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Version vom 4. November 2010, 12:18 Uhr
Im No-Tempel (濃於寺)[1], im Land Harima, Landstrich Shikama (飾磨郡), verbrachte der buddhistische Priester Jiō Daitoku (慈応大徳) vom Gangôji-Tempel (元興寺)[2] der Hauptstadt auf Bitten des Tempelpatrons (壇越) die Zeit der Sommer-Askese (夏安居)[3], das Gesetzesblüten-Sutra (法花経) lesend. Zu der Zeit lebte in der Nähe des Tempels ein Fischer (漁夫). Er benutzte von seiner Kindheit bis ins Erwachsenenalter Netze bei seiner Arbeit. In folgender Zeit kroch er im Maulbeerwäldchen seiner Familie, erhob die Stimme und rief laut: „Das hell lodernde Feuer rückt näher!“. Als die Verwandten sich näherten, rief dieser Mensch: „Kommt mir nicht näher. Ich werde plötzlich verbrennen.“ Nun besuchten dessen Eltern den Tempel und baten den Asketen (行者). Als der Asket[4] rezitierte ging es ihm nach kurzer Zeit besser, das heißt, er kam davon. Die getragenen Hosen brennend, besuchte der Fischer ängstlich den No-Tempel, bereute unter den vielen Mönchen seine Sünden und änderte sein Herz, spendete Kleider und ließ Sutren rezitieren. Von da an beging er keine schlechte Tat mehr. Der Familienkodex der Familie Gan (顔氏家訓)[5] gemahnt: „Herr Ryu aus dem alten Jiangling (江陵) führte einen Betrieb durch den Verkauf von Suppe aus Muränen (鱓). Danach wurde ihm ein Kind geboren, dessen Kopf war der einer Muräne, vom Kopf abwärts hatte es den Körper eines Menschen“ , so wird es erzählt.
- ↑ Nach N möglicherweise ein lokaler Tempel in Gochaku, in der Stadt Himeji, Präfektur Hyōgo.
- ↑ Aufgrund der fehlenden Datierung ist unklar, ob es sich um den alten Gangôji-Tempel in Asuka oder den späteren in Nara handelt.
- ↑ religiöse Praxis, deren Ursprung in Indien liegt; während der Sommermonate (des Monsun) zogen sich die Mönche zu einer neunzigtägigen Periode des Studium der heiligen Schriften und der inneren Einkehr zurück.
- ↑ Laut I geht aus dem Originaltext nicht eindeutig hervor, welche Person den Fischer rettet: Jiyō Daitoku oder ein (namenloser) Asket. I hält es für wahrscheinlicher, dass nicht Jiyō Daitoku gemeint ist, da die Bezeichnung Gyoja für ihn unpassend wirkt.Auch bei B ist scheinbar nicht Jiyō Daitoku gemeint.Laut N ist hier Jiyō Daitoku das Subjekt.
- ↑ Hier ist das chinesische Werk Yen-shia chia-hsün (Anweisung für die Familie des Yen-Klan) von Yen Chih-t´ui gemeint. Dieses Werk war besonders in der Nara-Periode in Japan populär und enthielt ebenfalls eine Abhandlung über die Prinzipien karmischer Vergeltung.
Hintergrund
- Zeit: keine
- Ort: Landstrich Shikama, Land Harima (in der Provinz Hyogo)
- Personen: Jiô Daitoku,Tempelpatron, ein Fischer, die Verwandten, seine Eltern, Asket, Mönche, Herr Ryu, ein Kind
Ursache und Wirkung
Mann wird bestraft für das Fischen mit Netz in der Fastenzeit, wird gerettet durch Rezitieren der Sutren und Änderung des Lebenswandels
Anmerkungen
Materialien
- Datei:Snkbt I-11.pdf — Originaltext in SNKBT 30
- Datei:Bohner I-11.pdf — Deutsche Übersetzung, Bohner 1934, Haupttext
- Datei:Bohner I-11A.pdf — Bohner 1934, Anmerkungen
- Datei:Nakamura I-11.pdf — Englische Übersetzung, Nakamura 1997