Mythen/Verwandlungskuenstler/Tanuki: Unterschied zwischen den Versionen

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Die niedlich humorvolle Gestalt des Tanuki ist eine moderne Erfindung. In alten Legenden, etwa in der Geschichten-Sammlung {{Glossar:Konjakumonogatari}} aus der späten {{Glossar:Heian}}-Zeit, werden die Tanuki hauptsächlich böse, gefährlich und unheimlich dargestellt. Erst später entstanden positivere Tanuki-Bilder etwa in der bekannten Legende vom Teekessel (''Bunbuku chagama''), der eigentlich ein verwandelter Tanuki ist. Der Tanuki hat die Gestalt dieses Teekessels aus Dankbarkeit oder Mitleid für einen armen alten Mann angenommen, damit dieser den Kessel verkaufen kann. Er muss aber jedesmal Qualen erleiden, wenn der Kessel zum Teekochen verwendet wird. Das Bild des gutmütigen, glücksbringenden Tanuki scheint von dieser Geschichte ihren Ausgangspunkt zu nehmen. Die heutige Standard-Figur des Tanuki wurde von dem Töpfermeister Fujiwara Tetsuzō (1877-1967) entwickelt. Seine Werkstatt in Shigaraki, einem berühmten Zentrum für keramisches Kunsthandwerk unweit von Kyoto, stellt auch heute noch die meisten Tanuki-Figuren her.
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Die niedlich humorvolle Gestalt des Tanuki ist eine moderne Erfindung. In alten Legenden, etwa in der Ge·schichten-Sammlung {{Glossar:Konjakumonogatari}} aus der späten {{Glossar:Heian}}-Zeit, werden die Tanuki haupt·säch·lich böse, ge·fähr·lich und un·heim·lich dargestellt. Erst später ent·standen positivere Tanuki-Bilder etwa in der be·kannten Legende vom Teekessel (''Bunbuku chagama''), der eigent·lich ein ver·wandelter Tanuki ist. Der Tanuki hat die Gestalt dieses Teekessels aus Dank·bar·keit oder Mitleid für einen armen alten Mann an·ge·nommen, damit dieser den Kessel ver·kaufen kann. Er muss aber jedes·mal Qualen er·leiden, wenn der Kessel zum Teekochen ver·wendet wird. Das Bild des gut·mütigen, glücks·bringenden Tanuki scheint von dieser Geschichte ihren Aus·gangs·punkt zu nehmen. Die heutige Standard-Figur des Tanuki wurde von dem Töpfer·meister Fujiwara Tetsuzō (1877-1967) ent·wickelt. Seine Werk·statt in Shigaraki, einem be·rühmten Zentrum für keramisches Kunst·hand·werk un·weit von Kyoto, stellt auch heute noch die meisten Tanuki-Figuren her.
 
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Version vom 27. September 2010, 10:03 Uhr

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Tanuki Bilder

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Die niedlich humorvolle Gestalt des Tanuki ist eine moderne Erfindung. In alten Legenden, etwa in der Ge·schichten-Sammlung

Konjaku monogatari 今昔物語 (jap.)

„Geschichten aus alter und neuer Zeit“ (12. Jh.); umfangreiche Sammlung von Geschichten und Anekdoten, meist aus einem buddhistischen Kontext

Text

Der Begriff „Konjaku monogatari“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Rashomon yoshitoshi.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Ubume hokusai.jpg

aus der späten

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Komainu toji.jpg
  • Chojugiga.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • 04hase.jpg
  • Froesche.jpg
  • Sayohime 1.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit, werden die Tanuki haupt·säch·lich böse, ge·fähr·lich und un·heim·lich dargestellt. Erst später ent·standen positivere Tanuki-Bilder etwa in der be·kannten Legende vom Teekessel (Bunbuku chagama), der eigent·lich ein ver·wandelter Tanuki ist. Der Tanuki hat die Gestalt dieses Teekessels aus Dank·bar·keit oder Mitleid für einen armen alten Mann an·ge·nommen, damit dieser den Kessel ver·kaufen kann. Er muss aber jedes·mal Qualen er·leiden, wenn der Kessel zum Teekochen ver·wendet wird. Das Bild des gut·mütigen, glücks·bringenden Tanuki scheint von dieser Geschichte ihren Aus·gangs·punkt zu nehmen. Die heutige Standard-Figur des Tanuki wurde von dem Töpfer·meister Fujiwara Tetsuzō (1877-1967) ent·wickelt. Seine Werk·statt in Shigaraki, einem be·rühmten Zentrum für keramisches Kunst·hand·werk un·weit von Kyoto, stellt auch heute noch die meisten Tanuki-Figuren her.