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− | Der alte Meister (老師) Gyōzen 行善, dessen weltlicher Name Katabe 堅部 <ref>俗姓堅部氏: G „der mit weltlichem Namen Kata'shibe hieß“; B „seines Laiennamens Katabe no Uji“; N "came from the Katashibe family“ </ref> war, wurde zur Zeit der Kaiserliche Herrschaft (御宇) des Tennō, der im Palast Oharida 小治田宮 [regierte], nach Koryŏ 高麗 gesandt, um zu studieren. | + | Der alte Meister (老師) Gyōzen 行善, dessen weltlicher Name Katabe 堅部 <ref>俗姓堅部氏: G „der mit weltlichem Namen Kata'shibe hieß“; B „seines Laiennamens Katabe no Uji“; N "came from the Katashibe family“ </ref> war, wurde zur Zeit der Kaiserliche Herrschaft (御宇) des Tennō, der im [[Oharida Palast|Palast Oharida]] 小治田宮 [regierte], nach Koryŏ 高麗 gesandt, um zu studieren. |
Als dieses Land besiegt wurde (遭其國破) <ref> wtl. dieses Land geriet in die Vernichtung </ref>, wanderte er umher. Plötzlich kam er an einen Fluss (河邊/河辺), es gab keine Brücke und kein Boot; keinen Weg, ihn zu überqueren. Er setzte sich auf die zerstörte Brücke und dachte im Herzen (心念) an [[Kannon]]. Ein alter Mann kam ihm in einem Boot entgegengefahren und sogleich nahm er Gyōzen an Bord und zusammen überquerten sie [den Fluss]. Nachdem sie [den Fluss] überquert hatten, stieg er aus dem Boot auf den Weg hinunter und konnte den alten Mann nicht mehr sehen. Da zweifelte er nicht, dass es eine Manifestation (應化/応化) Kannons gewesen war. Er versprach, eine Statue (像) zu errichten und [dieser] Respekt/Ehrerbietung (恭敬) zu erweisen. Letztendlich gelangte er nach Tang-China, schuf die Statue und verehrte sie Tag und Nacht. | Als dieses Land besiegt wurde (遭其國破) <ref> wtl. dieses Land geriet in die Vernichtung </ref>, wanderte er umher. Plötzlich kam er an einen Fluss (河邊/河辺), es gab keine Brücke und kein Boot; keinen Weg, ihn zu überqueren. Er setzte sich auf die zerstörte Brücke und dachte im Herzen (心念) an [[Kannon]]. Ein alter Mann kam ihm in einem Boot entgegengefahren und sogleich nahm er Gyōzen an Bord und zusammen überquerten sie [den Fluss]. Nachdem sie [den Fluss] überquert hatten, stieg er aus dem Boot auf den Weg hinunter und konnte den alten Mann nicht mehr sehen. Da zweifelte er nicht, dass es eine Manifestation (應化/応化) Kannons gewesen war. Er versprach, eine Statue (像) zu errichten und [dieser] Respekt/Ehrerbietung (恭敬) zu erweisen. Letztendlich gelangte er nach Tang-China, schuf die Statue und verehrte sie Tag und Nacht. | ||
Er wurde [dort] „Kawabe no hōshi“ (河辺法師) genannt. Seine Duldsamkeit wurde von niemandem übertroffen (法師の性忍辱人に過ぎ) [und] er wurde vom chinesischen Kaiser geschätzt. Er folgte den Gesandten [die von Japan nach China gekommen waren] (日本国の使) <ref> wtl. Boten aus Japan </ref> und kehrte im 2. Jahr Yōrō nach Japan (本朝) <ref> wtl. in dieses Land </ref> zurück. [Von da an] lebte er im Kōfuku-ji 興福寺 und brachte der Statue bis zu seinem Tod Opfergaben dar, ohne jemals aufzuhören. (Tatsächlich weiß man,) die Kraft Kannons ist schwer vorstellbar. | Er wurde [dort] „Kawabe no hōshi“ (河辺法師) genannt. Seine Duldsamkeit wurde von niemandem übertroffen (法師の性忍辱人に過ぎ) [und] er wurde vom chinesischen Kaiser geschätzt. Er folgte den Gesandten [die von Japan nach China gekommen waren] (日本国の使) <ref> wtl. Boten aus Japan </ref> und kehrte im 2. Jahr Yōrō nach Japan (本朝) <ref> wtl. in dieses Land </ref> zurück. [Von da an] lebte er im Kōfuku-ji 興福寺 und brachte der Statue bis zu seinem Tod Opfergaben dar, ohne jemals aufzuhören. (Tatsächlich weiß man,) die Kraft Kannons ist schwer vorstellbar. |
Version vom 21. November 2010, 13:39 Uhr
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Der alte Meister (老師) Gyōzen 行善, dessen weltlicher Name Katabe 堅部 [1] war, wurde zur Zeit der Kaiserliche Herrschaft (御宇) des Tennō, der im Palast Oharida 小治田宮 [regierte], nach Koryŏ 高麗 gesandt, um zu studieren. Als dieses Land besiegt wurde (遭其國破) [2], wanderte er umher. Plötzlich kam er an einen Fluss (河邊/河辺), es gab keine Brücke und kein Boot; keinen Weg, ihn zu überqueren. Er setzte sich auf die zerstörte Brücke und dachte im Herzen (心念) an Kannon. Ein alter Mann kam ihm in einem Boot entgegengefahren und sogleich nahm er Gyōzen an Bord und zusammen überquerten sie [den Fluss]. Nachdem sie [den Fluss] überquert hatten, stieg er aus dem Boot auf den Weg hinunter und konnte den alten Mann nicht mehr sehen. Da zweifelte er nicht, dass es eine Manifestation (應化/応化) Kannons gewesen war. Er versprach, eine Statue (像) zu errichten und [dieser] Respekt/Ehrerbietung (恭敬) zu erweisen. Letztendlich gelangte er nach Tang-China, schuf die Statue und verehrte sie Tag und Nacht. Er wurde [dort] „Kawabe no hōshi“ (河辺法師) genannt. Seine Duldsamkeit wurde von niemandem übertroffen (法師の性忍辱人に過ぎ) [und] er wurde vom chinesischen Kaiser geschätzt. Er folgte den Gesandten [die von Japan nach China gekommen waren] (日本国の使) [3] und kehrte im 2. Jahr Yōrō nach Japan (本朝) [4] zurück. [Von da an] lebte er im Kōfuku-ji 興福寺 und brachte der Statue bis zu seinem Tod Opfergaben dar, ohne jemals aufzuhören. (Tatsächlich weiß man,) die Kraft Kannons ist schwer vorstellbar. Der Lobpreis [be]sagt: „Der alte/ehrwürdige Meister (老師) studierte, geriet in Not und konnte nicht zurückkehren. Es gab keine Möglichkeit die Brücke zu überqueren und er saß [darauf] auf der Brücke und dachte an Kannon (聖) [5]. In der Gestalt eines Mannes kommt [Kannon] zu Hilfe. Nach dem Abschied verschwand er. Gyōzen schuf ein Abbild [Kannons] und verehrte es unaufhörlich.
Hintergrund
- Zeit: 2. Jahr Yōrō (~ 718)
- Ort: Palast Oharida, Koryŏ, Tang-China, Kōfuku-ji
- Personen: Gyōzen, Tennō, Altern Mann/Kannon, Tang-Kaiser, Gesandte aus Japan
Ursache und Wirkung
Mönch vertraut auf Kannon und wird durch ihn erettet
Anmerkungen
- Die Katabe waren eine Immigrantenfamilie aus Paekche 百済 (Nakamura 1997:115).
- Gyōzen ging vermutlich zur Zeit Suiko tennōs 推古天皇 (592-628) nach Korea. Das Shoki nihongi 続日本紀 und Fusō ryakki 扶桑略記 datieren diese Erzählung allerdings in die Regentschaftszeit Genshō tennōs 元正天皇(715-724) auch wenn Koryŏ 668 von der Tang-Armee bezwungen wurde (Nakamura 1997:115).
- 應化 ōge (Skt. Nirmana) bezeichnet Manifestationen, Inkarnationen. Kannon erscheint in 33 verschiedenen Inkarnationen.
- 忍辱 nin’niku bedeutet Duldsamkeit, die dritte der sechs Vollkommenheiten 六波羅蜜 (Skt. ksānti). Die vollkommene Praxis von Duldsamkeit gegenüber allen widrigen Umständen dient dem Wohle aller lebenden Wesen (vgl. Nakamura 1997:116)
- Der im Text erwähnte Tang-Kaiser ist laut Nakamura wahrscheinlich Hsüan-tsung 玄宗 (713-755) der Tang-Dynastie (618-906) (Nakamura 1997:115).
Materialien
- Datei:Snkbt I-06.pdf — Originaltext in SNKBT 30
- Datei:Bohner I-06.pdf — Deutsche Übersetzung, Bohner 1934, Haupttext
- Datei:Bohner I-06A.pdf — Bohner 1934, Anmerkungen
- Datei:Nakamura I-06.pdf — Englische Übersetzung, Nakamura 1997
- I-06/Texteditionen
--Schönberger Sarah-Allegra 15:10, 13. Okt. 2010 (CEST)