Mythen/Symboltiere/Drei Affen: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 14: Zeile 14:
 
„Drei Würmer“ ist die in der west·lichen Lite·ratur gän·gige Über·setzung für  jap. {{Glossar:Sanshi}}. Der Zei·chen·be·deu·tung nach handelt es sich je·doch um drei Leich·name oder um drei Leich·nams-Würmer (''sanshi no mushi''), wobei ''mushi'' so·wohl Kriech·tiere als auch Insek·ten be·zeich·net und daher nicht un·be·dingt „Wurm“,  sondern eher „Gewürm“ oder „Getier“ be·deu·tet. Die ent·spre·chen·den Geist·wesen haben aber, so sie über·haupt näher beschrie·ben werden, ganz eigen·artige Gestalten, näm·lich die eines daois·tischen Weisen („Oberwurm“, sitzt im Kopf), eines Löwen („Mittel·wurm“, im Brust·raum) und eines mensch·lichen Beins mit Rinder·kopf („Unter·wurm“, im Unter·leib). Alle drei haben außer·dem jeweils eine Schrift·rolle bei sich, was ihre Funktion als Proto·koll·führer unter·streicht.
 
„Drei Würmer“ ist die in der west·lichen Lite·ratur gän·gige Über·setzung für  jap. {{Glossar:Sanshi}}. Der Zei·chen·be·deu·tung nach handelt es sich je·doch um drei Leich·name oder um drei Leich·nams-Würmer (''sanshi no mushi''), wobei ''mushi'' so·wohl Kriech·tiere als auch Insek·ten be·zeich·net und daher nicht un·be·dingt „Wurm“,  sondern eher „Gewürm“ oder „Getier“ be·deu·tet. Die ent·spre·chen·den Geist·wesen haben aber, so sie über·haupt näher beschrie·ben werden, ganz eigen·artige Gestalten, näm·lich die eines daois·tischen Weisen („Oberwurm“, sitzt im Kopf), eines Löwen („Mittel·wurm“, im Brust·raum) und eines mensch·lichen Beins mit Rinder·kopf („Unter·wurm“, im Unter·leib). Alle drei haben außer·dem jeweils eine Schrift·rolle bei sich, was ihre Funktion als Proto·koll·führer unter·streicht.
 
}}
 
}}
Gemäß der traditionellen chinesischen Medizin, die bis zum Beginn der Mo·derne auch in Japan ge·pflegt wurde, wird der mensch·liche Körper von einer Unzahl an Geis·tern oder „Seelen“ bevöl·kert, die gute oder schlech·te Ein·flüs·se auf das kör·per·liche Befin·den haben. In manchen Fällen scheinen diese Geister oder Seelen durch·aus eine eigen·stän·dige physi·sche Exis·tenz zu haben und sind inso·ferne weni·ger mit trans·zen·den·ten Wesen als zum Bei·spiel mit Bak·terien zu vergleichen.  Zu diesen Bak·terien-ähn·li·chen Geis·ter·we·sen zäh·len die so·genann·ten „Drei Würmer“. Sie haben einen direk·ten Ein·fluss auf die dem Menschen zuge·dachte Lebens·spanne.  
+
Gemäß der traditionellen chine·si·schen Me·di·zin, die bis zum Be·ginn der Mo·der·ne auch in Japan all·ge·mein prak·ti·ziert wurde, wird der mensch·liche Kör·per von einer Unzahl an Geis·tern oder „Seelen“ bevöl·kert, die gute oder schlech·te Ein·flüs·se auf das kör·per·liche Befin·den haben. In manchen Fällen scheinen diese Geister oder Seelen durch·aus eine eigen·stän·dige physi·sche Exis·tenz zu haben und sind inso·ferne weni·ger mit trans·zen·den·ten Wesen als zum Bei·spiel mit Bak·terien zu vergleichen.  Zu diesen Bak·terien-ähn·li·chen Geis·ter·we·sen zäh·len die so·genann·ten „Drei Würmer“. Sie haben einen direk·ten Ein·fluss auf die dem Menschen zuge·dachte Lebens·spanne.  
  
 
Nach ursprüng·licher chinesischer Auffassung verhal·ten sich die Drei Würmer wie Parasiten, die den Körper schwächen und so sein Leben verkürzen. Auf der Suche nach dem Geheimnis des ewigen Lebens suchten und fanden frühe Daoisten aske·tische Diäten, mittels derer sie die Drei Würmer in ihrem Körper aus·hun·ger·ten. Spätere, eher ethisch-moralisch aus·ge·rich·tete Theo·rien erklär·ten die Wir·kungs·weise der Drei Würmer hin·gegen folgender·maßen: Nachts, wenn der Mensch schläft, steigen die Drei Würmer zur Gottheit des [[Texte:Himmelskunde/Astrologie |Polar·sterns]] (jap. {{Glossar:Tentei}}, wtl. „Himmels·herr·scher“) empor und berichten ihm die bösen Taten ihres „Wirts“. Tentei bestraft dann den betref·fen·den Menschen, und zwar vorwie·gend mit Krank·heit oder frühem Tod. Die Würmer verlas·sen den Körper ihres Wirts aller·dings (aus mir unbe·kannten Gründen) nur einmal in sechzig Tagen, genauer am 57. Tag des tradi·tionellen [[Texte:Yin und Yang/Tierkreis |Sechziger Zyklus]] der chinesi·schen Kalender·kunde. Diesem Tag sind die [[Texte:Yin_und_Yang |Wand·lungs·phase]] „Metall“ und das [[Texte:Yin und Yang/Tierkreis |Tierkreis·zeichen]] „Affe“ zuge·ordnet. Auf Japanisch heißt dieser Tag {{glossar:koushin|Kōshin}}, „Metall-Affe“. Aufgrund der vermuteten Tätig·keiten der Drei Würmer wurde nun diesem Kōshin Tag, oder besser, der  Kōshin Nacht, eine ganz beson·dere Auf·merk·sam·keit zuteil.
 
Nach ursprüng·licher chinesischer Auffassung verhal·ten sich die Drei Würmer wie Parasiten, die den Körper schwächen und so sein Leben verkürzen. Auf der Suche nach dem Geheimnis des ewigen Lebens suchten und fanden frühe Daoisten aske·tische Diäten, mittels derer sie die Drei Würmer in ihrem Körper aus·hun·ger·ten. Spätere, eher ethisch-moralisch aus·ge·rich·tete Theo·rien erklär·ten die Wir·kungs·weise der Drei Würmer hin·gegen folgender·maßen: Nachts, wenn der Mensch schläft, steigen die Drei Würmer zur Gottheit des [[Texte:Himmelskunde/Astrologie |Polar·sterns]] (jap. {{Glossar:Tentei}}, wtl. „Himmels·herr·scher“) empor und berichten ihm die bösen Taten ihres „Wirts“. Tentei bestraft dann den betref·fen·den Menschen, und zwar vorwie·gend mit Krank·heit oder frühem Tod. Die Würmer verlas·sen den Körper ihres Wirts aller·dings (aus mir unbe·kannten Gründen) nur einmal in sechzig Tagen, genauer am 57. Tag des tradi·tionellen [[Texte:Yin und Yang/Tierkreis |Sechziger Zyklus]] der chinesi·schen Kalender·kunde. Diesem Tag sind die [[Texte:Yin_und_Yang |Wand·lungs·phase]] „Metall“ und das [[Texte:Yin und Yang/Tierkreis |Tierkreis·zeichen]] „Affe“ zuge·ordnet. Auf Japanisch heißt dieser Tag {{glossar:koushin|Kōshin}}, „Metall-Affe“. Aufgrund der vermuteten Tätig·keiten der Drei Würmer wurde nun diesem Kōshin Tag, oder besser, der  Kōshin Nacht, eine ganz beson·dere Auf·merk·sam·keit zuteil.

Version vom 25. November 2012, 18:28 Uhr

Vorlage:Styles

Affen, Würmer und durchwachte Nächte
Nikkō 日光 (jap.)

Tempel-Schreinanlage im Norden der Kantō-Ebene, Präf. Tochigi; beherbergt u.a. den Tōshō-gū Schrein

Schrein, Tempel

Der Begriff „Nikkō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kunozan.jpg
  • Nikko torii stillfried.jpg
  • Karamon stillfried.jpg
  • Toshogu skizze.jpg
  • Ryugu nikko.jpg
  • Pagode nikko.jpg
  • Sakabashira nikko.jpg
  • Kanto1694.jpg
  • Dach nikko.jpg
  • Yomeimon suijin.jpg
  • Yomeimon vorne.jpg
  • Nemuri neko.jpg
  • Baku nikko.jpg
  • Nikko 1940.jpg
  • Bato rinnoji.jpg
  • Drache chichibu.jpg
  • Gospieler yomeimon.jpg
  • Drachen nikko.jpg
  • Nikko plan.jpg
  • Shinkyo nikko.jpg
  • Torii nikko.jpg
  • Nikko nakiryu.jpg
  • Nikko karamon.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Nikkō; s.a. Geo-Glossar

, der Schrein in dem Shogun

Tokugawa Ieyasu 徳川家康 (jap.)

1543–1616; Begründer des Tokugawa Shogunats; Reichseiniger

Der Begriff „Tokugawa Ieyasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nikko torii stillfried.jpg
  • Wakamochi.jpg
  • Hoto ieyasu nikko.jpg
  • Premodern provinces murdoch.jpg
  • Sekigahara.jpg
  • Nemuri neko.jpg
  • Otani yoshitsugu.jpg
  • Ieyasu.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Inukimon nikko.jpg
  • Kunozan.jpg
  • Grab yuki hideyasu.jpg

vergöttlicht wurde, zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Japans und die Drei Weisen Affen zählen zu den berühm·testen Sehens·würdig·keiten von Nikkō. Wie aber fanden diese Affen Eingang in das Mauso·leum eines der mächtigsten Herrscher der gesamten japa·nischen Geschichte? Und aus welchem Grund halten sie sich Augen, Mund und Ohren zu? Und wieso findet man man die Drei Affen bei aufmerk·samer Betrach·tung auch an zahlreichen volkstümlichen Stein·monu·menten, die kaum beachtet in den Arealen von Tempeln und Schreinen, am Rande von Fried·höfen oder in der freien Natur anzutreffen sind? Die Antwort auf derartige Fragen dürfte in einem eigenartigen Kult zu finden sein, der heute selbst in Japan kaum mehr bekannt ist, in der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Mito komon.jpg
  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Daruma togetsu.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Onna daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Morokoshi kinmozui drache.jpg
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg
  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg
  • Asakusa nakamise.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Dainihonshi.jpg
  • Emaden3.jpg
  • Deshima 1790.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit jedoch jedem geläufig war: der

kōshin shinkō 庚申信仰 (jap.)

Kōshin-Glauben, ein ursprünglich aus dem Daoismus stammender Kult zur Verlängerung des Lebens

Schulrichtung

Der Begriff „kōshin shinkō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

-Glaube. Um diesen Glauben zu erklären, ist ein kurzer Exkurs in die traditionelle Medizin- und Kalenderkunde notwendig.

Affen nikko.jpg
Die Drei Weisen Affen. Nikkō, Tōshōgū, 17. Jh.
Die Drei Weisen Affen (saru), welche ihren Ursprung im kōshin-Glauben haben, sind die vielleicht berühmteste Figurengruppe innerhalb der reich ornamentierten Anlage des Tōshō-gū Schreins. Sie befinden sich an einem Nebengebäude, das einstmals als Stall diente, denn angeblich sollen Affen gut für die Gesundheit von Pferden sein. Die Affen repräsentieren das Prinzip „Nicht sehen, nicht hören, nicht reden“ (mizaru, iwazaru, kikazaru).
Werk von Hidari Jingoro. Edo-Zeit, 17. Jh. Ron Reznick, 2004.

Die Drei Würmer

Sanshi

Sanshi.jpg
„Drei Würmer“ ist die in der west·lichen Lite·ratur gän·gige Über·setzung für jap.
sanshi 三尸/三蟲 (jap.)

wtl. „Drei Leichname“ oder „Drei Würmer“; auch als „Drei Leichenwürmer“ (sanshichū 三尸虫) bezeichnet; verräterische Seelengeister daoistischen Ursprungs

Geist

Der Begriff „sanshi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Sanshi.jpg

. Der Zei·chen·be·deu·tung nach handelt es sich je·doch um drei Leich·name oder um drei Leich·nams-Würmer (sanshi no mushi), wobei mushi so·wohl Kriech·tiere als auch Insek·ten be·zeich·net und daher nicht un·be·dingt „Wurm“, sondern eher „Gewürm“ oder „Getier“ be·deu·tet. Die ent·spre·chen·den Geist·wesen haben aber, so sie über·haupt näher beschrie·ben werden, ganz eigen·artige Gestalten, näm·lich die eines daois·tischen Weisen („Oberwurm“, sitzt im Kopf), eines Löwen („Mittel·wurm“, im Brust·raum) und eines mensch·lichen Beins mit Rinder·kopf („Unter·wurm“, im Unter·leib). Alle drei haben außer·dem jeweils eine Schrift·rolle bei sich, was ihre Funktion als Proto·koll·führer unter·streicht.

Gemäß der traditionellen chine·si·schen Me·di·zin, die bis zum Be·ginn der Mo·der·ne auch in Japan all·ge·mein prak·ti·ziert wurde, wird der mensch·liche Kör·per von einer Unzahl an Geis·tern oder „Seelen“ bevöl·kert, die gute oder schlech·te Ein·flüs·se auf das kör·per·liche Befin·den haben. In manchen Fällen scheinen diese Geister oder Seelen durch·aus eine eigen·stän·dige physi·sche Exis·tenz zu haben und sind inso·ferne weni·ger mit trans·zen·den·ten Wesen als zum Bei·spiel mit Bak·terien zu vergleichen. Zu diesen Bak·terien-ähn·li·chen Geis·ter·we·sen zäh·len die so·genann·ten „Drei Würmer“. Sie haben einen direk·ten Ein·fluss auf die dem Menschen zuge·dachte Lebens·spanne.

Nach ursprüng·licher chinesischer Auffassung verhal·ten sich die Drei Würmer wie Parasiten, die den Körper schwächen und so sein Leben verkürzen. Auf der Suche nach dem Geheimnis des ewigen Lebens suchten und fanden frühe Daoisten aske·tische Diäten, mittels derer sie die Drei Würmer in ihrem Körper aus·hun·ger·ten. Spätere, eher ethisch-moralisch aus·ge·rich·tete Theo·rien erklär·ten die Wir·kungs·weise der Drei Würmer hin·gegen folgender·maßen: Nachts, wenn der Mensch schläft, steigen die Drei Würmer zur Gottheit des Polar·sterns (jap.

Tentei 天帝 (jap.)

Daoist. Gottheit des Polarsterns, wtl. Himmelsherrscher

Pantheon

Der Begriff „Tentei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, wtl. „Himmels·herr·scher“) empor und berichten ihm die bösen Taten ihres „Wirts“. Tentei bestraft dann den betref·fen·den Menschen, und zwar vorwie·gend mit Krank·heit oder frühem Tod. Die Würmer verlas·sen den Körper ihres Wirts aller·dings (aus mir unbe·kannten Gründen) nur einmal in sechzig Tagen, genauer am 57. Tag des tradi·tionellen Sechziger Zyklus der chinesi·schen Kalender·kunde. Diesem Tag sind die Wand·lungs·phase „Metall“ und das Tierkreis·zeichen „Affe“ zuge·ordnet. Auf Japanisch heißt dieser Tag

kōshin 庚申 (jap.)

Kalendereinheit; Kombination von Metall und Affe im 60er Zyklus

Kalender

Der Begriff „kōshin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Affen nikko.jpg
  • Koshin sosen.jpg
  • Koshin affen.jpg

, „Metall-Affe“. Aufgrund der vermuteten Tätig·keiten der Drei Würmer wurde nun diesem Kōshin Tag, oder besser, der Kōshin Nacht, eine ganz beson·dere Auf·merk·sam·keit zuteil.

Die Kōshin Nacht

Die Bedeutung der Kōshin Nacht für die Länge des Lebens scheint bereits unter den Adeligen der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Amaterasu gakutei.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • Froesche.jpg
  • Sayohime 1.jpg
  • 10hahn.jpg
  • 04hase.jpg
  • Chojugiga.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit bekannt gewesen zu sein. Zugleich waren sie der Über·zeugung, dass es möglich sei, die Spionage der Würmer zu unter·binden, wenn man die ent·spre·chende Nacht durch·wachte und die Würmer so am Verlassen des Körpers hinderte. Aus diesem Grund organi·sierten sie in den Kōshin Nächten ein geselliges Zusam·men·seins und hielten sich mit allerlei Spielen bis zum frühen Morgen wach. Daraus ent·wickelte sich der Brauch der Kōshin-Wache (

kōshin machi 庚申待 (jap.)

kōshin-Wache, Durchwachen der kōshin-Nacht

Ritus

Der Begriff „kōshin machi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

), die bis zum Beginn des zwan·zigsten Jahr·hunderts in verschie·denen Formen in immer breiteren Schichten der Bevöl·kerung durch·geführt wurde.

Shōmen Kongō

Vorlage:Sidebox

Während die Heian-zeitlichen Adeligen eine eher sekuläre Form der Wür·mer·kur pfleg·ten, griff auch der japa·nische Buddhis·mus den Kōshin Glau·ben auf und inte·grierte ihn in das

Karma कर्म (skt., n.)

„Tat“, auch „konsequente Folge“; moralische Bilanz der gesetzten Handlungen (jap. 業)

Konzept

Der Begriff „Karma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

-Konzept. Die drei Würmer wurden so zu miss·güns·tigen Spio·nen im Dienste der kar·mischen Ver·gel·tung. Als strafende Instanz wurde der daoisti·sche Polar·stern·gott Tentei nach und nach von stärker buddhistisch kon·notierten Gestalten abgelöst, u.a. von

Indra इन्द्र (skt., m.)

hohe indische Gottheit, vergleichbar mit Zeus/Jupiter (jap. Taishaku-ten 帝釋天)

Der Begriff „Indra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

(jap.

Taishaku-ten 帝釈天 (jap.)

Skt. Indra, eine der wichtigsten Gottheiten (deva) der indischen Mythologie. In Japan meist mit Brahma (jap. Bonten) in einem Atemzug genannt

Der Begriff „Taishaku-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

), der ober·sten buddhis·tischen Wächter·gott·heit, später aber auch von

Enma 閻魔 (jap.)

skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen

Der Begriff „Enma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Enma kyosai.jpg
  • Enma china13jh.jpg
  • Enma schreiber.gif
  • Kumano sankei mandara.jpg
  • Rokudoe enma1.jpg
  • Enmaten tnm.jpg
  • Enmaten enmao.jpg
  • Juo mak 05.jpg
  • Enma gericht1.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Daiitoku myoo toji.jpg

, dem obersten Rich·ter der Toten·welt. Schließlich geriet eine bedroh·liche Gott·heit namens

Shōmen Kongō 青面金剛 (jap.)

wtl. „grüngesichtiger Vajra“, dämonische Gottheit

Der Begriff „Shōmen Kongō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Koshinto karuizawa nagano.jpg
  • Koshinto kakizawa.jpg
  • Koshinto kunisaki2.jpg
  • Shomen kongo spinner.jpg
  • Shomenkongo saishoin.jpg
  • Koshinto totsukajuku.jpg
  • Odakejinja.jpg
  • Koshinto saitama.jpg

(wtl. grün·ge·sich·tiger

vajra वज्र (skt., m.)

„Donnerkeil“, Ritualinstrument und Symbol des tantristischen/esoterischen Buddhismus (jap. kongō 金剛)

Gegenstand

Der Begriff „vajra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Kukai koya myojin.jpg
  • Vajra kongobuji.jpg
  • Nio shirahige kunisaki kaze.jpg
  • Zao gongen.jpg
  • Ennogyoja skelett.jpg
  • Raigo ginko.jpg
  • Arhat4 ryozen.jpg
  • Vajra tibet.jpg
  • Kukai2.jpg

) — urspüng·lich ein Diener des Indra, der äußer·lich den eso·teri·schen

mantra मन्त्र (skt., n.)

Gebetsformel (jap. shingon 真言)

Ritus, Text

Der Begriff „mantra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

-Köni·gen (Myōō) nach·empfun·den ist — ins Zentrum des Kōshin Glau·bens. Zu Shōmen Kongō bete·ten die Gläu·bi·gen um Beistand, wenn sie das Tun der Würmer unter·binden und auf diese Weise ihr Leben ver·län·gern wollten.

Die Drei Affen

Auf bildlichen Darstellungen wird Shōmen Kongō zumeist in Beglei·tung der Drei Affen dargestellt. Die Asso·zia·tion entstand mög·licher·weise daraus, dass der Tag, bzw. die Nacht, in der die Drei Würmer den Körper ver·lassen, mit dem Tier·kreis·zei·chen des Affen zu tun hat. In einem wei·teren Asso·zia·tions·schritt wurde der Affe mit dem ver·bun·den, was die Drei Würmer NICHT tun sollen: nichts sehen, nichts hören, und vor allem nichts aus·plau·dern. Auf Japa·nisch ist diese Ver·bin·dung leicht her·zustel·len, da saru („Affe“) zu -zaru („nicht“) umge·formt werden kann: „nichts sehen“, „nichts sagen“, „nichts hören“ (mizaru, iwazaru, kikazaru) kann also auch als „Seh-Affe“, „Sprech-Affe“, und „Hör-Affe“ ver·stan·den werden.

Das Drei Affen-Motiv verdankt seine Beliebtheit in Japan also nicht der Tat·sache, dass die Affen sich von allem Bösen fern·hal·ten wollen, wie heute gerne ange·nom·men wird. Sie stehen im Gegen·teil für den Wunsch, dass die Drei Würmer, die jeder in sich trägt, von ihrer ver·räte·rischen Auf·gabe abge·hal·ten werden sollen und der Mensch selbst weiter seinen Lastern frönen kann, ohne sich dabei vor einem frühen Tod fürchten zu müssen. Obwohl dieses Vor·haben auf den ersten Blick gegen buddhis·tische Moral·vorstel·lungen gerich·tet zu sein scheint, wider·sprach es nicht der land·läu·figen buddhis·tischen Praxis. Diese war stets bemüht, Schlupf·lö·cher im Gesetz des Karma aus·findig zu machen, und versprach den Gläu·bigen, mit dem gering·sten mög·lichen Auf·wand ein Maxi·mum an gutem Karma zu er·wirt·schaf·ten. Daher wurde der Kōshin-Glauben vom Buddhis·mus geför·dert, ja, es entstan·den sogar eigene Tempel für Shōmen Kongō, die Haupt·gott·heit des Kōshin-Glau·bens. Der älteste Tempel dieser Art befin·det sich im Gebäude·kom·plex des

Shitennō-ji 四天王寺 (jap.)

buddh. Tempel im heutigen Ōsaka; zählt zusammen mit dem Asuka-dera zu den beiden ältesten Tempeln Japans (Gründung 593)

Tempel

Der Begriff „Shitennō-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Torii shitennoji.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Shitennō-ji; s.a. Geo-Glossar
in Osaka und wurde bereits um das Jahr 700 errichtet.
Drei affen chichibu.jpg
Drei Lebenslustige Affen, Chichibu Schrein
Der Chichibu Schrein stammt aus derselben Zeit wie der berühmte Tōshō-gū Schrein, wo die Drei Affen, die nichts sehen, nicht hören und nichts ausplaudern, zu sehen sind. Die Drei Affen des Chichibu Schreins scheinen wie ein ironischer Kommentar zu dieser Gruppe, indem sie ganz offensichtlich neugierig schauen, hören und den Mund weit aufreißen. Sie werden daher auch als die „lebenslustigen Drei Affen“ bezeichnet. Das Motiv findet sich auch auf den Votivbildern des Schreins.
Frühe Edo-Zeit. Keihin Nike, Wikipedia (jp.).

Drei Affen Gedenksteine

Koshinto.gif
Schematische Darstellung eines
Kōshin-Gedenksteins aus der Edo-Zeit
Bildquelle: Makita Hidenosuke [2010/9]


Das erwähnte Ensemble von Shōmen Kongō und den Drei Affen ist aller·dings erst seit der frühen

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Dainihonshi.jpg
  • Deshima 1790.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Emaden3.jpg
  • Onna daruma.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg
  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Daruma togetsu.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg
  • Asakusa nakamise.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Morokoshi kinmozui drache.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
  • Mito komon.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit belegt. Es entstand wahr·schein·lich Hand in Hand mit dem Auf·kom·men der so·genann·ten Kōshin-Fra·ter·ni·tä·ten (

kōshin-kō 庚申講 (jap.)

Bruderschaft des Kōshin-Glaubens

Schulrichtung

Der Begriff „kōshin-kō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) im japa·ni·schen Spät·mittel·alter.

Dabei handelt es sich um gut organisierte Gruppen von Laien·an·hän·gern des Kōshin-Glaubens, die sich gemein·sam bemüh·ten, eine fest·ge·setzte Anzahl von Kōshin-Näch·ten zu durch·wa·chen. Wenn es ihnen bei·spiels·weise gelang, die Drei Würmer drei Jahre lang von ihrem Rapport abzu·hal·ten, errich·te·ten sie Ge·denk·steine oder Kōshin-

stūpa स्तूप (skt., m.)

„Hügel“, Grabmonument (jap. 塔 oder sotoba 卒塔婆)

Tempel

Der Begriff „stupa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hyakumanto.jpg
  • Osorezan flickr11.jpg
  • Dhamek.jpg
  • Borobudur stupas2.jpg
  • Borobudur buddha.jpg
  • Sotoba.jpg
  • Borobudur.jpg
  • Borobudur10.jpg
  • Stupa sanchi.jpg
  • Swayambhunatha kathmandu nepal.jpg
  • Torana detail.jpg

s (

kōshin-tō 庚申塔 (jap.)

wtl. kōshin-Stupa; kōshin-Gedenkstein

Bild

Der Begriff „kōshin-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Koshinto totsukajuku.jpg
  • Koshinto omiya.jpg
  • Koshinto kunisaki2.jpg
  • Koshinto kitashinjuku.jpg
  • Koshinto komagome.jpg
  • Koshinto kakizawa.jpg
  • Koshinto.gif
  • Koshinto fuchu.jpg

). Typische Bei·spiele sol·cher Kōshin-Ge·denk·steine stellen die Drei Affen zu Füßen des Shōmen Kongō dar. Oft sind sie auch mit den Sym·bo·len von Sonne und Mond ver·se·hen, die hier für die Urkräfte des Uni·ver·sums, Yin und Yang, stehen.

Stilistisch haben diese einfachen Steinskulp·tu·ren Ähnlich·kei·ten mit den volks·tüm·lichen Statuen des Jizō, die in Japan fast übe·rall zu finden sind, oder mit den Wegegöttern. Andere Ver·wandte sind Kannon mit dem Pferde·kopf (

Batō Kannon 馬頭観音 (jap.)

Kannon mit dem Pferdekopf, eine zornvolle Manifestation Kannons

Der Begriff „Batō Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Bato fuda myokoin.jpg
  • Bato kamuriki.jpg
  • Bato kannon m30.jpg
  • Bato kannon zuzosho.jpg
  • Bato fuda myoanji.jpg
  • Hayagriva.jpg
  • Bato kannon.jpg
  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Bato fuda sanbutsuji.jpg
  • Bato fuda entsuji.jpg
  • Bato sogyo.jpg
  • Bato kannon heian.jpg
  • Bato rinnoji.jpg
  • Bato fujino.jpg

), die

komainu 狛犬 (jap.)

wtl. „Korea-Hund“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden

Tier, Bild

Der Begriff „komainu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Asakusa jinja2.jpg
  • Koma kamakura1.jpg
  • Mitsumine okami a.jpg
  • Komainu noda un.jpg
  • Mitsumine okami un.jpg
  • Haetae1.jpg
  • Schrein torii komainu.jpg
  • Kowake komainu un.jpg
  • Komainu nodajinja.jpg
  • Shishi kinmozui.jpg
  • Kashii komainu un.jpg
  • Komainu hiyoshi.jpg
  • Komainu ninnaji1.jpg
  • Plattkopf komainu a.jpg
  • Komainu2.jpg
  • Komainu yahiko un.jpg
  • Komainu mak.jpg
  • Yasukuni komainu.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • Jingoro kuniyoshi.jpg
  • Komainu niku a.jpg
  • Kowake komainu a.jpg
  • Komainu a mak.jpg
  • Komainu4.jpg
  • Komainu3.jpg
  • Yasukuni komainu a.jpg
  • Koma kamakura2.jpg
  • Hizentorii karatsu.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Plattkopf komainu un.jpg
  • Komainu koya.jpg
  • Komainu noda a.jpg
  • Komainu yasukuni.jpg
  • Komainu yahiko a.jpg
  • Wakasa komainu.jpg
  • Komainu niku un.jpg

oder die bud·dhis·tischen Tor·wächter (

niō 仁王 (jap.)

Wächterfigur, Torwächter

Der Begriff „niō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Diamant Sutra.jpg
  • Nio sanboin.jpg
  • Nio sokenji.jpg
  • Fushimi inari romon.jpg
  • Nio dunhuang 9c.jpg
  • Yomeimon vorne.jpg
  • Yomeimon waechter.jpg
  • Nio shirahige kunisaki kaze.jpg
  • Kongorikishi todaiji2.jpg
  • Nio taiyuin.jpg
  • Nio tenshoji niigata.jpg
  • Niomon ninnaji.jpg
  • Nio nikko.jpg
  • Nikko ngyo.jpg
  • Nio hokusai.jpg
  • Yukisono torii.jpg
  • Nio horyuji.jpg
  • Kongorikishi todaiji1.jpg
  • Nio zenkoji.jpg
  • Drache kenninji un.jpg
  • Nio ninnaji2.jpg
  • Nio shokoji kunisaki kaze.jpg
  • Nio jinguji.jpg
  • Nio sugimoto a.jpg
  • Nio shitennoji.jpg
  • Nio ryuunji.jpg
  • Nio koya.jpg
  • Nio sugimoto un.jpg

), die oft von Laien in sehr indi·vi·duel·ler Art in Stein ge·hauen wurden. Sie alle stehen für eine volks·tüm·liche Laien·reli·gio·sität, die un·vor·ein·ge·nom·men von sämt·lichen Tradi·tio·nen Gebrauch macht. Obwohl die Wur·zeln des Kōshin-Glau·bens aus einer Mischung von Buddhis·mus und Daois·mus entstan·den sind, zeigen Beispiele aus der Edo-Zeit, dass Shōmen Kongō auch mit Shinto-Riten verehrt wurde. Der Kōshin-Glau·ben stellt inso·fern ein typi·sches Beispiel für die untrenn·bare Ver·flech·tung von Buddhis·mus und Shinto in der vor·mo·der·nen Zeit dar.

  1. ^  
    Affen nikko.jpg
    Die Drei Weisen Affen (saru), welche ihren Ursprung im kōshin-Glauben haben, sind die vielleicht berühmteste Figurengruppe innerhalb der reich ornamentierten Anlage des Tōshō-gū Schreins. Sie befinden sich an einem Nebengebäude, das einstmals als Stall diente, denn angeblich sollen Affen gut für die Gesundheit von Pferden sein. Die Affen repräsentieren das Prinzip „Nicht sehen, nicht hören, nicht reden“ (mizaru, iwazaru, kikazaru).
    Werk von Hidari Jingoro. Edo-Zeit, 17. Jh. Ron Reznick, 2004.
  2. ^  
    Shomenkongo saishoin.jpg
    Shōmen Kongō und die Drei Affen, welche nach dem mizaru, iwazaru, kikazaru-Prinzip dargestellt sind.
    Frühe Edo-Zeit. Saishoin.
  3. ^  
    Shomen kongo spinner.jpg
    Abermals eine Darstellung von Shōmen Kongō und den Drei Affen, wieder als mizaru, iwazaru, kikazaru.
    19. Jh. Tomoe Steineck, Martina Wernsdörfer, Raji Steineck, WegZeichen: Japanische Kult- und Pilgerbilder. Die Sammlung Wilfried Spinner (1854–1918). Zürich: VMZ (Ausstellungskatalog), Abb. 74.
  4. ^  
    Ondake affen.jpg
    Drei Affen, die sich bei ihren Abstinenzen (mizaru, iwazaru, kikazaru) assistieren, im Ondake Jinja, einem Affenschrein auf der Insel Iki.
    kaze ni fukarete, 2015.
  5. ^  
    Drei affen chichibu.jpg
    Der Chichibu Schrein stammt aus derselben Zeit wie der berühmte Tōshō-gū Schrein, wo die Drei Affen, die nichts sehen, nicht hören und nichts ausplaudern, zu sehen sind. Die Drei Affen des Chichibu Schreins scheinen wie ein ironischer Kommentar zu dieser Gruppe, indem sie ganz offensichtlich neugierig schauen, hören und den Mund weit aufreißen. Sie werden daher auch als die „lebenslustigen Drei Affen“ bezeichnet. Das Motiv findet sich auch auf den Votivbildern des Schreins.
    Frühe Edo-Zeit. Keihin Nike, Wikipedia (jp.).
  6. ^  
    Koshinto fuchu.jpg
    Kōshin-Stein (kōshin-tō) mit dem Motiv der Drei Affen (saru) mizaru, iwazaru, kikazaru.
    Edo-Zeit. Noda Kazuo, 2009.
  7. ^  
    Koshinto komagome.jpg
    Ein kōshin-tō mit dem Motiv der Drei Affen (saru) als mizaru, iwazaru, kikazaru, umgeben von Jizō-Statuen.
    Nakasendō nisshi, 2007.
  8. ^  
    Koshinto kunisaki2.jpg
    Die Drei Affen (saru) als mizaru, iwazaru, kikazaru sind recht klein im unteren Feld des Reliefs zu sehen. Darüber Shōmen Kongō und zwei Begleiter. Die Vögel (Hühner) zu Füßen der Gottheit sind ebenfalls ein häufiges Motiv auf Kōshin-Steinen (kōshin-tō). Sie haben möglicherweise damit zu tun, dass auf den Tag des Affen der Tag des Hahns folgt und somit der Hahn dem Kōshin-Spuk ein Ende bereitet.

    Die Halbinsel Kunisaki ist auch für andere eindrucksvolle Steinmonumente, z.B. Wächterstatuen (Niō) bekannt.
    Bildquelle: unbekannt.

  9. ^  
    Koshinto kakizawa.jpg
    Kōshin-Gedenkstein (kōshin-tō) mit Shōmen Kongō mit vier Armen, flankiert von Sonne und Mond sowie Hahn und Henne. Darunter die Drei Affen (saru) als mizaru, iwazaru, kikazaru.
    Nakasendō nisshi, 2007.
  10. ^  
    Koshinto saitama.jpg
    Shōmen Kongō steht hier auf einem Affen-Dämon, darunter die Drei Affen.
    Nakasendō nisshi, 2000.
  11. ^  
    Koshinto omiya.jpg
    Hier scheint es sich um eine Kombination aus kōshin-tō und Wegegottheit (dōsojin) zu handeln.
    Nakasendō nisshi, 2000.
  12. ^  
    Koshinto kitashinjuku.jpg
    Zwei Affen (saru) sowie Hahn und Henne sind auf diesem kōshin-tō abgebildet.
    Nakasendō nisshi, 2000.
  13. ^  
    Koshinto karuizawa nagano.jpg
    Auf diesem Stein sind Shōmen Kongō, die Drei Affen (saru) als mizaru, iwazaru, kikazaru und etwas undeutlich auch Hahn und Henne zu erkennen. Der Stein ist hier mit einem shintōistischen Strohseil (shimenawa) als numinoses Objekt gekennzeichnet.
    Nakasendō nisshi, 2001.
  14. ^  
    Koshinto amida.jpg
    Drei Affen (saru) als mizaru, iwazaru, kikazaru und einer Amida-artigen Buddhafigur.
    Kamakura no kōshin-tō.
  15. ^  
    Koshinto totsukajuku.jpg
    Kōshin-Gedenkstein (kōshin-tō) mit Shōmen Kongō mit vier Armen, flankiert von Sonne und Mond . Darunter die Drei Affen (saru) mit Hahn und Henne. Datierung Genroku 8 (1695)/11/2 — ein kōshin-Tag.
    Edo-Zeit, 1695. only tanuki, flickr 2009.
  16. ^  
    Koshinto kamakura.jpg
    Drei Affen (saru) als mizaru, iwazaru, kikazaru und dem Sanskrit-Zeichen des Amida-Buddha, Sonne und Mond, sowie - nur schwer erkennbar - zwei Vögeln. Im untersten Feld sind die Namen der Spender verzeichnet.
    Kamakura no kōshin-tō.
  17. ^  
    Koshin affen.jpg
    Rot eingekleideter kōshin-Affe (saru) mit zusätzlichem Drei-Affen-Motiv (mizaru, iwazaru, kikazaru).
    Dieser Schrein entwickelte sich in der Edo Zeit zu einem Zentrum des Kōshin-Glaubens.
  18. ^  
    Odakejinja.jpg
    Der Ondake Schrein auf der Insel Iki besitzt die vielleicht größte Ansammlung von Affenstatuen in Japan. Er ist dem Gott Sarutahiko geweiht, der seinerseits manchmal als Affe (saru) erscheint und die Gottheit Shōmen Kongō substituiert. Die über 200 Statuen stammen von Gläubigen, die erfolgreich zu Sarutahiko gebetet haben.
    Kaze ni fukarete, 2015.