井市 in Ōsaka-fu 大阪府
    2. Dieser Tempel wurde 662 am südöstlichen Ende des Gangō-ji 元興寺 in Asuka 飛鳥 gebaut und 711 nach Nara 奈良 verlegt
    3. „Westen“ symbolisiert das Reine Land Amidas. Auch wenn nicht bewiesen werden kann, dass Dōshō ins Reine Land eingegangen ist, so sah man diese Begebenheit doch als Hinweis darauf an. Zur Lebenszeit Kyōkais glaubte man an die Wiedergeburt Dōshōs und Gyōkis 行基 im Reinen Land.
    4. Wikipedia (ja.)

    Quellen und Links

    • Hannelore Eisenhofer-Halim, Dōshō. Leben und Wirken eines japanischen Buddhisten vor dem Hintergrund der chinesisch-japanischen Beziehungen im 7. Jh. Frankfurt am Main: Peter Lang, 1995.
    • Nakamura, Kyoko (1997), Miraculous stories from the Japanese Buddhist tradition - the Nihon ryōiki of the monk Kyōkai. Cambridge: Harvard University Press.
    • 道登 Wikipedia (ja.)
    • 道昭 Wikipedia (ja.)
    • Kannon
      Als eine der am meisten verehrten Figuren des ostasiatischen Buddhismus findet sich Kannon 観音 zahlreich in Ikonographie, Texten und praktizierter Religion wieder. Seit Ende des 6 Jh.s auch in Japan der beliebteste Bodhisattva im buddhistischen Pantheon.

    Der Name Kannon ist eine Kurzform von Kanzeon 觀世音 (chin. Guānshìyīn) und setzt sich aus den Schriftzeichen kan 觀 für „betrachten, anschauen, einen Blick auf etwas werfen“, oder „Anschauung, Ansicht“ und on 音 „Ton, Laut, Schall“ zusammen. 觀世音 bedeutet „die Töne (Gebete) der Welt wahrnehmend".

  • Buddhismus Verbreitungsgeschichte
    Ausbreitung des Buddhismus


    Der Buddhismus hatte seine Blüte in Indien bis zum Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr. Die Ausbreitung nach Süden und Nordwesten sowie die Herausbildung der so genannten „Fahrzeuge“ erfolgt relativ früh. Der Maurya-König Aśoka (304 -232 v.Chr.) trat als Förderer des Buddhismus auf und trug maßgeblich zur Verbreitung des Buddhismus bei. Besonders das dritte buddhistische Konzil Pāṭaliputra पाटलिपुत्र (250 v.Chr.) war für die Verbreitungsgeschichte des Buddhismus von großer Bedeutung: Die Infragestellung des arhat-Ideals führte zur Teilung der Gemeinde in sthaviravadin (= „Anhänger der Lehre der Alten“) und mahāsaṅghika („Männer der großen Versammlung“).


    Die drei „Fahrzeuge“ des Buddhismus

    Śrāvakayāna श्रभकयन

    Die südliche Richtung wurde ursprünglich als Śrāvakayāna („Fahrzeug der Schüler“) bezeichnet, von ihren achtzehn Schulrichtungen hat allerdings nur der Theravāda („Schule der Ordensälteren“) bis heute überdauert. Der Theravāda- Buddhismus gilt im Vergleich zum Mahāyāna als orthodoxere, bzw. konservativere Form des Buddhismus. Der historische Ausgangspunkt des Śrāvakayāna ist Śri Lanka ab 3. Jahrhundert v.Chr. Besondere „Buchgelehrsamkeit“ der Mönche: Pflege des Pali-Kanon. Ideal des Arhat Hīnayāna हीनयान, „kleines Fahrzeug“, ist eine polemische Bezeichnung des Mahāyāna-Buddhismus für die Theravāda-Strömung थेरवाद („Rede der Alten“). Die Verbreitungsländer der Theravāda-Tradition sind Śri Lanka, Burma, Laos, Thailand und Kambodscha.


    Mahāyāna महायान

    Die nördliche Richtung ist allgemein als Mahāyāna, "Großes Fahrzeug", bekannt. Das Große Fahrzeug war eine Reformbewegung, die die ursprüngliche, auf eine rein mönchische Lebensführung ausgerichtete Form des Buddhismus auch für Laien zugänglich machen wollte. Auch Laien können nach Auffassung des Mahāyāna erleuchtet werden. Im Mahāyāna wurden die Lehren und Schriften des orthodoxen Śrāvakayāna-Buddhismus zwar nicht grundsätzlich abgelehnt, doch bezeichnete man sie als Hinayana, "Kleines Fahrzeug". Verbreitungsländer sind Vietnam, Japan, Tibet, Bhutan, Taiwan, der Volksrepublik China und Korea.


    Vajrayāna वज्रयान

    Im fünften und sechsten Jahrhundert n.Chr. kam eine weitere Reformbewegung dazu: der Tantrismus, benannt nach eigenen Lehrschriften, den Tantren, in denen neuartige Ritualtechniken behandelt werden. Der Tantrismus führte von der offenen Haltung des Mahāyāna zurück zu engen, in sich geschlossenen Zirkeln von Eingeweihten, innerhalb derer die Rituale kursierten. Man spricht daher auch vom "esoterischen Buddhismus". Man bezeichnete diese neue Strömung als Vajrayāna, „„Diamantfahrzeug“ (tantrischer Buddhismus). Benannt ist diese nach dem vajra वज्र, dem „Donnerkeil“, einem Ritualinstrument und Symbol des tantristischen/esoterischen Buddhismus. Es ist meist aus Metall gefertigt und besitzt fünf oder neun (in Japan auch ein oder drei) einwärts gebogene Zacken an beiden Enden. Im Wesentlichen fußt der Vajrayāna-Buddhismus auf dem Mahāyāna und wird alternativ auch als Phalayāna, die „Dritte Drehung des Rades“ bezeichnet.

    Vajra
    • Denken in Polarität: Mann-weibliches Prinzip
    • Mikrokosmos-Makrokosmos-Schema: damit auch Einbezug des ganzen Körpers
    • Ausgeprägte Ritualelemente
    • Hohe Bedeutung des Lama (Lehrer): Initiation in eine spezifische Tradition
    • Im Kleinen spiegelt sich das Große (etwa im Körper des Menschen)
    • Energiebahnen im Körper (Chakrenlehre)
    • Rückkopplung in der Lehrtradition

    Zu den besonderen tantrischen Mitteln gehören neben der Meditation und Visualisierung auch das Rezitieren von Mantras. Besonders im tibetischen Buddhismus wird dabei großer Wert auf direkte Übertragung und Unterweisung von Lehrer zu Schüler gelegt. Wichtig ist bei diesen Praktiken eine solide Kenntnis der buddhistischen Lehre als Ausgangsbasis. Ohne ein echtes Verständnis von Mitgefühl und der rechten Ansicht ist es nicht möglich, diese Methoden anzuwenden. Daher sind die ethischen Regeln des edlen achtfachen Pfades, wie sie von Buddha gelehrt wurden, Grundlage des gesamten buddhistischen Weges, auch des Vajrayana. Darüber hinaus ist die Motivation des Mahayana, zum Nutzen aller fühlenden Wesen Erleuchtung zu erlangen, beständig zu kultivieren. Vajrayāna-Tradition prägt die buddhistischen Traditionen des Hochlands von Tibet, den Buddhismus in Tibet sowie den Buddhismus in der Mongolei. In geringerem Maße fand der Vajrayana auch Verbreitung im chinesischen und im japanischen Buddhismus.


    Ausbreitung nach Ostasien

    Die Ausbreitung erfolgte zunächst nach Nordwesten entlang der Seidenstraße nach Zentralasien. In Zentralasien erfolgte die Ausbreitungsrichtung gegen Osten, um schließlich nördlich am Himalaya vorbei nach China zu gelangen. Der erste „Missionars“, Anshigao 安世高, soll 148 n.Chr. in Luoyang angekommen sein. Bedeutung erlangte der Buddhismus jedoch erst gegen Ende der Han 漢-Zeit (220 n.Chr.), seine Blütezeit in der Tang 唐-Zeit (618-907), in der er vom chinesischen Hof massiv gefördert wurde. Dies führte zu einer Sinisierung des Buddhismus. Von hier verbreitete sich der Buddhismus fächerförmig und erreichte im 5. und 6. Jh. auch Korea und Japan. Daneben gab es auch über Vietnam buddhistische Einflüsse aus dem Süden. Als der Buddhismus Japan erreichte, hatte er bereits eine lange Überlieferungsgeschichte hinter sich; die ursprüngliche, indische Religion war mit zahlreichen Elementen aus Zentralasien und China angereichert worden. Shōtoku Taishi 聖徳太子(574-622) hielt in der Verfassung die Verehrung der drei Juwelen des Buddhismus fest. Es kam zu einer symbiotischen Beziehung zwischen dem Buddhismus und bereits bestehenden Glaubensvorstellungen. Besondere Entfaltung erfuhr der Buddhismus ab dem 8./9. Jh. durch chinareisende buddhistische Mönche; Übernahme der wichtigsten chinesischen Schulen. Heute ist der Buddhismus aus Indien fast völlig, und aus China weitgehend verschwunden. In den Randgebieten seiner Einflusssphäre ist er bis heute Hauptreligion.

    Laut dem Nihon shoki 日本書紀 erhielt Kinmei Tennō 欽明天皇 (29. japanischer Kaiser; Regierungszeit: 539-571) im Jahr 552 eine Buddha-Statue, Sutrentexte und ein „Empfehlungsschreiben“ von Seong-wang 聖王/성왕 (523–554) aus Paekche 百済/백제 mit der Aufforderung, den Buddhismus staatlich zu fördern. Den endgültigen Durchbruch erzielte der Buddhismus in Japan erst Ende des sechsten Jahrhunderts unter der Regentschaft Shōtoku taishis 聖徳太子 (574–622). Dennoch stieß die Etablierung des Buddhismus in Japan weiterhin auf geteilten Zuspruch. Dies änderte sich erst in der Nara-Zeit, als er von Shōmu tennō 聖武天皇 (701–756) angenommen und als „Wächter des Staates“ instrumentalisiert wurde.


    Quellen

    • Bender, Ross (1979), "The Hachiman Cult and the Dokyo Incident". Monumenta Nipponica 34/2, S. 125-153.
    • Keown, Damien (2005), Der Buddhismus. Eine kurze Einführung, Stuttgart: Reclam.
    • Scheid, Bernhard (2001-2010), "Buddhistische Grundlehren". Religion in Japan
    • Scheid, Bernhard (2001-2010), "Der Weg des Buddhismus nach Japan". Religion in Japan
    • Scheid, Bernhard (2001-2010), “Die Frühzeit des japanischen Buddhismus“. Religion in Japan.
    • Winter, Franz (SS 2010), VO Einführung in den Buddhismus.


    --Schönberger Sarah-Allegra 20:35, 7. Nov. 2010 (CET)
  • Buddhismus Grundlagen
    Die buddhistische Lehre (bukkyō 仏教) geht auf Siddhārtha Gautama सिद्धार्थ गौतम zurück, der in Japan als Shaka Nyorai 釈迦如来 verehrt wird. Siddhārtha Gautama wurde in Lumbini, Nepal, geboren. Siddhartha entstammte einem Adelsgeschlecht des nordindischen Volks der Shakya. Nach buddhistischer Auffassung existierten Buddhas schon in grauer Vorzeit; auch die Zukunft wird weitere Buddhas hervorbringen. Buddha Śākya-muni wird daher als der "historische Buddha" bezeichnet. Die Datierung des Todesjahres Buddhas ist bis heute kontrovers diskutiert; Auftreten aber mit höchster Wahrscheinlichkeit erst im 5./4. Jahrhundert v. Chr. Er hinterließ nach seinem Tod einen Orden von Mönchen und Nonnen sowie männliche und weibliche Laienanhänger.

    Grundlagen

    Samsāra संसार

    von „herumwandern“

    Unerleuchtete Lebewesen, die sich den Illusionen alles Irdischen Daseins, sind im Kreislauf der Wiedergeburten (samsāra) gefangen: Sie werden nach ihrem Tod in neuer Form wiedergeboren. Dieser Kreislauf führt stets auf weiteres Leid hinaus. Das Ziel ist daher der Austritt aus diesem und somit der Eintritt ins nirvāṇa.


    Nirvāṇa निर्वाण

    Das nirvāṇa stellt das Ende des Begehrens und der Leidenschaften dar und befreit aus der Verkettung der Wiedergeburten. Es bezeichnet die Auslöschung alles Diesseitigen.


    Dharma धर्म

    dhar- „halten“, „stützen“, „bewahren“, auch „das, was trägt“. Überdies bedeutet Dharma „Gesetz, Recht und Sitte, ethische und religiöse Verpflichtungen“, die auf einem umfassenden kosmischen Prinzip beruhen.

    Das Universum gehorcht keinem Gott oder Buddha, sondern dem Dharma (hō 法, "Gesetz"). Der Dharma ist ohne Intention, weder strafend oder belohnend. Er ist lediglich das Regelwerk, nach dem das Universum funktioniert.


    Karma कर्मन्

    Siehe auch Karma

    Karma leitet sich von karman „handeln“ her und bezeichnet eine Tat und ihre Auswirkung. Alle Lebewesen sind dem karma unterworfen. Die Qualität unseres Handelns wird bestimmt durch eine Kette von Ursachen und Wirkungen und diese bestimmen den Kreislauf der Wiedergeburten.

    Dharmacakra


    Drei Körbe

    Die wichtigsten Versionen des buddhistischen Kanon sind:

    • Pali-Kanon für den Theravāda-Buddhismus
    • Sino-japanischer Kanon für den Mahāyāna-Buddhismus
    • Tibetischer Kanon

    Der Pali-Kanon wird des Weiteren traditionell in die „drei Körbe“ (tripiṭaka) eingeteilt:

    • Sūtta-Piṭaka - Lehre des Buddha, die Sūtren
    • Viṇaya-Piṭaka - Ordensregeln
    • Abhidhamma-Piṭaka - Reflexionen


    Die drei Kostbarkeiten (triratna)

    Ein Buddhist nimmt Zuflucht zu folgenden drei Kostbarkeiten:

    • Buddha
    • Dharma (= Lehre)
    • Saṅgha (= Gemeinschaft)


    Die „drei Merkmale“ der bedingten Dinge (trilakṣana)

    Eng mit dem Dogma vom Leiden ist die Erkenntnis der Endlichkeit alles Irdischen verbunden. Das Festhalten an irdischen Dingen ist nur Illusion, da alles früher oder später vergeht. Der Glaube an die illusorische Qualität des Diesseits führte innerhalb des Mahayana Buddhismus zur Idee von zwei Ebenen der Realität, einer sichtbaren, aber illusorischen; und einer absoluten, die sich hinter der sichtbaren Welt verbirgt. Alles, was ist, ist:

    • duḥkham: „leidvoll“
    • anitya: „vergänglich“
    • anātmā: „ohne innersten Wesenskern“


    Kernelemente der Lehre

    • Die vier edlen Wahrheiten (catvāri āryasatyāni) und der Achtfache Pfad (āryaaṣṭāṅgika-Mārga)
    • Satz vom abhängigen Entstehen (pratītyasamutpāda प्रतीत्यसमुत्पाद)


    Die „vier edlen Wahrheiten“

    In seiner berühmten "Predigt von Benares", am Beginn seiner Lehrtätigkeit, erklärt der Buddha die Vier Edlen Wahrheiten: Alle irdische Existenz läuft auf Leiden hinaus und nur die Einsicht in die Wahrheit Buddhas führt zur Befreiung von Leid.

    • duḥkha: Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll
    • samudaya: Der Ursprung des Leidens ist der „Durst“ (tṛṣṇā)
    • nirodha: Das Ende des Leidens geschieht durch die Aufhebung des „Durstes“
    • marga: Die Aufhebung gelingt durch den Achtfachen Pfad


    Die 1. edle Wahrheit

    „Dies nun, o Mönche ist die edle Wahrheit vom Leiden. Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden, Kummer, Wehklage, Schmerz, Unmut und Unrast sind Leiden; […] was man wünscht, nicht zu erlangen, ist Leiden; kurz gesagt, die fünf Arten des Festhaltens am Sein sind Leiden."


    Die 2. edle Wahrheit

    „Und was, o Mönche, ist die edle Wahrheit von der Leidensentstehung? Es ist dieser Durst, der zur Wiedergeburt führt, verbunden mit Vergnügen und Lust, an dem und jenem sich befriedigend, nämlich der Liebestrieb, der Selbsterhaltungstrieb, die Sucht nach Reichtum." 243,6


    Die 3. edle Wahrheit

    „Dies nun, o Mönche ist die edle Wahrheit von der Aufhebung des Leidens. Es ist ebendieses Durstes Aufhebung durch (seine) restlose Vernichtung; (es ist) das Aufgeben (des Durstes), der Verzicht (auf ihn), die Loslösung (von ihm, seine) Beseitigung.“ 243,7


    Die 4. edle Wahrheit

    „Und was, o Mönche, ist die edle Wahrheit von dem zur Aufhebung des Leidens führenden Pfad? […]Es ist dieser edle achtgliedrige Weg, nämlich: rechte Einsicht, rechter Entschluss, rechte Rede, rechte Tat, rechter Wandel, rechtes Streben, rechte Wachheit, rechte Versenkung." 242-243, 4/8 Aus der kanonischen Pali-Literatur


    Der „Achtfache Pfad“

    Alle Glieder des achtfachen Pfades sind gleichwertig. Das Ziel ist nirvāṇa.

    • Rechte Anschauung
    • Rechte Gesinnung
    • Rechte Rede
    • Rechtes Handeln
    • Rechter Lebenserwerb
    • Rechtes Streben
    • Rechte Achtsamkeit
    • Rechte Versenkung

    Rechte Anschauung und rechte Gesinnung als „Wissen“ (prajñā). Rechte Rede, rechtes Handeln und rechter Lebenserwerb: „Ethik“ (śīla): „heilsame“ (kuśala) und „unheilsame“ (akuśala) Taten. Rechtes Streben, rechte Achtsamkeit und rechte Versenkung: Meditation.


    Der „Satz vom bedingten Entstehen“

    Der „Satz vom abhängigen Entstehen“ (pratītyasamutpāda) ist eine zwölfgliedrige kette mit strikter Abfolge. Die Grundanliegen sind:

    • Alle Phänomene der Wirklichkeit entstehen in Abhängigkeit von Ursachen und Bedingungen (idaṃ asti ayaṃ bhavati)
    • Ergänzung der Lehre vom „Durst“ durch den Faktor „Unwissenheit“ (avidyā) als Wurzel allen Falschverhaltens

    1. Nichtwissen (avidyā)

    2. Willensgestaltungen (saṃskāra) = karmische Kräfte

    3. Bewusstsein

    4. Name und Form (nāmarūpa) = Person

    5. die sechs Sinnesbereiche

    6. Berührung

    7. Empfindung (vedanā)

    8. Durst (tṛṣṇā)

    9. Ergreifen (upādāna)

    10. Werden

    11. Geburt

    12. Altern und Sterben


    Die Einführung des Buddhismus in Japan

    Der Buddhismus gelangte über China und Korea nach Japan und wurde zunächst weitgehend unverändert übernommen. Dem Nihon Shōki zufolge wurde der Buddhismus auf Anregung von König Seong 聖王 (r. 523–554), dem Regenten von Baekje, von Kinmei-Tennō 欽明天皇 (r. 540?–571) in Japan eingeführt. Bereits kurz nach der Einführung des Buddhismus in Japan [1] bildeten sich allerdings Koalitionen gegen den neuen Glauben, deren bedeutenster Vertreter der Clan der Monobe war. Demgegenüber war der eher progressiv, und damit der Sinisierung des japanischen Staatswesens gegenüber positiv eingestellte, Klan der Soga ein Proponent des Buddhismus. Nach ersten Rückschlägen in Form der Zerstörung der buddhistischen Tempel der Soga, wurden die Konflikte zwischen Mononobe und Soga heftiger und resultierten schließlich in kriegerischen Auseinandersetzungen, aus welchen die Soga siegreich hervorgingen. Es folgte eine Stärkung des Buddhismus, welche sich in der Errichtung des Asuka Tempels im 6. Jahrhundert ausdrückte. Archäologische Grabungen am Standort des Asuka-Tempels förderten neben buddhistischen Insignien auch typische Grabbeigaben von Hügelgräbern, was Indizien für einen bereits früh stark ausgeprägtem Synkretismus zwischen Buddhismus und dem damaligen Kami-Glauben liefert.

    Eine besondere Bedeutung für die Verbreitung des Buddhismus in Japan hat der halb-legendäre Shōtoku Taishi 聖徳太子 (574–622), der die Ehrung des Buddhismus mit der 17 Punkte Ver­fassung in der japanischen Gesetzgebung vorschrieb. Allgemein ging die Einführung des Buddhismus mit Sinisierungsprozessen einher, und der japanische Staat nutzte die Institutionen des Buddhismus, und deren Ruf als Vollzieher magischer Rituale, und kontrollierte zugleich deren Ausbreitung.[2]

    Der Buddhismus in der Nara-Zeit

    Fest etabliert war der Buddhismus in Japan seit der Nara-Zeit (710-794). Wichtiger Förderer dieser Zeit war Shōmu Tennō 聖武天皇 (r. 724–49), der wegweisende Impulse setzte. Ein wichtiger Meilenstein für den Buddhismus Japans war die Errichtung eines landesweiten Tempelnetzwerks (kokubunji 国分寺), dessen Zentrum der Tōdai-ji 東大寺 in Nara war. Bis heute ein wichtiges Symbol des japanischen Buddhismus ist der im Tōdai-ji stehende Bronzebuddha, der 752 eingeweiht wurde. Die Einweihung der Statue war ein ostasiatisches Großereignis, dessen Kosten den japanischen Staat fast in den Ruin trieben.[3] Aus Sicht des Ryōiki stellt diese Periode dennoch so etwas wie ein goldenes zeitalter dar (vgl. insbes. Vorwort zu Band II).

    Fußnoten

    1. Laut Nihon Shōki erfolgte die Einführung des Buddhismus im Jahr 552
    2. Vergleiche:Die Frühzeit des japanischen Buddhismus
    3. Vergleiche: Der Buddhismus in der Nara-Zeit

    Quellen


    Der Abstieg aus dem Tusita-Himmel

    Der Bodhisattva wird noch im Tusita-Himmel von den vier Großkönigen (und dem großen Brahma) auserwählt: „Ehrwürdiger, als Ihr die zehn Vollendungen erfülltet, da erfülltet Ihr sie […] weil Ihr zur Rettung der Welt nach der Allwissenheit verlangtet […]. Jetzt ist es Zeit für Euch, Ehrwürdiger, zum Buddhawerden; die Gelegenheit, Ehrwürdiger, Buddha zu werden, ist da.“ Der Bodhisattva gibt seine Einwilligung aber nicht sofort, sondern zuvor vollzieht er die fünffache große Betrachtung:

    • Er wählt die Weltperiode, während welcher das Leben des Menschen bis zu hundert Jahre dauert. Denn in den Weltperioden, in denen die Menschen hunderttausende von Jahren leben, ist das Verkünden der Lehre von Geburt, Alter und Tod wenig aussichtsvoll, da niemand infolge mangelnder Erfahrung dann Verständnis für sie hat.
    • Er wählt das Mittelland (Nordindien), weil dort alle Buddhas aufzutreten pflegen.
    • Er wählt die Kriegerkaste, weil sie damals unter allen am meisten geehrt wurde
    • Er wählte Māyā zu seiner Mutter, weil sie während ihrer früheren Existenzen hunderttausend Weltalter hindurch alle sittlichen Vollkommenheiten betätigt und seit ihrer Geburt alle fünf Gebote erfüllt hatte, ihr zudem auch nur noch zehn Monate und sieben Tage zu leben vergönnt war (denn die Mutter eines Bodhisattvas stirbt am siebenten Tage, nachdem sie ihn geboren) (vgl. §B2.1).
    Geburt Buddhas


    Die Empfängnis

    Vor seiner Geburt berichten Dēvas der Königin Māyā, sie werde einen mächtigen Sohn gebären. In einem Traum erscheint der Bodhisattva, als weißer Elefant (Symbol für Kraft und Stärke), berührt ihre rechte Seite und geht so in ihren Leib ein. In dem Augenblick, indem er in Mayas Leib wiedergeboren wird, zeigen sich zweiunddreißig Vorzeichen (eine Auswahl nach der Nidānakathā):

    1. In den zehntausend Welten entstand eine unermessliche Helle;

    2. die Blinden, die diesen Glanz zu schauen verlangten, erhielten ihre Augen wieder;

    3. die Tauben hörten,

    4. die Stummen redeten,

    5. die Buckeligen wurden gerade,

    6. die Lahmen konnten wieder gehen;

    7. alle, die in Banden waren, wurden von Ketten, Banden u. dgl. befreit.

    8. In allen Höllen erlosch das Feuer,

    10. die Tiere verloren ihre Furcht,

    11. bei allen Wesen verschwand die Krankheit,

    16. Alle Himmelsgegenden wurden heiter,

    19. auch aus der Erde sprang Wasser hervor und floss dahin.

    20. Die Vögel hörten auf, in der Luft zu fliegen,

    21. die Flüsse hemmten ihren Lauf,

    22. in dem großen Weltmeer war süßes Wasser,

    30. überall regnete es Blumen.

    Askese

    Am nächsten Morgen erzählt sie dem König ihren Traum. Dieser lässt Brahmanen herbeirufen und befragt sie zu ihrem Traum. Die Brahmanen antworten: „Einen Sohn wirst du erhalten. Wenn dieser das häusliche Leben wählen wird, wird er ein König werden, ein Weltherrscher; wenn er aber das Haus verlassen und die Weltflucht betätigen wird, wird er ein Buddha werden, der in der Welt alles Dunkel vertreibt.“ (vgl. §B2.2). In einem Wald in Lumbini, Nepal, wird Siddhārtha Gautama schließlich geboren. Königin Maya gebiert den Bodhisattva im Stehen; er kam völlig rein aus ihre hervor, konnte gehen und sprechen. Während seiner Geburt verkündet der Seher Asita, dass das Kind ein großer heiliger Mann werden solle. Daraufhin ließ der König seinen Sohn, weder religiös unterweisen, noch ließ er zu, dass Siddhartha menschliches Leid zu Gesicht bekam. Siddhārtha heiratete mit 16 Jahren und führte ein unbeschwertes Leben (vgl. §B2.3).


    Die Weltflucht

    Mit 29 Jahren unternimmt er seine erste Ausfahrt von vieren. Dabei sieht er sich erstmals den Leiden der Menschheit gegenübergestellt. Die Legende berichtet von Begegnungen mit einem verkrüppelten Greis, einem Fieberkranken, einem verwesenden Leichnam und schließlich einem Asketen („Vier Zeichen“) – Alter, Krankheit, Tod und Schmerz. Er erkennt, dass Leid untrennbar mit dem Leben verbunden ist. Gautama verlässt den Palast und zieht in die „Freiheit“ / Hauslosigkeit  Aufbruch zur Suche nach Wahrheit. Von da an ist Mara (Prinzip des Todes und Unheils) sein Gegenspieler und will ihn von seinem Weg zur Erleuchtung abbringen (vgl. §B2.6).


    Die Jahre der Askese

    Gautama vollzieht totale Askese und meint, dies sei die Antwort auf die existentiellen Probleme. Er wird dabei von den fünf Bettelmönchen (Pañcavaggiyā) unterstützt. Dem Hungertod nahe erkannte er, dass auch dies nicht der Weg zur Befreiung sein könne. „Einmal versenkte er sich in atemlose Ekstase; da wurde er von großen Schmerzen heimgesucht und sank ohnmächtig am Ende seines Wandelganges nieder.“ Als Gautama nach vielen Jahren vergeblichem Mühen die strenge Askese verwirft und den „Mittleren Weg“ einschlägt, sind die fünf Bettelmönche enttäuscht und verlassen ihn (vgl. §B2.7).

    Māra versucht Buddha in Versuchung zu führen


    Die Erleuchtung

    „Darauf ließ der Bodhisattva den Stamm des Bodhi-Baumes in seinem Rücken und fasste, nach Osten hin gewendet, folgenden festen Entschluss: ‚Gern sollen meine Haut, meine Muskeln und meine Knochen austrocknen, dazu soll in meinem Körper das Fleisch und das Blut vertrocknen; ich werde aber diesen Sitz nicht aufgeben, ohne die völlige Erleuchtung erreicht zu haben.‘ So nahm er die Stellung mit gekreuzten Beinen ein, die unbesiegliche, selbst durch das Zusammentreffen von hundert Donnerkeilen unzerstörbare, und setzte sich nieder.“ (vgl. §B2.8). Bevor Gautama das „Erwachen“ erlangt, sucht ihn Maras Dämonenheer heim versucht ihn Mara durch die neun Überschüttungen (Wind, Regen, Steinregen, Waffenregen, Kohlenregen, Aschenregen, Sandregen, Schmutzregen und Finsternis) zur Flucht zu veranlassen (vgl. §B2.9 ). „Nachdem so, während die Sonne noch am Himmel stand, der Held Maras Heer gebändigt hatte […] erlangte er in der ersten Nachtwache klar die Erkenntnis seiner früheren Existenzen, in der mittleren Nachtwache das göttliche Auge (Fußnote: die Erkenntnis, wie die Wesen entstehen und wohin sie kommen) und in der dritten Nachtwache erreichte er die Erkenntnis des Zusammenhangs zwischen Ursache und Wirkung.“ Gautama erlangt unter einen Feigenbaum „das Erwachen“ und damit die Einsicht in die vier Edlen Wahrheiten und den Edlen Achtfachen Pfad.

    • Er erinnert sich an seine früheren Existenzen.
    • Er gelangt zum Wissen über Geburt und Tod der Lebewesen und dem Zusammenhang mit dem karma.
      Buddhas 1. Predigt bei Benares
    • Er gewinnt Einsicht, dass die Unwissenheit und die Leidenschaft zu immer neuen Wiedergeburten führen und die Verkettung der Daseinsfaktoren aufrechterhält (vgl. §B2.10)


    Die nahe Einleitung (Santike-nidāna-kathā)

    Brahma drängt Buddha schließlich dazu, die Einsicht, die dieser erlangt hat, an andere weiterzugeben. Die erste Predigt erfolgte in einem Gazellenhain in Sarnath bei Benares und handelt bereits über die vier edlen Wahrheiten. Es erfolgt die erste Ingangsetzung des Rades der Lehre. Buddha wirkt vor allem im Raum Maghada. Ananda wird zum Lieblingsschüler des Buddha und soll dessen Reden niedergeschrieben haben. Buddha soll mit 80 Jahren nach dem Verzehr einer verdorbenen Speise gestorben. 543 v. Chr. soll Śākya-muniin das nirvāṇa eingegangen sein. Buddha wirkte aber wahrscheinlich zwischen 448 – 368 v. Chr. (vgl. §B3.).


    Quellen

    • Dutoit, Julius (1908), "Jātakam. Das Buch der Erzählungen aus früheren Existenzen Buddhas." Palikanon.


    --Schönberger Sarah-Allegra 21:25, 7. Nov. 2010 (CET)
  • Mahāyāna
    == Faktoren für die Herausbildung des Mahāyāna == In den Mahāyāna-Sutren (ab 100 v.Chr.) kommt es zum Ausbau und zur Systematisierung der Tradition. Einzelne Texte erhalten einen zentralen Stellenwert (z.B. Hannya Shin-gyō 般若心経 und Hoke-kyō 法華経) und es kommt zu neuen Schulbildungen um diese Texte herum. Der historische Buddha tritt in den Hintergrund und es gibt fortan mehrere „Buddhas“ - „Buddhologie“. Die Kategorie des „Mitgefühls“ (skt. karuṇā) führt zu einem neuen Ideal, dem bodhisattva. Auch Laien können nach Auffassung des Mahāyāna erleuchtet werden. Die zentrale Philosophien sind „Leerheit“ und „Weisheit“.

    Bodhisattvas

    Der Sanskritbegriff Bodhisattva bedeutet "Erleuchteter". Bodhisattvas sind eine Schöpfung des Mahāyāna-Buddhismus und verkörpern die unmittelbare Vorstufe zur Existenz als Buddha. Sie sind zwar erleuchtete Wesen, haben aber auf das Nirvāṇa verzichtet, um allen Lebewesen zu helfen, Erleuchtung und somit Erlösung zu finden. Sie stehen mit einem Bein im Diesseits und sind den irdischen Leiden unterworfen (vgl. Scheid 2001-2010; Uhlig 1997:224). Der Bodhisattva repräsentiert Freigebigkeit im Gegensatz zur Gier und dem Anhaften, Liebe und Güte gegen Ablehnung und Hass, Freude gegen Eifersucht. Seine wesentliche Eigenschaft ist Mitgefühl (vgl. Borg 1999:19). Das Ziel ist es, andere Lebewesen ebenfalls zum Heil führen.


    Konzept der Leehrheit

    ausformuliert in den Prajñāpāramitā-Sutren प्रज्ञापारमिता (ab 100 n.Chr.)

    siehe Hannya Shin-gyō


    Nāgārjuna

    Nāgārjuna नागार्जुन (2. Jahrhundert n.Chr.) gilt als die erste historisch bedeutende Persönlichkeit im Kontext des Mahāyāna-Buddhismus und als Vollender der Mahayana-Lehre. Bei seiner Philosophie handelt es sich um eine destruktive Philosophie, da er versucht, andere philosophische Strömungen mittels Logik zu zerstören. Sein Anliegen war eine Rückbesinnung auf das „Mittlere“ der Lehre Buddhas, das für ihn die Leerheit bildete. Die detaillierte Ausarbeitung des Leerheitsbegriffes (skt. Śūnyatā शून्यता) im direkten Zusammenhang mit dem „Entstehen in Abhängigkeit“ (skt. pratītyasamutpāda प्रतीत्यसमुत्पाद) zählen zu den von Nāgārjunas geleisteten Beiträge. So sind alle Phänomene substanzlos infolge ihrer Abhängigkeit von ihrem bedingten Entstehen. „Leerheit“ ist somit eine Umschreibung für das Fehlen eines konstanten Seins, einer Eigennatur und eines beständigen Ich im steten Wandel der Existenz. Die Welt ist keine Welt des Seins, sondern des ständigen Werdens, in dem es keine festen Substanzen und keine unumstößlichen Realitäten gibt. Nur weil die Phänomene leer sind, so argumentiert Nāgārjuna, können sie entstehen und vergehen. Und nur weil sie leer sind, ist die Überwindung des Leidens durch die Vier Edlen Wahrheiten sowie das Beschreiten des Edlen Achtfachten Pfades zur Erlösung überhaupt erst möglich. Wären die Phänomene nicht-leer, gäbe es keinerlei Entwicklung in der Welt, alles wäre vollkommen statisch, unveränderlich, gewissermaßen „eingefroren in der Unendlichkeit “. Die Dinge sind also ohne Selbst (skt. nairātmya), wesenlos (skt. asvabhāva) und leer (skt. śūnya), da sie infolge ihrer Abhängigkeit von bedingenden Faktoren über keinerlei „Eigenexistenz“ (skt. svabhāva) verfügen.

    Nāgārjuna analysierte die wichtigsten buddhistischen Kernthemen unter dem Gesichtspunkt der Gleichwertigkeit von Bedingtem Entstehen und der Leerheit, die er zu Beginn seines Werkes Mūlamadhyamikakārikā („Lehrstrophen über die grundlegenden Lehren des Mittleren Weges“) mit den „acht Verneinungen“ unterstreicht: Nichtvergehen, Nichtentstehen, Nichtabbrechen, Nichtandauern, Nichteinheit, Nichtvielheit, Nicht-zur-Erscheinung-Kommen, Nicht-aus-ihr-Verschwinden. Überdies ist für Nāgārjuna die Unwissenheit (skt. avidyā अविद्या) eine der Hauptquellen des Leidens, und sie gilt es vor allem anderen abzubauen, um sie im Gegenzug durch Erkenntnis (skt. prajñā प्रज्ञा) und Wissen (skt. jñāna ज्ञान) zu ersetzen.


    • MMK 1,1: „Nirgends und niemals findet man Dinge, entstanden aus sich, aus anderem, aus sich und anderem zusammen, ohne Grund.“
    • MMK 24,18: „Das Entstehen in gegenseitiger Abhängigkeit (pratītyasamutpāda), dies ist es, was wir 'Leerheit' nennen … Gerade sie (die Leerheit) bildet den Mittleren Weg.“
    • MMK 24,11: „Die falsch aufgefaßte Leerheit richtet den, der von schwacher Einsicht ist, zugrunde – wie eine schlecht ergriffene Schlange oder falsch angewandte Magie.“
    • MMK 24,10: „Bei der Verkündigung des Dharma haben sich die Buddhas auf die zwei Wahrheiten gestützt: Die eine ist die weltliche, 'verhüllte Wahrheit' (saṃvṛtisatya), die andere ist die ‚Wahrheit im höchsten Sinne’ (paramārthasatya). Diejenigen, die den Unterschied der beiden Wahrheiten nicht erkennen, die erkennen auch nicht die tiefe Wahrheit (tattva) in der Lehre Buddhas.“[1]


    Quellen

    • Borg, Marcus (Hg.) (2003), Jesus & Buddha. Parallele Aussagen. Stuttgart, Zürich: Kreuz Verlag.
    • Scheid, Bernhard (2001-2010), „Die religiöse Ikonographie Japans“, Religion in Japan.
    • Uhlig, Helmut (1997), Buddha und Jesus. Die Überwinder der Angst. Bergisch Gladbach: Lübbe.
    • Winter, Franz (SS 2010), VO Einführung in den Buddhismus.


    1. zitiert in der VO Einführung in den Buddhismus, aber ich habe leider keine Literaturangaben dafür
  • Totenweltsvorstellungen
    Erzählungen: I-30, II-05, II-16, II-19, III-09, III-22, III-25, III-26, III-35

    Der Weg in die Unterwelt

    • Durchquert man weite Felder, kommt man zu einem steilen Hang, von dem aus man weit blicken kann (III-22, III-23).
    • Mitten auf dem Weg gelangt man dann an einen großen Fluss (I-30). Der Fluss ist tief (III-09, III-22) und etwa einen chō 町 breit (~109 Meter) (III-22). Das Wasser ist schwarz wie ein Augenbrauenstift (黛), bewegte sich nicht und ist still (寂) (III-09). 
    • Über den Fluss führt eine Art Brücke, die in den Erzählungen verschieden dargestellt wird. Es werden eine Brücke (橋) beschrieben, die goldfarben gestrichen und mit Gold verziert ist (I-30), und ein Granatbaum (shimoto 楉) der in der Mitte des Flusses liegt, aber an beiden Seiten das Ufer nicht erreicht (III-09).
    • Denjenigen die das Hoke-kyō abschreiben ließen wird der Weg in die Unterwelt erleichtert. Viele Leute kehren den Weg auf dem man geht, verneigen sich und setzten die Brücke die über den Fluss führt instand (III-22).


    Die Unterwelt

    • Jenseits der Brücke befindet sich ein merkwürdiges Reich - das Reich Tonan 度南 [1], da es nach Süden geht. Man gelangt zu dessen Hauptstadt, bewacht von acht Amtsleuten die Waffen umgegürtet haben. Wenn man weitergeht, kommt man zu einem goldenen Palast (I-30) (bzw. einem mehrstöckigem Turmgebäude (重樓閣) (III-09) oder mehrstöckigem Palast (II-05)). Der Palast strahlt einen hellen Glanz aus, Edelsteinvorhänge hängen an vier Seiten herab, weshalb man das Gesicht der Person die darin ist, nicht sehen kann (III-09). Geht man durch das Palasttor, heben sich die Vorhänge und man sieht einen König[2] der auf einem Thron aus Gold sitzt (I-30). Über das Aussehen des Königs findet sich in den Geschichten nur wenig. Er ist größer als normale Menschen, ein Finger jeder Hand ist größer als zehn Armspannen. Des weiteren gibt er sich als Jizō Bosatsu[3] zu erkennen (III-09).
    • Den König kann man auch an einer Weggabelung treffen. Er enscheidet, welchen Weg man entlanggeführt wird. (III-23) Beschrieben werden drei Wege: Ein Weg ist eben und breit, ein Weg ist verwildert und Gras wächst darauf und ein Weg ist durch Gestrüpp versperrt (III-22, III-23).
    • Zeitangabe gibt es nur eine einzige - dass hundert Menschenjahre in der Unterwelt einem Tag und einer Nacht entsprechen (III-35).
    • In der Untwerwelt können sich Tiere und Sutren in menschlicher Gestalt zeigen. Ein Mann kauft zehn Austern frei und trifft diese in der Unterwelt als zehn (Laien-)Mönche[4] wieder (II-16). In einer anderen Erzählung wird einem Mann von den Wachen die Rückkehr verwehrt - Die hineingehen, kommen nicht wieder zurück. Es hilft ihm ein kleiner Junge indem er ein Seitentor öffnet, und die Wachen verneigen sich vor ihm. Auf die Frage wessen Sohn er ist, antworter er ihm dass er das Kannon-Sutra sei dass dieser einst abschrieb (I-30). Eine Frau trifft in der Unterwelt drei Männer in gelbfarbener Kleidung, die ihr sagen dass sie sich in drei Tagen wiedersehen werden. Wieder zurück hält sie nach den Männern ausschau, trifft aber nur auf einen Sutren-Verkäufer. Als sie von diesem Sutren kauft findet sie unter den Rollen drei Sutren die sie einst abschreiben ließ, aber abhanden gekommen waren (II-19).


    Die Rückkehr

    • Die Rückkehr erfolgt auf dem gleichen Weg mit dem man in die Unterwelt kam. Überquert man wieder die Brücke bzw. geht man den steilen Hang hinab, gelangt man wieder ins Leben zurück (III-22, III-23).
    • Die Zeitspanne bis zur Rückkehr aus der Untwelt ist in den Erzählungen unterschiedlich. Drei Tage (I-30, III-09), fünf Tage (III-23), sieben Tage (II-16, III-22, III-26) und neun Tage (II-05).
    • Um eine Rückker des Verstorbenen zu ermöglichen äußern viele den Wunsch nur hingestellt und nicht verbrannt zu werden (II-05, II-16). In einer Erzählung wird die falsche Frau von einem Boten in die Unterwelt beschieden. Als König Enra den Fehler des Boten bemerkt ist ihr Körper schon zu Asche verbrannt und sie kann nicht mehr zurück. Da es sich in dem Fall um einen Fehler handelte bekommt sie den Körper der Frau die ursprünglich herbeschieden werden sollte, und kann auf diese Weise zurückkehren (III-25).
    • Wiedergeburt als Rind (Vergeltung für Diebstahl) ist in den Erzählungen ein häufig vorkommender Plot. Es gibt jedoch eine Erzählung in der eine Frau nicht im nächsten Leben sondern nach der Rückkehr aus der Unterwelt teilweise zum Rind wird. Die Frau forderte Schulden im Übermaß zurück, erhält nachdem sie aus der Unterwelt zurückkehrt den Oberkörper einer Kuh und stirbt wenige Tage später (III-26).


    Fußnoten

    1. 渡南, 圖南; Die Idee stammt aus dem taoistischen Klassiker Chuang tzu (PinYin: Zhuangzi)
    2. 閻羅王 König Enra
    3. Jizō Bosatsu ist als Begleiter der Totenseele auf dem Weg in die Unterwelt bekannt. Er steigt in die Hölle hinab und holt die Sünder, die mehrere Erdzeitalter dort schmoren müssen, auf seine Lotusblume und errettet sie auf diese Weise von ihren Qualen. Überlieferungen sehen König Enra als eine seiner Manifestationen an.
    4. wörtl. fünf hōshi 法師 (buddhistischer Mönch/Priester) und fünf ubasoku 優婆塞 (Laienmönch)


    Siehe auch

    Externe Links

    Jede Geschichte im Ryōiki trägt das Wort en 縁/緣 im Titel, was für dieses Genre nicht unüblich ist und zum Beispiel auch im Senjū hyakuen-kyō oder Shūkyō yōshū konzonron genauso vorkommt. Auch im Begriff engi 縁起, der sich als generische Bezeichnung für Tempel- und Schreinchroniken eingebürgert hat, kommt das Zeichen im Sinne von Herkunfts(geschichte) vor.

    koto no moto

    Izumoji verwendet für dieses Schriftzeichen die Lesung koto no moto (Grund der Sache), die er nicht aus dem Ryōiki, sondern dem Nihon shoki (寛文版) entnommen hat[1], in dem die Phrase 此其縁也 (Dies ist dessen en) mit コレソノコトノモトナリ (Dies ist dieser Sache Grund) glossiert ist. Verwendet wird die Phrase, um Bräuche der Gegenwart mit Ereignissen aus der Vorgeschichte zu erklären.

    Zum Beispiel: Izanagi folgt Izanami in die Unterwelt, darf sie dort aber nicht ansehen. Als er das Gebot bricht, indem er an einer Kammspitze ein Licht entzündet, sieht er die von Maden zerfressene Izanami. Heute wirft man nachts keinen Kamm weg und verwendet auch kein einzelnes Licht. Das ist der Grund dieser Sache.

  • Kitsune
    Kitsune 狐 (Fuchs) in Japan - ein Wesen, welches sich entlang der Grenzen der Gesellschaft bewegt, das Schabernack treibt und gleichzeitig mit Sexualität in Verbindung gebracht wird. Es nutzt seine magischen Fähigkeiten sowohl für Belohnung als auch für Bestrafung und nimmt die Rolle des Boten der Reisgöttin Inari ein. Kitsune ist eine Kreatur, die seine Individualität auslebt und dessen Charme für viele Japaner durch die Jahre hindurch nicht an Reiz verloren hat. Füchsen in Japan werden überlegene Intelligenz, langes Leben und magische Kräfte zugeschrieben. Sie sind eine Art yôkai 妖怪(Ungeheuer, Monster) oder spirituelle Wesen, was man daran erkennen kann, dass das Word kitsune oft als Fuchsgeist übersetzt wird. Dies heißt jedoch nicht, dass diese spirituellen kitsune wirklich Geister sind, oder dass sie sich stark von gewöhnlichen kitsune unterscheiden, da das Wort Geist hier dazu verwendet wird einen Zustand von Wissen oder Erleuchtung zu beschreiben. Alle langlebigen Füchse erlangen übernatürliche Fähigkeiten.[1]

    Es gibt mehrere Überlegungen warum Füchse im Japanischen kitsune genannt werden. Ein Ursprung der Namensgebung könnte eine Geschichte aus dem Nihon ryōiki sein. [2] „Komm und schlaf“ heißt laut Smyers im klassischen Japanisch kitsu-ne und „komm immer“ bedeutet ki-tsune [3] Laut Nozaki war das Wort kitsune ursprünglich ein Onomatopoetika. Kitsu repräsentierte den Laut, den ein Fuchs von sich gab und –ne war ein liebevolles Suffix. [4] Da im heutigen Japan der Fuchslaut mit kon kon oder gon gon transkribiert wird, ist Nozakis Überlegung allerdings nicht mehr ganz nachvollziehbar.


    Der Fuchs in Japan und seine sexuelle Konnotation

    In Japan ist die Assoziation mit Fuchs und Sexualität äußerst stark verankert. Die Bezeichnung kitsune wird als anderer Ausdruck für Prostituierte verwendet, jedoch nicht als anderes Wort für „aufreizend“ wie beispielsweise im Englischen „foxy“. Die Vorstellung, dass der Fuchs ein aufreizendes Tier ist, basiert nicht auf seinem wahren sexuellen, reproduktiven Verhalten, denn anders als Katzen und Hasen, welche mit äußerst produktiver Sexualität und Fruchtbarkeit assoziiert werden, zeugt ein Fuchspaar nur einen Wurf Junge pro Jahr. Das Paar ist für gewöhnlich zumindest für den Zeitraum der Aufzucht monogam und es gibt fast keine visuellen Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen. Das einzige an der Fortpflanzung von Füchsen, das Vorstellungen von starker Sexualität hervor rufen könnte, ist die Tatsache, dass Füchse während des Geschlechtsakts 40 bis 60 Minuten vereint bleiben um eine Befruchtung zu gewährleisten. [5] Es ist also nicht das Sexualverhalten des Fuchses per se, aber seine Körpersprache und sein gesamtes Auftreten, was ihm in Japan zu seiner sexuellen Reputation verhilft. Karen A. Smyers schreibt in ihrem Buch The fox and the jewel, dass die Kombination von Anmut und Eleganz und sein Geschick als tödlicher Jäger die Wurzel der Beschreibung des Fuchses als Wesen mit starker, meist weiblicher, Sexualität sein könnten. Die Kombination einer Reihe von Qualitäten wie anpassungsfähiges und lernfähiges Verhalten, welches äußerst intelligent und schlau ist, die scheinbar herzlose Art, wie Füchse, katzenähnlich, mit ihrer Beute spielen und die geschmeidige Sensualität ihrer Bewegungen. All das lädt Menschen ein, den Fuchs als sexuelles Wesen anzusehen. [6] Sowohl die Schlauheit sich die richtige Beute auszusuchen, als auch das erbarmungslose Spielen mit ihr erinnert an das Verhalten von sogenannten Femme Fatales, Frauen, die sorgfältig ausgewählte Opfer mit ihrem Charme verzaubern und diese durch ihr abgebrühtes Spiel nicht selten in den Ruin treiben. [7] Die Vorstellung, dass Füchse lüsterne Neigungen haben ist in Japan eine kulturelle Projektion und keine biologische Beobachtung. [8]

    Verwandlung.jpg

    Kitsune können menschliche Gestalt annehmen, wenn sie ein gewisses Alter, meist 100 Jahre, in manchen Geschichten auch nur 50 [9] , erreicht haben. Als Grundvoraussetzung für eine Verwandlung muss der Fuchs Schilf, breite Blätter oder einen Schädel auf seinem Kopf platzieren [10] Meist nehmen sie die Gestalt von schönen Frauen, jungen Mädchen, aber auch die von älteren Männern an. Kitsune besitzen auch die Fähigkeit das Aussehen einer bestimmten Person zu kopieren. [11] Da Füchse im Japan der Edo Zeit dafür bekannt waren, die Gestalt von schönen Frauen anzunehmen, nahm man an, dass Frauen, die man abends oder nachts alleine antraf Füchse sein könnten. Der Charme und die Schönheit einer Frau wurden durch die Faszination mit kitsune noch verstärkt, sie wurde reizender und erotischer. Dies kommt in einem Gedicht, welches in Nozakis Werk abgedruckt ist, zur Geltung:

    „Auch heute noch neigen wir dazu von Füchsen mit weißem Gesicht verzaubert zu werden“ [12]

    Mit diesen Füchsen mit weißem Gesicht sind mit größter Wahrscheinlichkeit Geishas und Frauen in den Freudenvierteln der Edo Zeit gemeint, die in der Kunst des Bezauberns von Männern, wie Füchse, äußerst bewandert waren. In vielen Ukiyo-e Bildern sind sogenannte kitsune gao bijin (fuchsgesichtige Schönheiten), Frauen mit länglichem Gesicht, eng zusammenliegenden Augen, dünnen Augenbrauen und hohen Wangenknochen zu sehen, die an kitsune erinnern. Dieses Aussehen gilt laut Nozaki traditionell als attraktiv und in einigen Fuchsgeschichten werden diese Gesichtsmerkmale Füchsen in Menschengestalt zugeschrieben. [13] Ein bekanntes Beispiel für eine Fuchs-Frau mit diesem Gesicht ist Kuzu no Ha. In manchen Geschichten haben Füchse Schwierigkeiten ihren Schwanz zu verstecken, wenn sie menschliche Gestalt annehmen, besonders wenn sie betrunken oder unvorsichtig sind. Nach einem Schwanz zu suchen, war eine gängige Methode um die wahre Gestalt eines Geschöpfs herauszufinden. [14] Des Weiteren können auch fuchsähnliche Charaktereigenschaften, wie ein Film feinen Haares, ein Schatten oder ein Spiegelbild in Fuchsform kitsune in Menschengestalt verraten. [15] Auch im modernen Japan gibt es noch Anspielungen auf den Fuchs und seine Verführungskraft. Smyers berichtet von einem Plakat in der Stadt Tokyo, welches ältere Leute davor warnte, nicht auf die gekonnten Verkaufsmaschen von Hausierern hereinzufallen, da die Anzahl der Betrügereien, denen ältere Personen zum Opfer fielen, anstieg. Das Poster zeigte einen einsamen alten Mann, welcher hinter seiner Tür, die durch eine Türkette gesichert war, hervor spähte. Vor der Tür standen ein Fuchs und ein tanuki in menschlicher Gestalt. Der Fuchs war eine Frau mit draller weiblicher Form, was natürlich sofort die Assoziation mit all den Geschichten über die Tricks hervorrief, mit welchen kitsune ihre Opfer verführten. [16]


    Liebende Frau und Femme Fatale

    Chinesische Fuchsgeschichten und ihr darin enthaltenes Leitbild der Sexualität bildeten oftmals das Rohmaterial für die japanischen Adaptionen. In der chinesischen Grundhandlung verwandeln sich Füchse meist in Frauen, haben Geschlechtsverkehr mit Männern und werden dadurch unsterblich, da sie die Lebenskraft der Männer stehlen. Ein Fuchs, egal ob männlich oder weiblich, verwandelt sich in eine Frau und schläft mit einem Mann, weil er dessen Yang Energie braucht um einen Ausgleich zu seinem Yin zu schaffen und somit spirituell reifen zu können. Das Yang ist laut Ermine W. Voegelin im männlichen Samen enthalten. Generell gibt es laut ihr in China den Glauben, dass beim Geschlechtsakt die Person, die zuerst den Orgasmus erreicht, einen Teil ihrer Lebenskraft verliert und der Partner diese Lebenskraft absorbiert, wenn er seinen Orgasmus unterdrücken kann. [17] Chinesische Fuchs-Frauen sind in der Kunst von „Atem und Rhythmus“ [18] sehr erfahren und besitzen stärkende Medizin für sexuell erschöpfte Männer. Ein Mann aus dem 4. Jahrhundert soll zugegeben haben, dass seine Erfahrung mit einem Fuchs unvergleichlich schön war. [19] T. Watters schreibt, dass Fuchs Speichel frigiden Frauen als Liebestrank verabreicht wurde [20] und T.W. Johnson ist der Meinung, dass chinesische Füchse daher nicht unbedingt böse waren, ihren Liebhaber jedoch durch ihren außergewöhnlichen sexuellen Appetit, schadeten. [21] In Japan wurden eigene Traditionen von Fuchsbesessenheit und Verwandlungen geschaffen. Geschichten von Fuchs-Ehefrauen sind ein gutes Beispiel dafür. Es handelt sich hierbei um eine Variation des chinesischen Motivs eines Fuchses, welcher die Gestalt einer schönen Frau annimmt und einen Mann verzaubert. Im japanischen Genre werden solche Frauen sowohl als Fluch als auch als Wohltäterinnen dargestellt. Solche Geschichten von Fuchs-Ehefrauen können bis in das frühe 9. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Der Ursprung war die Geschichte eines Mannes, der eine Ehefrau suchte, in einer Sammlung von buddhistischen Fabeln, den Nihon ryōiki. [22]

    Kuzu no Ha (Utagawa Kuniyoshi 民俗版画)

    Kitsune waren also zwar Verführer, aber meist waren die Geschichten in Japan eher von romantischer Natur. [23] In solchen Geschichten heiratet ein junger Mann üblicherweise einen Fuchs, der eine hingebungsvolle Ehefrau ist. Der Mann entdeckt die wahre Gestalt seiner Frau und diese ist dadurch gezwungen ihn zu verlassen. In manchen Fällen erwacht der Mann wie aus einem Traum, schmutzig, orientierungslos und weit weg von zuhause und muss voll Schande zu seiner verlassenen Familie zurückkehren. Laut M.W. de Visser sind kitsune in der Lage Menschen zu vergiften, in sie einzufahren und sie zu verwirren, sodass sie ihre Erinnerung und ihr Wissen verlieren. [24] Viele Geschichten erzählen von Fuchs-Frauen, die Kinder gebären. Diese Kinder besitzen dann meist spezielle physische oder übernatürliche Kräfte. [25] Andere Geschichten handeln wiederum von Füchsen, die einander heiraten. Regen bei Sonnenschein wird meist solch einer Hochzeit zwischen zwei Füchsen zugeschrieben, daher in Japan auch der Name kitsune no yomeiri 狐の嫁入り (Fuchshochzeit). Ursprung dieser Bezeichnung ist eine Geschichte, in der geschrieben steht, dass zwei Füchse heirateten während die oben genannten Wetterkonditionen herrschten. [26] Dieses Wetterphänomen wird aber nicht nur in Japan Füchsen zugeschrieben, sondern beispielsweise auch in Armenien und im italienischen Kalabrien. [27] Es kam vor, dass Männer, die Geschlechtsverkehr mit kitsune hatten, nach dem Akt starben, es sei denn, der Fuchs starb an ihrer Stelle. [28] Vermutlich gibt es eine Verbindung zwischen dem Sterben eines Mannes und dem oben erwähnten Absorbieren der Yang Energie durch den männlichen Samen, denn Nozaki schreibt, dass der Fuchs in Frauengestalt die Energie von Männern derart erschöpfte, dass man glaubte, sie würden früher oder später sterben. Kitsune sind laut ihm von Natur aus liederlich, da sie ihre Lust dadurch befriedigen, dass sie Beziehungen mit Männern durch Nutzung von Magie haben. Kitsune nutzen ihren überlegenen Verstand auf verschiedene Art um Männer zu bezaubern. [29]


    Ambivalenz gegenüber Kitsune

    Füchse in Japan können sowohl ein gutes Omen als auch ein schlechtes Omen sein. Sie haben übernatürliche Kräfte, die sie für Gutes und Schlechtes einsetzen können. Auch im Nihon Ryōiki findet man diese Ambivalenz gegenüber Kitsune. Während in der Geschichte I-02 etwas Positives aus der Verbindung Mann-Fuchs herauskommt, nutzt die Nachfahrin der Fuchsfrau aus Geschichte I-02 in Geschichte II-04 ihre Kräfte um andere zu tyrannisieren. In Geschichte II-40 und III-02 nutzen beide Kitsune ihre Fähigkeiten um sich zu rächen. Hätte man ihnen nicht zuerst übel mitgespielt, wären die Racheakte wohl nicht passiert. Interessant ist die Konsequenz, die in Geschichte II-41 auf ein Lob folgt. Obwohl der Junge schnell laufen kann und dies eine gute Eigenschaft ist, endet das Lob des Vaters in einer (laut Nihon Ryōiki) schlechten Konsequenz - der Wiedergeburt als Fuchs.

    Es scheint, dass in der Zeit, in der das Nihon Ryōiki geschrieben wurde, ein äußerst zwiespältiges, eher schlechtes Verhältnis zu Füchsen in Japan bestand. Dieses schlechte Image, welches Kitsune damals hatten wurde in späteren Perioden verbessert. Ihren Handlungen lagen nicht mehr immer nur schlechte Vorsätze oder grundsätzlich böse Absichten zugrunde, sondern auch ein Sinn für Schabernack. Im Nihon Ryōiki hingegen ist die Verbindung Fuchs = schlechtes Omen überwiegend. Die einzige Ausnahme bildet hier, wie bereits oben genannt, die Geschichte I-02 - der Vorläufer der Geschichte von Kuzu no Ha.

    Füchse im Ryōiki

    Kitsune oder Verbindungen/Vergleiche mit Füchsen kommen im Nihon Ryōiki in den Geschichten folgenden Geschichten vor:

    Ein Mann heiratet eine Fuchsfrau. Daraus entsteht die Familie Mino no Kitsune 三野狐 (wortwörtlich Füchse aus Mino). Siehe dazu Kuzu no Ha.

    Eine Protagonistin in dieser Geschichte ist ebenfalls eine Mino no Kitsune, eine Frau mit großer Kraft. Ihre Kräfte erhielt sie durch ihre Vorfahren. Im Text steht ausdrücklich, dass diese Frau die vierte Generation der Person ist, deren Mutter Mino no Kitsune (I-02) war. In dieser Familie scheinen also nicht nur Fuchskräfte weitergegeben worden zu sein, sondern auch der Name Mino no Kitsune.

    Anders als Kuzu no Has Nachkommen, ist die Nachkommin dieser ersten Mino no Kitsune eine Tyrannin, die ihre Kräfte nicht für Gutes, sondern nur zum Eigennutz verwendet.

    Eine Fuchsmutter tötet aus Rache das Kind des Mannes, der ihre Kinder umbrachte.

    Ein Vater vergleicht seinen Sohn mit einem Fuchs, weil dieser schnell laufen kann. Der Sohn wird als Fuchs wiedergeboren.

    Ein Fuchs wird von einem Mann getötet, fährt aus Rache in ihn ein und macht ihn krank.

    Ein Beamter der Schlechtes tat, wird mit einem Fuchs verglichen, der sich das Fell und die Macht eines Tigers zu eigen macht und dafür bestraft wird.

    III-38c: Der Fuchs als Todesomen


    Fußnoten

    1. Smyers 1999:127-128
    2. siehe I-02
    3. Smyers 1999:72
    4. Nozaki 1961:3
    5. Usinger 1977:171
    6. Smyers 1999:127-128
    7. Wikipedia 2001-2009: #Femme Fatale
    8. Nozaki 1961:7
    9. Hamel 1969:91 und de Visser 1909:7
    10. Nozaki 1961:25-26
    11. Hall 2003:145
    12. Nozaki 1961:131
    13. Nozaki 1961:206
    14. Ashkenazy 2003:148
    15. Hearn 2005:#Chapter 15 Kitsune °3
    16. Smyers 1999:101-102
    17. Voegelin 1972:413
    18. Krappe 1944:124
    19. Krappe 1944:124
    20. Watters 1874:49
    21. Johnson 1974:40
    22. Goff 1997:67
    23. Hearn 2005:157
    24. de Visser 1909:7
    25. Ashkenazy 2003:148
    26. Addiss 1985:132
    27. Wikipedia 2001-2009b:#Folcloric names
    28. de Visser 1909:146
    29. Nozaki 1961:26


    Literatur

    • Addiss, Stephen - 1985 Japanese Ghosts & Demons: Art of the Supernatural. New York: G. Braziller
    • Ashkenazy, Michael - 2003 Handbook of Japanese Mythology. Santa Barbara, California: ABC-Clio
    • Goff, Janet - 1997 “Foxes in Japanese Culture: Beautiful or Beastly?“, Japan Quarterly 44/2,66-77
    • Hall, Jamie - 2003 Half Human, Half Animal: Tales of Werewolves and Related Creatures. Bloomington, Indiana: Authorhouse
    • Hamel, Frank - 1969 Human Animals: Werewolves & Other Transformations. New Hyde Park, N.Y.: University Books
    • Johnson, T.W. - 1974 "Far Eastern Fox Lore". Asian Folklore Studies 33:1, 35-68
    • Krappe, Alexander H. - 1944 “Far Eastern Fox Lore”, California Folklore Quarterly, 3/2, 124 -147
    • Nozaki, Kiyoshi - 1961 Kitsune: Japan’s Fox of Mystery, Romance and Humor. Tokyo: Hokuseido Press
    • Smyers, Karen Ann - 1999 The fox and the jewel. Shared and private meanings in contemporary Japanese Inari worship. Honolulu: Univ. of Hawai’i Press
    • Usinger, A - 1977 “Der Fuchs“, Österreichischer Jagd- und Fischerei-Verlag des N.-Ö. Landesverbandes (Hg.): Der Jagdprüfungsbehelf. Wien: Österreichischer Jagd- und Fischerei-Verlag, 164-178
    • Visser, Marinus Willem de - 1909 The fox and the badger in Japanese folklore. Tokyo: Asiatic Soc. of Japan
    • Voegelin, Ermine W. - 1972 „Fox“, Maria Leach (Hg.): Funk & Wagnalls standard dictionary of folklore, mythology, and legend. New York: Funk & Wagnalls, 413.
    • Watters, T - 1874 “Chinese Fox-Myths“, Journal of the North-China Branch of the Royal Asiatic Society, 13/4, 45-65

    Internet:

    • Hearn, Lafcadio - 2005 “Glimpses of Unfamiliar Japan”, Project Gutenberg Gutenberg (06.07.2009)
    • Wikipedia
      • 2001-2009a “Femme Fatale”, Wikipedia. The Free Encyclopedia Femme Fatale(15.07.2009)
      • 2001-2009b “Sunshower”, Wikipedia. The Free Encyclopedia Sunshower Animals (15.07.2009)
    --Christina Ellensohn 16:38, 29. Okt. 2010 (CEST)
  • Kuzu no Ha
    Ein Paradebeispiel für eine Fuchsfrau, welche einen Mann heiratet und ihm ein Kind gebärt ist Kuzu no Ha 葛の葉. Die Geschichte über diese Fuchsfrau existiert in mehreren Varianten und lautet ungefähr folgendermaßen: Abe no Yasuna, ein Heian-zeitlicher Höfling rettet im Wald von Shinoda (Umgebung des heutigen Osaka) einen Fuchs vor einem Jäger. Er verletzt sich, wird aber von einer schönen jungen Frau namens Kuzu no Ha gesundgepflegt. Sie verlieben sich, heiraten und bald darauf gebärt sie ihm einen Sohn. Als der Junge 7 Jahre [1] alt ist, wird die wahre Gestalt seiner Mutter, die des geretteten Fuchses, versehentlich aufgedeckt, da sie kurz nicht aufpasst und das Kind ihren Fuchsschwanz entdeckt. Kuzu no Ha kann nicht länger bei der Familie bleiben, besucht ein letztes Mal ihren Sohn, schreibt ein Abschiedsgedicht auf eine Schiebetür aus Papier und kehrt als Fuchs in den Wald zurück. Das Kind des Paares, Abe no Seimei 安倍晴明 (921 – 1005) wuchs zu einem der berühmtesten Magier der Heian Zeit heran. [2] In de Vissers Version dieser Geschichte, bleibt Kuzu no Ha bei ihrem Mann, nachdem er sagt: „Komm immer um mit mir zu schlafen.“ [3] Anders als die meisten Geschichten, in denen kitsune in ihrer menschlichen Gestalt heiraten[4], endet die Geschichte von Kuzu no Ha in der oben genannten Version nicht mit dem Tod des Fuchses oder des Mannes. [5]

    Kuzu no Ha in Ukiyo-e Drucken

    Kuzu no Ha (Tsukioka Yoshitoshi月岡芳年 1890)

    Kuzu no Ha ist ein beliebtes Motiv in Ukiyo-e Drucken der Edo Periode und die zwei Szenen die am meisten dargestellt werden, sind die des Schreibens des Abschiedsgedichts und die Abschiedsszene. Obwohl in der Geschichte nicht erwähnt wird, dass Kuzu no Ha ihr Gedicht in Anwesenheit ihres Kindes schreibt, wird dieses immer abgebildet. Ihr Sohn schläft entweder oder kriecht seiner Mutter bei der Abschiedsszene weinend hinterher. Die Fuchsfrau schreibt ihr Gedicht auf besondere Art, mit dem Pinsel in ihrem Mund von unten nach oben. Dies wird jedoch nicht in allen Ukiyo-e Drucken so dargestellt. Dieser besondere und äußerst schwere Schreibstil wird laut Nozaki in Theaterstücken über Kuzu no Ha nachgeahmt, da diese Szene die herzergreifendste und ansprechendste in der ganzen Geschichte ist. [6] In allen Bildern ist Kuzu no Has Trauer über den nahen Abschied zu spüren. Meist blickt sie noch ein letztes Mal auf ihr Kind, bevor sie durch das offene shôji 障子 (Papierschiebetür) verschwindet.

    Das Rankenblatt, dem Kuzu no Ha ihrem Namen verdankt, wird gelegentlich abgebildet und die Körperhaltung der Fuchsfrau lässt vereinzelt ihre wahre Gestalt erahnen, ebenso wie ihr Schatten, der die Form eines Fuchses hat. Tsukioka Yoshitoshi 月岡芳年 (1839-1892), ein bekannter Ukiyo-e Künstler der Meiji Zeit, zeigt in seinem Bild über den Abschied von Kuzu no Ha den Schatten eines Fuchskopfes und einer Pfote auf einem shôji. Ihr noch sichtbarer Körper ist menschlich. In manchen Drucken wird Kuzu no Ha von ihrem Mann beim Schreiben des Gedichts beobachtet. Er ist nur ein stiller Beobachter und hält sie, passend zu Nozakis Version der Geschichte, nicht zurück da er weiß, dass er sie nicht aufhalten kann, auch wenn es ihn innerlich verletzt. Da er offensichtlich bei klarem Verstand ist, macht dies Kuzu no Ha zu einer der wenigen Füchsinnen, die ihren Mann nicht verzaubert, oder dessen Lebensenergie gestohlen haben.

    Fuchsgeschenke

    Kuzu no Ha ist ein Beispiel für einen Fuchs in Frauengestalt, die grundsätzlich nichts Böses wollte, denn sie hinterließ ein Geschenk. Dabei handelte es sich um bestimmte Eigenschaften, welche ihr Kind dadurch erlangte, dass seine Mutter ein Fuchs, also ein magisches Wesen war. Abe no Seimei wurde ein berühmter Zauberer und Astrologe. Er war mit „göttlicher Weisheit und der kostbaren Gabe des Prognostizierens und Voraussagens von zukünftigen Geschehnissen“ [7] gesegnet. Kinder wie Abe no Seimei erbten tierische und spirituelle Qualitäten, die mit Füchsen assoziiert wurden und dies machte sie von Natur aus übernatürlich und übermenschlich. Ihre animalischen Eigenschaften machten sie nicht nur anderen Menschen gegenüber physisch überlegen, ihr geerbtes Wissen über die Mächte und Strukturen des Universums verlieh ihnen Wissen über menschliche Kenntnis hinaus.

    Neben dem oben genannten Geschenk von Kuzu no Ha, welches auch andere Füchse gaben, existiert noch ein zweites Geschenk, das von Fuchs-Frauen, die Kuzu no Has Güte besaßen, hinterlassen wurde. Dieses zweite Geschenk galt sowohl ihren Kindern als auch dem Ehemann. Dies waren das Wissen der Natur und ihre Großzügigkeit. Die Kinder waren beispielsweise fähig, die Sprache der Tiere zu sprechen, ein Geheimnis, welches meist in einer Schachtel oder in einem leuchtenden Juwel versteckt wurde. [8] Oder die Fuchs-Frau pflanzte Reis auf solch eine Art, dass er beim Wachsen unfruchtbar aussah, um Steuereintreiber in die Irre zu führen, der Ertrag bei der Ernte aber dafür umso reichhaltiger war. Beide Geschenke erhielten die Menschen, also der Ehemann und die Kinder dafür, dass sie den Fuchs mit Rücksicht und Respekt behandelten. Der Fuchs wird mit den Mächten und der Unberechenbarkeit der Natur in Verbindung gebracht. Dies scheint zu bedeuten, dass ein gutes Verhältnis zu den natürlichen Kräften außen und den instinktiven Mächten innen, die beide nicht von Menschenhand kontrolliert werden können, wundervolle und nützliche Geschenke hervorbringen, die nicht mit Geld aufgewogen werden können. [9] In Kuzu no Has Fall wurden der Ehemann und der Sohn durch ihr gutes Verhältnis zur Natur, also den natürlichen Kräften, und ihre Liebe zu Kuzu no Ha mit ihren instinktiven inneren Mächten, mit unbezahlbaren Geschenken belohnt. Wenn das Verhältnis zwischen Mensch und kitsune jedoch negativ ist, werden solche Geschenke vergeltend und strafend. Doch selbst dann, haben sie ein klares Ziel – den Empfänger und andere anzuleiten, ein besseres Verhältnis mit den natürlichen Kräften anzustreben. [10]


    Geschichte I-02

    Diese Geschichte kann als Vorläufer der Geschichte von Kuzu no Ha gesehen werden. Auch wenn die Fuchsfrau hier nicht von ihrem zukünftigen Ehemann gerettet wird, so treffen sich die beiden jedoch in der Natur - dem Hoheitsgebiet der Füchse. Aus der Verbindung der beiden entsteht ein Kind, welches ungewöhnliche Kräfte besitzt (wie auch seine Nachkommen). Versionen, in denen die Identität der Fuchsfrau durch einen Hund aufgedeckt wird, kommen nicht selten vor. Das Abschiedsgedicht wird hier durch ein Lied ersetzt.

    Fußnoten

    1. in manchen Geschichten 5 Jahre alt
    2. Nozaki 1961:110-111
    3. de Visser 1909:20
    4. siehe: Kitsune
    5. Goff 1997:67 und Smyers 1999:72
    6. Nozaki 1961:110-111
    7. Buchanan 1935:40
    8. Smyers 1999:104
    9. Smyers 1999:104-105
    10. Smyers 1999:104-105


    Literatur

    • Buchanan, Daniel Crump - 1935 “Inari. It’s Origin, Development and Nature”, Transactions of the Asiatic Society of Japan 12/5, 1-191
    • Visser, Marinus Willem de - 1909 The fox and the badger in Japanese folklore. Tokyo: Asiatic Soc. of Japan
    • Goff, Janet - 1997 “Foxes in Japanese Culture: Beautiful or Beastly?“, Japan Quarterly 44/2, 66-77
    • Nozaki, Kiyoshi - 1961 Kitsune: Japan’s Fox of Mystery, Romance and Humor. Tokyo: Hokuseido Press
    • Smyers, Karen Ann - 1999 The fox and the jewel. Shared and private meanings in contemporary Japanese Inari worship. Honolulu: Univ. of Hawai’i Press
    • Shōtoku Taishi
      Shōtoku Taishi

    Shōtoku Taishi 聖徳太子 , der von 574 bis 622 lebte, war ein Regent der Asuka Zeit. Er war auch ein Mitglied des Soga Klans. Übrigens war er auch ein Gelehrter und Staatsmann. Sein eigentlicher Name oder Eigenname war Umayado no ōji (厩戸皇子), aber er war auch bekannt als Toyosatomimi (豊聡耳) bzw. Kamitsumiyao 上宮王. Der Name Umayado no ōji 厩戸皇子 bedeutet „Prinz des Stalles", weil er vor einem Stall geboren wurde. Im Kojiki wird er als Kamitsumiya no Umayado no Toyosatomimi no Mikoto 上宮之厩戸豊聡耳命 bezeichnet.

    Shōtoku Taishi wird als der Vorreiter der Taika Reformen angesehen. Allerdings ist nicht ganz gesichert, ob es sich bei ihm überhaupt um eine historische oder eine fiktive Person handelt (s.u.).

    Später gab es auch eine Kaiserin mit Namen Shōtoku, allerdings anders geschrieben: 稱德 (r. 764-770).

    Biografisches

    Shōtoku Taishi war der zweite Sohn des Tennō Yohmei und dessen Gemahlin Anahobe Hashihito. Laut einer Legende, gebar ihn seine Mutter unerwartet und ohne jegliche Schmerzen während sie die Ställe des imperialen Palastes untersuchte. Bereits als Kind besaß er eine erstaunliche Intelligenz, die sich darin manifestierte, dass er sehr viel las.

    Die Liebe des Yomei zu seinem Sohn war so groß, dass dem Prinzen ein eigens reservierter Platz im Palast angeboten wurde – der Jogū (上宮, „Oberer Palast“). Nach dem Tod des Yomei im Jahre 587 kam es zu einem erbitterten Machtkampf um die Herrschaft zwischen den Familien Soga und Mononobe, der erst endete, als Soga ihre Rivalen - Prinz Anahobe und Mononobe no Moriya – töteten. Prinz Hasebe, der Neffe von Soga no Umako, wurde als unter dem Name Sushun zum Tenno gekrönt, fiel aber schlussendlich aber ebenfalls einem von Umako geplanten Attentat zum Opfer. Nach dem Tod des Sushun Tennō wurde 593 mit Suiko die erste historisch belegbare Frau zum Tennō gemacht; Shōtoku, der mit Suikos Tochter verheiratet war, wurde zum Kronprinzen und Regenten erklärt.

    Seine politischen Leistungen

    • 594 wurde der Buddhismus von Shōtoku zur Staatsreligion erhoben.
    • 603 etablierte ein Rangsystem kan’i jūni kai 冠位十二階 nach dem chinesischen Vorbild. Es erlaubte, eine Person unabhängig vom seiner kabane zu befördern oder degradieren.
    • Shōtoku verfasste - laut dem Nihon Shoki 日本書紀 - im Jahre 604 die 17 Verfügungen Kenpō-jūshichi-jō (憲法十七条); dieses Dokument gilt als das erste staatsrechtliche Dokument Japans.
    • Im Jahre 607 entsandte er Botschafter nach China.
    • Im Jahre 620 verfasste er mit Soga no Umake die Geschichtsbücher Tennōki und Kokki – obwohl beide im Laufe der Zeit verloren gegangen sind, gelten sie als die Grundlage für den Nihon Shoki 日本書紀.

    Shōtoku und der Buddhismus

    Lotos-Sutra 法華義疏, das von Shōtoku Taishi geschrieben wurde

    Shōtoku war ein Unterstützer des Buddhismus zu einer Zeit als es in Japan noch nicht weit verbreitet war. Seine religiöse Überzeugung spiegelten sich auch in seinen politischen Aktivitäten wieder: er war auf der Seite Umako no Sogas, der darin interessiert war einen Staat zu etablieren, welcher den Buddhismus als seine Grundlage ansah.

    Der pro-buddhistischen Soga 蘇我 Clan befand sich mit Mononobe Clan 物部, die den Shintoismus befürworteten, in einem politischen Machtkampf. Nachdem der Soga 蘇我 Clan “gesiegt hatte” und Shōtoku an die Macht kam, verkündete er eine Verfassung, welche von buddhistischen als auch konfuzianischen Werten und Grundgedanken geprägt war – diese Ideen und Grundgedanken sollten als eine moralische Stütze für das Volk dienen.

    Shōtoku soll auch mehere Tempel erbaut haben, darunter zählen:

    Bezug zu Nihon Ryōiki

    Shōtoku Taishi tritt in den Erzählungen I-04, I-05 und II-17 auf. Er wird in den Erählungen als Förderer des Buddhismus und ein Heiliger dargestellt.

    • I-04 - Der erste Teil der Geschichte schildert den kaiserlichen Thronfolger (皇太子) Shōtoku 聖德 als einen Heiligen. Bereits bei seiner Geburt zeigt Shōtoku wundersame Zeichen. Er wird beispielsweise auch toyotomimi 豐聰耳 genannt, weil "ihn der Himmel schon bei der Geburt mit Weisheit ausstattete, so dass er sich die Klagen von zehn Menschen gleichzeitig anhören und über sie richten konnte, ohne dass ihm jegliches Wort entging". Später in der Erzählung trifft er auf einer seiner Reisen einen kranken Bettler (乞匃人), den er mit eigenem Gewand zudeckt. Anschließlich erweist sich der Bettler als ein Heiliger (聖人) und voraussagt, dass der Name des Thronfolgers nie vergessen wird. Dass er die wahre "verborgene" Gestalt des Bettelnden erkennen konnte, soll auch ein Beweis für Shōtokus heilige Natur sein.
    • I-05 - In der Erzählung stirbt Ōtomo no Yasunoko no muraji 大部屋栖古連, der im Jahre 592 zum persönlichen Betreuer von Shōtoku Taishi ernannt wurde und für seinen ausgezeichneten Dienst Reisfeldern in dem Bezirk Iho 揖保郡 und den Titel daishin 大信 erhielt, und ist nach 3 Tagen auf wunderbare Weise von den Toten wiederauferstanden. Nach seiner Wiederauferstehung erzählt er davon, dass er zusammen mit dem verstorbenen Prinz Shōtoku auf einen goldenen Berg 黄金山 hinaufstieg. Auf dem Gipfel stand ein Mönch, der Shōtoku vor einer Gefahr warnte. Anschließlich gab er dem Prinz ein Lebenselixier, einen Stein aus seinem Armband, das er verschlucken sollte und ließ ihn die namu byōtoku bosatsu 南无妙徳菩薩 Sutra rezitieren. Dann sagte der Thronfolger zu Ōtomo no Yasunoko no muraji, dass er zum Hof zurückkehren und Platz für eine Statue Buddhas vorbereiten soll, damit sie er später bauen kann. Nach seinen Worte kehrte Ōtomo no Yasunoko no muraji plötzlich zurück ins Leben.
    • II-17 - Laut dieser erzählung soll das Nonnenkloster von Okamoto (Okamoto no amadera 岡本尼寺) in dem Dorf Ikaruga 鵤 in Yamato 大倭 einmal die Residenz von Shōtoku gewesen sein (namentlich Okamoto Palast in Ikagura 鵤岡本宮 laut der Erzählung I-04) und wurde nach seinem Wunsch in ein Kloster umgewandelt.

    Shōtoku Taishi – Fiktion oder historische Persönlichkeit?

    Holzstatue des Shōtoku

    Forschungen japanischer Historiker in den letzten Jahren deuten darauf, dass Shōtoku Taishi eine rein fiktive Person ist, die in den alten Chroniken (v.a. dem Nihon shoki) in der Tenpyō-Ära (720–794), einer Zeit des weitreichenden gesellschaftlichen Wandels, fabriziert wurde.

    Aufgabe der beiden Chroniken war es, die Legitimität des japanischen Kaisers überzeugend zu begründen. Beide beginnen daher mit der Genealogie des Kaiserhauses, die in die schintoistische Mythologie reichen soll und auf der Abstammung des Kaisers von Amaterasu, der zentralen Gottheit der shintoischen Mythologie, basiert. Das Kojiki endet mit der Thronbesteigung von Suiko Tennō 推古天皇. Shōtoku Taishi tritt hier unter den Namen Umayado ō 厩戸皇 an, ohne jegliche Hinweise auf seine Herkunft oder Identität, wahrscheinlich weil die Schriftsteller nicht wussten, wie sie die Biografie einer fiktiven Person formulieren sollten. Das Nihon Shoki endet mit dem Rücktritt von Jitō Tennō 持統天皇 und der Machtübernahme von Monmu Tennō 文武天皇. Deswegen ist anzunehmen, dass das Nihon shoki vor allem Monmu Tennō mit einem Beweis für die Legimität seines Anspruchs versorgen sollte. Aus diesem Grund erzeugten die Autoren eine fiktive Person, Shōtoku Taishi. (Doo Yong Lee 2007:46)

    Die Existenz Shōtoku Taishis wurde bereits von dem renomierten Forscher Tsuda Sokichi 津田 左右吉, der sich in seinem Werk Nihon koten no kenkyū (Forschung der klassischen Japanischen Literatur) mit Kojiki und Nihon shoki auseinandersetzte, in Frage gestellt. Vor allem die Erzählungen von seiner Geburt in einem Stall, seiner Fähigkeit kurz nach dem Geburt zu sprechen (I-04) und seine angeblichen Fähigkeiten die Zukunft die Zukunft vorauszusagen. Es wird oft argumentiert, dass diese Erzählungen von Shōtoku Taishi erfunden scheinen, um ihn als einen Heiligen oder Inkarnation einer buddhistischen Gottheit darzustellen.

    Ebenso ist auch Shōtokus Autorschaft der 17 Verfügungen (Kenpō-jūshichi-jō 憲法十七条) im Nihon shoki fragwürdig. Forschungen ergaben etliche Anachronismen, die nahe legen, dass die 17 Verfügungen nicht im Jahre 604 verfasst worden sein können. Vor allem der Begriff, kokushi kokuzō 国司国造 [oder kokushi kuni no miyatsuko] wurde im Jahre 604 nicht gebraucht. Der Begriff kokushi bedeutet „Regierungsbeamter“, wurde aber erst im ritsuryō 律令 System [historisches Rechtssystem, basierend auf der Philosophie des Konfuzianismus und des Chinesischen Legalismus] verwendet, das im Jahre 701 etabliert wurde. Ein weiteres Argument ist die Ideologie der Machtzentralisierung der hinter der Verfassung, die sehr an die Taika Reformen im Jahre 645 erinnert. (Doo Yong Lee 2007: 36-37)

    Ein weiterer Forscher und Historiker Ōyama Seiichi 大山誠一 glaubt auch, dass Shōtoku Taishi eine fiktive Persönlichkeit ist, die aber äußerst geschickt konstruiert wurde. Shōtoku Taishi wurde vor allen unter den buddhistischen Gelehrten als die Inkarnation von Kannon wahrgenommen. Dies kann durch die Verbreitung des Mahāyāna Buddhismus im Ostasien erklärt werden. Japan brauchte in dieser Zeit eine buddhistisch ausgebildete symbolische Persönlichkeit mit starker Moral, die die neue Gedanken verkörpern sollte. (Doo Yong Lee 2007:37-38)

    Dadurch, dass die Autoren des Nihon shoki den Sieg des pro-buddhistischen Soga 蘇我 Klans über die Mononobe 物部 (Befürworter des Shintoismus) Shōtoku Taishi zuschrieben, trugen sie dazu bei, das Bild Shōtokus als eines Erlösers und Patriarchen des Buddhismus in Japan zu erzeugen. Gleichzeitig etablierte sich die aufkommende Religion am kaiserlichen Hof und half mit den Hof nach chinesischem Vorbild umformen. (Como 2008:19)

    Quellen und Links

    Prince Shotoku Wikipedia (en)

    Prince Shotoku (en)

    Shotoku Seite von der Hachimanopedia (de)

    Biography of Shotoku taishi (en)

    Prince Shotoku definition (en)

    Biography (en)

    Shitennō-ji

    Die 17 Artikel

    Prince Shōtoku Taishi - First Great Patron of Buddhism in Japan (en)

    Como, Michael (2008), Shōtoku. Ethnicity, Ritual, and Violence in the Japanese Buddhist Tradition. New York: Oxford University Press.

    Lee, Kenneth Doo Young (2007), The prince and the monk. Shōtoku worship in Shinran’s Buddhism. New York: State University of New York Press.
  • Amaterasu
    Amaterasu

    Amaterasu 天照, die unter vollem Namen als Amaterasu-ō-mi-kami 天照大神 bekannt ist, ist die wichtigste Gottheit des Shintō. Sie wird als die Begründerin des japanischen Kaiserhauses angesehen; das japanische Kaiserhaus wird als die Nachkommenschaft von ihr angesehen. Amaterasu 天照 ist auch die Personifikation der Sonne und des Lichts. Sie wurde aus dem linken Auge des Urgotten Izanagi 伊邪那岐 geboren.

    Ursprung und Geburt

    Laut dem Nihon shoki 日本書紀 und dem Kojiki 古事記 ist die Erschaffung der Welt auf Izanagi 伊耶那岐 und Izanami 伊耶那美 zurückzuführen. Dieses Geschwister- und Ehepaar befindet sich zuerst in einem Raum, der nur aus Wasser, Luft und einer Brücke, die frei schwebt, besteht. Während das Paar auf der frei schwebenden Brücke steht, stoßt Izanagi seinen Speer in das Wasser; als er es aus dem Wasser wieder herauszieht, bilden sich salzige Klumpen an der Spitze. Diese fallen wieder in das Wasser und formen gemeinsam die erste Insel onogoroshima 淤能碁呂島. Auf dieser Insel siedelt sich das Paar dann nieder, wo sie einen Palast gründen und weitere Kinder – in Form von japanischen Inseln – zeugen. Außerdem erzeugen ihre Bewegungen eine große Anzahl an Gottheiten.

    Doch, als Izanami 伊耶那美 den Feuergott gebärt, verbrennt dieser ihren Schoß und sie stirbt an den Folgen dieser Verbrennung – sie landen in der Unterwelt yomi 黄泉. Izanagi zerschlägt den Feuergott mit seinem Schwert in Stücke und macht sich auf die Suche nach Izanami 伊耶那美. Er trifft auf sie wieder in der Unterwelt, kann sie aber nicht sehen, weil es dunkel ist. Trotz der Tatsache, dass ihn Izanami 伊耶那美 darum anfleht kein Licht zu machen, zündet Izanagi 伊耶那岐 ein Licht an und erschreckt als er sieht was aus Izanami 伊耶那美 geworden ist: sie ist zu einem verwestem Leichnam geworden. Da sie sich bloßgestellt und entehrt fühlt, verwandelt sich Izanagi 伊耶那岐 in eine Furie und jagt Izanagi 伊耶那岐 bis zum Tor der Unterwelt. Ihm gelingt aber die Flucht, indem er das Tor mit einem Felsen versiegelt. Hiermit verzieht sich ein Akt der Trennung zwischen der Welt der Lebenden und das der Toten. Izanami wird zur Göttin der Unterwelt und Izanagi zum Gott des Lebens.

    Nachdem er sich wieder in der Welt der Lebenden befindet, unterzieht sich Izanagi 伊耶那岐 einer rituellen Waschung (misogi 禊) vor, um sich von den Verunreinigungen (kegare 穢れ) der Unterwelt zu lösen. Bei dieser Waschung kommen mehrere Götter auf die Welt – darunter befindet sich auch Amaterasu 天照. Nachdem all dies vorgefallen ist, zieht sich Izanagi 伊耶那岐 zurück und nichts wird mehr über ihn berichtet.

    Im Nihon shoki 日本書紀 verläuft die Geburt Amaterasus 天照 etwas anderes als in dem obig beschriebenen Ereignissen aus dem Kojiki 古事記: Izanami 伊耶那美 ist noch am Leben und beschließt, gemeinsam mit Izanagi 伊耶那岐, eine Gottheit zu erschaffen, die über die Welt regieren kann. Diese Gottheit ist Amaterasu 天照.

    Mythen rund um Amaterasu

    Ise Jingū

    Quellen und Links

    Wikipedia (en)

    Wikipedia (de)

    Amaterasu Fudokipedia (de)

    Religion Japans (de)

    Encyclopedia Mythica (en)
  • Soga
    Der Soga Tempel bei Asukadera

    Die Soga 蘇我 waren eine der mächtigsten Familien aus der Yamato Region (das heutige Nara) und spielten eine wichtige Rolle in der Ausbreitung des Buddhismus. Im 5. und 7. Jahrhundert, regelten die Soga die Position des Ōomi 大臣 und waren einer der ersten Familien die das japanische Herrscherhaus dominierten, indem sie Entscheidungen über die Herrscherreihenfolge und Regierungsmaßnahmen beeinflussten. Außerdem waren sie, laut dem Nihon shoki 日本書紀 auch für die Außenpolitik und die Finanzen verantwortlich.

    Herkunft und Aufstieg

    • Laut dem Shinsen Shōjiroku (新撰姓氏録), einem kaiserlich beauftragtem Buch über den Stammbuch von japanischen Familien, führen die Soga auf den Kanzler Takenouchi no Sukune zurück. Dieser war auch der Liebhaber von der Mutter des Ōjin-Tennō 応神天皇 gewesen. Aber es wird von anderen Historikern angenommen, dass die Soga Familie ihre Wurzeln von Soga no Manchi hat - dieser war ein Beamter im 5. Jahrhundert und ist einer der ersten Soga 蘇我, die in einem historischem Dokument erwähnt werden. Man glaubt auch, dass es sich bei ihm um denselben Beamten handelt, der aus dem koreanischen Königreich Baekje 百濟 kam.
    • Als die Soga am Yamato Hof erschienen, fungierten die Soga 蘇我 als ein Abzweig der kaiserlichen Familie; sie überwachten die Ein-und Ausfuhr als auch die Lagerung von Tributleistungen, die von den verschiedenen Berufsgruppen eingezahlt wurden. Die meisten dieser Berufsgruppen waren Handwerker und Reisbauer, die aus China nach Yamato eingewandert waren. Diese Tatsache ermöglichte es den Soga mit der politischen Lage China und Koreas gut vertraut zu sein.
    • 540 wurde Soga no Iname als erster Soga zum höchstem Minister Ō-omi 大臣 ernannt. Er verheiratete zwei seiner Tochter mit dem Kimmei Tennō 欽明天皇.
    • 522, nachdem der König von Baekje 百濟, buddhistische Sutren, Darstellungen als auch eine goldene Buddhastatue dem Hof von Yamato als Geschenke schickte, fragte der Kimmei Tennō 欽明天皇 Soga no Iname und den omuraji (連) Mononobe no Okoshi 物部尾輿 ob der Buddhismus eingeführt werden sollte. Eine Debatte wurde dadurch entfachtet: Iname sah im Buddhismus eine Möglichkeit die politische Macht der Sogas zu erweitern und die Vormacht des Shintōismus  zu brechen; für Mononobe aber stellte der Buddhismus eine Gefahr dar, weil dem Buddha eine größere Macht zugeschrieben wurde als den lokalen Gottheiten und damit das Ansehen des Mononobe Clans 物部氏 und anderen herrschenden Familien schwachte, die ihre Macht dadurch beanspruchten, dass sie ihre Abstammung von den Göttern ableiteten.
    • Nach dem Tod des Bidatsu-tennō 敏達天皇 im Jahre 585 entfachte ein Machtkampf zwischen Soga no Umako 蘇我 馬子 und Mononobe no Moriya. Umako könnte mit Hilfe von militärischer Macht den Sieg für sich beanspruchen und setze den Yomei-Tennō 用明天皇 auf den Thron. Dieser war mit einer Tochter des Iname no Soga verheiratet und als diese vier Söhne auf die Welt brachte erlangten die Soga 蘇我 endgültig den Status eines führenden Clans am Hofe (gaiseki). Der erste Sohn von Yomei war der bedeutende Regent Shōtoku Taishi 聖徳太子.
    • Im Jahre 587, nach dem Tod des Yomei kam es wieder zum einem Machtkampf zwischen dem Soga und dem Mononobe Clan. Umako no Soga könnte sich erneut in einer Schlacht durchsetzen. Er setzte den Sushun-Tennō 崇峻天皇 an den Thron, dessen Mutter zum Soga Clan gehörte.

    Niedergang

    • Als Umako erfuhr, dass der Sushun-Tennō 崇峻天皇 einen Staatsstreich plante, ließ er ein Attentat auf ihn ausüben und setzte seine Nichte Suiko Tennō 推古天皇 auf den Thron. Ab dem Jahre 593 nahm Shōtoku Taishi 聖徳太子 die Regierung über. Sein Tod im Jahre 622 und der Rückzug von Soga no Umako aus der Politik führten zu einer politischen Rivalität im Staat Yamato.
    • Soga no Emishi 蘇我蝦夷, dem man 626 zum höchsten Minister erklärt hatte, ernannte den Enkel von Bidatsu-tennō 敏達天皇 zum Thronfolger. Als Kōgyoku-Tennō auf den Thron kam, übernahm Emishis Sohn Soga no Iruka 蘇我入鹿 die administrativen Staatsgeschäfte.
    • Emishi und sein Sohn Iruka hatten wahrscheinlich die Herrscherfamilie zu stürzen und den Soga Clan direkt auf den Thron zu setzen (statt, wie zuvor, hinter der Bühne zu regieren). Dies zeigt sich indem, dass ihre Paläste und Grabstätten immer prächtiger wurden und sie sich wie Herrscher kleideten.
    • Nakatomi no Kamatari 藤原 鎌足 und Naka no Ōe 中大兄皇子, dem späteren Tennō Tenji 天智天皇 war die Vormachtstellung der Sogas ein Dorn im Auge. Mit vereinten Kräften organisierten sie einen Staatsstreich, ließen Iruka ermorden und beendeten damit die Vormachtstellung der Soga 蘇我.

    Die Soga und der Buddhismus

    Quellen und Links

    Wikipedia (de)

    Wikipedia (en)
  • Hōryūji
    Der Hōryū-ji

    Der Hōryū-ji (法隆寺) zählt zu den ältesten buddhistischen Tempeln Japans. Er liegt in der alten Hauptstadt von Nara, Ikaruga 斑鳩町. Der volle Name des Tempels lautet Hōryū Gakumonji (法隆学問寺). Der Tempel wird auch Ikaruga-dera (斑鳩寺) genannt.

    Die drei zentralen Bauwerke des Hōryū-ji (法隆寺) gelten als die ältesten Holzbauten der Welt. Ausgrabungen aus dem Jahre 1939 stellten heraus, dass sich beim östlichen Teil des Tempels früher der Ikaruga-no-miya (斑鳩宮) befand - der Palast des Regenten Shōtoku Taishi 聖徳太子.

    Im Jahre 1993 wurde es zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

    Entstehungsgeschichte

    In historischen Schriften, die auf der Rückseite des Heiligenscheins der Yakushi Nyorai Buddhastatue eingraviert sind und aus den offiziellen Horyuji-Bestandsverzeichnis aus dem Jahr 747 kann man etwas über die Grundungsgeschichte des Tempels in Erfahrung bringen.

    • 587 u.Z. beschloss Yōmei Tennō, für seine Genesung nach einer schweren Krankheit einen buddhistischen Tempel zu errichten. Leider konnte er sein Vorhaben nicht in die Tat umsetzen, weil er verstarb.
    • Sein Sohn, Shōtoku Taishi 聖徳太子, und seine Nachfolgerin, Suiko Tennō 推古天皇, erfüllten seinen Traum , indem sie im Jahre 607 den ersten Tempel des Hōryūji erbauten.
    • Laut dem Nihon shoki 日本書紀 wütete im Jahre 670 ein Feuer, welches den ganzen Tempel in Schutt und Asche legte.
    • Der Tempel wurde neu erbaut, aber etwas weiter nordwestlich des ursprünglichen Standorts. Die Renovierung wurde ungefähr im Jahre 710 vollendet.

    Tempelanlage

    Pagoda des Hōryū-ji

    Derzeitige Struktur

    Der Tempel besteht aus 2 Teilen: dem Sai-in 西院 im Westen und dem Tō-in 東院 im Osten.

    • Der Sai-in besteht u.a. aus der Haupthalle (Kondō 金堂) und der fünfstöckigen Pagode.
    • Der Tō-in 東院 beherbergt die „Halle der Träume“ (Yumedono 夢殿). Er beinhaltet auch die Schlafquartiere der Mönche, Bibliotheken und Esssäle.
    • Es gibt auch eine Galerie der Tempelschätze, Daihōzōin 大宝蔵院.

    Die fünfstöckige Pagode 五重の塔

    Kondō des Hōryū-ji
    • ist 32.45 Meter hoch.
    • zählt zu den ältesten Pagoden dieser Art und ist auch eines der ältesten Holzgebäude der Welt.
    • Das Holz im Zentrum soll aus dem Jahre 594 stammen.
    • Es sollen Reliquien des Buddha hier aufbewahrt sein.
    • Im Erdgeschoss befinden sich Tonfiguren aus der Nara Zeit.

    Kondō 金堂 (Haupthalle, Goldene Halle)

    • zählt ebenfalls zu den ältesten Holzgebäuden der Welt
    • Die Halle ist 18,5 m lang und 15,2 m breit.
    • Die Halle ist zweistöckig. Auch das untere Stockwerk ist — ähnlich einer Pagode — mit doppelten Vorddächern (mokoshi 裳階) ausgestattet.
    • Nach einem Feuer am 26.1.1949 wurde ein großer Teil der Kondō zerstört.
    • Die Halle beinhaltet einige kostbare Schätze.
    Yumedono des Hōryū-ji

    Yumedono, die Halle der Träume

    • wurde auf dem Grund gebaut, wo sich einmal der Privatpalast von Shōtoku Taishi – der Ikaruga-no-miya 斑鳩宮 – befand.
    • Die derzeitige Struktur stammt aus dem Jahre 739, zu Ehren von Shōtoku Taishi 聖徳太子.
    • Einer Legende nach bekam es seinen Namen, nachdem Buddha sich als Shōtoku Taishi 聖徳太子 gab und dort meditierte.
    • Die Halle beinhalten den Yumedono (Guze) Kannon, der nur zu bestimmten Zeiten im Jahr hergezeigt wird.

    Baustil

    Der Hōryū-ji weist eine interessante Mischung aus Baustillen und Eigenheiten auf.

    • die rekonstruierten Gebäude zeigen Einflüsse aus China und den drei koreanischen Königreichen, vor allem aus Baekje 百濟. Vor allem schickte Baekje 百濟 Handwerker zum Yamato Hof, die bei der Rekonstruktion mithalfen.
    • Der Tempel weist viele Einflüsse von der Asuka Ära auf; die vor allem bei der Pagode und der Kondō sehen kann.
    • das Layout des Tempels ist anderes als das seiner Zeitgenossen: Kondō 金堂 und die fünfstöckige Pagode 五重の塔 stehen Seite an Seite nebeneinander im Hof.
    • eine Ausgrabung eines anderen Tempels aus dem Jahre 643 zeigt das die Korridore des Hōryū-ji anderes gestaltet sind: die Pole in den Fenstern sind viel dünner und weiter von einander entfernt.

    Quellen und Links

    Wikipedia (en)

    Horyuji - a brief history

    Religion Japan

    Oriental Architecture (en)

    Tales of Genji (en)
  • Gangō-ji
    Der Gangō-ji

    Der Gangō-ji 元興寺 gilt als der älteste buddhistische Tempel Japans und liegt in der heutigen Stadt Nara 奈良市. Einst gehörte dieser Tempel zu den „Sieben große Tempel der südlichen Hauptstadt [=Nara]“ (Nanto Shichi Daiji 南都七大寺). Der Gangō-ji zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe der Stadt Nara. Er wird mehrfach im Ryōiki erwähnt (s.u.).

    Geschichte

    Der Große Budda des "alten Gangō-ji"
    • Im den Jahren 593 bis 596 wurde der Gangō-ji (元興寺) im Auftrag von Soga no Umako 蘇我 馬子 erbaut; damals hieß der Tempel noch Hōkō-ji 法興寺. Er wird auch Asuka-dera 飛鳥寺 genannt, weil er in der erste richtige Tempel der damaligen Hauptstadt in Asuka 飛鳥 war.
    • Im Jahre 605 bis 606 wurden Buddastauten in der Haupthalle (Kondō) aufgestellt.
    • In den Jahren 716 bis 718 wurde der Tempel von Asuka nach Heijō-kyō 平城京 (das heutige Nara) verlagert und bekam seinen heutigen Namen, Gangō-ji. Er wird auch „neuer Gangō-ji“ genannt. Der Tempel in Asuka 飛鳥 blieb bestehen und wird auch „alter Gangō-ji“ genannt.
    • In der Nara Zeit genoss der Tempel hohes Ansehen, aber im Mittelalter verlor der Tempel zunehmend an Boden und wurde in zwei Teile geteilt - der Gangō-ji in Chuin-cho und einer unter denselben Namen in Shibanoshin-ya-cho (beide Nara); es ist der Gangō-ji (元興寺) in Chuin-cho, welcher heute zum Weltkulturerbe gehört.
    • Vom alten Tempel in Asuka 飛鳥 ist heutzutage nur noch der Große Buddha erhalten geblieben.
    Goju-no-sho-to 五重小塔

    Der Chuin-cho Tempel allgemein

    Der Chuin-cho Gangō-ji wurde in der Kamakura Zeit 鎌倉時代 (1185–1333) renoviert.

    Der Hondo 本堂

    Der Hondo 本堂 oder auch Gokurakubō (極楽坊)

    • wurde aus Teilen eines alten Priesterquartiers erbaut
    • ist der am besten erhaltene Teil des Tempels.
    • Die Form der Ziegeln ist einzigartig: oben sind sie schmal und unten breiter. Man nennt diesen Stil gyokibuki 行基葺 nach dem berühmten Mönch Gyōki.

    Das Zen Zimmer 禅室

    • wurde auch aus den Teilen eines ehemaligen Priesterquartieres rekonstruiert.
    • Im Jahr 2000 verlautbarte das „Gangoji Cultural Property Research Center“, dass das Bauholz des zenshitsu 禅室 aus dem Jahr 582 stammte. Dies würde, wenn bestätigt, das zenshitsu zum ältesten Holzgebäude der Welt machen.

    Goju-no-sho-to 五重小塔 – die Miniatur Pagode

    • ist 5, 5 m hoch.
    • sie wurde in der Nara Zeit gebaut.
    • da sie im Inneren gelagert wird, wurde diese Pagode von äußeren Elementen beschützt und ist so gut erhalten geblieben.

    Der Gangō-ji im Nihon Ryōiki

    • I-03 Ein ungewöhnlich starker Bursche leistet dem Gangō-ji gute Dienste und wird schließlich zu einem vollwertigen Mönch namens Dōjō 道場
    • I-12: Erwähnung von Dōtō, einem Mönch des Gangō-ji.
    • I-22: Biographie des Dōshō, der (im Gangō-ji) eine Übungsstätte für Zen-Meditation namen Zen'in-ji errichtet.
    • II-02: Eine Zeremonie im Gangō-ji letet den Untergang des Prinzen Nagaya ein.
    • II-04: Eine Nachfahrin des Dōjō aus dem Gangō-ji (s.o.) besitzt riesige Kräfte
    • II-27: detto
    • II-29: In der Geschichte gibt es ein Dorf, welches Gangō-ji 元興寺村 heißt.

    Zahlreiche Geschichten erwähnen auch den Mönch Gyōki, der ein Schüler des Dōshō im Gangō-ji war. Das Ryōiki erwähnt aber diese Verbindung jedoch nicht.

    Obwohl viele Geschichten in der Zeit handeln, als der eigentliche Name des Tempels Hōkō-ji war, wird immer nur der Name Gangō-ji genannt.

    Quellen und Links

    Wikipedia (en)

    World Heritage (en)
  • Yakushi-ji
    Skizze der heutigen Anlage des Yakushi-ji

    Der Yakushi-ji 薬師寺 ist einer der sogenannten Sieben Großen Tempel von Nara, die 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Er dient hauptsächlich der Verehrung des Buddha Yakushi. Sein Bau wurde im Jahr 680 von Tenmu-tennō 天武天皇 veranlasst. Kyōkai, der Autor des Nihon ryōiki, wurde hier ausgebildet.


    Geschichte

    Im 9. Jahr des Tenmu-tennō (680) begann man im Gebiet der heutigen Stadt Kashihara mit dem Bau des Tempels, der schließlich um 698 vollendet wurde. Ursprünglich sollte er erbaut werden, damit man darin für die Genesung der schwerkranken Kaiserin Jitō (jitō-tennō 持統天皇) beten konnte. Letztendlich überlebte diese jedoch ihren Ehemann und leitete die Fertigstellung des Bauwerkes nach dessen Tod selbst an.
    Nachdem die Hauptstadt im Jahre 710 in das heutige Nara verlegt wurde, versetzte man auch den Yakushi-ji dorthin und baute ihn weiter aus.
    Über die Jahre hinweg fielen beinahe alle Bereiche des Tempels Naturkatastrophen, Kriegen oder Bränden zum Opfer und mussten neu aufgebaut oder restauriert werden. Lediglich die östliche Pagode (tōtō 東塔) ist noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten, weshalb sie auch zu den nationalen Kulturgütern Japans zählt.

    Beschreibung

    Kyōkai und der Yakushi-ji

    Quellen

    Gyōki 行基 (auch: Gyōgi) (668-749) zählt zu den berühmtesten Mönchen der Nara Zeit. Er ist derjenige Mönch, der von Kyōkai am meisten verehrt wurde (Nakamura 1973: 24) und im Nihon ryōiki 日本霊異記 eine sehr wichtige Rolle spielt. Er kommt in den Geschichten I-05, II-02, II-07, II-08, II-12, II-29 und II-30 vor.

    Biografisches

    Der Große Budda von Nara - Gyōki soll geholfen haben ihn zu erbauen.
    • Als Gyōki fünfzehn war, entsagte er der weltlichen Gesellschaft und beschloss, sich der spirituellen Welt zu widmen (Nakamura 1973: 24). Er wurde Mönch des Asuka-dera 飛鳥寺, der später unter dem Namen Gangō-ji nach Nara verlegt wurde.
    • Ab 685 lebte er im Yakushi-ji 薬師寺 Tempel, wo er ein Schüler des Dōshō 道昭, des Gründers der Hossō Schule (Hossō-shū 法相宗), wurde (Nakamura 1973:25). Er studierte den Yogacara (唯識), eine wichtige Doktrin der Hossō-shū.
    • Als seine seine Mutter im Jahre 704 erkrankte, verließ Gyōki den Yakushi-ji und kehrte nach Hause zurück. Dort baute er die Wohnung in einem Tempel um.
    • Gyōki führte darauf hin das Leben eines Wanderpredigers. Wo immer er hin ging, sammelte er viele Anhänger, meist Laienmönche, um sich. Im Jahre 731 erreichte er, dass über 61 Laienbrüder und über 44 Laienschwestern dem Mönchstum beitreten konnten.[1]
    • 741 suchte Shōmu Tennō 聖武天皇 seinen Rat beim Erbauen der Statue des großen Lochana Buddha im Tōdai-ji 東大寺 Tempel.[2]
    • 745 wurde ihm von Shōmu Tennō 聖武天皇 der Titel Dai-sōjō[3] verliehen (Nakamura 1973: 24) – einer der höchsten buddhistischen Ehrentitel der damaligen Zeit.
    • Er starb im Jahre 749 im Alter von 80 Jahren und wurde beim Chikurin-ji 竹林寺 Tempel in Ikoma 生駒市, Nara bestattet.
    • 751 verlieh ihm der Kaiserhof posthum den Titel bosatsu 菩薩 (Bodhisattva). Er wird deshalb auch Gyōki Bosatsu 行基菩薩 gennant.

    Seine Leistungen

    Gyōki ist vor allem für seine charitativen Projekte bekannt, durch die er große Popularität erlangte (Nakamura 1973: 24):

    • Er wanderte, predigte und brachte so den Buddhismus unter das Volk.
    • Er errichtete mindestens 49 Tempel, die oft als Gemeindezentren fungierten.

    Darüber hinaus setzte er sich für verschiedene Bauprojekte ein, die ebenfalls vor allem den Armen zugute kamen:

    • Kanäle und Brücken, Fähren, Bootstege
    • Dämme, Brunnen, Bewässerungssysteme
    • Im Zusammenhang mit seinen Reisen entstanden auch Karten, deren Inschrift Gyōki als Autor nennen.

    Die entsprechenden technischen Kenntnisse erlangte er offenbar durch seinen Lehrer Dōshō.

    Gyōki im Nihon Ryōiki

    • In der Geschichte I-05 wird Gyōki für die Inkarnation von Myōtoku Bosatsu 妙徳菩薩 (Manjusri Buddha) erklärt.
    • In der Geschichte II-07 ist Gyōki das Objekt der Eifersucht eines anderen Mönches. Dieser versteht nicht wieso der  Shōmu Tennō 聖武天皇  derart von ihm begeistert ist. In der Geschichte wird auch auf die Lebensgeschichte des Gyōki 行基 eingegangen und es wird beschrieben, dass er ein Bodhisattva in Mönchsgestalt ist. Es wird auch erwähnt, dass Gyōki 行基 in Naniwa 難破 Brücken, Fähren und Kanäle errichtet hat. Nach einigen außergewöhnlichen Erlebnissen, erkennt der eifersüchtige Mönch seine Sünden und sucht Gyōkiauf. Er erwähnt, dass dieser in einem goldenen Palast als Bodhisattva geboren wird. Am Ende der Geschichte, nach dem irdischen Ablebens von Gyōki, passiert dies auch.
    • In der Geschichte II-08 hält sich Gyōki in Ikoma no yamadera 生馬山寺 auf und bekommt von einem Mädchen regelmäßig Kräuter serviert. Als sie eines Tages verspricht, die Frau einer Schlange zu werden (nachdem sie einen Frosch davor bewahrt hatte von dieser Schlange verschlungen zu werden), rät er ihr sich an ihr Versprechen zu halten und ihren Glauben aufrecht zu erhalten. Später, nachdem sie eine Krabbe von einem alten Mann abkauft, hält Gyōki 行基 eine Beschwörungsformel für die Krabbe ab und lobt das Mädchen für seine gute Tat.
    • In der Geschichte II-12 hält sich Gyōki im Fukaosa-dera 深長寺 auf und erteilt einem Mädchen, welche versprochen die Frau einer Schlange zu werden, den Ratschlag den Glauben an die drei Schätze des Buddhismus zu bewahren. (Parallelversion von II-08.)
    • In der Geschichte II-29, predigt Gyōki in einem Dorf und erkennt, dass das Haar einer Frau mit Tierblut beschmiert ist. Dies zeigt, dass er die Inkarnation eines Buddha ist.
    • In der Geschichte II-30 wird erwähnt, dass Gyōki in Naniwa 難破 Kanäle errichtete, Fähren erbaute und predigte. Es wird auch erwähnt, dass sowohl Gelehrte als auch Laien seinen Predigen zuhörten. In dieser Geschichte kommt eine Frau und ihr Kind vor; die Frau will der Predigt zuhören, aber ihr Kind weint ständig. Gyōki sagt, dass sie ihr Kind in den Fluss werfen solle. Aber die Frau, da sie ihr Kind liebt, tut dies nicht. Am nächsten kommt sie wieder zur Predigt und das Kind weint wieder einmal. Diesmal hört sie auf die Weisungen des Gyōki und wirft das Kind in den Fluss; es stellt sich heraus, dass das Kind die Wiedergeburt ihres ehemaligen Kreditgebers ist.

    Anmerkungen

    1. ... „were allowed to enter priesthood“ (Nakamura 1973: 24).
    2. Nakamura 1973: 24. Siehe auch Religion-in-Japan.
    3. 大僧正, N: "great chief executive"

    Quellen und Links

    • Nakamura, Kyoko (1973), Miraculous stories from the Japanese Buddhist tradition - the Nihon ryōiki of the monk Kyōkai. Cambridge, MA: Harvard University Press.

    Wikipedia (de)

    Wikipedia (en)
  • Shitennoji
    Der Shitennō-ji (四天王寺) ist einer der ältesten staatlichen buddhistischen Tempel in Japan. Er befindet sich im heutigen Osaka. Er wurde im Jahr 593 von Shōtoku Taishi 聖徳太子 gegründet zu Ehren der Shitennō (四天王).

    Geschichte

    • 587, als Shōtoku Taishi 聖徳太子 14 Jahre alt war, kämpfte er mit Soga no Umako 蘇我馬子, dem Oberhaupt des Soga 蘇我 Clans, gegen Mononobe no Moriya, dem „Kopf“ des Mononobe Klans; der Mononobe Klan war gegen die Einführung des Buddhismus, welchen der Soga 蘇我 Klan in Japan einführen wollte. Shōtoku Taishi 聖徳太子 betete zu den Shitennō (四天王) und versprach, dass er ihnen einen Tempel erbauen wurde, wenn sie ihm dabei halfen den Feind zu besiegen.
    • Nach dem Sieg über den Mononobe Clan wurde der Tempel im Jahre 593 in Naniwa 難破 errichtet. Damit ist der Shitennō-ji (四天王寺) älter als der Hōryūji (法隆寺), der einen ähnlichen Layout und dessen Gebäude einen ähnlichen Stil aufweisen – einem Stil der als der Shitennōji Stil bekannt ist.
    • Für die Errichtung des Tempels reiste einer der Handwerker, Shigemitsu Kongo, nach Baekje 百済.
    • Im Jahr 1294 zerstörte ein Brand etliche Teile des Tempels, darunter den ursprünglichen torii (鳥居), der aus Holz gewesen sein soll.
    • Der Shitennō-ji (四天王寺) wurde bei einigen Schlachten in den Jahren 1614 und 1615 als auch während des Ônin Bürgerkrieges ( 1467 - 1478 ) von Feuern heimgesucht.
    • Durch die zahlreichen Brände und Zerstörungen ist leider keines der ursprünglichen Gebäude übrig geblieben. Das meiste von der derzeitigen Struktur sind Nachkriegskonstruktionen.

    Quellen und Links

    Shitennô-ji Temple and Prince Regent Shôtoku Taishi (en)

    Religion Japans (de)
  • Enras Boten
    Erzählungen: I-30, II-05, II-24, II-25, III-09, III-23
    • Wird man in die Unterwelt beschieden, so gelangt man mit Hilfe der Boten König Enras 閻羅王 dorthin. An der Zahl sind es in den Erzählungen zwei bis fünf, und namentlich erwähnt werden im Nihon Ryōiki drei von ihnen: Takasamaro 高佐麻呂, Nakachimaro 中知麻呂 und Tsuchimaro 槌麻呂 (II-24). Wieviele Boten Enra insgesamt zur Verfügung stehen ist unklar.
    • Dem Aussehen einem Krieger ähnlich, sind sie in Rot gekleidet, tragen oben Rüstungen und sind mit Hellebarden ausgestattet (III-09). Die Bärte wachsen ihnen die Wangen hinauf (III-09) und die Haare sind auf dem Scheitel hochgebunden (I-30). Der Atem der Boten macht Sterbliche krank (II-24), und sie sind stärker als Menschen; das Durchqueren des Flusses an der Grenze zur Unterwelt beispielsweise bereitet ihnen keinerlei Probleme (III-09); und vermutlich auch schneller, da rasches voranschreiten und das Antreiben zur Eile häufig erwähnt wird (z.B. III-09,III-23). Möglicherweise will man aber auch nur die Weisungen König Enras möglichst schnell ausführen. Trotz deren Stärken werden sie vom vielen Laufen müde, erschöpft (II-25) und auch hungrig (II-24). Erwähnt wird dass die Boten Reis (II-24) und Opferspeisen verzehren (II-25), und eine Vorliebe für den Geschmack von Ochsenfleisch haben (II-24).
    • Durch die Bewirtung der Boten kann man dem Tod entkommen, und als Ersatz wird jemand mitgenommen der entweder im gleichen Jahr geboren wurde (II-24), oder den gleichen Namen und Geschlecht hat (II-25). Der Bote entnimmt einem roten Beutel den er bei sich trägt einen Meißel, töten denjenigen durch das Einschlagen in die Stirn, und nimmt ihn mit sich (II-25). Aber auch sie erwartet eine Strafe wenn sie den Falschen in die Unterwelt bringen. Um einen Boten von der Schuld die hundert Stockschläge einbringt zu erlösen, muss man hundert Rollen des Diamant Hannya Sutras lesen und dabei dessen Namen rufen lassen (II-24).
    • Anscheinend bedarf es nicht zwangläufig eines Boten um jemaden in die Unterwelt zu bringen. Es kommt auch ein Mann vor, der von den Ochsen die er getötet hatte zu König Enra gebracht wird. Diese werden als Ungeheuer beschrieben, die die Häupter von Ochsen und die Unterkörper von Menschen haben (II-05), eine Figur, die sich auch in Höllendarstellungen aus späterer Zeit häufig findet.

    Links

    Enra, Totenweltsvorstellungen
  • Jingūji
    Jingūji 神宮寺 sind eine Kombination von einem schintoistischen Schrein 神社 und einem buddhistischen Tempel 寺, die erstmals zum Ende des 7. Jahrhundert gebaut wurden. Weitere Bezeichnungen sind von jingūji sind bettōji 別当寺、shingoji 神護寺 und gūji beziehungsweise miyadera 宮寺. Jingūji 神宮寺 werden als die ersten Anzeichen der Verschmelzung von Buddhismus und Schintō, die man in der japanischen Religionsforschung als shinbutsu shūgō 神仏習合 bezeichnet, emfunden und gilt als Ausdruck des honji suijaku-Paradigmas 本地垂迹.

    Geschichte

    Der Kehi jingū 気比神宮 Tempel

    Über den wahrscheinlich ersten Schrein-Tempel jingūji Mitanidera 三谷寺 wird in der Erzählung I-07 in Nihon ryōiki berichtet. Zur Zeit der Regierung des Tenmu Tennōs (672-686 n.Chr.) entstanden in der unmittelbaren Nähe von dem Schrein von Usa, Usa Jingū 宇佐神宮, buddhistische Tempeln Hokkyō-ji und Kokūzō-ji, die später als ein Schrein-Tempel unter dem Namen Mirokuji 弥勒寺 konsolidiert wurden.

    Die Tempel, die unter der Bezeichnung jingūji errichtet und einem bestimmten Schrein zugeordnet wurden, erschienen erst später. Der erste solcher Schrein-Tempel ist Kehi jingūji 気比神宮寺, der laut des Eintrags in Tōshi kaden 藤原氏家伝, einem Werk, das die Geschichte der Fujiwara Klan-Familie dokumentiert, im Jahre 715 n. Chr. errichtet wurde. Anschließlich wurden die Schrein-Tempel Wakasahiko Jinganji 若狭比古神願寺 in der Yōrō Ära (717-724 n. Chr.) und Kashima Jingūji 鹿島神宮寺 in der Tempyō-shōhō Ära (749-775 n. Chr.) gebaut. Später während der Nara-Zeit, zur Zeit der Regierung des Shōtoku Taishi (764-770 n. Chr.) bestimmte der kaiserliche Hof einen privaten Tempel in der Provinz Ise Ōkasedera 逢鹿瀬寺 als Schrein-Tempel für die Schreine von Ise.

    Die ersten Schrein-Tempel wurden gebaut, um die wegen der karmischen Vergeltung myōhō 冥報 als kami geborene Wesen durch buddhistische Rituale von ihrem Leid befreien.

    Jingūji in Nihon ryōiki

    Name Kanji Errichtungszeit Ort Anmerkung Erzählung
    Mitanidera 三谷寺 vermutlich spätere Hälfte des 7. Jahrhundert Bezik Mitani 三谷, Provinz Bingo 備後 Laut dieser der Erzählung hatte ein Nachkomme des Gouverneurs (dairyō 大領)[1] in dem Bezik Mitani der Bingo Provinz (heutige Präfektur Hiroshima) einen Tempel für die Gottheiten der kami mit dem Namen Mitanidera 三谷寺 errichten lassen um ein Versprechen, das während einer Reise nach Baekje zur Zeit der Regierung des Saimei Tennōs ( 665-661 n.Chr.) gemacht wurde zu erfüllen. GUSAI fehlt

    An der Errichtung des Tempels nahm auch der Dhyāna-Meister (zenji 禅師) namens Gusai 弘濟 teil.

    I-07
    Ōmi Taga no Ohokami (Mikamu) Jingūji[2] 近江陀我大神(御上)神宮寺 Mitte der Hōki-Zeitepoche (770-80) Land Ōmi 近江, Bezirk Yasu 野洲, auf dem Mikami-Gipfel 御上嶺 III-24

    Fußnoten

    1. Dairyō 大領 = Gouverneur, Verwalter eines Kōri (郷,(ehem.) Verwaltungseinteilung) vergleichbar mit dem heutigen Gun (郡) im Ritsuryō-System (historisches Rechtssystem, basierend auf der Philosophie des Konfuzianismus und des Chinesischen Legalismus)).
    2. Der Tempel hat keinen richtigen Namen. In der Erzählung III-24 steht nur, dass es eine buddhistische Halle bei Gottesschrein 神社 auf dem Mikami-Gipfel 御上嶺, Land Ōmi 近江國, Bezirk Yasu 野洲郡 gab.

    Quellen

    Shinbutsu shūgō ist ein Begriff der Japanischen Religionswissenschaft, der zum ersten Mal von dem japanischen Forscher Tsuji Zennosuke 辻 善之助, der sich auf das Gebiet der frühen Geschichte des Buddhismus in Japan spezialisiert, eingeführt wurde.

    Vier Phasen des shinbutsu shūgō

    Shinbutsu shūgō bezeichnet die graduelle Integration und Adoption der vorbuddhistischen Gottheiten der kami 神 in das buddhistische Pantheon, die ungefähr 400 Jahre dauerten (700-1100 n.Chr.). Der Prozess begann mit der neuen Definition von ‚kami als fühlenden Wesen‘, die durch die buddhistische Lehre Versöhnung erreichen können und entwickelte sich zusammen mit dem honji suijaku-Paradigma. Der Prozess der Verschmelzung teilt man in 4 Phasen ein.

    Buddhas als fremde Gottheiten (kami)

    Buddhismus gelang nach Japan während des 6. Jahrhunderts und setzte sich in dem 7. Jahrhundert als kultisches System der prominenten Klans und des kaiserlichen Hofs durch. Während der ersten Phase des Japanischen Buddhismus wurden Buddhistische Gottheiten und heilige Figuren als adashikuni no kami 蕃神, fremde kami, verehrt. Der Unterschied zwischen Japanischen kami 神 und den adoptierten Gottheiten des Buddhistischen Pantheons lag nur in dem Ursprung und der Art, in der sie rituell verehrt wurden. Buddhas und Boddhisatvas verhielten sich genau wie die Japanischen kami. Man glaubte, dass sie Krankheiten verursachten, wenn man sie ärgerte, und dass sie die Klanfamilie, die in ihrer Name Rituale durchführte, beschützen vermochten.

    Viele kami wurden in heiligen Wäldern oder am Fuße eines heiligen Bergs, wo das Fällen von Bäumen verboten war, verehrt. Weiter sollten Bäume als heilige Behälter der kami funktioniert haben. Dies bekam bald zum Objekt der Auseinandersetzung, da Holz als primäres Baumaterial für das schnell expandierende Yamato Reich und den Bau von buddhistischen Tempeln gebraucht wurde.

    In Nihon Shoki gibt es mehrere Geschichten, die von diesen Auseinandersetzungen berichten:

    • Kōtoku Tennō wird es vorgeworfen, dass er die Buddhistische Gottheiten favorisierte als er Bäume an heiligen Orten, wo kami verehrt wurden, fällen ließ und sie als Baumaterial für buddhistische Tempeln benutzte. (ASTON 1972:195)
    • Saimei Tennō sollte Bäume aus der Umgebung des Asakura Schreins 朝倉神社 im Nordkyūshū zum Bau ihrer temporären Residenz während des Feldzuges gegen Silla genutzt haben, was die kami wütend machte. Kurz danach wurde die Residenz durch Brand zerstört und die Dienerschaft zusammen mit Saimei Tennō erkranken und sterben. (ASTON 1972:271)
    • Eine andere Geschichte berichtet über Kudara no Ōdera 百済大寺 Tempel, der wegen der Feindlichkeit der lokalen kami umverlegt sein musste. Der Tempel, der ursprünlich von Shōtoku Taishi gebaut wurde, sollte nachdem er nach Tochi verzogen wurde, die kami des benachbarten Kobe Schreins provoziert haben und es gab eine Anzahl von Brandfällen in der Umgebung bis Tenmu Tennō die Verlegung des Tempels nach Takechi 高市 initiierte. Der Tempel wurde in Takechi no Ōdera 高市大寺 umgenannt. (TEEUWEN und RAMBELLI 2003:8)

    kami als fühlende Wesen (Bekehrung der kami)

    Der Kehi jingū 気比神宮 Tempel

    Die ersten Anzeichen der Verschmelzung von schintoistischen und buddhistischen Tradition erschienen am Ende des 7. Jahrhunderts und nahmen eine Konkrete Form von Schrein-Tempeln Jingūji 神宮寺 an. Diese Tempeln tera 寺 wurde in der Umgebung von schintoistischen Schreinen jinja 神社 gebaut, um die dort „angesiedelten“ kami durch die buddhistischen Rituale aufzuklären. (TEEUWEN und RAMBELLI 2003:9)

    Die ersten Schrein-Tempel wurden gebaut, um die wegen der karmischen Vergeltung myōhō 冥報 als kami geborene Wesen durch buddhistische Rituale von ihrem Leid befreien. (Enzyklopädie des Shintō)

    Über den wahrscheinlich ersten Schrein-Tempel Mitanidera 三谷寺 wird in der Erzählung I-07 in Nihon ryōiki berichtet. Laut der Erzählung I-07 hatte ein Nachkomme des Gouverneurs (dairyō 大領) in dem Bezik Mitani der Bingo Provinz (heutige Präfektur Hiroshima) einen Tempel für die Gottheiten der kami mit dem Namen Mitanidera 三谷寺 errichten lassen um ein Versprechen, das während einer Reise nach Baekje zur Zeit der Regierung des Saimei Tennōs ( 665-661 n.Chr.) gemacht wurde zu erfüllen.

    Laut der schriftlichen Quellen hat man im Laufe des 8.-9. Jahrhunderts mindestens 20 weitere Schrein-Tempel jingūji 神宮寺 gebaut. Diese befanden sich meistens in der Nachbarschaft von prominenten lokalen Schreinen an der Peripherie des Yamato Reiches gebaut. Meistens wurden die Schrein-Tempel von lokalen Klanführern gebaut und nach ihrer Errichtung von asketischen Mönchen übernommen. Dieser Entwicklung vorkamen die Transformation der lokalen Gottheiten der kami in Menschen-ähnliche Ahnen der patrilinearen Sitten (Klans) und die Verbreitung von asketischen Praktiken als ein Teil der Buddhistischen Übungen. (TEEUWEN und RAMBELLI 2003:9)

    kami als Dharma-Beschützer

    Hachiman als Bodhisattva

    Als weitere Phase des shinbutsu shūgō werden die neuen Charakteristika des dharma-Beschützers, die den kami zugeschrieben wurden, bezeichnet. Das beste Beispiel dieser Phase der Verschmelzung von Shintoismus und Buddhismus ist der Kult des Hachimans. Zentrum dieses Kults war der nordöstlicher Teil von Kyūshū, wo der Buddhismus sehr früh angelangte. Mehrere Schrein-Tempeln (Jingūji) entstanden hier bereits in dem 7. Jahrhundert, die im Jahre 725 als ein Schrein-Tempel unter dem Namen Mirokuji 弥勒寺 konsolidiert wurden. (TEEUWEN und RAMBELLI 2003:13)

    Unter den Ritualen, die man in diesen Schrein-Tempeln ausführte war auch der Ritual Hōjō-e. Das Hōjō-e 放生会 ist eine Zeremonie, bei der gefangene Tiere in feierlichem Rahmen freigelassen werden. Zum ersten Mal gab es eine Freilassungszeremonie im Usa Hachiman-Gū 宇佐神宮 in Kyūshū im Jahr 745. Von dort aus verbreitete es sich zum Iwashimizu Hachiman-Gū 岩清水八幡宮 und später in ganz Japan. Die Usa Hachiman Version des Rituals der Freilassung ist unüblich, denn hier verschmelzen buddhistische Elemente (der ursprüngliche Gedanke der Freilassungszeremonie) und shintoistische Elementen (Chinkonsai-Ritual).

    War Hachiman vor dem Bau des Tōdai-ji 東大寺 (um 728 erbaut unter Shomū-tennō) eine noch auf die Insel Kyūshū beschränkte Lokalgottheit, fiel er während der Errichtung des großen Buddhas des Tempel das erste Mal ins Interesse der kaiserlichen Familie. Welche Rolle der Gott beim Bau der Statue des Buddhas Vairocana gespielt haben soll, ist unklar. Laut Ross Bender vermutet Nakano Hatayoshi jedoch, dass Hachiman für die Entdeckung des Goldes verantwortlich sei, mit welchem die Statue überzogen wurde. Als gesichert gilt jedoch, dass der Usa Hachiman-Gū 宇佐神宮 wohl einer der größten finanziellen Unterstützer dieses ehrgeizigen Projektes war. Nach der erfolgreichen Errichtung der Statue wurde Hachiman Dank für sein Zutun ausgesprochen und bekam zusätzlich den höchsten göttlichen Rang des Kaiserhofes zugesprochen. Ihm wurde auch ein Schrein als Schutzgottheit des Vairocana im Tōdai-ji errichtet. In den Jahren zwischen 765 und 781 wurde Hachiman als erstem kami der buddhistische Titel eines Großen Bodhisattvas (jap.: 大菩薩 Daibosatsu) verliehen. (Hachiman-no-pedia)

    Der Hachiman-Kult zeigt deutlich, dass die Verschmelzung von Shintoismus und Buddhismus viel mehr voranrückte als man anhand der Schrein-Tempeln beobachten konnte. Die Schrein-Tempel wurden gebaut, um die wegen der karmischen Vergeltung myōhō 冥報 als kami geborene Wesen durch buddhistische Rituale von ihrem Leid befreien. Im Gegensatz dazu, ist die Funktion des Hachimans, die des Dharma-Beschützers. Dieser unterschiedliche Charakter des Hachimans wird auch an den Ritualen sichtbar, die man in den Schreinen, wo der Hachiman verehrt wurde, praktizierte. Im Gegensatz zu den Schrein-Tempeln, wo die Zeremonien von den buddhistischen Mönchen ausgeführt wurden, wurden die Sutren in den Schreinen von Hachiman von Priesterinnen für die kami rezitiert.

    Der Hachiman-Kult unterschied sich radikal von der ursprünglichen Verehrung der kami. Die Präsenz der jeweiligen Gottheit wurde nicht durch einen Träger in Form von Stein, Baum u.a. gegeben. Die Objekte der Verehrung in den Schreinen wurden nun ähnlich wie in den buddhistischen Tempeln die Statuen und Abbildungen der Gottheit Hachiman. Der Hachiman wurde oft auch als buddhistischer Mönch abgebildet.

    Zum Beginn des 9. Jahrhunderts wurden die Schreine dieses Dharma-Beschützers bei den großen Tempeln, wie Tōdai-ji 東大寺, Yakushi-ji 薬師寺, Tōji 東寺, and Daianji 大安寺 errichtet. Hachiman zusammen mit den traditionellen buddhistischen Schutzgottheiten, wie die 4 Deva Könige und 5 Könige der Weisheit, dienten als die Beschützer des Tempels, seiner Umgebung und der Mönchen. Es wurden nicht mehr Tempel bei den Schreinen (Schrein-Tempel) gebaut, sondern es wurden Schreinen in der Umgebung von Tempeln gebaut (Tempel-Schreine).

    Der Brauch, dass Mönche den Gottheiten der kami dienen, entstand bereits vor der Errichtung des ersten Tempel-Schreins. Im Jahre 850 entsandte der kaiserliche Hof 70 Mönche, um 70 der bedeutendsten kami Sutren zu rezitieren. Bereits davor, im Jahre 794 bestimmte man 7 Mönche, die den Gottheiten kami von Aso die Sutren vortragen sollten. Weiter wurden am besonderen Tagen, wie der Thronbesteigung eines neunen Kaisers, buddhistischen Reliquien, Abbildungen und Schriftrollen den prominenten Schreinen geschenkt. (TEEUWEN und RAMBELLI 2003: 14–15)

    kami als Manifestationen von Buddhas und Bodhisattvas

    Buddhas und Kami des Hie Schreins

    Auch wenn die Beförderung einzelner kami in den Rang bud­dhis­tischer Schutz­götter aus bud­dhis­tischer Sicht eine Auf­wer­tung be­deu­tete, gab es wohl weiterhin das Be­dürf­nis gläubiger japanischer Bud­dhisten der Heian-Zeit, ihre kami mit Bodhisattvas und Buddhas auf die gleiche Stufe zu stellen. Aus diesem Be­dürf­nis ent­wickelte sich all­mählich eine weitere Inter­pre­tation, die so­ge­nannte honji suijaku 垂迹 Konzep­tion. Laut dieser Konzep­tion sind gewisse kami im Grunde Buddhas oder Bodhisattvas, die sich aus Grün­den der Bekeh­rung vor­über­gehend in kami-Gestalt manifes­tieren.

    Hon („Original“) und jaku („Abbild“, „Spur“) sind in der Tendai Philo­sophie ge­bräuch­liche Termini, um die absolute Wahr­heit von ihrer histo­rischen Er­scheinungs­form (z.B. den absoluten Dharma von den Lehren des histo­rischen Buddhas) zu unter­scheiden. Die Tendai Lehre unter­scheidet bei­spiels­weise zwischen der „originalen Lehre“ und der „abgebil­deten Lehre“. Diese Dicho­tomie wird nun in Japan auch auf die Gott­heiten über­tragen (was in China nicht geschah). Früheste Er­klä­rungen dieser Art ent­stam­men — kein Wunder — der Tendai Schule: Kami werden als „Spuren des Höchsten Buddha“ be­zeich­net, wo­raus sich der technische Terminus suijaku (wtl. „herab­gelas­sene Spur“) ent­wickelt. Ein weiterer Begriff in diesem Zu­sam­men­hang ist der kami-Titel gongen 権現 , was soviel wie pro­viso­rische oder vor­läufige Er­schei­nung bedeutet. Ein gongen ist also die vor­läufige oder pro­viso­rische Erscheinungsform eines Buddhas oder Bodhisattvas in der Ge­stalt eines kami. Zum Beispiel die Gott­heit des Hie Sannō Schreins wird als eine der ersten als Sannō gongen 山王権現 bezeichnet.

    Eine analoge Erklärung für die Tatsache, dass Buddhas nicht in ihrer un­mittel­baren Gestalt in Er­schei­nung treten, ent­wickelte sich aus der poetischen (letztlich von Laotse entlehn­ten) Metapher vom „gedämpften Licht, das sich dem Staub an­gleicht“ wakō dōjin 和光同塵 (= Angleichung der Buddhas an die kami). Gemäß dieser Vor­stel­lung ist das Licht der Buddhas so hell, dass es die ge­wöhn­lichen Sterb­lichen nicht schauen können. Um aber dennoch mit den Sterb­lichen kom­muni­zieren zu können, hätten Buddhas und Bodhisattvas ihr Licht gedämpft und es „dem Staub der Erde ange­glichen“ und das Ergeb­nis sei die Er­schei­nungs­form der kami gewesen. Dies ist eine gängige Alter­native zur eigent­lichen honji-suijaku Metapher, welche die kami als sichtbare „Spur“ begreift, die die Buddhas auf Erden hinter­lassen haben. (Religion in Japan)

    Die erste Erwähnung von suijaku in Referenz zu kami wurde in einem Dokument, das im Jahre 937 in Daizafu (Nordkyūshū) ausgestellt wurde und den Bau einer Pagode in dem Schrein-Tempel Hakozaki Hachimangū 筥崎八幡宮史 betraf, gemacht. In der Pagode sollte eine Sammlung von Sutren aufbewahrt werde, die ursprünglich für den Tempel Miroku-ji (Usa) vorgesehen war. Das Dokument argumentiert, dass trotzdem die Schreine in Hakozaki und Usa an verschiedenen Orten stehen, die dort verehrte gogen, Boddhisattva oder suijaku Hachiman identisch ist. (TEEUWEN und RAMBELLI 2003:16-17)

    Im zehnten und elften Jahrhun­dert finden sich Beispiele für die ganz konkrete Über­ein­stim­mung bestimmter Buddhas oder Bodhisattvas mit be­stimmten kami, wie sie für die voll ent­wickelte honji suijaku Konzep­tion typisch sind. Meist findet eine Über­ein­stim­mung der kami mit Kannon, Yakushi, Amida oder Shaka Nyōrai statt. Wie schon in früheren Fällen, grün­den sich diese Über­ein­stim­mungen zu­meist auf Traum­bot­schaf­ten oder Offen­barun­gen be­rühmter Mönche und werden in Schrein- oder Tempel­chroniken engi 縁起 fest­ge­halten. Mit dem Beginn der Kamakura Kamakura 鎌倉 Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shogunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit) festigen sich die kami-Buddha Zuordnun­gen in den meis­ten größeren Schreinen. (Religion in Japan)

    Quellen

    • Aston, W. G. (1972), Nihongi. Chronicles of Japan from the Earliest Times to A.D. 697. USA: Tuttle Publishing.
    • Teeuwen, Mark und Fabio Rambelli (2003), „Introduction: combinatory religion and the honji suijaku paradigm in pre-modern Japan“, Mark Teeuwen und Fabio Rambelli (Hg.): Buddhas and kami in Japan. Honji suijaku as a combinatory paradigm. New York: RoutledgeCurzon, 1-53.
    • Religion in Japan
    • Hachiman-no-pedia
    • Dōkyō
      Dōkyō 道鏡 (700-772) war ein Mitglied der Hossō-shū 法相宗, eine der wichtigsten Schulen des japanischen Buddhismus der Nara-Zeit und enstammte dem Yuge-Klan, einer niederen Adelsfamilie aus Kōchi. Er hatte konfuzianische Lehrer und war später ein Schüler des Gien 義淵 (644–728), unter dem auch Gembō 玄昉, Gyōki 行基 (668-749) und Rōben 良弁 (689–773) gelernt hatten. Laut Bender praktizierte Dōkyō einen „schamanistischen Buddhismus“ (Vgl. Bender 179:138), ähnlich wie En no Gyōja 役行者 (643~700), bei dessen Meditation nicht der Eintritt ins Nirvana von größter Bedeutung war sondern das Erlangen übernatürlicher Kräfte. Wie En no Gyōja hielt sich auch Dōkyō am Berg Katsuragi 葛城山 auf. Desweiteren studierte Dōkyō esoterische Sutren, die sich mit magischen Sprüchen und Astrologie beschäftigten (Bender 1979: 138). 748 diente er unter Rōben als Messdiener im Tōdai-ji 東大寺 und ab den frühen 750ern im Naidōjō 内道場, einem Tempel innerhalb der Mauern des Kaiserpalastes.


    Dōkyōs politischer Aufstieg

    761 heilte Dōkyō, zu jener Zeit offensichtlich bereits ein bekannter Heiler, die abgedankte Kaiserin Kōken 孝謙天皇, die an einer schweren Krankheit laborierte, und erlangte so ihre Zuneigung. Noch im selben Jahr wurde er unter Kōkens Minister berufen. 762 kehrte die tennō nach Nara zurück und übernahm als Shōtoku tenno 称徳天皇 764 erneut die Macht. Im Jahr darauf wurde Dōkyō zum Dajō daijin zenji 太政大臣禅師 („Priesterlicher Großminister“) ernannt mit der Begründung, jeder „geweihte“ Monarch brauche einen „geweihten“ Kanzler (die Kaiserin hatte sich zur Nonne weihen lassen). Dieses Amt war vormals Mitgliedern der kaiserlichen Familie vorbehalten gewesen und wurde in der Geschichte Japans nur äußerst selten vergeben. Es erfolgte eine aktive Propagierung des Buddhismus. Überdies versuchte Dōkyō die Mach der Klans einzuschränken und besetzte wichtige Ämter mit Mitgliedern seines eigenen Klans. Schließlich wurde dem ambitionierten Mönch sogar der Titel des Hō-ō 法王 („Dharma-König“) verliehen; in dieser Position war es Dōkyō möglich, die Politik der Regierung zu bestimmen. Das Shoku Nihongi berichtet, seine Nahrung, Kleidung und Sänfte seien wie die eines Kaisers gewesen (Vgl. Bender 1979: 142).

    Höhepunkt des Usurpationsversuchs Dōkyōs war die Verkündung eines Orakels des Usa-Hachiman-gū 宇佐神宮, das besagte, es würde im Land Frieden einkehren, würde Dōkyō zum Tennō ernannt werden. Als die Kaiserin von dieser Proklamation hörte, entsandte sie den Beamten Wake no Kiyomaro 和気清麻呂 (733–99) zum Schrein, um das Orakel bestätigen zu lassen. Allerdings kehrte er mit einem gegenteiligen Orakelspruch zurück und der erzürnte Dōkyō verbannte Kiyomaro. Daraufhin erhob die Kaiserin Dōkyō nicht zum Tennō und als diese 770 starb, wurde Dōkyō seiner Ämter enthoben und ebenfalls ins Exil gesandt, wo er zwei Jahre später verstarb.


    Quellen

    • Bender, Ross (1979), "The Hachiman Cult and the Dokyo Incident". Monumenta Nipponica 34/2, S. 134.

    Shōmu tennō 聖武天皇 (701–756), ein Sohn des Kaiser Monmus 文武天皇, war der 45. Kaiser Japans (Regierungszeit: 724–749). Er war einer der essentiellen Förderer des Buddhismus in Japan und etablierte diesen als „Beschützer des Staates“. Das Ryōiki sieht die Regierungszeit Shōmus als Goldenes Zeitalter des Buddhismus an, in dem "wundersame Zeichen" den Menschen die Lehre des Karma unmittelbar sichtbar machten. (S. Vorwort zu Band 2, II-00.)


    741 ließ Shōmu in jeder Provinz ein Mönchs- (als Konkōmyō shitennō gokoku no tera 金光明四天王護国寺 bezeichnet) und Nonnenkloster (die Hokke genzai no tera 法華滅罪寺) errichten. Jeder Tempel bekam Land zugeteilt und musste jeden Monat Sutren rezitieren, um den Frieden des Volkes und den Schutz der Nation zu gewährleisten (Bender 1979:134). Die Idee des Buddhismus als Beschützer des Staates wurde in den ersten Jahrhunderten nach der Einführung des Buddhismus in Japan begründet. Die schriftliche Basis dieses Glaubens stammt aus dem Ninnō-hannya-kyō 仁王般若経, dem Konkōmyō-saishoō-kyō 金光明最勝王経, und dem Hokke-kyō 法華経, die als die gokoku-kyō 護国経 oder chingo kokka sambun 鎮護国家三文, die „drei Sutren, die den Staat schützen“ bekannt sind. Diese versprechen den göttlichen Schutz jener Länder durch die Deva-Könige und Bodhisattvas, in denen der Buddhismus gefördert würde. Der Überbegriff für dieses System lautete Kokubunji 国分寺, das landesweite System der Provinztempeln (Bender 1979:134/148).

    Gemäß dem Fusō ryakki 扶桑略記 soll sich der bereits abgedankte Shōmu im Jahr Tenpyō 天平 21 (750) zum Mönch weihen haben lassen; dies geschah durch den Daisōjō 大僧正 Gyōki 行基 (vgl. Izumoji 1996:116).


    Der Bau des Tōdai-ji

    743 ordnete Shōmu den Bau des Tōdai-ji 東大寺 und einer großen Statue des Buddha Danichi 大日 [1] an, der das Zentrum des Kokubunji-Systems darstellen sollte. Ein Orakel wurde verkündet, das besagte, Amaterasu Ōmikami 天照大神 und Vairocana seien wesensgleich. Von diesem Punkt an ergab sich ein allmählicher Synkretismus zwischen Buddhismus und Shintō, bezeichnet als Shinbutsu shūgō 神仏習合. Shōmu selbst erklärte sich zum „Diener der drei Schätze“ (Bender 1979: 134). Das hierarchische System der Tempel leistete überdies einen Beitrag zur Zentralisierung des Staates. Der Tōdai-ji als Mitte mit seinem System der untergeordneten Provinztempel wurde mit dem Symbol des Daibutsu assoziiert – der Buddha thront in einer großen Lotosblüte, umgeben von kleinen Buddhafiguren, die auf den Blütenblättern sitzen. Der Daibutsu konnte 749 nach einigen Schwierigkeiten vollendet werden. Die Augenöffnungszeremonie erfolgte 752 und war ein großes Ereignis für die buddhistische Welt (Bender 1979:134).


    Quellen

    • Bender, Ross (1979), "The Hachiman Cult and the Dokyo Incident". Monumenta Nipponica 34/2, S. 125-153.
    • Scheid, Bernhard (2001-2010), “Die Frühzeit des japanischen Buddhismus“. Religion in Japan.
    • Izumoji Osamu (1996), "Nihon Ryōiki." Shin Nihon koten bungaku taikei, Bd. 30. Tokyo: Iwanami Shoten.


    1. skt. Mahavairocana 盧舎那, der in der Nara-Zeit 奈良時代 (710-784/94) als Birushana 毘盧遮那 bekannt war
  • Dōkyō Zwischenfall
    Die Nara-Zeit war geprägt von ständigen Machtkämpfen verfeindeter Hoffamilien und später auch buddhistischer Mönche, die zu einer ständigen Umordnung der Machtverhältnisse führten und die kaiserliche Institution stark in Mitleidenschaft zogen.


    Politische Ereignisse zur Regierungszeit Shōmu Tennōs

    Der Fujiwara Klan 藤原氏 war eine der einflussreichsten Adelsfamilie der Nara-Zeit, die lange Zeit die Regenten für den Kaiser, Sesshō 摂政 (Regent, der die Regierungsgeschäfte anstelle eines unmündigen oder weiblichen Tennō führt) und Kanpaku 関白 (Berater des Tennō) stellten. Der Ahnherr der Fujiwara, Nakatomi no Kamatari 中臣鎌足 (614-669), war im Verlauf der Taika-Periode 大化前代 an die Macht gekommen und verheiratete seine Enkel in die kaiserliche Familie: Eine Enkelin war die Mutter Kaiser Shōmus 聖武天 (701–756; Regierungszeit: 724–749); die andere wurde zu Shōmus Hauptgemahlin, Kaiserin Kōmyō 光明. Dieser Sachverhalt führte zur Hegemonie der Fujiwara von 729-733 innerhalb der höfischen Familien. 737 fielen die mächtigsten Vertreter des Fujiwara Klans allerdings einer Pockenepidemie zum Opfer, was die Macht der Fujiwara stark schwächte.

    Tachibana no Moroe 橘諸兄 (684-757), dessen Familie die Opposition zu den Fujiwara bildete, übernahm die Regierungsgewalt. Ab 738 war er Udaijin 右大臣 (Kanzler zur Rechten), später hatte er auch das noch höher bewertete Amt des Sadaijin 左大臣 (Kanzler zur Linken) inne. Mit dem Rückgang der Macht der Fujiwara-Familie gelang es einer buddhistischen Fraktion, die über den Mönch Genbō 玄肪 mit dem Tachibana-Klan 橘氏 verbunden war, ihre Macht zu festigen (Bender 1979: 133)

    Erstarken des buddhistischen Klerus

    Bereits unter der Herrschaft Shōmu Tennōs (701–756) war es zur Etablierung des Buddhismus als „Beschützer des Staates“ gekommen, nachdem die Religion seit ihrer Einführung in Japan unter Kaiser Kinmei 欽明天皇 (~540–571) und einer Blütezeit unter Shōtoku Taishi 聖徳太子(574–622), auf geteilten Zuspruch gestoßen war.

    Als 737 eine Pockenepidemie das Reich heimsuchte und zahllose Opfer forderte, erkrankte Shōmu nicht, was er dem Mönch Genbō zuschrieb. Genbō, ein Mönch der Hossō-shū 法相宗, war einer der treibenden Kräfte des Tachibana-Klans und hatte gute Kontakte zu Kaiser Shōmu. Er hatte viele Jahre in China studiert. Nach seiner Rückkehr errichtete er den Naidōjō 内道場, einen Tempel innerhalb des imperialen Palastes nach chinesischem Vorbild . Das ermöglichte es buddhistischen Mönchen, erstmals im Kaiserpalast selbst Dienst zu tun. Somit hielt der Buddhismus Einzug bei Hof und wurde zu einer permanenten politischen Macht (Bender 1979: 132-133). Ab 741 ließ Shōmu ein landesweites Netz von Provinztempeln, kokubunji 国分寺, errichten und in diesen die gokoku-kyō 護国経, die „drei Sutren, die den Staat schützen“ [1] rezitieren (Bender 1979:134/148). Genbō, wie auch Gyōki 行基, sollen dem Kaiser zur Errichtung der kokubunji zugeredet haben. 743 ordnete Shōmu den Bau des Tōdai-ji 東大寺 und einer großen Statue des Buddha Dainichi 大日 an, der das Zentrum des kokubunji-Systems darstellen sollte. Ein Orakel wurde verkündet, das besagte, die Göttin Amaterasu Ōmikami 天照大神 und Dainichi seien wesensgleich. Von diesem Punkt an ergab sich ein allmählicher Synkretismus zwischen Buddhismus und Shintō, der auch als shinbutsu shūgō 神仏習合 bezeichnet wird.

    Shōmu selbst erklärte sich zum „Diener der drei Schätze“ des Buddhismus: dem Buddha, den Lehren des Buddhismus und der buddhistischen Gemeinschaft (Bender 1979:134) und soll sich, folgt man dem Fusō ryakki 扶桑略記, als bereits abgedankter Kaiser 750 zum Mönch weihen haben lassen; dies geschah durch den Daisōjō 大僧正 Gyōki (vgl. Izumoji 1996:116).


    Kōken Tennō und Fujiwara no Nakamaro

    Ein Wiedererstarken der Fujiwara bei Hofe gelang erst, als Shōmu 749, kurz vor seinem Tod, das Kaiseramt an seine Tochter Prinzessin Abe 阿部内親王 übergab, die zunächst als Kōken Tennō 孝謙天皇 regierte. Die wirkliche Macht lag aber bei Exkaiserin Kōmyō und ihrem Neffen Fujiwara no Nakamaro 仲麻呂, der das Wiedererstarken seiner Familie maßgeblich vorantrieb. Kōmyō richtete ein Amt namens shibi chūdai 恵美押勝 ein und bestimmte Nakamaro zum Leiter. Er sollte das Amt zum mächtigsten Organ der japanischen Regierung machen. Der offizielle Leiter der Regierung war zu jener Zeit zwar Tachibana no Moroe, doch schwand seine Macht in dem Maße, in dem die Nakamaros anstieg. 755 wurde Moroe seines Amtes enthoben, zwei Jahre später wurde eine geplante Revolte seines Sohnes vereitelt. Kōmyō und Nakamaro blieben ohne wirkliche Rivalen zurück.

    Der von Shōmu als Kōkens Nachfolger vorhergesehene Kronprinz wurde durch Prinz Ōi 大炊 ersetzt, der mit Nakamaros Tochter verheiratet war. 758 wurde Kōken dazu genötigt, den Thron an Prinz Ōi (733-765) abzugeben, der schließlich zu Junnin Tennō 淳仁天皇 gekrönt wurde. 760 wurde Nakamaro als Sadaijin des Junnin Tennō eingesetzt, der nur als seine Marionette fungierte. Allerdings war Nakamaros Macht nur von kurzer Dauer. Noch im selben Jahr verstarb die Exkaiserin Kōmyō, seine größte Stütze. Überdies machte sich Junnin innerhalb der am Hofe einflussreichen Mönchsgemeinschaft durch die Abschaffung einer Bußzeremonie unbeliebt, die von den Mönchen als Quelle der (persönlichen) Bereicherung benutzt worden war (Bender 1979: 136-138).

    Exkaiserin Kōken erkrankte 761 schwer. Dōkyō 道鏡, ein buddhistischer Mönch, der bereits seit den 750ern im Naidōjō gedient hatte und die Kaiserin möglicherweise schon kannte, soll sie durch magische Riten geheilt haben und gewann so ihr Vertrauen. Noch im selben Jahr wurde er dank Kōken in ein Ministeramt berufen. Schon zuvor hatte ihr Dōkyō geraten, nur Buddhisten als Minister einzusetzen. Nach ihrer Heilung ging sie als buddhistische Nonne ins Kloster, kehrte jedoch 762 nach Nara zurück und ließ verkünden, sie werde von nun an wieder alle Staatsangelegenheiten leiten. Obwohl Junnin nicht direkt abdankte, legte er schnell buddhistische Gelübde ab und zog sich in einen Tempel zurück.

    Der Tod Kōmyōs und Verdrängung Jikuns durch Dōkyō waren tiefe Einschnitte in Nakamaros Macht und Zeichen für seinen Niedergang. Er reagierte mit einer Rebellion gegen Kōken, die 764 niedergeschlagen werden konnte und in Nakamaros Tod mündete. Einen Monat später wurde Junnin, der beschuldigt wurde, an dem Komplott beteiligt gewesen zu sein, ins Exil nach Awaji 淡路 gesandt, wo er im Alter von 33 Jahren starb (Bender 1979:138-139).


    Bericht des Nihon ryōiki

    Der erste Absatz und das erste Lied der Geschichte III-38 beschäftigen sich mit ebendiesen geschichtlichen Ereignissen. Kyōkai erzählt, wie der bereits abgedankte Shōmu Tennō den Dainagon Nakamaro zu sich bestellt, um ihn von der Wahl seiner Nachfolge in Kenntnis zu setzen; er ernennt die kaiserliche Prinzessin Abe 阿部内親王 und den kaiserlichen Prinzen Funato 道祖親王 zu seinen Nachfolgern. Überdies lässt er Nakamaro schwören, sich nicht gegen diese beiden zu wenden. Doch berichtet das Ryōiki weiter, dass bereits 757, ein Jahr nach dem Tod Shōmus, Funato getötet wurde und Prinz Ōi (als Junnin Tennō) die Regentschaft übernahm. Aus anderen geschichtlichen Quellen geht hervor, dass Prinzessin Abe (Kōken Tennō) 758 von Nakamaro und Exkaiserin Kōmyō zum Abdanken gezwungen wurde. Das Nihon ryōiki setzt seinen Bericht damit fort, dass Prinzessin Abe den Thron zurückerlangt und Nakamaro den Tod fand (Vgl. Izumoji 1996:186-190).

    Das Orakel Hachimans 宇佐八幡宮神託事件

    Kōken übernahm als Shōtoku Tennō 称徳天皇 764 erneut die Macht. Im Jahr darauf wurde Dōkyō zum Dajō daijin zenji 太政大臣禅師 („Priesterlicher Großminister“) ernannt mit der Begründung, jeder „geweihte“ Monarch brauche einen „geweihten“ Kanzler. Dieses Amt war vormals Mitgliedern der kaiserlichen Familie vorbehalten gewesen und wurde in der Geschichte Japans nur äußerst selten vergeben. Kurz nach ihrem Amtsantritt ließ Kōken, die die die Niederschlagung ihrer politischen Gegner der Unterstützung buddhistischer Mächte zuschrieb, zum Dank eine Million winziger, tönerner Stupas 百万塔 (hyakumantō) anfertigen, darin mit magischen Gebetsformeln 陀羅尼 (darani) bedruckte Papierstreifen einfassen und in den Klöstern des Landes verteilen (vgl. Scheid 2001-2011). Es erfolgte eine Beschleunigung der Errichtung der kokubunji, die aus lokalen Geldern bezahlt werden mussten. Bereits existierende Tempel erhielten großzügige Spenden der Kaiserin. Überdies versuchte Dōkyō die Macht der höfischen Klans einzuschränken und besetzte wichtige Ämter mit Mitgliedern seiner eigenen Familie (Bender 1979:140).

    Schließlich wurde dem ambitionierten Mönch sogar der Titel des Hō-ō 法王 („Dharma-König“) verliehen; in dieser Position war es Dōkyō möglich, die Politik der Regierung zu bestimmen. Das Shoku Nihongi berichtet, seine Nahrung, Kleidung und Sänfte seien wie die eines Kaisers gewesen (Vgl. Bender 1979: 142).

    Trotz seiner buddhistischen Ämter baute Dōkyō auch auf die Macht von Orakelsprüchen 託宣 (takusen) einheimischer Gottheiten. Laut Shoku Nihongi wollte ein gewisser Suge no Asomaro Dōkyō schmeicheln und erfand daher eine Verkündung des Hachiman 八幡 [2], die lautete: '

    „Let Dōkyō be made emperor and there shall be a great peace in the realm.“ (Vgl. Bender 1979:142).

    Als die Kaiserin von dieser Proklamation erfuhr, wurde sie offenbar doch von Zweifeln erfasst,rief den Beamten Wake no Kiyomaro 和気清麻呂 (733–99) zu sich und berichtete ihm:

    „Last night in a dream a messenger of the Great God Hachiman came to me and said: ‚Summon the nun Hōkin [法均] for the purpose of determining the god’s pronouncement on this matter. Send Kiyomaro in her place to hear the divine command.’” (Vgl. Bender 1979:142).

    Kiyomaro folgte ihrem Befehl, kehrte jedoch mit einem gegenteiligen Orakelspruch in die Hauptstadt zurück:

    „Since the establishment of our state the distinction between lord and subject has been fixed. Never has there been an occasion when a subject was made lord. The throne of heavenly sun succession shall be given to one of the imperial lineage; wicked persons should immediately be swept away.” (Bender 1979: 142).

    Dieser Spruch war zweifellos gegen Dōkyō gerichtet, die Kiyomaro kurzerhand verbannte . Allerdings erhob die Kaiserin Dōkyō nicht zum Tennō. Der Orakelspruch dürfte wohl auch die Anti-Dōkyō Fraktion bei Hofe gestärkt haben. Noch vor Shōtokus Tod 770 gewann diese wieder die Oberhand und verdrängte Dōkyōs Verbündete aus den Regierungsämtern. Als Shōtoku schließlich starb, wurde Dōkyō seiner Ämter enthoben und ins Exil nach Shimtotsuke 下野国 gesandt, wo er zwei Jahre später verstarb (Bender 1979: 144).


    Bericht des Nihon ryōiki

    Während sich aus offiziellen Geschichtsquellen lediglich herauslesen lässt, dass Dōkyō und die Kaiserin einander gegenseitig unterstützten, so vermittelt das Nihon ryōiki ein anderes Bild: Die Lieder zwei und drei der Geschichte III-38 des Nihon ryōiki weisen laut [Kyōkai]]s Interpretation eindeutig auf ein Liebesverhältnis zwischen Dōkyō und Shōtoku Tennō hin, das er implizit als allgemein bekannt darstellt. Das dritte Lied soll schließlich Dōkyōs Lebens- und Sinneswandel vom einfachen Mönch zum machthungrigen Usurpator karikieren.

    Auswirkungen des Dōkyō Zwischenfalls

    Der auf Shōtoku folgende Kōnin Tennō 光仁天皇 (709-782) rehabilitierte Wake no Kiyomaro und versuchte, die Verflechtung zwischen Buddhismus und Staat zu lockern. Unter Kanmu Tennō 桓武天皇 (737-806) erfolgte schließlich die Verlegung der Hauptstadt 784 zunächst nach Nagaoka 長岡 und 794 nach Heian 平安, um dem Einfluss der Nara-Klöster zu entkommen. Der Dōkyō Zwischenfall führte wohl auch dazu, dass spätere Generationen der Tennō-Dynastie, bis auf wenige Ausnahmen, Frauen die Thronbesteigung untersagten. Die nächsten (und vorerst auch letzten) Frauen auf dem Thron waren Meishō 明正天皇 (1623-1696)und Go-Sakuramachi 後桜町天皇 (1740–1813).

    Quellen

    • Bender, Ross (1979), "The Hachiman Cult and the Dokyo Incident". Monumenta Nipponica 34/2, 125-153.
    • Izumoji Osamu (1996), "Nihon Ryōiki." Shin Nihon koten bungaku taikei, Bd. 30. Tokyo: Iwanami Shoten.
    • Sakamoto, Tarō (1991), The Six National Histories of Japan. Tokyo: University Press.
    • Scheid, Bernhard (2001-2010), “Der Buddhismus der Nara-Zeit“. Religion in Japan.
    • Scheid, Bernhard (2001-2010), “Die Frühzeit des japanischen Buddhismus“. Religion in Japan.
    • http://ja.wikipedia.org/wiki/%E9%81%93%E9%8F%A1


    1. Ninnō-hannya-kyō 仁王般若経, Konkōmyō-saishoō-kyō 金光明最勝王経 und Hoke-kyō 法華経
    2. Hachiman ist bis heute eine der populärsten kami; bereits in der Nara-Zeit wurde er landesweit verehrt, nachdem er durch Orakelsprüche den Bau des Großen Buddhas des Tōdai-ji ermöglich hatte. Hachiman war einer der ersten kami, die in das buddhistische Pantheon integriert und als zum Buddhismus bekehrte Gott¬heit angesehen wurde (Honji suijaku 本地垂迹). Im Jahr 781 erhielt er von Kōnin Tennō den Titel bosatsu 菩薩 verliehen, wahrscheinlich, weil die Gottheit den Usurpationsversuch Dōkyōs vereitelt hatte.
  • Kōken Tennō
    Kōken 孝謙天皇 (718- 770) war die 46. Tennō Japans (Regierungszeit 749–758) und regierte erneut 764–770 als 48. Tennō unter dem Namen Shōtoku 称徳天皇. Nachdem Shōmu Tennōs 聖武天皇 (701–756; Regierungszeit 724–749) einziger Sohn verstorben war, wurde sie als einzige Tochter des Shōmu Tennō (聖武天皇) und seiner Gemahlin Fujiwara Kōmyōshi 藤原光明子, der Kaiserin Kōmyō-kōgō 光明皇后 (701~760) als erbberechtigt erwählt (Sakamoto 1991:254).


    siehe auch Dōkyō Zwischenfall


    Kōken Tennō 749-758

    749 danke Shōmu ab und seine Tochter, Prinzessin Abe 阿部内親王, bestieg den Thron als Kōken Tennō. Die wirkliche Macht lag zu jener Zeit aber bei der Exkaiserin Kōmyō und ihrem Neffen Fujiwara no Nakamaro 仲麻呂. Nach Shōmus Tod 756 wurde der von Shōmu als Kōkens Nachfolger vorhergesehene Kronprinz von Kōmyō und Nakamaro durch Prinz Ōi 大炊 ersetzt. Zwei Jahre später wurde Koken dazu genötigt, den Thron an Prinz Ōi abzugeben, der sich schließlich zu Junnin Tennō 淳仁天皇 (733-765) krönen ließ.

    Das Shoku Nihongi berichtet allerdings, dass sie Prinz Ōi zu ihrem Adoptivsohn erklärte und ihn zum Kronprinzen machte. Sie trat zu seinen Gunsten vom Thron zurück und wurde von da an Dajō Tennō genannt (Sakamoto 1991:253).

    761 erkrankte Kōken schwer. Dōkyō 道鏡, ein buddhistischer Mönch, soll sie durch magische Riten geheilt haben und gewann so ihr Vertrauen. Noch im selben Jahr berief Kōken ihn unter ihre Minister. Nach ihrer Heilung ging sie als buddhistische Nonne ins Kloster, kehrte jedoch 762 nach Nara zurück und ließ die Verordnung verkünden, sie werde von nun an wieder alle Staatsangelegenheiten leiten. Obwohl Junnin nicht direkt abdankte, legte er schnell das Gelübde ab und zog sich in einen Tempel zurück. Nakamaro reagierte mit einer Rebellion gegen Kōken, die 764 niedergeschlagen werden konnte und in Nakamaros Tod mündete. Einen Monat später wurde Junnin, der beschuldigt wurde, an dem Komplott beteiligt gewesen zu sein, ins Exil nach Awaji 淡路 gesandt, wo er im Alter von 33 Jahren starb (Bender 1979:138-139).

    Interessanterweise vermittelt auch hier das Shoku Nihongi einen etwas anderen Eindruck: Die Kaiserin soll Nakamaro sogar gewogen gewesen sein. Als sie aber später Dōkyō favorisierte, zürnte ihr Nakamaro und reagierte mit einer Rebellion, die mit seinem Tod endete (Sakamoto 1991:254).


    Shōtoku Tennō 764-770

    Kōken übernahm als Shōtoku Tennō 称徳天皇 764 erneut die Macht. Es erfolgte eine aktive Propagierung des Buddhismus. Überdies ließ sie kurz nach Amtsantritt eine Million winziger, tönerner Stupas 百万塔 (hyakumantō) anfertigen, darin mit magischen Gebetsformeln 陀羅尼 (darani) bedruckte Papierstreifen einfassen und in den Klöstern des Landes verteilen. Vermutlich weil sie ihre Machtübernahme auch als Sieg des Buddhismus ansah (Vgl. Scheid 2001-2011). Im Jahr darauf ernannte sie Dōkyō zum Dajō daijin zenji 太政大臣禅師 („Priesterlicher Großminister“) und verlieh ihm schließlich den Titel des Hō-ō 法王 („Dharma-König“); in dieser Position war es Dōkyō möglich, die Politik der Regierung zu bestimmen. Als Dōkyō jedoch eine Botschaft des Gottes Hachiman 八幡 verkündete, die besagte, er solle zum Kaiser ernannt werden, rief sie den Beamten Wake no Kiyomaro 和気清麻呂 (733–99), um den Orakelspruch bestätigen zu lassen (Vgl. Bender 1979:142). Kiyomaro kehrte jedoch mit einem gegenteiligen Orakelspruch in die Hauptstadt zurück und die Kaiserin erhob Dōkyō nicht zum Tennō. Als Shōtoku 770 schließlich starb, wurde Dōkyō seiner Ämter enthoben und ins Exil nach gesandt, wo er zwei Jahre später verstarb (Bender 1979: 144).


    Quellen

    • Bender, Ross (1979), "The Hachiman Cult and the Dokyo Incident". Monumenta Nipponica 34/2, 125-153.
    • Sakamoto Tarō (1991), The Six National Histories of Japan. Tokyo: University Press.
    • Scheid, Bernhard (2001-2010), “Der Buddhismus der Nara-Zeit“. Religion in Japan.
    • Kongō hannya-kyō
      Das Diamant-Sutra (sanskr. Vajracchedikāprajñāpāramitāsūtra; jap. Kongō hannya-kyō 金剛般若経) ist eines der wichtigsten Werke des Mahayana-Buddhismus und neben dem Lotus-Sutra das in Asien bekannteste der Mahayana-Sutras. Es gehört zu der Prajñāpāramitā-Literatur[1], welche die ältesten Texte zu Beginn des Mahayana-Buddhismus in Indien um ca. 100 v. Chr. beinhaltet. Das Diamant-Sutra ist ein aus der Zusammenfassung des 600 Bücher umfassenden Maha-Prajna-Sutras entstandenes Buch, das zu Beginn des fünften Jahrhunderts von Kumārajivā ins Chinesische übersetzt wurde und so auch seinen Weg nach Japan fand. Das allgemein akzeptierte Entstehungsjahr des Sutras wird mit 350 n. Chr. festgelegt, es könnte aber auch wesentlich älter sein (laut Nakamura Hajime[2] zwischen 150 und 200 n. Chr.).
    1. Nähere Erläuterungen zur Prajñāpāramitā-Literatur finden sich im Artikel Hannya Shin-gyō
    2. Nakamura Hajime: Hannya Shingyō, Kongō Hannya-kyō (Iwanami Bunko), 1960, pp. 195-200

    Form und Stilmittel

    Das Sutra besteht aus 32 kurzen Kapiteln, in denen für den Dialog des Buddha mit seinem Anhänger Subhuti, die Methoden der direkten und indirekten Rede benutzt werden. In ausgewogener Form werden auch negative Sätze und Paradoxien (z.B. Kapitel 17: „Das, was alle Dharmas genannt wird, sind in Wirklichkeit alles Nicht-Dharmas. Darum werden sie alle Dharmas genannt.“, oder Kapitel 8: „Subuthi, das, was Buddhadharma genannt wird, ist all das, was nicht Buddhadharma ist.“) verwendet. Das Diamant-Sutra beginnt mit den Worten: „So habe ich gehört“ (sanskr. evam maya shrutam ekasmin samaye), eine Einleitung die sich schon bei allen Sutren des Pali-Kanon findet und vermutlich im Diamant-Sutra übernommen wurde um das Mahayana-Sutra als tatsächliches Wort Buddhas zu legitimieren.

    Inhalt

    Befindet sich in Bearbeitung--Patricia Weisgram 20:07, 15. Feb. 2011 (CET)

    Das Druckwerk aus Dunhuang

    Unter den Dunhuang Manuskripten (religiöse und weltliche Dokumente des 5. bis zum frühen 11. Jh.), die Anfang des 20. Jahrhunderst in den Mongao-Grotten (Dunhuang, China) entdeckt wurden, befand sich auch eine als Holztafeldruck hergestellte Ausgabe des Diamant-Sutra, datiert mit dem 11. Mai 868 und gilt somit als das älteste komplett erhaltene im Druckverfahren hergestellte datierte Buch der Welt. Es wurde 1907 von dem Archäologen Sir Marc Aurel Stein dem Mönch, der die Mongao-Grotten bewachte, abgekauft und befindet sich heute im Besitz des Britischen Museums. Das Diamant-Sutra wurde oftmals abgeschrieben, bis zu Ende der Tang-Ära, in welcher der Einfluss des Buddhismus’ zu einer der größten Blüten der chinesischen Kultur geführt hatte, Druckplatten aus Holz gefertigt wurden, um dem steigenden Bedürfnis nach einem eigenen Exemplar des Diamant-Sutras nachzukommen. Dabei wurden die einzeln bedruckten Seiten jeweils Seite an Seite zu einer 5,30 m langen Schriftrolle zusammengeklebt. Die Titelseite zeigt einen auf einem Lotus-Thron sitzenden Buddha der von Löwen und Himmelsboten bewacht wird, wie er einen Dialog mit Subhuti führt. Um ein solches Druckexemplar handelt es sich bei dem Diamant-Sutra aus Dunhuang.

    Quellen

    • Nakamura Hajime (1987): „Indian Buddhism: a survey with bibliographical notes“. Delhi: Motilal Banarsidass Publ.
    • Beyer, Angela (2009): „Zen-Buddhismus und Psychoanalyse: Geschichte, Gemeinsamkeiten und Unterschiede“. München: Grin.
    • Kühner, Hans (1996): „Die Lehren und die Entwicklung der "Taigu-Schule": eine dissidente Strömung in einer Epoche des Niedergangs der kunfuzianischen Orthodoxie“. Wiesbaden: Harrassowitz.
    • Soeng, Mu (2000): „Diamond Sutra: transforming the way we perceive the world“. Somerville: Wisdom Publications.
    • Thich Nhat Hanh (1993): „Das Diamant-Sutra“. Berlin: Theseus.
    • Tod
      Geschichten mit Bezug zum Thema Tod.

    Begräbnisriten

    Mönche oder fromme Laien kümmern sich darum, dass (achtlos umherliegende) Tote ordentlich bestattet werden: I-12, III-27. Implizite Botschaft: Ohne Buddhismus ist eine kultivierte Bestattung nicht sicher gestellt. Sonstige Erwähnungen:

    I-04:

    遣使以殯 entsandte er einen Diener, den Leichnam ehrenvoll zur Totenschau aufzubahren
    sandte Boten und ließ ihn einstweilig beisetzen,
    The prince sent a messenger to have him buried temporarily
    使を遺りて殯せしめたまふ。

    III-09:

    備喪殯物 rüsteten die Angehörigen die Sachen zum (vorläufigen) Begräbnis.
    they prepared for a funeral,
    喪殯の物を備く。

    Totenfeste

    siehe: Neujahr

    Wiederauferstehung

    III-09: Drei Tage nach den ersten Begräbnisriten.

  • Tiere
    Tiere spielen in der asiatischen Mythologie eine wichtige Rolle. In Japan kommen ihnen sowohl im Shinto als auch im Buddhismus wichtige Rollen zu. Dem entsprechend sind Tiere auch ein zentraler Gegenstand in den Geschichten des Nihon ryōiki. Folgende Tiere werden erwähnt:

    Adler

    • I-09: ein Adler raubt ein Neugeborenes, das erst acht Jahre später vom Vater zufällig in einem fremden Land wiedergefunden wird.

    Affen

    • III-24: indischer König wird mit Wiedergeburt als Affe bestraft.

    Ameisen

    • II-00: Ameisen sammeln Goldstaub für Pagoden.
    • II-11: Ameisen zerbeißen den Penis eines Vergewaltigers.
    • III-28: Ameisen zerbeißen eine Buddha Statue

    Fische

    Fische kommen als zweifelhafte Lebensmittel im Ryōiki vor, ihr Verzehr widerspricht (eigentlich) dem Weg des frommen Buddhisten. Aber es gibt Ausnahmen.

    • I-11: Fischer wird für Fischen mit dem Netz bestraft
    • III-06: Fische (Karpfen) verwandeln sich in Bände/Rollen des Hoke-kyō. (Wenn ein Mönch Fische isst, mag das einen besonderen Grund haben.)
    • III-25: Zwei Fischer geraten in Gefahr, beten zu Buddha, werden gerettet und treten in den Mönchsstand ein.

    Frösche

    • II-08 und II-12: Werden vor einer Schlange gerettet.

    Füchse

    (siehe auch Kitsune)

    • In der Erzählung I-02 heiratet ein Mann eine Frau, die eigentlich eine Füchsin ist. Die Mutter verlässt die Familie, nachdem sie enttarnt worden ist, die Nachkommen sind jedoch stark, können schnell laufen und erhalten den Namen Kitsune no Atai.
    • II-04 berichtet von einer Nachfahrin der Kitsune no Atai, die dank ihrer physischen Kraft eine Ortschaft terrorisiert.
    • In der Erzählung II-40 tötet ein Mann viele junge Füchse. Die Fuchsmutter rächt sich dadurch, dass sie den Sohn jenes Mannes ebenfalls und auf die gleiche Art und Weise tötet.
    • In II-41 ist kurz von einem Kind die Rede, das "so schnell laufen konnte wie ein Fuchs". Weil der Vater es deshalb (übermäßig) liebte, wurde es als Fuchs wiedergeboren (Inversion von I-02).
    • In der Erzählung III-02 tötet ein als Fuchs Wiedergeborener den Kranken, der ihn getötet hatte.
    • III-38 Fuchsbellen kündigt Tod an.

    Hasen

    • I-16: Jemand zieht erbarmungslos einem lebenden Hasen das Fell ab und wird dafür noch in diesem Leben mit einer schweren Krankheit bestraft, an der er stirbt.

    Hirsche

    • In der Erzählung I-32 töten die Dorfbewohnern aus Versehen einen Hirsch, der dem Kaiser gehörte. Die Rezitation von Sutren und Verehrung des Buddhas rettet sie vor der Bestrafung.
    • In der Erzählung I-34 werden Seidengewänder aus einem Haus gestohlen und eine Woche später von einem Hirsch wieder zurückgebracht, der dann in den Himmel aufsteigt.
    • In der Erzählung III-05 verwandelt sich Myōken Bosatsu in einen Hirsch und offenbart einen Dieb.

    Hunde

    • I-02: Hundewelpe enttarnt einen Fuchs.
    • In der Erzählung III-02 tötet ein als Hund Wiedergeborener den Fuchs der ihn getötet hatte.

    Krabben

    • II-08: Krabbe wird freigekauft

    Krähen, Raben

    • II-02: Rabenmutter begeht Ehebruch und verlässt ihre Familie. Familie verhungert.
    • II-08: Wir sollen nicht wie Krähen sein, die ihre eigenen Kinder lieben und die der anderen fressen
    • III-00: Ein Rabe wird unabsichtlich getötet und als Wildschein wiedergeboren.

    Pferde

    • In der Erzählung I-21 werden Pferde getötet. Daraufhin verliert der Tierquäler sein Augenlicht. Gegen Ende dieser Erzählung wird auch beschrieben aufgrund welcher Doktrin es wichtig ist Tiere und andere Lebewesen zu achten und ihnen gegenüber Mitleid zu empfinden.

    Rinder

    Die Wiedergeburt als Rind hängt stark mit Eigentumsdelikten zusammen. Diese Logik stützt sich auf buddhistische Texte wie Jōjitsu-ron[1], die auch wtl. im Ryōiki erwähnt sind (II-32). Der Zusammenhang erklärt sich wahrscheinlich daraus, dass Rinder für ihre Besitzer arbeiten und auf diese Weise den angeeigneten Besitz zurückzahlen.

    • I-10: Ein Mann, der das Eigentum seines Sohnes benutzt ohne ihn um Erlaubnis zu fragen wird als Rind wiedergeboren.
    • I-20: Ein Mönch wird für das Stehlen von Feuerholz aus dem Tempel als Rind wiedergeboren und muss Frontdienst leisten bis er von Kannon erlöst wird.
    • II-05: Ein reicher Mann opferte aus Furcht vor einer chinesischen Gottheit sieben Jahre lang jedes Jahr einen Ochsen, woraufhin er schwer erkrankte und starb.
    • II-09: Jemand verwendet Dinge aus einem Tempel (den er selbst erbaut hat) ohne eine Gegenleistung zu erbringen und wird deswegen als Rind wiedergeboren. Im Vergleich zu anderen Erzählungen ist also nicht das Verhalten gegenüber dem Tier im Mittelpunkt der Geschichte, sondern die Strafe, als Tier wiedergeboren zu werden.
    • II-15: Für das Stehlen von Dingen des Sohnes wird die Mutter als Kuh wiedergeboren.
    • II-32: Ein Mann stirbt, ohne seine Schulden bei einem Tempel zurück zu zahlen, und muss dafür als Rind acht Jahre für den Tempel arbeiten.
    • In der Erzählung III-26 wird die obere Körperhälfte einer Frau die im Übermaß Schulden zurückfordert zu einer Kuh.

    Schildkröten

    Schildkröten (kame 亀) gelten in der chinesischen und japanischen Mythologie als ein Zeichen des Langen Lebens. Sie werden daher an diversen religiösen Orten verehrt und treten weiters in Mythen und Legenden als Götterboten auf. Im Buddhismus befinden nach Ansicht vieler Gläubigen in jeder Schildkröte verschiedene Seelen von Menschen, die auf dem Weg ins Nirwana sind. Aus diesem Grund ist es verboten eine Schildkröte zu töten. (Auch für die Hinduisten haben die Schildkröten eine besondere Bedeutung. Laut hinduistischer Überlieferung soll der Gott Vishnu bei einer großen Sintflut in eine Schildkröte verwandelt worden sein und anschließend auf dem Rücken dieser Schildkröte eine neue Welt entwickelt haben.)

    • I-07: Ein Dhyāna-Meister kauft Schildkröten, lässt sie frei, und wird nach einem Piratenüberfall von ihnen gerettet.

    Schlangen

    • I-03 Ein Kind wird mit Schlange auf dem Kopf geboren. Später hat es große Kräfte, die vom Donnergott stammen.
    • II-38: Ein geiziger Mönch wird als Schlange wiedergeboren.

    Sexuell konnotierte Schlangengeschichten:

    • II-08/II-12: Eine Nonne/ein frommes Mädchen verspricht einer Schlange Liebesdienste im Austausch gegen das Leben eines Frosches (2 Versionen derselben Geschichte).
    • II-41: Eine Schlange vergewaltigt eine Frau und legt Eier in ihr ab.

    Anmerkungen

    1. 成實論, Tattvasiddhi-śāstra. Digital Dictionary of Buddhism (login: guest)
  • Ortsnamen
    Informationen zu den in den Geschichten des Nihon ryōiki vorkommenden Orten.

    kuni 國/国 (Provinzen)

    Name Kanji Anmerkungen Erzählung
    Awa 粟國 Ab 730 auf Anordnung der Genmei-Tennō mit den Schriftzeichen 阿波 geschrieben III-20
    Bingo 備後 siehe: Kibinomichi no shiri
    Bitchū 備中 siehe: Kibinomichi no naka
    Buzen 豐前國 siehe: Toyokuninomichi no kuchi
    Echizen 越前 siehe: Koshinomichi no kuchi
    Harima 幡磨国 Land im südwestlichen Teil der heutigen Präfektur Hyōgo 兵庫県 I-05, I-11
    Higo 肥後國 siehe Hinomichinoshiri no kuchi
    Hinomichinoshiri no kuchi 肥後國
    • B/N Higo
    • Land, die heutige Präfektur Kumamoto 熊本県
    III-19
    Iga 伊賀國 Die Provinz Iga liegt im heutigen Ayama-gun 阿山郡 in der Präfektur Mie 三重県 II-15
    Ise 伊勢國 Die Provinz Ise, die auch Seishū 勢州 genannt wurde, umfasste den größten Teil der heutigen Präfektur Mie 三重 I-25, III-01
    Iyo 伊與國 Die Provinz Iyo stellt die heutige Präfektur Ehime 愛媛県 dar I-17, I-18, III-39
    Izumi 和泉國/泉国/泉國 Provinz in der Region Kinai 畿内, lag im südwestlichen Teil der heutigen Präfektur Ōsaka 大阪 II-02, II-10, II-13, II-22, II-37
    Kawachi 河内国 Provinz in der Region Kinai 畿内, lag im südöstlichen Teil der heutigen Präfektur Ōsaka 大阪 I-21, |I-27, I-35, II-19, II-22, II-41, III-05, III-18
    Ki / Kii 紀伊國 B/N: Kii II-01, III-01, III-02, III-06, III-17, III-28, III-29
    Kibinomichi no naka 備中國
    • B/N: Bitchū
    • Es handelt sich um die heutige Präfektur Okayama 岡山県
    I-07, I-29
    Kibinomichi no shiri 備後國
    • B/N: Bingo
    • Die Provinz ist auf West-Honshū, ca. im östlichen Teil der heutigen Präfektur Hiroshima 広島県, gelegen
    I-07, III-27
    Koshinomichi no kuchi 越前國 B/N: Echizen II-24, III-14, III-16
    Mimasaka 美作國 Land III-13
    Mino 三乃国, 三野國 Die Provinz Mino entspricht dem heutigen Südteil der Präfektur Gifu 岐阜県 I-02, II-04
    Musashi 武藏國 Land II-03, II-09, III-07
    Oki / Oku 奥國
    • N: Mutsu, B: Oku
    • Spätere Provinzen Dewa und Mutsu im Norden Honshūs; das heutige Fukushima, Miyagi, Iwate und Aomori
    III-04
    Ōmi 近江國 entspricht der heutigen Präfektur Shiga 滋賀県 I-04, II-24, III-08, III-24
    Owari 尾張国 Provinz; entspricht der westlichen Hälfte der heutigen Präfektur Aichi 愛知県 I-03, II-04, II-27
    Toyokuninomichi no kuchi 豐前國
    • B/N: Buzen
    • alte Provinz im Noden von Kyūshū (heute: Fukuoka-ken 福岡県)
    I-30
    Sanuki 讚岐國, 讃岐国 Die Provinz Sanuki befindet sich in der heutigen Takamatsu-shi 高松市 in der Präfektur Kagawa 香川県 II-16, II-25,III-26
    Settsu / Tsu 攝津國 B/N: Settsu I-27, II-05, II-08, III-02
    Suruga 駿河國 heute: zentraler Teil der Präfektur Shizuoka 静岡県 I-28
    Shinano 信濃國 Land III-22, III-23
    Tajima 但馬國 heute: nördlicher Teil der Präfektur Hyōgo 兵庫県 I-09
    Taniwanomichi no shiri 丹波後國
    • N: Tanba 丹波國, B: Tango
    • heute: zentraler Teil der Präfektur Kyōto 京都府 und östlich-zentraler Teil der Präfektur Hyōgo 兵庫県
    I-09
    Tosa 土左國 Land (heute: Kōchi-ken 高知県, Shikoku 四国) II-01
    Tōtōmi 遠江國, 遠江国
    • N: Tōtōmi, B: Tohotafumi, Tōtomikoku
    • die Präfektur Shizuoka 静岡県
    II-31, II-39
    Yamashiro 山背國 Yamashiro war eine ehemalige Provinz im heutigen südlichen Teil der Präfektur Kyōto 京都府 I-19, II-18, II-24
    Yamato 大倭國 eine alte Provinz Japans, die sich an der Stelle der heutigen Nara-Präfektur 奈良県 befand I-10, I-13, I-16, I-18, I-28, II-17, II-20, III-06, III-09, III-39

    kōri 郡 (Distrikt/Bezirk)

    Name Kanji Anmerkungen Erzählung
    Aichi 愛智郡 Owari no kuni 尾張國 (heute: Aichi-ken) II-04
    Aita 英多郡 Bezirk in der heutigen Präfektur Okayama 岡山県 III-13
    Ama 海部郡 Bezirk in Land Kii 紀伊國. (heute: Präfektur Wakayama 和歌山県) II-01, III-29
    Ashita 葦田郡 Bezirk in Land Bingo 備後國 III-27
    Asuka 安宿郡 Bezirk in der Provinz Kawachi 河内 III-05
    Ate 安諦郡 Bezirk in Land Kii 紀伊國 (heute: Präfektur Wakayama 和歌山県) III-10 III-29
    Ayuchi 阿育知郡 Bezirk in der Provinz Owari 尾張国 (heute: Präfektur Aichi 愛知県) I-03
    Chihisakata 小県郡 Bezirk in Land Shinano 信濃國 III-22, III-23
    Fukatsu 深津郡 Bezirk in Land Bingo 備後國 III-27
    Harihara 榛原郡 in der heutigen Präfektur Shizuoka 静岡県 II-39
    Heguri 平群郡 Yamato no kuni 大倭國 II-17
    Higashinari 東生郡 Tsu no kuni 攝津國 II-05
    Hine 日根郡
    • Izumi no kuni 和泉國
    • heute: Sennan-gun 泉南郡, Ōsaka-fu 大阪府
    • Jin'e-ji 盡惠寺
    II-22
    Hirose 広瀬郡 (I), 廣瀬郡 (N/B) Bezirk in Land Yamato 大和国 (heute: Bezirk Kita Katsuragi 北葛城郡, Nara-ken 奈良県) II-10
    Hitada 纔至郡 II-10
    Iho 揖保郡 Bezirk in Land Harima 幡磨国 (heute: südwestlicher Teil der heutigen Präfektur Hyōgo 兵庫県) I-05
    Ishikawa 石川郡 Bezirk in Land Kawachi 河内国 (heute: Minami-Kawachi-gun 南河内郡, Ōsaka-fu 大阪府) I-27
    Iwata 磐田郡 ein Bezirk in der heutigen Präfektur Shizuoka 静岡県 II-31
    Izumi 和泉郡/泉郡 Izumi no kuni 和泉國 II-02, II-10, II-13, II-37
    Kaga 加賀郡 Bezirk in der heutigen Präfektur Ishikawa 石川県. III-14, III-16
    Kagawa 香川郡 Sanuki no kuni 讚岐國 II-16
    Kamino 神野郡 Iyo no kuni 伊與國 III-39
    Kasa 加佐郡 Bezirk in der Provinz Tanba 丹波國 I-09
    Katakata 片縣郡 Mino no kuni 三野國 II-04
    Katsuragi no kami 葛木上郡 Bezirk in Land Yamato 大和國 (heute: Minami-katsuragi-gun 南葛城郡, Nara-ken 奈良県) I-18, I-28
    Ki 紀伊郡 Yamashiro no kuni 山背國 II-12
    Miki 美貴郡 Bezirk in Land Sanuki 讚岐國 III-26
    Miyako 宮子郡 Bezirk in Land Buzen 豐前國 I-30
    Muro 牟婁郡 Bezirk in Land Kii 紀伊 III-01, III-02
    Nagata 名方郡 Bezirk in Land Awa 粟國 III-20
    Nagusa 名草郡 Bezirk in Land Kii 紀伊國 III-28
    Naka 那賀郡 Bezirk in Land Kii 紀伊國 III-17
    Ochi 越知郡 Bezirk in der Provinz Iyo 伊豫國 (heutige Präfektur Ehime 愛媛県) I-17
    Oda 少田郡 Bezirk in Land Bitchū 備中國 I-29
    Ōno 大乃郡 Bezirk in der Provinz Mino 三乃国 I-02
    Sagaraka 相樂郡
    • Yamashiro no kuni 山背國; heute: Sōraku-gun 相楽郡, Kyōto-fu 京都府
    • Koma-dera 高麗寺
    II-06, II-18
    Sakada 坂田郡 Bezirk in Land Ōmi 近江 III-08
    Sarara  更荒郡 Bezirk in der Region Kinai 畿内, lag im südöstlichen Teil der heutigen Präfektur Ōsaka 大阪県 II-41
    Shikama 飾磨郡 Bezirk in der Provinz Harima 幡磨國 (heute: Stadt Himeji 姫路市 in der Präfektur Hyōgo 兵庫県) I-11
    Shimashimo 嶋下郡 Bezirk in Land Settsu 攝津國 (heute: Mishima-gun 三島郡, Ōsaka-fu 大阪府) I-27
    Shizumi 七美郡 Bezirk in der Provinz Tajima 但馬國 I-09
    Sou no Kami 添上郡 Bezirk in der Provinz Yamato 大和国, wurde zum Bezirk Soekami und 2005 mit der Stadt Nara zusammengelegt I-10, I-32, I-23
    Tachihi 丹治比郡 Bezirk in Land Kahachi 河內國 III-18
    Takashima 高嶋郡 in: Ōmi no kuni 近江國 II-24
    Takechi 高市郡 Bezirk in Land Yamato 大和 II-24
    Tama 多磨郡 Bezirk in Land Musashi 武藏 II-03, III-07
    Tsuzuki 綴喜郡 Ein Bezirk im heutigen Kyōtō-fu 京都府 II-35
    Uda / Uta 宇太郡 Bezirk in der Provinz Yamato 大倭國 I-13


    Uhara 兔原郡 Tsu no kuni 攝津國 II-08
    Wakae 若江郡 Bezirk in Land Kawachi 河內國 I-35
    Wake 別郡 Bezirk der Provinz Iyo 伊與國 I-18
    Yamada 山田郡 Iga no kuni 伊賀國; heute: Ayama-gun 阿山郡, Mie-ken 三重県 II-15, II-25
    Yamanobe 山邊郡 Yamato no kuni 大和國 III-39
    Yasu 野洲郡 Bezirk in Land Ōmi 近江國 III-24
    Yatsushiro 八代郡 Bezirk in Land Higo 肥後國, der heutige Bezirk Shimomashiki, Präfektur Kumamoto 熊本県 III-19
    Yoshino 吉野郡 Kii II-26

    sato 里 und 鄉 (Dorf/Gemeinde)

    Name Kanji Anmerkungen Erzählung
    Ajiki 味木里 Dorf in Bezirk Shimashimo 嶋下郡, Land Settsu 攝津國 (heute: Mishima-gun 三島郡, Ōsaka-fu 大阪府) I-27
    Anakuni 窟穴國鄉
    • Dorf in Bezirk Ashita 葦田郡, Land Bingo 備後國
    • B/N: Yanakuni屋穴國鄉
    III-27
    Arata 荒田 Dorf in Bezirk Atago 安諦, Land Kii 紀伊 III-10
    Atome 跡目里 Dorf in Bezirk Chihisagata 小県郡, Land Shinano 信濃國 III-22
    Hamishiro 噉代里 Yamada no kōri 山田郡, Iga no kuni 伊賀國 II-15
    Hata 秦里 Dorf in Bezirk Bezirk Ate 安諦, Land Kii 紀伊國. (heute: Präfektur Wakayama 和歌山県) III-29
    Kamo 鴨里 Tama no kōri 多麻郡, Musashi no kuni 武藏國 II-03
    Katawa 片輪里 Dorf im Bezirk Ayuchi 阿育知郡 in der Provinz Owari 尾張國 I-03, II-04
    Kishi 貴志里 Dorf in Bezirk Nagusa 名草郡, Land Kii 紀伊國 III-28
    Miki 彌氣里 Dorf in Bezirk Naka 那賀郡, Land Kii 紀伊國 III-17
    Mimagawa 御馬河 Dorf in der heutigen Präfektur Ishikawa 石川県 III-14
    Mitani 御谷里 Yamada no kōri 山田郡, Iga no kuni 伊賀國 II-15
    Ōe 遠江 Dorf in Bezirk Sakada 坂田, Land Ōmi 近江 III-08
    Ogawa 小河 Dorf in Bezirk Tama 多磨, Land Musashi 武藏 III-07
    Omina 孃里 Dorf in Bezirk Chihisakata 小県郡, Land Shinano 信濃國 III-23
    Ōyama 大山里 Dorf in Bezirk Ashita 葦田郡, Land Bingo 備後國 III-27
    Sakata 坂田里 Kagawa no kōri 香川郡, Sanuki no kuni 讚岐國; heute: Takamatsu-shi 高松市, Kagawa-ken 香川県 II-16
    Tadehara 蓼原 Dorf südlich des Kokoshida-Weihers 越田池 der Hauptstadt Nara III-11
    Toyohata 豊服鄉 Dorf in Bezirk Yatsushiro 八代郡, Land Higo 肥後國 (heute: Dorf Toyobuku, Bezirk Shimomashiki, Präfektur Kumamoto 熊本県) III-19
    Tsuki 挑花里 Dorf in Bezirk Yoshino 吉野郡, Kii II-26
    Uda 鵜田里 in der heutigen Präfektur Shizuoka 静岡県 II-39
    Umakahi 馬甘里 Dorf in der Region Kinai 畿内, lag im südöstlichen Teil der heutigen Präfektur Ōsaka 大阪 II-41
    Yamatae 山直里 Hitada 纔至郡; (heute: Kishiwada-shi 岸和田市, Ōsaka-fu 大阪府) II-10
    Yanakuni 屋穴國鄉 siehe: Anakuni no sato 窟穴國鄉

    mura 村 (Dorf/Weiler)

    Name Kanji Anmerkungen Erzählung
    Chihara 茅原村 Dorf in dem Bezirk Katsuragi no kami no kōri 葛木上郡, Land Yamato 大和國 (heute: Chihara 茅原, Ōaza 大字, Ekinoe-mura 棭上村, Minami-katsuragi-gun 南葛城郡, Nara-ken 奈良県) I-28
    Gangōji 元興寺村 Dorf in der heutigen Präfektur Nara II-29
    Hajikami 椒村 Dorf in Bezirk Ama 海部郡, Land Kii 紀伊國 (heute: Präfektur Wakayama 和歌山県) II-01
    Hamanaka 濱中村 Dorf in Bezirk Ama 海部郡, Land Kii 紀伊國 (heute: Präfektur Wakayama 和歌山県) III-29
    Hani 埴村 Dorf in Bezirk Nagata 名方郡, Land Awa 粟國 III-20
    Ikaruga 鵤村 Heguri no kōri 平群郡, Yamato no kuni 大倭國; heute: Ikaruga-chō 斑鳩町, Ikoma-gun 生駒郡, Nara-ken 奈良県 II-17
    Kumano 熊野村 Dorf in der Nähe der heutigen Stadt Shingu III-01, III-02
    Nadekubo 撫凹村 Higashinari no kōri 東生郡, Settsu no kuni 攝津國 II-05
    Okamoto 岡本村 Dorf in der Nahe von Okamoto Palast in Ikagura (鵤岡本宮), heute: Nara-ken 奈良県, Ikoma-gun 生駒郡, Ikagura-machi 斑鳩町 I-04
    Saki 佐岐村 Dorf nördlich des Ikume-Kaisergrabes 活目陵 der Hauptstadt Nara. III-15
    Shikishima 磯城嶋村 Yamato no kuni 大和國, Yamanobe no kōri 山邊郡 III-39
    Shimonashi 下痛腳村 Izumi no kōri 和泉郡, Izumi no kuni 和泉國; (heute: Izumi-ōtsu-shi 和泉大津市, Ōsaka-fu 大阪府) II-10
    Uneda 畝田村 Dorf in Bezirk Kaga 加賀郡, Land Echizen 越前國 III-16
    Yugemura 遊宜村 Dorf in Bezirk Wakae 若江郡, Land Kawachi 河內國 I-35
    Yamamura 山村 Dorf in Bezirk Sou no kami 添上郡 I-32, III-16

    Städte, Inseln, Berge, andere Länder

    Name Kanji Anmerkungen Erzählung
    Baekje 百濟 Baekje (Paekche) war eines der drei koreanischen Reiche 三國/삼국, das sich (von 18 v. Chr.  bis 660 n.Chr.) im Südwesten Koreas befand I-14, I-17
    Fuji no mitake 富坻嶺 Berggipfel in der Provinz Suruga 駿河 (heute: zentraler Teil der Präfektur Shizuoka 静岡) I-28
    Godaisen (I), Wu-t'ai shan (N/B) 吾台山也 (I), 五臺山也 Berg in China, der mit dem goldenen Berg 黄金山 idetifiziert wird I-05
    Ikazuchi no oka 雷崗
    • Donnerhügel (wird auch Gotteshügel (神岳) genannt)
    • ein niedriger Hügel im heutigen Dorf Asuka 明日香村 am Ufer des Asuka Flusses 明日香川
    I-01
    Ishizuchi-yama 石鎚山 Kamino no kōri神野郡, Iyo no kuni 伊與國 III-39
    Izu no shima 伊圖嶋 (K), 伊図島、伊豆島 Insel Izu (伊豆島): Laut Nihon Koten Bungaku Taikei (日本古典文学大系, Iwanami shoten), ist unter der Insel Izu gemäß Fusō ryakki (扶桑略記) und Mizu kagami (水鏡) die Insel Izu Ōshima 伊豆大島 anzunehmen. Laut der Erzählung I-28 soll Monmu-Tennō den Mönch En no Ozuno auf die Insel verbannt haben. I-28
    Kabanejima 骨嶋 „Knocheninsel“, befand sich bei der Proving Bizen 備前 in der heutigen Präfektur Okayama 岡山県. I-07
    Kane no mitake 金峯 Gold-Gipfel in den Bergen von Yoshino, zwischen dem heutigen Nara-ken und der Halbinsel Kii (Wakayama-ken). Das Gebirge wurde später, unter dem Einfluss des Shugendō, von zwei Tempeln dominiert, dem Kinpusen-ji 金峯山寺 und dem Ōminesan-ji 大峯山寺. Kane no Mitake ist der Legende nach der aus Indien hierher geflogene „Geierberg“ (Griddhkuta), wo Buddha Shakyamuni einst das Lotos Sutra und andere berühmte Predigten verkündet haben soll, und wurde von buddhistischen Mönchen zum Zweck asketischer Übungen aufgesucht. I-05,I-28, III-01
    Katsuragki no mitake 葛木峰
    • Berg zwischen Nara-ken 奈良県 und Ōsaka-fu 大阪府
    • laut Shoku Nihongi und Ryōiki soll En no Ozuno den Berg bewohnt haben
    • Sitz des Hitokotonushi no Ōkami 一語主大神
    I-28
    Kogane no yama 黄金山 s. Kane no Mitake I-05
    Kōrai/Koryŏ 高麗 Eines der drei koreanischen Reiche 三國/삼국 I-06
    Kutara/Kudara 白済国
    • Kudara ist die japanische Bezeichnung für Baekje (Paekche) 百濟 (eines der drei koreanischen Reiche 三國/삼국)
    • Der Ort Kudara 百濟 bei Naniwa 難破 (heute Ōsaka 大阪) soll laut Bohners Anmerkung eine Koreanische Ansiedlung gewesen sein.
    I-07, I-14
    Moribeyama 守部山 Gebirge im Nordosten von Hōrin-ji 法林寺 im Dorf Okamoto 岡本 (heute: Nara-ken 奈良県, Ikoma-gun 生駒郡, Ikagura-machi 斑鳩町) I-04
    Naniwa 難破 Naniwa ist ein alter Name der Stadt Ōsaka 大阪. I-05, I-07, I-14, I-35, II-30, II-35
    Nara 奈良/ 諾樂/ 奈羅 Nara war die Hauptstadt der Nara-Zeit 奈良時代 710-784. Der offizielle Namen Heijō-kyō taucht im Ryōiki nicht auf. I-00, I-12, I-24, I-31, II-01, II-06, II-08, II-11, II-14, II-19, II-21, II-23, II-24, II-28, II-29, II-34, II-35, II-36, II-38, II-39, II-40, II-42, III-01, III-02, III-03, III-04, III-11, III-12, III-15, III-16, III-21, III-36, III-38, III-39
    Ogawa no ichi 少川市 Markt in Katakata no kōri 片縣郡, Mino no kuni 三野國 II-04
    Silla 新羅
    • Königreich, von 18 bis 660, im Südosten Koreas
    • Eines der drei koreanischen Reiche 三國/삼국
    I-28
    Shiga no karasaki 磯鹿辛前
    • in: Takashima no kōri 高嶋郡, Ōmi no kuni 近江國
    • heute: nördlicher Teil von Ōtsu-shi 大津氏, Shiga-ken 滋賀県
    II-24
    Takashi no hama (I/B), Takaashi no hama (N) 高脚浜 (I), 高腳濱 Strand auf der Küste von Izumi no kuni 和泉國 I-05
    Tang 唐朝 Chinesisches Reich während der Tang Dynastie (618-907) I-06, I-17, II-22
    Tomi-Bach 富の小川 in Ikaruga 鵤 in der Nahe von Okamoto Palast in Ikagura (鵤岡本宮), heute: Nara-ken 奈良県, Ikoma-gun 生駒郡, Ikagura-machi 斑鳩町 I-04
    Tsukushi 筑紫 heute: Kyūshū 九州 I-17, II-03
    Tsuruga no tsu 都魯鹿津
    • Hafen (tsu 津) in Echizen (Koshinomichi no kuchi) 越前
    • heute Tsuruga-shi 敦賀市, Fukui-ken 福井県
    II-24
    Yoshino yama 吉野山 Gebirge in heutigen Yoshino-gun 吉野郡 , Nara-ken 奈良県 I-31
    Siehe auch Tempel und Schreine
  • Tempel und Schreine
    ==tera und ji 寺==
    Name Kanji Anmerkungen Erzählung
    Daian-ji 大安寺
    • 710 nach Nara transferiert
    • davor: Ōtsukasa no ōtera oder Takechi no ōtera genannt
    • 674 von Tenmu 天武 erbaut
    • heute bei: Daianji-chō 大安寺町, Nara-shi 奈良市
    • vgl. Sanbōe III-17
    II-24, II-28, III-03
    Engō-ji (I), Enkō-ji (N/B) 延興寺 war vermutlich Enkōji 圓光寺 im Bezirk Yoshino 吉野郡 der Provinz Yamato 大倭國 I-20


    Fukaosa-dera 深長寺 in Ki no kōri 紀伊郡, Gyōki blieb dort eine Weile II-12
    Gangō-ji 元興寺 in Nara, älteste buddhistische Tempel Japans I-03, I-12, II-01, II-04, II-27
    Hata-dera 八多寺
    • ein Tempel in dem Bezirk Ishikawa 石川郡 (Land Kawachi 河內國)
    • laut Ryōiki befand sich dort ein Bild von Amida Buddha, das sogar einen Brand unbeschadet überstanden hatte
    I-33
    Hiso-dera 竊寺(I), 比蘇寺(N) ein Tempel in Yoshino 吉野 (Land Yamato), heute: Hōkō-ji 放光寺 in Nara-ken 奈良県, Yoshino-gun 吉野郡, Ōyodo-chō 大淀町, Ōaza 大字, Hiso 比曽 (Nakamura) I-05
    Hōrin-ji 法林寺
    • weitere Schreibweisen: 法輪寺, 法琳寺
    • Tempel im Dorf Okamoto 岡本 in der Nahe von Okamoto Palast in Ikagura (鵤岡本宮)
    • heute: Nara-ken 奈良県, Ikoma-gun 生駒郡, Ikagura-machi 斑鳩町
    I-04
    Iwata-dera 磐田寺 ein Tempel in der heutigen Präfektur Shizuoka 静岡県 II-31
    Jin'e-ji 盡惠寺
    • Hine no kōri 日根郡 (Izumi no kuni 和泉國)
    • wird nur im Ryōiki erwähnt
    II-22
    Kishi-dera 貴志寺 geistliche Übungsstätte/Privattempel in Dorf Kishi 貴志里, Bezirk Nagusa 名草郡, Land Kii 紀伊國 III-28
    Koma-dera 高麗寺 Sagaraka no kōri 相樂郡, Yamashiro no kuni 山背國; heute: Kamikoma 上狛, Yamashiro-chō 山城町, Sōraku-gun 相楽郡, Kyōto-fu 京都府 II-18
    Kudara-dera 百濟寺, 百済寺 Tempel in Naniwa 難破 (heute Ōsaka 大阪) I-14


    No-dera 濃於寺 Tempel im Bezirk Shikama 飾磨郡 in der Provinz Harima 幡磨國 (befindet sich heute möglicherweise in der Stadt Himeji 姫路市 in der Präfektur Hyōgō 兵庫県) I-11
    Saya-dera 狹屋寺 in Kuwahara 桑原, Ito no kōri 伊刀郡, Ki no kuni 紀伊國; heute: Saya 佐野, Katsuragi-chō 葛城町, Ito-gun 伊都郡, Wakayama-ken 和歌山県 II-11
    Shimotsukeno-dera 下毛野寺 befand sich in der Hauptstadt Nara 奈良京 II-36
    Shinobu-dera 信部寺
    • Bezirk Ate 安諦郡 in der Provinz Kii 紀伊國 (heute: Präfektur Wakayama 和歌山県)
    • wird bei Nakamura Kisakibe-dera 私部寺 genannt
    I-34
    Sukita-dera 鋤田寺 Kawachi no kuni 河內國, Asukabe no kōri 其安宿郡 II-07
    Takamiya-dera 高宮寺 Yamato no kuni 大倭國, Bezirk Katsuragi 葛木 I-04
    Tōdai-ji 東大寺 späterer Name des Konsu 金鷲 II-21
    Toyura-dera 豊浦寺
    • auch bekannt als Mukuhara-dera 向原寺 oder Kōken-ji 興建寺
    • wurde ursprünglich von Soga no Iname 蘇我稲目 als Nonnenkloster bei seiner Residenz erbaut
    • befindet sich im heutigen Dorf Asuka 明日香村 im Bezirk Takechi 高市郡 der Präfektur Nara 奈良県
    I-01
    Tsukiyone-dera 舂米寺 Tempel in Bezirk Shimashimo 嶋下郡, Land Settsu 攝津國 (heute: Mishima-gun 三島郡, Ōsaka-fu 大阪府) I-27
    Yakushi-ji 薬師寺
    • in Nara
    • Mönche: Kyōkai 景戒, Chōgi 長義 (beide: shamon 沙門)
    I-00, II-11, III-12, III-21
    Yamashina-dera 山階寺
    • in Bezirk Yasu 野洲郡, Land Ōmi 近江國
    • 669 von Fujiwara no Kamatari gegründet
    • 710 nach Nara verlegt und in Kōfuku-ji 興福寺 umbenannt
    • vgl. Sanbōe III-8, III-28
    III-24
    Zen‘in-ji 禪院寺 Laut Nakamura wurde der Tempel im Jahre 622 im Südwesten des Gangō-ji 元興寺 Tempels in Asuka 飛鳥, der 711 nach Nara umverlegt wurde, errichtet. II-22

    amadera 尼寺 (Nonnenkloster)

    Name Kanji Anmerkungen Erzählung
    Katsuraki no amadera 葛木尼寺 II-23
    Okamoto no amadera 岡本尼寺
    • in Ikaruga-mura 鵤村 (Yamato no kuni 大倭國)
    • Wohnort von Shōtoku Taishi (vgl. I-04), der ihn zu einem Nonnentempel machte
    • zwölf bronzene Kannon-Kultbilder, von denen sechs gestohlen wurden
    • = Hokki-ji 法起寺: Ikaruga-chō 斑鳩町, Ōaza Okamoto 大字岡本
    II-17
    Tomi no amadera 富尼寺 in Nara 奈良, Vorsitzende (jōza 上座) Hōni 法邇, wohl von Gyōki gegründet II-08


    yamadera 山寺

    Name Kanji Anmerkungen Erzählung
    Amabenomine no yamadera 海部峰山寺 Bergtempel in den Yoshino Bergen 吉野山, Meeresküste des Landes Kihi 紀伊國 III-06
    Chinu no kami no yamadera 血渟上山寺, 珍努上山寺 Provinz Izumi (和泉国), Bezirk Izumi (泉) II-13, II-37
    Heguri no yamadera 平群山寺 Provinz Yamato 大和、Bezirk Takechi 高市 I-26, I-35
    Hofusa no yamadera (I), Hōki yamadera (N/B) 法器山寺 Bergtempel in Bezirk Wakae 若江郡, Land Kawachi 河內國 I-26
    Ikoma no yamadera 生馬山寺 beim Chikurin-ji 竹林寺, Ikoma-shi 生駒市, Nara-ken 奈良県; von Gyōki 707 errichtet, ist dort beerdigt II-08
    Konsu no yamadera 金鷲山寺
    • ein yamadera 山寺 in Higashiyama 東山 bei Nara 諾樂; heute: Kasugayama 春日山
    • auch: Konshō-ji 金鐘寺
    • 733 von Shōmu gegründet
    • später (nach 747) von Shōmu zum Tōdai-ji 東大寺 ausgebaut
    • Kultbild von Shūkongō-jin 執金剛神
    II-21
    Makihara no yamadera 真木原山寺 Bergtempel in Bezirk Uda 菟田, Land Yamato 大和 III-09
    Maniwa no yamadera 高麗寺 in der Hauptstadt Nara 諾樂京 II-38
    Shidehara no yamadera 信天原山寺 Bergtempel in Bezirk Asuka 安宿郡, Provinz Kawachi 河内國 III-05

    Name Kanji Anmerkungen Erzählung
    Hatoribe-dō 服部堂 Nara (諾樂左京); Nakamura: Hatori-dō II-14
    Nade-dō 那天堂 in Nadekubo mura 撫凹村; wohl nach dem Dorf benannt; eigenes Haus in einen Tempel verwandelt II-05
    Nonaka-dō 野中堂 Übungsstätte in Bezirk Tachihi 丹治比郡, Land Kahachi 河內國 III-18
    Tadehara-dō 蓼原堂 (Tempel-)Halle in Dorf Tadehara 蓼原, südlich des Kokoshida-Weihers 越田池 der Hauptstadt Nara III-11
    Toyura-dō 豊浦堂 (I), 豐浦堂 I-05
    Yamamuro-dō 山室堂 (geistliche (Übungs-)Stätte/(Versammlungs-)Halle, in Dorf Miki 彌氣里, Bezirk Naka 那賀郡, Land Kihi 紀伊國 III-17

    in

    Name Kanji Anmerkungen Erzählung
    Nantō-in 南塔院
    • Teil des Daian-ji 大安寺
    • N: nicht identifiziert
    II-14, II-24

    yashiro 社 (Schrein)

    Name Kanji Anmerkungen Erzählung
    Izagawa no yashiro 率川社
    • heute: Honkomori-chō 本子守町, Nara-shi 奈良市
    • Schrein eines shōhakkeyomi 相八卦讀
    II-14

    miya 宮 (Palast)

    Name Kanji Anmerkungen Erzählung
    Hatsuse no Asakura no miya 洎瀬朝朝倉宮
    • Palast von Asakura zu Hatsuse
    • steht im südlichen Teil der heutigen Stadt Sakurai 桜井市 in der Präfektur Nara 奈良県
    • dort regierte Yūryaku Tennō 雄略天皇 23 Jahre lang
    I-01
    Iware no miya 磐余宮
    • Palast von Iwaya
    • steht vermutlich irgendwo im heutigen Bezirk Shiki 磯城郡 in der Präfektur Nara 奈良県
    I-01
    Oharida no miya 小墾田宮
    • Palast von Oharida (Owarida)
    • war während der Asuka Zeit 飛鳥時代 der Palast von Suiko Tennō 推古朝天皇
    • liegt vermutlich im nördlichen Teil des heutigen Bezirks Toyura 豊浦郡 in der Nähe des Dorfes Asuka 明日香村
    I-08


  • Parallelstellen
    Übersicht über Erzählungen mit identen Ploten:

    Besuch der Unterwelt

    • Das Leid der Verstorbenen in der Unterwelt sehen, ins Leben zurückkehren und zum Wohl der Verstorbenen Sutren abgeschreiben und Opfer darbringen.

    Erzählung: I-30, III-09, III-35, III-37

    • In der Unterwelt gute und böse Vergeltung empfangen.

    Erzählung: II-05, II-16, III-22, III-23

    • Der zu Rufende bewirtet König Enras Boten.

    Erzählung: II-24, II-25

    • Der in die Unterwelt Beschiedene spricht durch seinen Sohn (weil er keinen Körper mehr hat).

    Erzählung: III-36

    • König Enra ruft eine Frau zu sich die das Hannya Shin-gyō (Herz-Sūtra) singt.

    Erzählung: II-19

    • Ein Mönch empfängt böse Vergeltung für das Schmähen von Gyōki Bosatsu.

    Erzählung: II-07

    Diebstahl

    • Kultbild/Bodhisattva offenbart einen Dieb.

    Erzählung: II-17, II-22, II-23, III-05

    • Für das Stehlen und Zerstören des Tempelbesitzes erhält der Dieb böse Vergeltung.

    Erzählung: I-27


    Wiedergeburt als Rind:

    • Für das Stehlen (im weitesten Sinn) von Dingen des Sohnes.

    Erzählung: I-10, II-15

    • Für das verwenden von Dingen eines Tempels.

    Erzählung: I-20, II-05, II-09, II-32

    • Für das zurückfordern von Schulden im Übermaß.

    Erzählung: III-26

    [keine Wiedergeburt als Rind, aber zum Thema passend]

    • Schulden nicht bezahlen, im nächsten Leben Vergeltung empfangen.

    Erzählung: II-30

    Heilung

    • Durch Rezitation eines Sutras werden Blindheit/Gehörlosigkeit/Krankeiten geheilt.

    Erzählung: I-08, III-21, III-34

    • Durch Verehrung eines Kultbildes/Bodhisattvas werden blinde Augen geheilt.

    Erzählung: III-11, III-12

    • Durch Rezitation eines Sutras wird junge Frau geheilt, sie heiratet ihren Heiler, der das Familienvermögen erhält.

    Erzählung: I-31

    Kraftweiber

    Erzählung: II-04, II-27

    Kultbilder und Sutren

    • Durch flehen/verehren der Kultbilder Geld o.ä. bekommen.

    Erzählung: II-13, II-14, II-21, II-28, II-34, II-42, III-03

    • Stöhnende/sprechende Statuen und Bilder.

    Erzählung: I-35, II-22, II-23, II-26, II-39, III-17, III-28

    • Aus stöhnendem/sprechendem Holz wird Statue eines Buddhas/Boddhisatvas gemacht.

    Erzählung: I-05, II-26

    • Über jemanden spotten der das Hoke-kyō rezitiert/abschreibt und einen schiefen/verformten Mund bekommen.

    Erzählung: I-19, II-18, III-20

    • Feuerimmunität von Kultbild/Sutra.

    Erzählung: I-33, II-37, III-10

    Lotos-Sutra

    Schmähen des Lotos Sutra bewirkt unmittelbar einen schiefen Mund (wie im Sutra selbst prophezeit):

    • I-19, II-18, III-20 (in den beiden ersten Geschichten wird außerdem das Spiel Go erwähnt).

    Rettung

    • Durch rezitieren/abschreiben von Sutren.

    Erzählung: II-20, III-04, III-13

    • Durch anrufen eines Bodhisattvas.

    Erzählung: III-07, III-25, III-32

    Erzählung: I-07, II-08, II-12

    Todesvergeltung

    • Für das Schlagen eines Mönchs.

    Erzählung: II-01, II-35, III-14, III-15

    • Dem bettelnden Mönch keine Opfergaben geben/spenden.

    Erzählung: I-29, III-33

    • Andere.

    Erzählung: I-27, II-03, II-10, II-11, II-18, III-18, III-26, III-29

    Totenschädel

    • Schädel vergilt erhaltene Wohltat, sein Geist zeigt sich und offenbart den Mörder.

    Erzählung: I-12, III-27

    Parallelstellen in den Nebenhandlungen

    • Tiere/Sutren zeigen sich in der Unterwelt in menschlicher Gestalt
    Erzählungen: II-16 / I-30, II-19
  • Hōgō-Sutra
    Das Hōgō-Sutra 方広経/方廣經 (jap. Hōgō-gyō oder Hōkō-kyō, chin. Fāng guǎn/Fang kuan) findet im Nihon ryōiki in den Geschichten I-08, I-10, III-04 und III-14 Erwähnung. Ob der Begriff hier ein spezifisches Sutra oder allgemein Mahāyāna-Schriften bezeichnet ist nicht ganz eindeutig.

    Hinweise für Mahāyāna-Schriften allgemein

    Für die Bedeutung des Begriffs hōkō-kyō als allgemeine Bezeichnung für Mahāyāna-Schriften spricht sich unter anderem Nakamura aus, weswegen es ihrer Meinung nach heute nicht mehr möglich ist mit Sicherheit zu bestimmen, um welches spezifische Manuskript es sich dabei handelt.
    Ebenfalls dafür spricht die Analyse des Begriffs hōkō 方廣. Er setzt sich zusammen aus hōsei 方正 (Aufrichtigkeit, Rechtschaffenheit) und kōbaku 廣博 (weit, riesig) und bezeichnet in der buddhistischen Tradition, wie bereits erwähnt, allgemein Schriften die dem Mahāyāna-Buddhismus zugeschrieben werden.
    Zwar behandelt Nakamura hōkō-kyō als allgemeine Bezeichnung, jedoch schließt auch sie nicht vollkommen aus, dass es als gekürzte Form des Titels ein Hinweis auf ein bestimmtes Manuskript sein könnte.

    Hinweise für ein spezifisches Manuskript

    Sowohl Nakamura als auch Izumoji weisen darauf hin, dass die Bezeichnung hōkō-kyō 方廣經 auf das Manuskript Daitsū hōkō sange metsuzai shōgon jōbutsu-kyō 大通方広懺悔滅罪荘厳成仏経 [chin. Ta t'ong fang kouang tch'an houei mie tsouei tchouang yen tch'eng 大通方廣懺悔滅罪莊嚴成佛經; auch Daitsū hōkō-kyō 大通方広経 oder Ta t'ong fang 大通方廣] hinweisen könnte.
    Dieses wurde während der Sui-Dynastie (581-618) in China kopiert. In dieser Kopie wird deutlich, dass der Bußritus, wie er in der Geschichte I-10 beschrieben ist, zu dieser Zeit in China sehr populär war. Dieses Ritual kam vor 731 nach Japan.
    Des Weiteren deutet Izumoji auf eine Parallele hin, die in der Geschichte I-08 zu finden ist. So heißt es in der dritten Schriftrolle des Daitsū hōkō sange metsuzai shōgon jōbutsu-kyō an einer Stelle 是大方廣經典 bzw. 是大方広経典; im Titel der Geschichte I-08 ist 方広経典 zu finden. Diese Ähnlichkeit weist darauf hin, dass es sich dabei um ein und dasselbe Sutra handeln könnte.

    Historisches zum 大通方広懺悔滅罪荘厳成仏経

    Das Fang-kuang chin oder Fang-kouang king ist ein Katalog von Sutren, der 594 fertig gestellt wurde. Das Ta t'ong fang 大通方廣 ist darin als fragwürdiges bzw. zweifelhaftes Sutra gelistet. Laut dem Katalog besteht das Sutra aus drei Teilen (kiuan).
    Das ursprüngliche Manuskript ist verloren gegangen. Die heute bekannte Version im Taishō (Nr. 2871, Vol. 85, S. 1338c-1355c), die auch Nakamura nennt, ist an Hand von drei Manuskripten aus Dunhuang[1] rekonstruiert worden.
    Im Detail wurden die einzelnen Teile mit folgenden Quellen rekonstruiert:

    • 1. kiuan: aus dem Besitz von Matsumoto Bunzaburō[2]; aus Dunhuang
    • 2. kiuan: aus der Sammlung der Bibliothek Ōtani; aus Dunhuang; stammt aus dem Jahr 590
    • 3. kiuan (2 Quellen)
      • aus der Sammlung von Rolf A. Stein[3]; aus Dunhuang
      • eine Kopie aus dem 3. Jahr Tempyō (731), die in Japan aufbewahrt wurde


    1. großer Fund von alten Schriften in China, Anfang des 20. Jahrhunderts
    2. 1869-1944, Tibetologe
    3. 1911-1999, französisch-deutscher Tibetologe und Sinologe


    Quellen

    Amitābha (skr. अमिताभ Buddha des unermesslichen Lichtglanzes) oder Amitāyus (unendliches Leben)[1]

    Im japanischen wird er 阿弥陀仏 (Amida butsu) oder 阿弥陀如来(Amida nyorai) genannt. Amitābha ist Herr der Buddhas der Lotusfamilie und thront im Reinen Land von Sukhāvatī. Dank seines Reinen Landes ist Amitābha in vielen ostasiatischen Regionen, vor allem aber in Japan, zu einem der populärsten Buddhas aufgestiegen und drängte dabei insbesondere den historischen Buddha Shakyamuni in den Hintergrund. Daher sind Amidadarstellungen in Japan besonders häufig.[2] Die sich auf Buddha Amitābha berufende Schule wird auch Amidismus oder Amitābha-Buddhismus genannt.

    In seiner Rolle als Buddha der umfassenden Liebe lebt Amitābha in der Ruhe (Darstellung als meditierender Buddha) und arbeitet für die Erleuchtung aller Wesen (Darstellung als segnender Buddha). Seine wichtigste Erleuchtungstechnik ist die Visualisierung der umgebenden Welt als Paradies. Wer seine Welt als Paradies begreift, erweckt dadurch die Erleuchtungsenergie in sich. Seine Welt als Paradies sehen kann man durch einen entsprechenden positiven Gedanken (Erleuchtungsgedanke) oder in dem man allen Wesen Licht sendet (alle Wesen glücklich wünscht). Nach der Amitābha-Lehre steigt man bei seinem Tod ins Paradies auf (in das Reine Land Amitābhas), wenn man seinen Namen als Mantra denkt und als Seele durch das Scheitelchakra den Körper verlässt.[3]


    Das Reine Land

    Amida Buddha in Kamakura

    Das Reine Land Sukhāvatî des Buddha Amitābha stellt im buddhistischen Lehrgebäude keine Einzelerscheinung dar. Vielmehr gibt es nach der Tradition des Mahāyāna unendlich viele Bereiche, über die jeweils ein Buddha herrscht. Es bildet einen idealen Projektionsort für die Wünsche der Menschen und bietet eine Fluchtmöglichkeit vor den Widrigkeiten und Ängsten des täglichen Lebens. Insofern stellt es auch einen Gegenentwurf zu den Gegenenheiten der erlebten Welt dar. Das Sukhāvatī bietet nicht nur beste Lebensverhältnisse, sondern auch ideale Bedingungen für dessen Bewohner, sich auf das Studium des buddhistischen Dharma zu konzentrieren und somit hin zur Buddhaschaft geführt zu werden.[4]


    Darstellung von Amitābha

    Amitābha wird in der Regel auf einem Lotusthron oder einer Loturblüte sitzend in Meditationshaltung dargestellt. Seine Hände ruhen in der Meditationsgeste in seinem Schoß. Amitābha wird oft auch in dunkelroter Farbe, versehen mit dem Attribut der Lotusblüte, die die Geburt im Reinen Land symbolisiert, dargestellt. Das ihm zugehörige Tier ist der Pfau, der in Asien den Ruf genießt, gegen jedes Gift bzw. schädlichen Einfluss immun zu sein. Die ihm ugeordnete Himmelsrichtung ist der Westen. In China und Japan wird Amitābha oft stehend, mit erhobener rechter Hand in der Ermutigungsgeste (skr. abhayamudrā) und herunterhängender linker Hand in der Geste der Wunschgewährung (skr. varadamudrā), in goldener Farbe dargestellt.[5]


    Geschichten

    Aminda Buddha kommt in folgenden Geschichten vor:

    Fußnoten

    1. Wikipedia 2011:#Amitabha
    2. Scheid 2010:#Amida Nyorai und sein Reines Land
    3. Wikipedia 2011:#Amitabha
    4. Leßmann o.J.:26
    5. Leßmann o.J.:25

    Literatur

    Biographie

    En no Gyōja wurde im Jahr 634 in den Katsuragi-Bergen(葛木)in Yamato in die Familie Kamo no E no Kimi (加茂役公) geboren. Sein Geburtsname lautete späteren Quellen zufolge Asahimaru 朝日丸.

    Zum ersten Mal taucht En no Ozunu im Shoku nihongi 797 auf. Die Grundelemente seiner Legende sind bereits vorhanden: Er lebt zur Zeit des Monmu Tennō (697–707) als Ein­siedler auf dem heiligen Berg Katsuragi und ist für seine magischen Fähig­keiten bekannt. Er ist in der Lage, sich sowohl Dämonen als auch Götter durch seine Magie dienstbar zu machen und zu binden. Schließlich wird En no Ozunu der Vorbereitung eines Umsturzes bezichtigt, worauf er nach Izu verbannt wird.

    Im Nihon ryōiki (日本霊異記) (frühes 9. Jh.) wird er E no Ubasoku genannt. Hier erfolgt seine Verbannung durch die Intrige des Gottes Hitokotonushi, der es satt hat, dass E no Ozunu die Götter zu Diensten zwingen kann. Als Strafe bindet En no Ozunu Hitokotonushi in ein Bergtal.

    En no Gyōja und Shugendō

    Als En no Gyōja wird En no Ozuno von den Yamabushi als Gründer der religiösen Praxis Shugendō verehrt. Laut Rotermund findet sich jedoch kein Beleg für eine dezidierte Verbindung zwischen den Yamabushi und den Übungen En no Ozunos; vielmehr sei dieser später aufgrund seiner Prominenz als mythischer Magier als Gründerfigur auserkoren worden.

    Links

    E no Gyōja in der deutschen Wikipedia

    Die En no Gyōja-Legende im Web-Handbuch "Religion in Japan" von Bernhard Scheid

    Literatur

    • Hartmut O. Rotermund: Die Yamabushi: Aspekte ihres Glaubens, Lebens und ihrer sozialen Funktion im japanischen Mittelalter
    • Kichijō tennyo
      Kichijō Tennyo 吉祥天女 wird auch Kichijōten/Kitchōten 吉祥天 oder Kudokuten 功徳天 genannt und ist in Japan die buddhistische Göttin der Fruchtbarkeit, des Glück, der Schönheit und der Leistung.

    Ursprünglich stammt sie aus der hinduistischen Mythologie und in Sanskrit lautet ihr Name Śrī-Mahadevi, Mahāśrī, Mahasri, Lakṣmī und/oder Laksmi.

    Kichijō Tennyo

    In hinduistischen Mythen ist sie die Frau von Vishnu und in buddhistischen Mythen wird sie oft als Schwester von Bishamonten dargestellt.

    Ihr Attribute ähneln sehr denen von Benzaiten (弁才天 oder 弁財天), obwohl diese von der indischen Flussgöttin Sarasvati abgeleitet ist.
  • Kyōkai
    Autor des Nihon ryōiki. Kyōkai war ein buddhistischer Priester des Yakushi-ji 薬師寺 Tempels in Nara.

    Quelle

    • Dykstra, Yoshiko Kurata (1983) „Nihon ryōiki“, Gen Itasaka (Hg.): Kodansha Encyclopedia of Japan, Band 5. Tokyo: Kodansha, S. 382.
    • Oharida Palast
      Der 小墾田宮(おはりだのみや)war zur Asuka Zeit 飛鳥時代 (552-646) der Palast von Suiko Tennō 推古朝天皇 und in der Nara Zeit 奈良時代 (710-784 bzw.794) diente er als Palast von Junnin Tennō 淳仁天皇 und später als der Sitz von Shōtoku Tennō 称徳天皇 (=Kōken Tennō 孝謙天皇).
    • Rokudō shishō
      rokudō shishō 六道四生 bezieht sich auf die buddhistische Idee der sechs möglichen Welten des saṃsāra, in welche man geboren werden kann, sowie die vier verschiedenen Arten der Geburt.

    六道 - sechs Welten/Daseinsformen

    In die ersten drei gelangt man, wenn man im vorhergehenden Leben schlechtes karma angehäuft hat, in die anderen drei, wenn man gutes karma angehäuft hat.

    deutsch englisch japanisch sanskrit
    Hölle hell 地獄道 narakagati
    Hungergeister hungry ghost 餓鬼道 pretagati
    Tiere animal 畜生道 tiryagyonigati
    kriegerische Geister [1] asura 修羅道 asura-gati
    Menschen human 人間道 manuṣya-gati
    Götter god 天道 deva-gati

    四生 - vier Arten der Geburt

    deutsch englisch japanisch sanskrit Erklärung
    Oviparie (aus Eiern) Oviparous (born from eggs) 卵生 aṇḍaja-yoni so wie Vögel, Reptilien, Fische und Insekten
    Viviparie (aus dem Mutterleib) / lebend-gebährend Viviparous 胎生 jarāyujā-yoni so wie Säugetiere
    aus Feuchtigkeit born from moisture 濕生 saṃsvedajā-yoni kann auch als Geburt durch die Umstände (因緣生) sowie Geburt durch das Zusammentreffen von kalt und warm 寒熱和合生 verstanden werden; für kleinste Lebensformen, die keine Eier legen, oder deren Eier [zur damaligen Zeit] nicht sichtbar waren
    Metamorphose / spontane Transformation Metamorphic 化生 upapādukā-yoni, Pali opapātika zum Beispiel in der Hölle oder im Himmel geboren werden
    siehe DDB [2]
  • Shitennō
    Die vier Wächtergötter

    Die Shitenno (四天王) sind vier Wächtergötter: jeder von ihnen wacht über und und repräsentiert eine der vier Himmelsrichtungen. Sie bieten Schutz vor Geistern aus allen Richtungen. Es gibt viele Tempel, in denen sie als Gruppe gemeinsam verehrt werden. Der Shitennō-ji (四天王寺) in Osaka ist ihnen gewidmet.

    Ursprung und Funktion

    Die vier Wächter

    Quellen und Links

    Religion Japans

    Four Heavenly Kings
  • Steuerreis
    Der Reis war Edos wichtigster Rohstoff. Er war nicht nur das Hauptnahrungsmittel, sondern auch die Basiswährung des Kaiserreichs. In den Provinzen und Lehen, wurde ein Großteil der Steuern in Form von Reis berechnet und bezahlt. Dies galt bis zur Verwestlichung Japans im Zuge der Meiji-Reform (1868). In verschiedenen japanischen Provinzen bestand die Bevölkerung zwischen 80% und 90% aus Bauern. Für die Steuern wurden die Bauern fast ganz alleine herangezogen. In der Regel konnte sich das Landvolk den leckeren Genuss von Reis nicht leisten. Stattdessen aßen sie hauptsächlich Weizen, Gerste und eine besondere Hirse. Wohlhabende aßen Reis schneeweiß geputzt, die ärmeren nur ungeschält. Die Arbeit war schwer und die Steuerlast drückend. Die Tradition empfahl, von der Ernte „vier Teile dem Fürsten und sechs Teile dem Volk“, aber oft genug wurden vom Herren 50% oder gar 70% des Ertrages verlangt. Während der Steuerreis im Dorfspeicher (gōkura) verwahrt wurde, war dort ein Wachposten aufgestellt. Trat ein Verlust ein, dann musste diesen das ganze Dorf ersetzen. Nach einzahlen wurde der Steuerreis vom Shogun in den Zentralen Speichern am Sumida [1] aufbewahrt. Da jedoch die Wirtschaft längst auf Gold- und Kupfermünzen basierte und auch Beamte und Krieger der Regierung, ihre Bezahlung lieber in Geldstücken, als in Reissäcken heim trugen, haben sich um die Speicher Kaufleute angesiedelt. Diese tauschten Reis gegen eine Gebühr in Geld um. Da der Geldbedarf der Krieger groß war und die Reisernte oft mager, geben Reishändler Vorschüsse und Kredite und verdienten gut an den Zinsen. Mittlerweile gehörten diese Kaufleute zu den reichsten Bürgern der Stadt und hatten an enormen Einfluss gewonnen (札差, fudasashi) [2]. Somit konnten sie den Preis für Reis kontrollieren. Die bäuerliche Bevölkerung und auch Untergebene des bakufu [3] )waren von ihnen abhängig und litten darunter. Auf Reis gründeten sich die Ernten der Samurai. Nach der Ertragshöhe war die Größe der Lehensgebiete festgelegt und durch den Verkauf überschüssigen Reises, war es den einzelnen Feudalländereien möglich, Bargeld zu bekommen und über dies andere Waren zu erstehen. Fußnoten
    1. Sumida ist einer der 23 Bezirke der Präfektur Tokio. Er liegt im Nordosten der japanischen Hauptstadt Tokio. Der Name des Bezirks kommt von dem gleichnamigen Fluss Sumida (隅田川, -gawa). Allerdings wurde das erste Zeichen durch das gleichgesprochene erste Zeichen der alternativen Bezeichnung für das Flussufer (墨堤) ersetzt.
    2. Bezeichnung für Reishändler in Edo und Ōsaka
    3. Das bakufu („Zeltregierung") ist eine Form von Militärregierung durch die Kriegerklasse (bushi), an deren Spitze der Herrscher in Form des shôgun stand. Diese Form der Regierung existierte von 1190-1867.

    Materialien

    Wikipedia:

    Suiko Tennō war die Tochter von Kinmei Tennō 欽明天皇 und wurde im Alter von 18 Jahren die Gemahlin von Bidatsu Tennō 敏達天皇 (regierte von 572-585). Nach Bidatsus Tod, kam Suikos Bruder Yōmei Tennō 用明 für kurze Zeit an die Macht, starb aber nach zwei Jahren an einer Krankheit. Suiko bestieg nach dem Tod ihres Bruders den Thron, ernannte Prinz Shōtoku (聖徳太子 shōtoku taishi) zum Regenten und übertrug die politische Macht auf ihn.

    Suiko Tennō war eine Förderin des Buddhismus in Japan. Im zweiten Artikel der 17-Artikel-Verfassung (十七条憲法 jūshichijō kenpō) forcierte sie die Ehrung der Drei Schätze des Buddhismus (sanbō). Sie unterstützte auch den Bau von buddhistischen Tempeln und Köstern. Darüber hinaus war Suiko Tennō eine der ersten buddhistischen Monarchen in Japan. Sie legte kurz vor ihrer Krönung das Gelübte einer Nonne ab.

    Weitere erbrachte Leistungen während Suiko Tennōs Regierungsperiode sind die Aufnahme von Beziehungen mit dem Sui Hof in China, die Bildung eines Beamtensystems (冠位十二階 Kanijūnikai) und die Abfassung der oben genannten Verfassung (十七条憲法 jūshichijō kenpō).

    Suiko Tennō wird in folgenden Geschichten erwähnt:



    Anmerkungen

    Artikel 2. der 17-Artikel-Verfassung:

    • 二に曰く、篤(あつ)く三宝を敬へ。三宝はとは仏(ほとけ)・法(のり)・僧(ほうし)なり。則ち四生の終帰、万国の禁宗なり。はなはだ悪しきもの少なし。よく教えうるをもって従う。それ三宝に帰りまつらずば、何をもってか柱かる直さん。
    • Ehre die drei Schätze. Die drei Schätze als da sind Buddha, das Gesetz und die Priesterschaft, sind die letzte Zuflucht der vier geschaffenen Wesen und das Zentrum des Schicksals eines jeden Landes. Welcher Mensch in welchem Zeitalter würde dieses Gesetz nicht ehren. Wenige sind im Kern schlecht. Sie können lernen, das Gesetz zu befolgen. Aber wenn sie nicht Zuflucht bei den drei Schätzen nehmen, wie soll ihre Verbogenheit dann gerade werden?


    Literatur

    1. 三宝 die Drei Schätze/Kostbarkeiten/Kleinodien/...
    2. 三報 die drei Entlohungen

    1) 三宝

    Die Drei Kleinodien (skt.: Triratna) bezeichnen Buddha, Dharma und Sangha im Buddhismus. Dharma heißt die Buddha-Lehre. Sangha heißt in der Regel nur die Gemeinschaft der Erwachten, nicht die des allgemeinen Sangha, der die Buddhismus-Praktizierenden in ihrer Gesamtheit bezeichnet. Erst durch die Zufluchtnahme zu den Drei Kleinodien, und zwar aus tiefster innerer Überzeugung, gilt jemand als Buddhist.

    2) 三報

    Karmische Vergeltung/Belohnung für gute oder schlechte Taten

    1. im gegenwärtigen Leben: gen 現報
    2. in Form der nächsten Wiedergeburt: shō 生報
    3. in den darauf folgenden Leben go 後報.
    4. Übernatürliche Wesen

    Generische Termini

    Begriffe, die Gruppen von überirdischen Wesen bezeichnen:

    Lesung Kanji Übersetzung Anmerkung Erzählung
    bosatsu 菩薩 Bodhisattva auch als Titel für außergewöhnliche Mönche verwendet s.u. (einzelne)
    butsu, hotoke 仏/佛 Buddha s.u. (einzelne)
    gohōjin 護法神 Schutzgottheiten des Dharma jap. Bezeichnung für Dharmapāla. Der Glaube an Schutzgottheiten des Dharma war im Mahāyāna und Vajrayāna sehr verbreitet. Populärstes Beispiel: Mahākāla महाकाल. II-35
    kamigami, jingi 神祇 [verschiedenartige] Götter Götter des Himmels und der Erde, einschließlich aller Buddhas und Bodhisattvas I-07
    kishin, onikami 鬼神 Götter und Dämonen, Götter und Geister, Gottheiten chin. Terminus, kann aber auch für kami stehen. In II-5 wird alternativ der Ausdruck karakami 漢神 (wtl. chin. Gottheit) gebraucht, gemeint ist offenbar eine aus buddhistischer Sicht böse Gottheit. I-28, II-05
    jinō 神王 II-21
    marahitogami 客神 Besuchergötter Mit diesem Begriff (der ein wenig an die marebito von Orikuchi Shinobu erinnert) bezeichnet Mononobe no Moriya (-587), ein erbitterter Gegner des Buddhismus, die buddhistischen Wesenheiten. I-05
    shiō 四王 II-24
    Tennyo 天女 Hofdame im Himmel Tennyo sind die Frauen,die im Himmel wohnen. Sie dienen als Hofdame zum Kaiser im Himmel. In der Welt der Menschen gibt es keine Unterschiede zwischen Tennyo und menschliche Frauen außer guter Figuren. Es ist überliefert, dass Tennyo im Himmel mit der ihren Kleidung:„Hagoromo“ fliegen. Die Erzählung:“Hagoromo dennsetsu“(羽衣伝説) gibt es, in der Tennyo einen menschlichen Mann heiraten, weil sie ihre Kleidung geraubt wurde und nicht nach dem Himmel zurückfliegen konnte. I-28
    zenjin, zenshin 善神 gute Gottheiten
    • andere Bezeichnungen: gohōzenjin 護法善神, gohōshin 護法神, shotenzenjin 諸天善神
    • dharma-beschützende Gottheiten
    • Patrongottheiten (Buddhas und Boddhisatvas) des Mahāyāna-Buddhismus
    I-05


    Einzelne Gestalten

    Lesung Kanji Übersetzung Anmerkung Erzählung
    Amida Butsu 阿弥陀仏 Amida Buddha jap. Bezeichnung für Amitabha अमिताभ, Buddha des unermesslichen Lichtglanzes II-26
    Enra-ō 閻羅王 König Enra Synonym von Enma; Richter/König der Unterwelt II-05, II-07, II-19, II-24, II-25, III-09, III-22, III-26, III-36, III-37
    Hitokotonushi no ōkami, Katsuragi no hitokotonushi no ōkami 一語主大神, 葛木一語主大神
    • Gottheit, die auf dem Berg Katsuragi 葛木峰 (Berg zwischen Nara-ken 奈良県 und Ōsaka-fu 大阪府) erscheint
    • er wird Hikotonushi genannt, weil er das Glück und Unglück mit einem Wort (hikoto 一語) entscheidet
    • laut der Erzählung I-28, wurde die Gottheit durch den Asketen E verflucht und gebannt und konnte bis heute noch nicht zur Erlösung gelangen
    I-28
    Ikazuchi no kami 雷神 Donnergott I-01
    Kannon Bosatsu 観音菩薩 Kannon Bodhisattva der Bodhisattva der Güte und Barmherzigkeit I-06, I-15, I-17, II-26, II-37 , II-42, III-03, III-07, III-12, III-13
    Kichijō tennyo 吉祥天女 jap. Bezeichnung der indischen Glücksgöttin Lakṣmī; im Ryōiki auch als Bodhisattva bezeichnet II-14
    Konsu bosatsu 金鷲菩薩 eigentlich ein Mönch, der bosatsu genannt wird II-21
    Miroku Butsu 弥勒仏 Miroku Buddha ein Buddha, der in der Zukunft in dieser Welt erscheinen wird, um die Lebewesen zu retten II-26, III-08, III-28
    Myōken Bosatsu 妙見菩薩 I-34, III-05, III-32
    Myōtoku Bosatsu 妙徳菩薩 Manjusri Buddha Der Mönch Gyōki soll laut der Erzählung I-05 die Inkarnation von Myōtoku Bosatsu sein. I-05
    Ryūjin, Ryōjin 龍神 Drachengottheit Ryūjin ist eine andere Bezeichnung für Watatsumi 海神 oder Ōwatsumi kami 大綿津見神, eine Wassergottheit in der Japanischen Mythologie. I-25
    • 釈迦如来
    • 尺迦牟尼、釈迦牟尼
    Buddha Shakyamuni jap. Bezeichnung für Gautama Buddha
    Shūkongōjin 執金剛神
    • skt. Vajradhāra
    • Kultbild im Konsu 金鷲 (= Tōdai-ji 東大寺)
    II-21
  • Awa no kuni
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    ! colspan="2" bgcolor="#f2f2f4" | Awa no kuni 粟國 |- |colspan="2"|<display points service="openlayers" layers="ryomap_temp" height="376" width="276" centre="-3.2,-0.5" zoom="1">-3.2,-0.5|Awa no kuni 粟國|III-20</display points> |- ! colspan="2" bgcolor="#f2f2f4" | Namen |- |bgcolor="#f2f2f4"|damals |Awa no kuni 粟國 |- |bgcolor="#f2f2f4"|heute |Tokushima-ken 徳島県 |- ! colspan="2" bgcolor="#f2f2f4" | Zugehörigkeit |- |bgcolor="#f2f2f4"|Bezirke (kōri) |Nagata 名方郡 |- ! colspan="2" bgcolor="#f2f2f4" | Erzählungen |- |colspan="2"|III-20 |- |}

    Awa no kuni 粟國 (あは)

    Ab 730 auf Anordnung der Genmei-Tennō mit den Schriftzeichen 阿波 geschrieben.

    Kolbenhirse (Awa 粟)

    Quellen und Links

    • Wikipedia, jap.
    • Sanbō ekotoba
      Das Sanbō ekotoba 三宝絵詞 (Bilder und Erklärungen zu den Drei Juwelen) ist eine Sammlung buddhistischer Geschichten, die während der Heian-Zeit als Leitfaden für Sonshi Naishinnō 尊子内親王 zusammengestellt wurde, einer Tochter des Tennō, die sich für ein Leben als Nonne entschieden hatte.

    Namen

    Das Werk bestand ursprünglich wohl aus Bildern (e 絵) und Erklärungen (kotoba 詞) zu den Drei Juwelen (sanbō 三宝). Die Bilder gingen im Lauf der Zeit verloren, einzig der Text blieb erhalten.

    Aufbau

    Die drei Teile, aus denen es besteht, entsprechen thematisch den drei Juwelen: Es beginnt mit Erzählungen über Buddha, geht über zu Geschichten über die Lehre und schließt im dritten Teil mit den Regeln für Mönche und Nonnen.

    Vergleich mit dem Ryōiki

    Bis auf die erste und letzte Geschichte basiert der ganze zweite Teil des Sanbōe auf Vorlagen aus dem Ryōiki.

    Konkordanz

    Ryōiki, Teil 1 Sanbōe
    I-04 II, 1
    I-08 II, 5
    I-11 II, 6
    I-14 II, 7
    I-19 II, 9
    I-22 II, 2
    I-28 II
    Ryōiki, Teil 2 Sanbōe
    II-06 II, 10
    II-07 II, 3
    II-08 II, 13
    II-15 II, 11
    II-20 II, 12
    II-24 II, 14
    II-29 II, 3
    Ryōiki, Teil 3 Sanbōe
    III-04 II, 15
    III-06 II, 16
    III-13 II, 17
    III-14 II, 8
    III-19 II, 4

    Quellen und Links

    • SNKBT 31
    • Edward Kamens, The Three Jewels. A Study and Translation of Minamoto Tamenori's Sanbōe. Ann Arbor: Center for Jap. Studies, Univ. Michigan, 1988.
    • Wikipedia jap. — Sanbō ekotoba
    • Sanbō ekotoba, älteste Abschrift aus dem Jahr 1273, E-Museum
    • Weltliche Personen

    Auf dieser Seite sind biographische Eckdaten zu den namentlich genannten weltlichen Akteuren des Ryōiki aufgelistet. Siehe auch Mönche und Nonnen oder Ränge und Titel für weitere Informationen.

    Tennō

    # Lesung Kanji Daten Anmerkungen Erzählung
    21. Yūryaku Tennō 雄略天皇 R: 456-479
    • wurde Ōhatsuse-wakatakeru no sumeramikoto 大泊瀬稚武天皇 genannt
    • regierte 23 Jahre lang im Palast von Asakura zu Hatsuse 洎瀬朝朝倉宮
    I-01
    29. Kinmei Tennō 欽明天皇
    • R: 539–571
    • L: 509-571
    • Vater von Bidatsu Tennō 敏達天皇 und Suiko Tennō 推古天皇
    • wurde Amekuni-oshihiraki-hironiwa no mikoto 天国押開広庭命 genannt
    • residierte im Palast Kanazashi in Shikishima 磯城嶋金刺宮
    • während seiner Regentschaft soll der Buddhismus von Korea (Baekje / Kudara 百済) nach Japan gekommen sein
    I-02
    30. Bidatsu Tennō, Bitatsu Tennō (B/N), Bintachi Tennō (I) 敏達天皇
    • R: 572-585
    • L: 538-585
    • zweiter Sohn des Kinmei Tennōs 欽明天皇
    • wurde Nunakura-futotamashiki no mikoto 渟名倉太玉敷命 genannt
    • residierte im Palast von Osada in Iware 磐余譯語田宮
    • seine zweite Frau war seine Halbschwester Prinzessin Kashikiya, bekannt als Suiko Tennō
    • Seine religiöse Politik neigte sich dem Shintō zu. 585 verbot er wegen einer Epidemie den Buddhismus und ließ Tempel und Statuen Buddhas verbrennen. In dem gleichen Jahr wurde er selber krank und starb.
    I-03, I-05
    33. Suiko Tennō 推古天皇
    • R: 592-628
    • L: 554- 628
    • 1. schriftlich überlieferte, regierende Kaiserin Japans
    • Ernennung Shōtoku taishis 聖徳太子 zum Regenten
    • Förderin des Buddhismus
    • vor Inthronisation Weihung zur Nonne

    I-04, I-05, I-06, I-08

    41. Jitō Tennō 持統天皇
    • R: 686-697
    • L: 645-703
    • nach Tenmu Tennō 天武天皇
    • weitere Namen: Uno no Sarara oder Uno no Sasara 鸕野讚良
    • Tochter des Ministers Ōmi Soga no Yamada no Ishikawa Maro
    • hat ihren Onkel, Tenmu Tennō 天武天皇, geheiratet
    I-25, I-26
    42. Monmu Tennō 文武天皇
    • R: 697-707
    • L: 683-707
    Enkel des Tenmu Tennō 天武天皇 und Kaiserin Jitō 持統 I-28


    45. Shōmu Tennō 聖武天皇
    • R: 724–749
    • L: 701–756
    • Förderer des Buddhismus, im Vorwort zu Bd. II) als idealer Herrscher dargestellt
    • Errichtung der kokubunji 国分寺 (landesweites Netz von „Provinztempeln“)
    • Zentrum Tōdai-ji 東大寺 (741)
    II-00, I-05, I-32, II-01, II-02, II-03, II-04, II-05, II-06, II-23, II-26, II-27, II-35, II-38
    46.

    48.

    Kōken Tennō

    Shōtoku Tennō

    孝謙天皇

    称徳天皇

    • R1: 749–758
    • R2: 764–770
    • L: 718-770
    III-38
    50. Yamabe Tennō 山部天皇
    • R: 781-806
    • L: 737-806
    • posthum Kanmu Tennō 桓武天皇, im Ryōiki aber unter seinem Geburtsnamen als Yamabe Tennō

    (im E-Text jeweils mit 桓武 glossiert)

    • seine Frau ist Tajihi no Omina 丹治比孃女
    III-30, III-31, III-35, III-39

    Tennōfamilie

    Lesung Kanji Daten Erzählung
    Prinz Kamino 神野
    • Gilt als Wiedergeburt von Bodhisattva Jakusen 寂仙菩薩
    • Saga Tennō
    III-39
    Ki no Omi Umakai 紀臣馬養 Laut Shinsen Shōriroku Mitglied der kaiserlichen Familie III-25
    Prinz Nagaya 長屋親王
    • wird eines Regierungsumsturzes verdächtigt
    • begeht Selbstmord
    II-01, II-02
    Shōtoku Kōtaishi, Shōtoku Taishi, Umayado Ōji 聖德皇太子, 聖德太子, 厩戸皇子
    (574-622)
    I-04, I-05, II-17
    Tachibana no asomi Naramaro 橘朝臣諾樂麻呂
    (8. Jh.)
    • Sohn des Prinzen Katsuragi
    • rebellierte im Jahre 757
    II-40
    Tajihi no Omina 丹治比孃女
    • Frau von Yamabe Tennō 山部天皇 (Kanmu)
    • Sohn: Prinz Daitoku 大德親王 (Wiedergeburt von Dhyāna-Meister Shaku Zenju 釈善珠)
    III-39

    Andere

    Lesung Kanji Daten Erzählung
    Ato no Muraji 跡連 weltlicher Name von Dhyāna-Meister Shaku Zenju 釈善珠 III-39
    Aya no Kimi 綾君
    • Name einer reichen Familie in Sanuki no kuni 讚岐國)
    • Nur im Ryōiki
    • N: eine Immigranten-Familie; Aya ist eine japanische Lesung von Han 漢, vgl. Nihongi (Aston) I,265
    II-16
    Chīsakobe no Sugaru 小子部栖軽

    Chīsakobe war ein Adelsgeschlecht im Dienste des Yūryaku Tennō 雄略天皇

    I-01
    Chinu no Agatanushi Yamatomaro 血沼縣主倭麻呂
    • Gouverneur 大領 von Izumi 和泉國泉郡
    • später Dhyāna-Meister Shingon 信嚴
    II-02
    Fumi no Imiki 文忌寸 = Ueda no Saburō 上田三郎 II-11
    Ikebe no Atahi Hida 池辺直氷田 (I), 池邊直冰田


    (Asuka-Periode)

    • Wird in I-05 damit beauftragt drei Statuen Budda und/oder Bodhisattvas zu schnitzen.
    • Im Nihon shoki steht, dass Soga no Umako zwei Abbildungen Buddhas aus Baekje importieren ließ und Ikebe no Atahi zu der Gruppe der Gesandten gehörte, die die Handwerker in Baekje aussuchen sollten.
    I-05
    Kashiwade no Omi Hirokuni 膳臣廣國
    • Vizegouverneur (shōryō 少領) des Bezirks Miyako 宮子郡 (Land Buzen 豐前國)
    • trägt den Ehrentitel Omi
    I-30
    Kamitsukeno no Kimi Ōhashi 上毛野公大椅 II-11
    Kinunui no Tomo no Miyatsuko Norimichi/Gitsū 衣縫伴造義通
    • wird laut Ryōiki auf einmal taub und schwer krank, erlangt jedoch mit Hilfe des Dhyāna-Meisters Gi 義禅師 durch Rezitation des Hōgō-Sutras 方広経 seine Fähigkeit zu hören wieder
    • Tomo no miyatsuko 伴造 bezeichnet das Oberhaupt eines Familienclans, mit besonderen Aufgaben am Yamato-Hof (250–710).
    I-08
    Kishi no Homaro 吉志火麻呂
    • Wird gegen seinen Willen nach Tsukushi 筑紫 (=Kyūshū) entsandt.
    • Sohn von Kusakabe no Matoji 日下部真刀 (Mutter)
    II-03
    Kurabe no Kotosaka (I), Kuratsukuri no Tokuseki (B), Kuratsukuri no Tokosaka (N) 鞍部徳積
    • Erhält zur Regierungszeit von Suiko Tennō das Amt eines sōzu 僧都
    • Tritt in Nihon shoki unter den namen Azumi no Muraji auf
    I-05
    Kusakabe no Matoji 日下部真刀 Mutter von Kishi no Homaro 吉志火麻呂 II-03
    Kusakabe no Saru 日下部猿
    • lebte laut Ryōiki im Bezirk Wake 別郡 der Provinz Iyo 伊與國
    • wurde möglicherweise Saru 猿 (übersetzt: "Affe") genannt, weil er (nach dem chinesischen Kalender) im Jahr des Affen geboren worden war
    • der gesamte Kusakabe-Clan 日下部氏 stand im Dienst der Herrscher, die Nachfahre der kami waren
    I-18
    Miteshiro no Atsumabito 御手代東人 Seine erste Frau war die Tochter von Awata no Asomi 粟田朝臣, seine zweite Frau war die Nichte seiner ersten Frau I-31
    Mononobe no Moriya no Ōmuraji Kimi 物部弓削守屋大連公
    • Zentrale Figur der anti-Buddhistischen Mononobe Klans 物部
    • Gegner der pro-buddhistischen Soga 蘇我
    I-05
    Nakatomi no Muraji Ojimaro 中臣連祖父麿 Als Nakatomi Mitglied einer bedeutenden Priesterfamilie und Ahnherr der Fujiwara III-25
    Nara no Iwashima 楢磐嶋


    (678-?)

    • I: nur im Ryōiki
    • N: Nara 楢 ist vielleicht 諾樂/奈良
    II-24
    Nuribe no Miyatsuko Maro 漆部造麿
    • In Hakuchi Ära (650-654) aktiv
    • wird nur im Ryōiki erwähnt
    • lebte im Dorf Nuribe 漆部里 im Bezirk Uda 宇太郡 in der Provinz Yamato 大倭國
    I-13
    Ochi no Atae 越智直
    • wird nur im Ryōiki erwähnt
    • war der Vorfahre des Gouverneurs/Verwalters 大領 des Bezirks Ochi 越知郡 in der Provinz Iyo 伊豫國
    • erbaute einen Tempel zur Anbetung von Kannon 観音
    I-17


    Ōmiwa no Takechimaro 大神高市萬侶 Chūnagon oder mittleres Ratsmitglied unter Jitō Tennō 持統天皇, modellhafter Staatsdiener I-25
    Ōtomo no Akamaro 大伴赤麻呂 Gouverneur 大領 des Landkreises Tama 多摩郡 der Provinz Musashi 武蔵国 II-09
    Ōtomo no Yasunoko no Muraji 大部屋栖古連
    • im Ryōiki modellhafter Staatsdiener
    • Erhielt zur Regierungszeit von Suiko Tennō das Amt eines sōzu 僧都 (Kontrolle des Klerus)
    • Wegen seiner Wiederauferstehung auch Yomikaberi no muraji kimi 還活連公 genannt
    • Im Jahre 592 zum persönlichen Betreuer von Shōtoku Taishi ernannt und erhielt für seinen ausgezeichneten Dienst Reisfelder im Bezirk Iho 揖保郡 (Harima no kuni 幡磨国) und den Titel daishin 大信 (7. Rang im kan’i jūni kai 冠位十二階)
    • stirbt laut R. 625
    I-05
    Shima no Ōomi 嶋大臣 Asuka-Periode I-05
    Shirakabe no Numaru (I), Shiragabe no Imaro (N/B) 白髮部猪丸 (I), 白髮部猪麿 (N/B)
    • Laut Nakamura war der Familienname Shirakabe ziemlich berühmt in der Zeit. In Shinsen shōjikuron als Abkömmlinge der Götter = Tennōfamilie bezeichnet: 禪別(神別), 皇別
    • Eine Familie mit demselben Namen tritt auch in der Erzählung III-07 auf
    I-29
    Soga no Iruka 宗我入鹿 pro-buddhistischer Staatsmann (nur beiläufig erwähnt) I-05
    Takahashi no Muraji Azumabito 高橋連東人
    • ein reicher Mann aus Hamishiro no Sato 噉代里
    • wird nur im Ryōiki erwähnt
    • N: die Takahashi-Familie diente dem naizenshi 内膳司, das für die Speisen am Kaiserhof verantwortlich war
    II-15
  • Myōhōki
    Myōhōki 冥報記, chin. Mingpao chi, wtl. „Berichte Karmischer Vergeltung“, verfasst 650-655. Enthalten in Taishō Tripitaka; Vol. T51, No. 2082.

    Konkordanz

    Teil 1
    Ryōiki Myōhōki
    I-07 I, On Yen-kung
    I-10 III, On Wang, Yü
    I-18 II, On Ch'an (Yen)-wu
    Teil 2
    Ryōiki Myōhōki
    II-10 III, On Emperor Wu
    II-25 III, On Ma Chia-yün
    Teil 3
    Ryōiki Myōhōki
    III-10 I, On a Nun of Hotung
    III-13 I, On a Servant in Yeh

    Siehe

    Quellen und Links

    Hier sind alle im Ryōiki erwähnten Titel und Ränge, unterteilt in weltlich und geistlich, aufgelistet. S.a. Weltliche Personen, Mönche und Nonnen und Kabane.

    Weltliche Ränge und Titel

    In alphabetischer Reihenfolge:

    Lesung Kanji Bedeutung Anmerkung Erzählung
    agata no tsukasa 縣主宰 provincial magistrate (N)

    Gau-Regent (B)

    • N: agatao no mikotomochi
    • = kuni no tsukasa 国司
    II-20
    agatanushi 縣主, 県主 gehört zu den Standestiteln kabane vor der Reform im Jahre 684 nach dem alten System shiseido 氏姓制度 II-02, III-26
    ason, asomi, eventuell chōshin 朝臣 asomi 朝臣 ist der ehrenvolle Beiname für Personen, die an der zweiten höhsten Stelle des Rangsystems Yakusa no kabane 八色の姓 stehen I-28, I-31, II-26, II-40, III-09, III-14, III-25, III-35, III-36, III-38
    atahi, atae 直, 値 gehört zu den Standestiteln kabane vor der Reform im Jahre 684 nach dem alten System shiseido 氏姓制度 I-05, II-31, III-33
    chūnagon 中納言 Councillor (N)

    mittlerer Nagon (B)

    • Chūnagon, häufig übersetzt als mittleres Ratsmitglied, war eine Position in daijō-kan oder frühen japanischen Feudalregierung.
    • Chūnagon kam zwischen dainagon (hohe Ratsmitglieder) und shōnagon (niedrige Ratsmitglieder) in der Berechtigung und in der Verantwortlichkeit.
    • Der Titel shōnagon ist auch Teil des Namens von Sei Shōnagon 清少納言, der Autorin des Kopfkissenbuchs (Makura no Sōshi 枕草子).
    I-25
    fuhito, fubito gehört zu den Standestiteln kabane vor der Reform im Jahre 684 nach dem alten System shiseido 氏姓制度 II-07
    imiki 忌寸 imiki 忌寸 ist der ehrenvolle Beiname für Fremdadel (z. B. Angehörige des Königshauses von Baekje, die 663-668 nach Japan flohen) nach dem Rangsystem Yakusa no kabane II-11, II-32
    kimi gehört zu den Standestiteln kabane vor der Reform im Jahre 684 nach dem alten System shiseido 氏姓制度 I-05, I-10, I-28,II-11, II-16, III-19, III-27, III-33
    kuni no tsukasa 国司 siehe: agata no tsukasa
    mabito, mahito 真人 mahito 真人 ist der ehrenvolle Beiname für Personen, die am höhsten Stelle des Rangsystems Yakusa no kabane 八色の姓 stehen, insbesondere kaiserliche Verwandte (Nachfahren der 5. Generation oder später) III-26
    miko 親王 Prinz II-01, III-03, III-38, III-39
    miyatsuko, tomo no miyatsuko 造, 伴造 miyatsuko (N, B) gehört zu den Standestiteln kabane vor der Reform im Jahre 684 nach dem alten System shiseido 氏姓制度.

    Kuni no miyatsuko 国造 (spätere Lesung auch kokuzō) ist die Bezeichnung für Pronvinzverwalter des frühzeitlichen Japan.

    I-08, I-13, II-07, II-33
    muraji[1] Begleiter, Freund muraji 連 ist einer der ehrenvollen Beinamen des Rangsystems Yakusa no kabane 八色の姓 I-05, II-07, II-11, II-15, III-20, III-23, III-25
    kōtaishi 皇太子 kaiserlicher Thronfolger (B)

    Prinz Regent (N)

    I-04, I-05, II-17, III-35, III-38
    omi, shin[1] Vasall, Untertan omi 臣 ist einer der ehrenvollen Beinamen des Rangsystems Yakusa no kabane 八色の姓 I-05, I-30, II-08, II-25, III-16, III-25
    shōryō 少領 Assistenz-Gouverneur (N) dem Gouverneur dairyō 大領 eines Kōri 郷 (vergleichbar mit dem heutigen Gun 郡) untergeordneter Beamter I-30
    suguri 村主 gehört zu den Standestiteln kabane vor der Reform im Jahre 684 nach dem alten System shiseido 氏姓制度 II-32, III-30
    sukune 宿禰 sukune 宿禰 ist der ehrenvolle Beiname für Adlige aus Familien „göttlichen“ Ursprungs nach dem Rangsystem Yakusa no kabane II-27, III-15, III-37
    tairyō; dairyō 大領 Gouverneur
    • Verwalter eines Kōri 郷 (vergleichbar mit dem heutigen Gun 郡) im Ritsuryō-System
    • ein lokaler Gebietsverwalter bzw. Machthaber
    I-07, II-09, II-27, III-26



    1. a b Ōmuraji 大連 und ōomi 大臣 sind die Standestitel der einflussreichsten Klans, die die kabane (ehrenvollen Nachnamen) muraji 連 und omi 臣 erhalten haben.

    Geistliche Ränge und Titel

    In alphabetischer Reihenfolge:

    Lesung Kanji Bedeutung Anmerkung Erzählung
    biku 比丘 Mönch biku die phonetische Transkription von sanskr. bhiksu und bedeutet "Mönch". I-05
    bosatsu 菩薩 Bodhisattva als Titel verwendet für: Gyōki, Konsu, Eikō, Saru-hijiri, Jakusen III-39
    byakue, tadahito 白衣 Laie nach dem weißen Gewand der Laien I-19, II-18
    daitoku, daitoko 大德 / 大徳 (Buddh.) tugendhafter Priester I-05, I-08, I-11, I-12, I-22, II-02, II-07, II-08, II-12, II-29, II-30, III-04, III-19, III-30, III-35, III-38, III-39
    daisōjō 大僧正 (Buddh.) Erzbischof; Definition: höchster buddhistischer Priesterrang hoher Rang, Gyōki (745) I-05, II-07
    dōji, warawa 童子 (Buddh.) Novize junger Novize (unter 20 Jahren), der in einem buddhistischem Tempel als Lehrling arbeitet I-03
    gakushō 學生 buddhistischer Gelehrter Nach B/N/I ein koreanischer Mönch; nach G ein japanischer, der in Korea studierte. Nach N, jemand der auf einer staatlichen Universität buddhistische Schriften oder chinesische Klassiker studierte. I-12


    gyōja, gyōza 行者 Asket, asketischer Bergmönch Wird für für fromme, aber nicht voll ordinierte Mönche alternierend mit ubasoku gebraucht. I-11, II-21, III-28
    hijiri 聖 oder 仙 buddhistischer Asket, Heiliger, daoistischer Unsterblicher III-28, ...
    hōshi 法師 oder 僧 buddhistischer Mönch, buddhistischer Priester I-03, I-04, I-06, I-10, I-12, I-14, I-15, I-20, I-22, I-28, II-04, II-07, II-11, II-16, II-20, II-24, II-27, II-35, II-39, III-03, III-04, III-16, III-17, III-19, III-24, III-38, III-39
    jido 自度 als jido 自度 bezeichnet einen Mönch, der nicht offiziell ordiniert ist/ein Laie, der sich als Mönch ausgibt I-19, I-27, III-04, III-10, III-15, III-17, III-33
    jisha 侍者 Diener Diener eines hochrangigen Zen-Priesters III-09
    jōza 上座 Vorsitzende Vorsitzende eines Nonnentempels (amadera 尼寺) II-08
    kaminaki (kannagi) 卜人 (巫), 卜者 Wahrsager wtl. Kamirufer; oder allgemein Kami-PriesterInnen bzw. „ShamanInnen“. Das Wort wird (möglicherweise eher abfällig) für einheimische, nicht-buddhistische PriesterInnen verwendet. II-00, III-31, III-39
    rōshi 老師 alter Meister, Altmeister I-06
    shami 沙彌, 沙弥 junger Mönch (Kind) von skt. śrāmaṇera, einer Ableitung von shramana (shamon 沙門) I-19, I-27, I-29, II-01, II-07, II-24, III-10, III-13, III-15, III-17, III-33, III-38
    shamini 沙彌尼, 沙弥尼 junge Nonne (Novizin) von skt. śrāmaṇera, einer Ableitung von shramana (shamon 沙門) I-35
    shamon 沙門 Mönch (allg. Bezeichnung)
    • von skt. shramana, Asket
    • Lesung bei Izumoji: hōshi
    I-00, I-11, I-12, I-20, II-07, II-35, III-02, III-03, III-04, III-17, III-21, III-30
    sōjō 僧正 hoher buddhistischer Mönch/Priester. Laut Ritsuryō (ab 624) höchstes Amt im Sōgō 僧綱, dem Kontrollorgan des Klerus. I-05, II-07, III-39
    sōzu 僧都 Generalvikar (B) hoher geistlicher Rang. Laut Ritsuryō (ab 624) zweithöchstes Amt im Sōgō 僧綱. Laut Ryōiki wird das Amt aber zunächst (frühes 7. Jh.) an weltliche Minister (Ōtomo no Yasunoko) vergeben. Der Bericht deckt sich nicht mit den entsprechenden Stellen im Nihon shoki. I-05.
    ubasoku 優婆塞 Ubasoku, Laienmönch von skt. upāsaka, weibl. upāsikā Laienmitglied: Ein Buddhist, der zusätzliche Gebote auf sich nimmt, ohne sein weltliches Leben aufzugeben und in den Mönchsstand einzutreten. I-03, I-04, I-11, I-28, I-31, II-13, II-16, II-21, III-01, III-14, III-24, III-26, III-28, III-38
    ubai 優婆夷 Ubai, Laiennonne von skt. upāsikā weibl. Laienmitglied II-19
    zenji 禪師 / 禅師  Dhyāna-Meister, Meditationsmeister, Zenji, Zen-Meister Zenji wird generell als ehrerbietige Anrede für Mönche benützt. (Nakamura: 116, A. 2) I-07, I-08, I-10, I-15, I-26, I-31, II-02, II-11, II-12, II-26, III-01, III-02, III-03, III-06, III-26, III-36, III-39

  • Kabane
    In der japanischen Frühzeit wurden gesellschaftliche Hierarchien unter anderem durch Standestitel kabane 姓 ausgedrückt, die aber zunächst noch keinem einheitlichen System gehorchten. Laut Richard Miller[1] handelte es sich bei den kabane um Titel, die ursprünglich lediglich einen bestimmten sozialen oder beruflichen Status einer Person ausdrückten. Erst später erfüllten sie die Funktion von Abstammungsnamen, also Nachnamstiteln, welche Rangordung und Status der verschiedenen Abstammungslinien am kaiserlichen Hof ausdrückten. Dieser Wandel vollzog sich im Laufe des 6. bzw. frühen 7. Jh.s, wobei kabane vorerst zu erblichen beruflichen Titeln, und danach schließlich zu reinen Statustiteln wurden, die jeweils Teil des Nachnamens waren. (Nach Fudokipedia: Kabane)

    Ältere Kabane (vor 684)

    Im alten System shisei seido 氏姓制度 gab es 24 Titel , unter anderem omi 臣, muraji 連, miyatsuko 造 (darunter v.a. kuni no miyatsuko 国造), kimi 公/君, atahi 値, fubito 史, agatanushi 県主, suguri 村主, ... Diese werden im Nihon ryōiki z.T. auch von Personen der Nara-Zeit als Teil ihres Familiennamen getragen.

    Ältere kabane im Nihon ryōiki

    In alphabetischer Reihenfolge:

    Lesung Vertreter
    agatanushi 縣主, 県主
    • Chinu no Agatanushi no Yamatomaro 血沼縣主倭麻呂 (II-02)
    • Oya no Agatanushi Miyate 小屋縣主宮手 (III-26)
    atahi (atae) 直, 値
    • Ikebe no Atahi Hida 池辺直氷田 (I-05)
    • Ki no Atahi Yoshitari 紀直吉足 auch Hashi no iegimi 椅家長公 genannt (III-33)
    • Niu no Atahi Otokami 丹生直弟上 (II-31)
    fuhito, fubito
    • Koshi no Fuhito 越史 (Familienname des Mönchs Gyōki 行基, II-07)
    kimi 公, 君
    • Ana no kimi Oto-gimi 穴君弟公 (III-27)
    • Aya no kimi 綾君 (II-16)
    • Hashi no Iegimi 椅家長公 auch Ki no Atahi Yoshitari 紀直吉足 genannt (III-33)
    • Kamitsuke no Kimi Ōhashi 上毛野公大椅 (II-11)
    • Kamo no E no Kimi 加茂役公 (später Takakamo no Asomi 高賀茂朝臣 I-28)
    • Kura no Iegimi 椋家長公 (I-10)
    • Moriya no Ō-muraji Kimi 物部弓削守屋大連公 (Mononobe no Moriya I-05)
    • Toyofuku no Hiro-gimi 豐服広公 (III-19)
    suguri 村主
    • Musashi no Surugi Tarimaro 武藏村主多利丸 (III-30)
    • Okada no Suguri Okabe 岡田村主姑女 (II-32)
    tomo no miyatsuko 伴造, miyatsuko
    • Kagamitsukuri no Miyatsuko Yorozunoko 鏡作造萬之子 (II-33)
    • Kinunui no Tomo no miyatsuko Norimichi 衣縫伴造義通 (I-08)
    • Nuribe no Miyatsuko Maro 漆部造麿 (I-13)
    • Asukabe no Miyatsuko 飛鳥部造, später Sukita no Muraji 鋤田連 (Familienname des Mönchs Chikō 釋智光) (II-07)

    Yakusa no Kabane ab 684

    Im Jahr 684 wurden die ursprünglichen 24 Rangtitel vereinheitlicht und auf 8 reduziert, die sogenannten yakusa no kabane 八色の姓. Das neue System wurde unter Tenmu Tennō 天武天皇 eingeführt.

    Yakusa no kabane und ihre Vorkommen im Nihon ryōiki

    Rang/Titel Vertreter
    1.

    mabito, mahito 真人

    Rang für kaiserliche Verwandte (Nachfahren der 5. Generation oder später)

    • Tanaka no Mahito Hiromushime 田中真人広虫女 (III-26)
    2.

    asomi 朝臣 (ason, chōshin)

    Rang für Personen vom 5. (Hof-)Rang aufwärts als ehrenvoller Beiname

    • Awata no Asomi 粟田朝臣 (I-31)
    • Fujiwara no Asomi Hirotari 藤原の朝臣広足 (III-09)
    • Fujiwara no Asomi Nagate 藤原朝臣永手 (III-36)
    • Fujiwara no Asomi Nakamaro 藤原朝臣仲麿 (III-38)
    • Fujiwara no Asomi Tanetsugu 藤原朝臣種継 (III-38)
    • Kinomaro no Asomi 紀方侶朝臣 (III-25)
    • Ono no Asomi Niwamaro 小野朝臣庭麿 (III-14)
    • Shimotsuke no Asomi 下毛野朝臣 (Familienname des Dhyāna-Meisters Kōtatsu/Kōdachi 禪師廣達, II-26)
    • Sugano no Asomi Mamichi 菅野朝臣真道 (III-35)
    • Tachibana no Asomi Naramaro 橘朝臣諾樂麻呂 (II-40)
    • Takakamo no Asomi 高賀茂朝臣 (Familienname), früher Kamo no kimi 加茂公 (I-28)
    3.

    sukune 宿禰

    Adelige aus Familien „göttlichen“ Ursprungs

    • Inukai no Sukune Maoi 犬養宿禰真老 (III-15)
    • Owari no Sukune Kukuri 尾張宿禰久玖利 (II-27)
    • Saheki no Sukune Itachi 佐伯宿禰伊太知 (III-37)
    4.

    imiki 忌寸

    Fremdadel (z. B. Angehörige des Königshauses von Baekje, die 663-668 nach Japan flohen)

    • Fumi no Imiki 文忌寸 (auch Ueda no Saburō 上田三郎矣) (II-11)
    • Kurehara no Imiki Naguhashimaro 呉原忌寸名妹丸 (II-32)
    5.

    michi no shi 道師

    Rangtitel für für Handwerker, Künstler

    nicht erwähnt
    6.

    omi, shin

    „Vasall“, „Untertan“

    • Kashiwade no Omi Hirokuni 膳臣廣國 (I-30)
    • Ki no Omi Umakai 紀臣馬養 (III-25)
    • Nunoshiki no Omi Kinume 布敷臣衣女 (II-25)
    • Okisome no Omi Taime 置染臣鯛女 (II-08)
    • Shima no Ō-omi 嶋大臣 (I-05)[2]
    • Yokoe no Omi Naritajime 橫江臣成刀自女 (III-16)


    7.

    muraji

    „Begleiter“, „Freund“

    • Ato no Muraji 跡連 (III-39)
    • Imube no Muraji Itaya 忌部連板屋 (III-20)
    • Nakatomi no Muraji Ojimaro 中臣連祖父麿 (III-25)
    • Moriya no Ō-muraji Kimi 物部弓削守屋大連公 (I-05)
    • Ōtomo no Muraji Oshikatsu 大伴連忍勝 (III-23)
    • Ōtomo no Yasunoko no Muraji 大部屋栖古連 (I-05)
    • Sukita no Muraji 鋤田連 (Familienname des Mönchs Chikō 釋智光), früher Asukabe no Miyatsuko 飛鳥部造 (II-07)
    • Takahashi no Muraji Azumabito 高橋連東人 (II-15)
    • Yosami no Muraji 依網連 (Familienname des Dhyāna-Meisters Daie 題惠禪師, II-11)
    8.

    inaki 稻置

    Unterster Rang für Bauern. Wörtlich: „Reispflanzer“

    nicht erwähnt
    1. Miller, Richard J. (1974), Ancient Japanese Nobility. The Kabane Ranking System. Berkeley: University of California Press, S. 2-3, 21
    2. Ōmuraji 大連 und ōomi 大臣 sind die Standestitel der einflussreichsten Klans, die die kabane (ehrenvollen Nachnamen) muraji 連 und omi 臣 erhalten haben.

    Quellen

    Siehe auch Ränge und Titel
  • Tennyo
    Der Mönch Nichizo trifft auf seiner Reise durch das Jenseits göttliche Frauen. Aus dem Kitano tenjin engi, 13. Jh. Quelle: Metropolitan Museum of Art

    Tennyo 天女 („Himmelsmädchen“) sind Frauen, die im Himmel wohnen. Sie dienen als Hofdamen der Kaiser im Himmel. In der Welt der Menschen gibt es keine Unterschiede zwischen Tennyo und menschlichen Frauen außer die auffallende Schönheit der Tennyo. Es heißt, dass die Tennyo im Himmel dank eines Kleides namens hagoromo fliegen können. Die Legende Hagoromo densetsu erzählt von einer Tennyo, die einen menschlichen Mann heiratet, weil sie ihrer Kleidung beraubt wurde und nicht nach dem Himmel zurückfliegen konnte.

    Diese Erzählung findet sich schon im Afumi/Ōmi fudoki[1] in der Geschichte „Der kleine See Ikago“: Acht Himmelsmädchen kommen in der Gestalt von Schwänen zur Erde, um im See Ikago zu baden. Ein junger Mann beobachtet sie und verliebt sich in die jüngste der Göttinnen. Daher lässt er seinen Hund das himmlische Federkleid der jüngeren Schwester stehlen. Als die Himmelsmädchen dies bemerken, steigen sie in den Himmel auf, nur das jüngste Mädchen muss auf der Erde zurückbleiben. Die Bucht, in der die Tennyo gebadet hatten, wird heute Kami-ura 上浦, die Götterbucht, genannt. Der junge Mann heiratet sie und nachdem sie ihm zwei Kinder geboren hat, findet die Mutter ihr Himmels-Flügelkleid und kehrt in den Himmel zurück.



    1. Ōmi fudoki, Chronik der Provinz Ōmi 近江/淡海, der heutigen Präfektur Shiga 滋賀. Vgl Florenz 1901: 305-307


    Quellen

    • Florenz, Karl (1901), Japanische Mythologie. Nihongi. „Zeitalter der Götter“, nebst Ergänzungen aus anderen alten Quellenwerken. Tōkyō: MOAG.
Titel

Hannya Shin-gyō

Hoke-kyō

Hermann Bohner

60er Zyklus

Karma

Kindliche Pietät

Laiengebote

Nakamura Kyōko

Nara-Zeit

Nihon ryōiki

Nihon shoki

Osaka

Yamashiro

SNKBT

Uji-Brücke

Soekami

Yamato

Zeiteinteilung

Mönche und Nonnen

Nara

Enra

Besondere Tage

Taika

Konjaku monogatari-shū

Fusō ryakki

Setsuwa

Dōtō und Dōshō

Kannon

Buddhismus Verbreitungsgeschichte

Buddhismus Grundlagen

Geburtslegende Buddhas

Mahāyāna

Totenweltsvorstellungen

En 縁

Kitsune

Kuzu no Ha

Shōtoku Taishi

Amaterasu

Soga

Hōryūji

Gangō-ji

Yakushi-ji

Gyōki

Shitennoji

Enras Boten

Jingūji

Shinbutsu shūgō

Dōkyō

Shōmu Tennō

Dōkyō Zwischenfall

Kōken Tennō

Kongō hannya-kyō

Tod

Tiere

Ortsnamen

Tempel und Schreine

Parallelstellen

Hōgō-Sutra

Amida Buddha

En no Ozuno

Kichijō tennyo

Kyōkai

Oharida Palast

Rokudō shishō

Shitennō

Steuerreis

Suiko Tennō

Sanbō

Übernatürliche Wesen

Awa no kuni

Sanbō ekotoba

Weltliche Personen

Myōhōki

Ränge und Titel

Kabane

Tennyo